wenn Regenwürmer Rettungsringe werfen…..

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…..dann ist es mit dem Dauerregen auch mal genug. Trotzdem „spülte“ es mich am 1.7.2017 nach Stahnsdorf auf die Anlage des RSV Eintracht 1949, wo das

F-Junioren-Festival des Kreisverbandes Havelland stattfand. von Micha

Ähnlich den einstigen Vereinsprojekt-Turnieren bei den Mädchen besteht dieses Turnier aus Pflicht und Kür (also Technikübungen und Spielen von 1×10 Minuten), an dem neben unseren Turbinchen noch insgesamt 11 Jungsteams teilnahmen. So wurden zwei Gruppen zu je sechs Teams gebildet. Ich habe mich auf den Auftritt unserer Mädels konzentriert und kann auch deshalb kaum sagen, nach welchen Parametern die Gesamtplatzierung der einzelnen Teams zustande kam. Die Technikübungen wurden durchgeführt, wenn die Teams Spielpause hatten.
Bei unseren Turbinchen gab’s eine Besonderheit: Die Trainer Bettina Stoof und Mike Mrohs waren familiär bzw. beruflich verhindert. So übernahmen Fritzi’s Mama Dörte Jork und Jolien’s Papa Marcel Franeck das Coaching und begannen mit den Mädels die Gruppenspiele gegen die zweite Mannschaft des RSV. Unsere Mädels waren deutlich überlegen. Aufbauend auf eine sichere Hintermannschaft um Fritzi, Leni und Celine rollte Angriff auf Angriff.


Celine hat ihn sicher

Aber irgendwie traute sich der Fußballgott bei diesem Wetter nicht aus dem Haus. Nach schönen Spielzügen trafen Jolien (2x) und Aimie den Pfosten sowie Jolien nochmal das Lattenkreuz. Einfach Pech ! Aimie versuchte es dann nochmal mit einem Heber, der aber knapp drüberging. So blieb es torlos und Erkenntnis lautete: es war mehr drin ! Es zeigte aber auch: unsere Mädels können hier was reißen.
In der Spielpause begannen unsere Turbinchen mit den Technikübungen. Für Turbine waren u.a. dabei:


Fritzi (vorn) und Piri beim Seilsprung…..


…..Elli…..


…..und Jolien beim Jonglieren…..


…..Celine beim Torschuß…..


…..sowie Aimie (Nr.3) und Hannah bei der Passübung

Es gab aber auch noch mehr Übungen, aber dazu später noch was Erfreuliches. Denn zunächst stand das Spiel gegen Concordia Nowawes auf dem Programm. In den ersten 5 Minuten lernten die Jungs unseren „kleinen Pitbull“ Leni kennen, die mit etlichen starken Szenen den Jungs den Schneid abkaufte und so auch wesentlich dazu beitrug, daß hinten die Null stand. In der 5. Minute dann ein schöner Zug: Nele kam über links und gab zu Elli. Da der Keeper zu früh rauskam, machte Elli einen Schwenk und bediente die freistehende Jolien, deren Schuß das 1:0 brachte. Eine Minute später war’s erneut Jolien: Sie setzte sich auf rechts gegen zwei Gegenspieler durch, ging ein paar Meter und bediente die sich inzwischen freigelaufene Elli auf links – 2:0. Natürlich gaben die Jungs von Concordia nicht klein bei. Aber sie trafen auf einen Abwehrriegel, der (man muss es so sagen) einen klasse Job erledigte und kaum Torgefahr zuließ. Ohne die Leistung der anderen Mädels in irgendeiner Weise scmälern zu wollen, entwickelte sich Leni dabei zum Alptraum der Jungs. Allein der Abwehr zuzusehen, machte in diesem Spiel richtig Spaß. Und wie das so ist: da die Jungs vorne kein Glück hatten, kam hinten auch noch Pech dazu: In der 10. Minute führte Elli eine Ecke von links aus. Der Ball kam hoch hinein und ein Gegenspieler versuchte rauszuköpfen – traf aber ins eigene Tor und somit zum 3:0-Endstand für unsere Mädels.


„Ach mannoh“…..


…..“komm, gegen Turbinemädels zu verlieren ist keine Schande“

Daß auch für unsere Grashüpfer die Bäume nicht in den Himmel wachsen, zeigte das dritte Gruppenspiel gegn den Brandenburger SC Süd 05. Diese Jungs waren ein anderes Kaliber und zwangen unsere Turbinchen zu einer tollen Abwehrschlacht, in der unsere Mädels Alles gaben und auch Celine einige tolle Paraden zeigte. Trotzdem stand’s am Ende 0:2 für die Brandenburger. Na ja, man muß neidlos anerkennen: Der Sieg für die Jungs war verdient, auch wenn Elli kurz vor Schluß noch hätte verkürzen können.


„Der fliegt zur Sonne, aber wo ist die eigentlich ?“

Aber diese Niederlage hatte die Mädels nur noch zusätzlich motiviert, denn es folgte das Spiel gegen den ESV Lok Potsdam. Das ist immer eine spannende Angelegenheit und so ging’s gleich zur Sache: Fritzi kratzte den Ball von der Linie und Jolien setzte den Ball im Gegenzug an den Pfosten. Dann öffnete der Himmel seine Schleusen. Zunächst ging Lok in der 4. Minute mit 1:0 in Führung. Dann entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, wobei Eines auffiel: beide Teams kämpften und wollten sich vom Regen nicht beeindrucken lassen. Beim Blick in Fritzi’s Gesicht las ich: “wir geben uns nicht geschlagen“ ! Sie ist ja durchaus in der Lage, ihrem Team in solch einer Phase den nötigen Rückhalt zu geben. Und so wurden unsere Mädels für ihren Einsatz noch kurz vor Schluß belohnt: ein schönes Zusammenspiel zwischen Elli und Nele zum umjubelten 1:1-Ausgleich. In diesem Spiel gab es tolle Szenen und viel Kampfgeist. Die Jungs werden es vielleicht anders sehen (weil so kurz vor Schluß passiert), aber ich finde beide Teams haben sich diesen Punkt mehr als verdient.
Kleine Begebenheit am Rande: Natürlich mussten beide Teams erstmal trockene Spielkleidung anziehen und auch die Großen suchten erstmal ein trockenes Plätzchen. Im Kabinengang kam ich mit den Lok-Eltern ins Gespräch und fragte, ob ihr Keeper (er hieß Tim !) auch „Fußballspielerin“ werden will. Auf die erstaunten Blicke erklärte ich ihnen den Allianz-Jingle aus dem Karli. So gab’s bei diesem trüben Wetter auch etwas Heiterkeit.
Im letzten Gruppenspiel ging’s für unsere Grashüpfer erst mal um einen guten Gruppenplatz. Gegner waren die Jungs aus Geltow. Hier zeigten unsere Mädels gleich mal, wer „Frau im Hause“ ist und übernahmen das Kommando. In den ersten 5 Minuten hatten die Turbinchen drei gute Chancen. Dann in der 5. führte Hannah einen Einwurf auf Elli aus. Diese nahm den Ball an, startete ein Solo, machte noch einen Schlenker und hörte erst auf, als der der Ball zur 1:0-Führung im Netz zappelte. Die Mädels machten weiter Druck. In der 9. versuchte es Nicky einmal und auch ein zweites mal. Dann kam der Ball zu Nele und die erhöhte auf 2:0. In der Schlußminute stellte Jolien dann den 3:0-Endstand her. Das hieß dann: hinter dem BSC Süd 05 und Lok Potsdam Platz 3 in der Gruppe vor Concordia Nowawes, dem RSV Eintracht II und dem SV Geltow. Schon das ist bei einem Jungsturnier aller Ehren wert.
Nun ging es gegen den 3. der Gruppe B, dem SV Babelsberg 03. Bei diesem Spiel muß der böse Fußballgott vollends gepennt haben. Bis zur 7. Minute hatten unsere Mädels das Spiel voll im Griff, konnten aber eine Vielzahl von Chancen nicht nutzen. Dann kam der SV 03 auf. In dieser Phase zeigte Celine (wie auch im gesamten Turnier), warum sie zum Torwarttraining auf dem Stützpunkt eingeladen wurde. Dreimal reagierte sie super und hielt die Null fest.


Wer ist schneller ?


Vorm 03er-Kasten, von Leni (Nr.2) beäugt

Aber so blieb’s beim 0:0 und es gab „schon wieder diese Scheißlotterie“, auch „Schießen von der Strafstoßmarke“ genannt. Tja, und da hatte der SV 03 mit 2:1 das bessere Ende für sich. Ach hätten unsere Mädels doch vorher nur getroffen ! Aber keinen Vorwurf an die Mädels – sie haben dem Wetter getrotzt und Alles gegeben !
So beendeten sie die Spiele als Sechste und bei der Siegerehrung stellte sich heraus: sie waren auch insgesamt nach Pflicht und Kür Sechste, und das bei einem Jungsturnier mit 12 Mannschaften !! Da gibt’s nix zu meckern !


Siegerehrung: Elli hat’s gut (bei „Pferdchen“ Celine)…..


……und jetzt die Medaillen

Erst recht gab’s nix zu meckern, als die Einzelsieger der Technikübungen feststanden. Je Übung nahmen pro Team zwei Aktive teil. Bei der Übung „Schußstärke“ nahmen also zwei Turbinemädels gegen 22 Jungs den Kampf auf. Und gewonnen hat: Jolien (!) mit einer Schußgeschwindigkeit von 69 km/h !!! Aua, den möchte ich nicht in den Magen kriegen ! So waren unsere Mädels zwar abgekämpft, aber glücklich. Natürlich waren auch Dörte Jork, Marcel Franeck und meine Wenigkeit mehr als zufrieden. Es ist bestimmt nicht einfach, vom Zuschauer mal eben zum Coach zu werden. Deshalb an dieser Stelle ein dickes „Danke“ an Dörte und Marcel. Sie haben es super gemacht, auch das ist „Turbinefamilie“ ! Das finden bestimmt auch : Celine Bunde (TW), Leni Niemann, Aimie Appel, Josephine „Fine“ Schmich, Hannah Heyne, Ellena „Elli“ Frieden, Friederike „Fritzi“ Knabe, Nicky Rohloff, Nele Riesler, Jolien Franeck sowie Piroschka „Piri“ Wolff.


Unser stolzes Team:
h.v.l.: Marcel, Jolien, Nele, Aimie, Nicky, Hannah, Dörte
v.v.l.: Leni, Fine, Fritzi, Elli, Piri
liegend: Celine

Als ich die Mädels so sah – ich war einfach nur stolz auf sie und auf Das, was sie heute geleistet haben. Um so lieber spendierte ich ihnen (trotz des Wetters) noch ’ne Lage Eis. Schließlich war ja noch meine Geburtstagslage fällig…….

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