von herzrasen und einer erkenntnis

Lesedauer 6 Minuten
image_pdfimage_print

D-Junioren-Kreispokal, 3. Runde: Eintracht Falkensee III (m) – Turbine Potsdam II (w) 2:3

25.11.2018 von Micha

Am heutigen Sonntag fand bekanntlich im Karli das Spiel unserer Ersten gegen Leverkusen statt (3:0). Und da ja bekanntlich Sonntags auszuschlafen um sich zu erholen völlig überbewertet wird (grins), suchte ich ein persönliches „Warm Up“ für die Bundesligapartie. Es ergab sich eine Mitfahrgelegenheit und so entschied ich mich für die Pokal-„Schlacht der Geschlechter“ unserer D-Mädels in Falkensee. Und wieder wurde bestätigt: Pokalspiele haben eigene Gesetze (wo steht das Phrasenschwein?)! Es wurde ein Pokalfight, der diese Bezeichnung auch verdiente. Nur mein armes, krankes Herz hatte Einiges auszuhalten, und das kam so:


„Hallo Fans“

Zunächst bekamen unsere Turbinchen mehr Zugriff auf’s Spiel. Nach schönen Spielzügen ergaben sich Möglichkeiten für Magda und 2x Jolien. Folgerichtig fiel in der 10. Minute das 1:0 für unsere Mädels: die Eintracht wollte aufbauen, Elli ging dazwischen und bediente Jolien, die dem Keeper keine Chance ließ. Auch wenn die Jungs in Hälfte Eins Probleme hatten, ihr Spiel aufzuziehen, so war doch „Aufpassen“ angesagt. Schon im Gegenzug zeigten sie: „Mädels das wird kein Spaziergang“, als ihr Schußversuch nur knapp am Tor vorbeiging. Zwei Minuten nach der Führung setzte sich Jolien in der eigenen Hälfte wunderbar gegen zwei Gegenspieler durch und brachte den Ball lang in die Spitze, wo Elli in Position lief, aber den Ball nicht richtig traf. Aus einem Freistoß in der 15. Minute ergaben sich mehrere Einschußmöglichkeiten für unsere Mädels. Eine davon brachte eine Ecke. Elli brachte den Ball lang herein und erreichte Jolien am langen Pfosten – 2:0 aus Turbinesicht. Unsere jungen Ladies hatten weiterhin mehr vom Spiel. Aber man merkte auch, daß die Jungs Stück für Stück besser ins Spiel kamen. So gelang es Celine in der 19. Minute durch rechtzeitiges Herauslaufen, sich gegen zwei Gegenspieler durchzusetzten. In der Schlußphase der ersten Hälfte zogen beide Teams nochmal an. Julia’s Schrägschuß – da fehlten nur die berühmten Zentimeter und Maxi hatte in der Rückwärtsbewegung eine herrliche Szene, als sie ihren Gegenspieler konsequent störte und so nicht zum Flanken kommen ließ. So ging’s mit der 2:0-Führung unserer Mädels in die Pause. Mich beschlich so ein komisches Gefühl: wusste ich doch, daß im Pokal eine 2:0-Führung überhaupt nichts bedeutet. Frag nach bei unserer C3, die kann ein leidvoll Lied davon singen. Verspielte sie doch in der Vorsaison im Halbfinale 2x eine 2-Tore-Führung und schied im 9er-Schießen aus. Das ist Pokal und so hielt ich mich mit Prognosen vornehm zurück.


„…. und hinterher“


Wer ist schneller?


Jolien (14) ist schneller!


„Krieg‘ ich deine Handynummer?“


Lucy beim Einwurf, Jojo beobachtet

Die zweiten 30 Minuten sollten mein mulmiges Gefühl bestätigen. Irgendwie schienen unsere Mädels in der Konzentration nachzulassen, zumal die Jungs erkennbar eine Schippe drauf legten. So klärte Celine in der 34. erneut durch rechtzeitiges Rauslaufen, dem sich ein schöner Gegenzug anschloß. Über Elli und Mille kam der Ball zu Jolien, die aber im 1:1 nicht am Eintrachtkeeper vorbeikam. Überhaupt bot der Eintrachtkeeper im gesamten Spiel eine überzeugende Leistung. In der Folge versuchten es unsere Mädels auch mit Distanzschüssen, aber ohne Erfolg. So gab’s nach 39 Minuten nach einem dieser Weitschüsse einen Gegenzug. Die Abwehr bekam den Ball nicht weg und schon stand’s nur noch 2:1 für unsere Mädels. Und typisch Pokal: die Jungs bekamen die zweite Luft und schon drei Minuten später gab’s wieder so einen Angriff ihrerseits. Unsere Abwehr tat ihren Job nur halbherzig und kassierte dafür den 2:2-Ausgleich. Mädels, mein Herz!! Auch in der Vorwärtsbewegung schlichen sich kleine Fehler (z.B. zu langes Ballhalten) ein. So verging die Zeit. Als ich auf die Uhr schaute, waren nur noch gut 10 Minuten zu spielen und ich dachte : „Bloß keine Verlängerung oder gar diese „Scheiß-Lotterie“, ich will pünktlich ins Karli“. In der Vorwoche gab’s für unsere Mädels gegen Jungs ein 0:3 nach drei Standardgegentoren. Heute waren Eckbälle die Grundlage für den Erfolg unserer Mädels: es war die 51. Minute, als Fritzi die Ecke hereinbrachte, Elli am langen Pfosten den Ball zurück zu Julia brachte, die zentral stehend zum 3:2 für unsere Mädels abschloß. Das tat unseren Turbinchen gut und sie versuchten, den „Lucky Punch“ zu setzen. 3x kam Magda zum Abschluß, aber leider ohne Schußglück. Auch die Jungs gaben sich nicht geschlagen und es wurde nochmal spannend. So kam es in der Nachspielzeit auf Celine an, aber sie hielt den Sieg fest.


Inmitten der Jungs


Fritzi nimmt Maß


Magda beim Flanken

Das war nichts für schwache Nerven oder mein schwaches Herz, aber genau das ist eben Pokal! Zwei Gegner, die (insgesamt gesehen) auf Augenhöhe agierten. Natürlich hab‘ ich die Turbinebrille auf und freute mich mit unseren Mädels. Aber mal ehrlich: wär’s anders herum gekommen, wäre es für die Jungs auch nicht ganz unverdient gewesen. Zumal, was mir gegenüber auch Jolien bestätigte, es ein absolut faires Spiel war. Trainerin Bettina Stoof sprach mir nach dem Abpfiff aus dem Herzen, als sie die Mädels fragte: „müsst ihr es so spannend machen?“. Aber natürlich hatte sie genauso wie die „Elterlichen Ultras“ und auch meine Wenigkeit Grund stolz zu sein auf: Celine Bunde (TW), Maxi Schudek, Aimie Appel, Ellena „Elli“ Frieden, Friederike „Fritzi“ Knabe, Milaine „Mille“ Schewitza, Johanna „Jojo“ Thobe, Magda & Julia Sawika, Jolien Franeck (SF) sowie Lucy Thiermann.


So sehen Sieger aus
h.v.l.: Magda, Julia, Fritzi, Mille, Aimie, Lucy
v.v.l.: Maxi, Jolien, Celine, „Maskottchen“ Ben, Elli, Jojo

P.S. Was meine ich mit „Erkenntnis“? Nun, nach dem Spiel (bei einem Becher wärmenden Kakao) fiel mir ein: so oft ich schon in Falkensee war – bei meiner Anwesenheit hat dort noch nie ein Turbineteam verloren! Vielleicht ein Grund für den heutigen Sieg (grins). In der Vorsaison gab’s für die jetzige C3 ein 0:0, ansonsten nur Siege! Man darf mich gern als Maskottchen buchen, wenn’s nach Falkensee geht (hihi). Als unsere D-Mädels um Punkte gegen die Mädels der FSG Falkensee hier waren, gab’s ein 0:3. Das wäre dann die zweite Erkenntnis: bei diesem Spiel war ich nicht dabei, also war ich auch schuld!! So einfach können Erklärungen sein…..

Related Images: