von trübsal und freude

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C-Junioren-Landesklasse: Turbine Potsdam – SSV Einheit Perleberg 0:2
und das Spiel der Ersten gegen Wolfsburg

7.5.2017 von Micha

Optimistisch zog es mich (auch wegen des angenehmen Wetters) in den Luftschiffhafen. Die letzten Ergebnisse unserer U15 hatten mich neugierig gemacht. Allersings schon bei der Erwärmung fiel mir auf, daß die Eine oder Andere fehlte. So erfuhr ich, daß bis auf Jenny Löwe sämtliche Stürmerinnen passen mussten. Hmm ! ich war gespannt, wie die Mädels das kompensieren können.
Zunächst lief das Spiel im Mittelfeld auf und ab. Aber schon da sah ich nicht nur, daß der finale Pass nur selten gelingen wollte. Ja, ich sah auch: das ist nicht die U15, die ich kenne. Die Mädels zeigten den gewohnt kämpferischen Einsatz. Aber die Körpersprache kam mir irgendwie fremd vor. So entwickelten die Jungs zunächst mehr Zug zum Tor und gingen in der 13. Minute durch einen schönen Spielzug 1:0 in Führung. Es gab rassige Zweikämpfe, um jeden Ball wurde mit allen Mitteln gekämpft und unsere Mädels nahmen den Kampf an. Dann in der 21. Minute hatte die U15 Ecke. Der Keeper pflückte den Ball herunter und leitete einen schnellen Gegenzug ein, der die Jungs 2:0 in Front brachte. Aber dieses Tor roch extrem nach Abseits ! Nun ja, der Schiri gab heute eh eine komische Figur ab. Trotzdem zeigten unsere Turbinen Charakter und gaben sich nicht auf. In der 33. nahm sich Kapitänin Marleen ein Herz und setzte sich schön am 16er durch. Es folgte ein toller Drehschuß, der das Tor nur knapp verfehlte. So ging’s mit 0:2 aus Turbinesicht in die Pause und ich war gespannt, ob die Mädels nochmal ins Spiel zurückkommen.
Im Laufe der ersten Halbzeit erfuhr ich: es war das 8. Spiel in gut 9 Tagen. Am Vorwochendende zwei Spiele, unter der Woche Länderpokal mit vier Spielen und dieses Wochenende wieder zwei Spiele. Über diese Tatsache waren des öfteren Unmutsbekundungen hier und da zu vernehmen. Ich denke auch, da sollten sich alle Beteiligten mal zusammensetzen. Diese Terminhatz ohne genügend Zeit zur Regeneration kann kaum im Sinne von ehrlichem, fairen Sports sein. Zumal sich lt. Saisonplaner ein U16-Natio-Lehrgang mit Länderspiel anschloss. So brauchte ich mich nicht wundern, daß unsere Mädels auf dem Zahnfleisch krochen, was dann auch ihre Körpersprache erklärt. Auch wenn sie Leistungssport betreiben: es doch junge Mädels, teilweise noch Kinder. Da kann man auch den Spaß am Sport verlieren.
So liefen dann auch die zweiten 35 Minuten ab wie die Ersten. Unsere Mädels gaben und versuchten Alles, konnten sich aber nicht entscheidend durchsetzen. In der 50. versuchte es Juliana mal mit einem schönen Schrägschuß. Aber der alles Andere als kleine Gästekeeper machte sich gaaaanz lang. Schade ! Dann kam die 52. Minute, die mir lange in Erinnerung bleiben wird: ein Zweikampf am Turbinestrafraum. Aus meiner Sichtposition kommen beide zu Fall, aber Jette drehte sich dabei so ünglücklich, daß sie voll mit dem Knie aufkommt. Ihre Reaktion ließ nichts Gutes erahnen. Co-Trainer Matthias Zube versuchte einige Tests in Sachen Kreuzband zu machen. Aber jede Berührung brachte ihr höllische Schmerzen. So muß man abwarten, wie schwer es sie erwischt hat. Auf diesem Wege „Gute Besserung, Jette !“ Natürlich stand unser Team unter Schock und mir erging es auch nicht anders. Irgendwie konnte ich dem Spiel nicht mehr richtig folgen. Da Trainer Jürgen Theuerkorn schon viermal gewechselt hatte, musste die U15 das Spiel zu Zehnt beenden. Aber Hut ab, wie sie das Spiel noch über die Runden brachten. Bis zum Schlußpfiff ließen sie in ihrer kämpferischen Einstellung nicht nach ! Aufgrund der ganzen Umstände ziehe ich trotz der 0:2-Niederlage meinen Hut vor Euch, Mädels ! Und das waren heute: Jamie Gerstengerg, Marleen Rohde (SF), Pauline „Pauli“ Lemper, Jette Lang, Emma Sonnabend (48. Aaliyah „Helga“ Dalski), Luisa „Lu“ Koch (45. Alisa „Zwergie“ Grincenco), Kira Blum, Joan Jesse, Jann Bettin (36. Ronja Grubba), Nele Quoika sowie Jenny Löwe (40. Juliana Kottbauer).

Irgendwie gedankenverloren und auch geschockt ob der Umstände und Jette’s Verletzung fuhr ich anschließend ins Karli zum Spiel unserer Ersten gegen Wolfsburg. Meine Mine hellte sich etwas auf, als ich von der Niederlage der Bayern in Frankfurt erfuhr. Zum Spiel selbst: ich glaube, Susi hat in ihrem Bericht alles Wesentliche gesagt. Ich für meinen Teil möchte nur anmerken: heute machte die Chancenverwertung den Unterschied aus. Trotzdem hatte Susi völlig Recht: es war ein geiles Spiel. Und ich stimme ihr zu: es wäre schön, wenn gegen Bayern die Hütte wieder voll ist. Es geht um die Championsleague und unsere Mädels können es noch aus eigener Kraft schaffen ! Dazu brauchen sie auch unsere Hilfe !
Trotzdem hatte ich auch Grund zur Freude: Es ist für mich und „Edison“ mit enormen Zeitaufwand verbunden, vom Treiben unserer Nachwuchs- und Breitensportteams zu berichten. Dafür wurde und wird uns auch von vielen Seiten Dank entgegengebracht. Zum Einen vom Verein und vom Fanclub, aber auch von den Spielereltern, Trainern und nicht zuletzt von unseren kleinen und großen Grashüpfern selbst. Da ist mal Platz im Auto, um mir stundenlanges Hin- und Herfahren zu ersparen. Auch ein Bierchen oder ein Kaffee ist immer mal drin. Aber heute haben Papa Franeck, dessen Tochter Jolien in der F- und E-Jugend spielt, sowie Papa Grahlmann (Tochter Henriette genannt „Jette“ spielt in der E-Jugend) Edison und mir eine besonders große Freude gemacht: Eine neues Turbinetrikot, und zwar in der Aufmachung, wie es unsere Jüngsten tragen. Geil, das hat schließlich nicht Jeder ! Nochmals von mir und Edison ein ganz großes Dankeschön !!
Gefreut hat mich auch sehr, daß nicht nur die Mannschaft des VFL Wolfsburg, sondern wie ich sehen konnte, auch deren Fans sich an unserer Spendenaktion für die „Eiserne Lady“ Lisa Görsdorf beteiligt haben. Da konnte man wieder sehen: es gibt wichtigere Dinge als Fußball !

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