Unsere U11-turbinchen im Doppelpack

Lesedauer 9 Minuten
image_pdfimage_print

E-Junioren Kreisklasse: Turbine Potsdam – Ruhlsdorfer SV (m) 2:2
E-Juniorinnen Kreisklasse: RSV Eintracht 1949 – Turbine Potsdam II 3:5

19./20.5.2017 von Micha

WENN SIE MITEINANDER REDEN

Sonne satt in der Waldstadt ! Auch wenn die S-Bahn wieder keine Mühen scheute, ihr freitägliches Feierabendchaos zu veranstalten, konnte sie mich doch an meinem Sonnenbad nicht hindern. Aber irgendwann war es dann doch zu deftig und schließlich war ich ja zum Spiel unserer E1 gegen die Jungs aus Ruhlsdorf hier. So suchte ich mir ein schattiges Plätzchen und fand auch eins. Im Hinspiel gab’s einen 1:8-Dämpfer für unsere Mädels – mal sehen, was heute passierte.
Zunächst nach kurzem „Beschnuppern“ zeigten die Jungs nach 6 Minuten, wie’s geht: tolle Ballmitnahme, tolles Zuspiel – toller Abschluß – 0:1. Aber die Antwort der Turbinchen kam schon im Gegenzug: Pauli setzte sich prima gegen den weit vor’m Tor agierenden Keeper durch und ihr Schuß wurde beim Rettungsversuch noch abgefälscht – 1:1. Man konnte in der ersten Halbzeit den Eindruck gewinnen: hier und da nahmen es die Jungs aufgrund des Hinspielergebnisses eventuell zu leicht. Der Keeper machte einen auf „Manuel Neuer“ und bekam so gegen die ballgewandten Elli und Pauli immer wieder Probleme. Und auch im Feld regierte bei den Gästen gelegentlich der Leichtsinn. Der Gästetrainer sah Das natürlich und versuchte entsprechend einzugreifen. So war es ein spannendes und ausgeglichenes Spiel. Positiv: unsere Mädels redeteten viel miteinander und konnten so prima gegenhalten, trotzdem die Jungs insgesamt mehr vom Spiel hatten. So gingen z.B. Elli und Maxi bei einem Rückpass dazwischen, aber der Ball flog nach einem anschließenden Pressschlag leider über’s Tor. Im Gegenzug zeigte Celine, daß sie im Gegensatz zum letzten Spiel einen Sahnetag hatte und tauchte rechtzeitig ab. Heute fiel mir bei ihr auf, daß sie selten „nachfassen“ musste und so die gehaltenen Bälle oft im ersten Versuch schon sicherte. Offensiv entwickelten unsere Grashüpfer (speziell, wenn Leni auf dem Platz war) immer mehr Zug zum Tor, agierten im Abschluß aber etwas unglücklich. Hinten hatten sie in der 21. Minute Glück, als nach einem schönen Gästeangriff der Ball an den Pfosten knallte. Aber unsere Abwehr stellte sich besser auf die Angriffe ein und „Lu“ hatte so eine Minute später zwei starke Szenen. Jedoch waren unsere Mädels in der Schlußminute der ersten Hälfte mit den Gedanken schon in der Pause. Nach einem Einwurf der Jungs reagierten sie insgesamt zu inkonsequent und mussten so das 1:2 hinnehmen. Da konnte auch Celine nichts mehr machen. Schade, aber man hatte das Gefühl: hier geht heute was ! Aber zunächst war erstmal Pause.
Zur zweiten Hälfte hatte der Gästetrainer die Problenzone seiner Jungs erkannt und nahm einen Wechsel auf der Torwartposition vor. Turbinetrainerin Bettina Stoof fand wohl (wie eigentlich immer) die richtigen Worte in der Pause. Zwar hatten die Jungs nach Wiederanpfiff für den Moment mehr vom Spiel, aber unsere Abwehr stand – auch ein Ergebnis der heute sehr guten Kommunikation untereinander. So versuchten es die Jungs in der Folge immer öfter mit Fernschüssen, aber (wie gesagt) – es war heute auch Celine’s Tag ! Folglich fanden unsere Turbinegirls auch offensiv immer besser ins Spiel. So legte Pauli den Ball nach toller Ballbehauptung wunderbar mit der Hacke (!) zurück zu Fritzi, deren Schuß aber leider drüber ging (33.). Überhaupt standen unsere Mädels in den Zweikämpfen „ihre Frau“. Nach einer tollen Balleroberung Johanna’s hatte Elli anschließend freie Bahn, scheitete aber am Keeper (38.). Eine Minute später passierte jedoch, was sich immer mehr abzeichnete: Elli kämpfte sich über links durch. Ihren „Scharfschuss“ aus Nahdistanz konnte der Keeper beim besten Willen nicht festhalten. Ein Abwehrspieler wollte klären, traf aber den Ball nicht voll, sonst wäre unser „kleiner Pitbull“ Leni am langen Pfosten direkt ‚rangekommen. Aber mit letztem Einsatz machte dieser „laufende Meter“ das rechte Bein gaaaanz lang und gab dem Ball die richtige Richtung, so daß dieser zum verdienten und umjubelten 2:2-Ausgleich über die Linie trudelte (39.). Das gab Auftrieb und es wurde ein packendes Spiel, bei dem beide Teams versuchten, den „Lucky Punch“ zu setzen. Leider bekam Elli dabei einen Schlag ab, der ein Weiterspielen unmöglich machte. Sie konnte nach dem Spiel zwar stehen, aber nicht laufen. Wie sagte doch meine Mutter einst: „bis Du heiratest, ist Alles wieder gut !“ Auf diesem Wege: gute Besserung, kleiner Tornado ! Sie kam aber Dank Mama Knabe gut nach Hause. Das Spiel musste also ohne Elli weitergehen und tat es auch. Heute zeichneten sich unsere Turbinchen nicht nur durch ihre Kommunikation aus, sondern auch durch ihr daraus resultierendes absolutes Teamwork. Vor allem in den Zweikämpfen ließen unsere Turbinchen nicht locker und so schickte Johanna nach 44 Minuten Maxi auf die Reise. Leider ging deren Schuß nur um Zentimeter am Tor vorbei. Aber das selbe Pech hatten auch die Jungs. Zudem rettete Celine in der Schlußphase zweimal durch blitzschnelle Reaktionen unserem Turbineteam den Punkt, was ihr „Kollege“ auf der Gegenseite auch tat, als er erst gegen die freistehende Jolien klärte und den Nachschuß von Pauli ebenfalls abwehrte. So blieb es beim leistungsgerechten 2:2.
Wenn man die ausgepumpten Gesichter der Mädels und Jungs nach dem Spiel sah – ich denke, bei dieser Hitze spielten beide Teams mit vollem Einsatz und so hat dieses Spiel eigentlich auch keinen Verlierer verdient. Dafür ein Kompliment ! So konnten auch beide Seiten mit der Punkteteilung zufrieden sein. Natürlich hätte ich nichts gegen einen Dreier für unsere Mädels gehabt. Aber nach den letzten Niederlagen war dieses Erfolgserlebnis auch wichtig für die Seelen unserer kleinen Turbinchen.


Celine als „Krankentransport“ für Elli


Danke für deinen Einsatz

So haben sich an der Seite von Bettina Stoof diesen Punkt absolut verdient: Celine Bunde, Johanna Thobe, Luisa „Lu“ v.Bülow, Leni Niemann, Elena „Elli“ Frieden, Jolien Franeck, Maxi Schudek, Friederike „Fritzi“ Knabe sowie Paulina „Pauli“ Grüne.

ZWEI VERSCHIEDENE HALBZEITEN

Am nächsten Morgen war für unsere E2 um 9 Uhr Anpfiff in Kleinmachnow bei den Mädels vom RSV Eintracht. Für mich also ein passendes „Warm up“, wollte ich doch am Sonntag mit nach Duisburg fahren. Also war ich pünktlich vor Ort, um unsere Mädels bei deren Eintreffen zu begrüßen. Auf beiden Seiten wirkten auch einige
U9 (F) – Spielerinnen mit. Aber durch unsere Turbinchen weiß ich: das muss nichts heißen. Und man sah es dann auch !


„Tachchen allerseits !“ (Rechts neben der RSV-Keeperin die kleine Anna)

In den ersten Minuten zeigte sich schon,daß auf der rechten RSV-Seite ein kleiner Wirbelwind namens Anna agierte, der unserer Abwehr das Leben schwer machte und das Geschehen prägte. So hatte der RSV auch die ersten drei Möglichkeiten, die jedoch Keeperin Ditte auf dem Posten sahen. So nach 7 Minuten konnten sich unsere Mädels lösen und Jette prüfte mit einem verdeckten Schuß die Keeperin. Zwei Minuten später wieder so ein toller Lauf des RSV-Tornados, in dessen Folge der Ball an die Latte knallte. Beim Nachschuß stand Ditte goldrichtig. Nach vorn taten sich auf Turbineseite besonders Jette und Emi hervor. Auch hier fiel wie am Vortag bei der E1 auf: die Mädels redeten viel miteinander. Nach 14 Minuten dann der erste Streich: Leo ersprintete sich an der Grundlinie den Ball und sah die zentral völlig freistehende Marsia. Diese nahm den halbhohen Ball volley und jagte ihn in den Dreiangel – 1:0 aus Turbinesicht. Aber drei Minuten später startete die kleine RSV-Anna ein unwiderstehliches Solo, unsere Abwehr blieb zu inaktiv und Ditte wurde auf dem falschen Fuß erwischt – 1:1. Der RSV ließ nicht locker. So lenkte Ditte in der 20. eine Bogenlampe mit toller Reaktion zur Ecke. Aber auch unsere Grashüpfer waren um Offensive bemüht: Emi schickte einen Pass lang auf Piri, die aber den Ball nicht voll traf. Eine Minute vor der „Pausencola“ dann leider eine Szene aus der Rubrik „denk drüber nach und lerne !“: nach einem erneutem Anna-Solo kam der Ball zu Ditte. Sie war völlig unbedrängt und hätte den Ball nur aufnehmen müssen. Statt dessen nahm sie den Fuß, schoß den Ball nach vorn – genau einer Gegnerin an der Mittellinie vor die Füße. Ein Volleyschuß – eine Bogenlampe über Ditte hinweg – und der RSV führte 2:1 ! Da wird Ditte Einiges dazugelernt haben. So war das 2:1 nach 25 Minuten auch der Pausenstand. Zugegeben: die Pausenführung ging verdient an den RSV. Mich selbst ertappte ich mich bei dem Gedanken: „wenn die kleine Anna bei uns spielen würde und mit unserer Elli (E1) eine Flügelzange bildet, dann ….“


Leo geht ab

Um mehr Stabilität in unsere Abwehr zu bekommen und mehr Druck nach vorn aufzubauen, stellten Bettina Stoof und Mike Mrohs zur zweiten Hälfte um: Emi ging nach hinten und Fritzi nach vorn. Eine Maßnahme, die voll aufging. Es dauerte nur drei Minuten und unsere Mädels drehten das Spiel: Anstoß RSV – Fritzi war gedanklich und mit den Füßen schneller – gab weiter zu Piri – die zögerte einen Moment und zog ab – 2:2 (26.). Zwei Minuten später ein toller Angriff der Turbinchen. Fritzi spielte mit Emi Doppelpass. Fritzi’s Schuß traf die Latte und der zurückspringende Ball suchte nach den Füßen von Piri – 3:2 aus Turbinesicht. Ja, unsere Piroschka ! Wenn sie trifft, dann mindestens doppelt. Das war in ihren letzten Spielen immer so. Natürlich gaben diese schnellen Tore Sicherheit. Die Abwehr mit Toni, Helena, Hannah und Leo stand jetzt besser. Vor Allem stellten sie die Passwege und Schußbahnen des RSV klug zu und auch die gefährlichen Flügelläufe gab es kaum noch zu sehen. Vorn „tobten“ sich Piri und Fritzi aus: Fritzi aus Nahdistanz – die Keeperin hält (31.). Eine Minute später zielt Fritzi besser – 4:2. Aber der RSV ließ nicht locker und so musste Emi in der 34. im letzten Moment dazwischen gehen. Nachdem Helena es in der 38. Minute mit einem Weitschuß versuchte, schickte der RSV in der Folgeminute einen Gewaltschuß Richtung Turbinetor. Dieser geriet zur Bogenlampe und tanzte auf der Lattenoberkante. In der 41. Minute wurde es nochmal spannend: Fritzi ging nach einem Zweikampf zu Boden und blieb liegen. So fehlte sie in der Rückwärtsbewegung, da der Schiri weiterspielen ließ. So konnte der RSV auf 3:4 verkürzen. Aber unsere Turbinchen hielten den Druck aufrecht und behielten die Kontrolle. Die Entscheidung fiel in der 47. Minute, als Jette über außen kam und die zentral stehende Piri bediente. Na, und die hatte Lust auf ihr drittes Tor – 5:3. Draußen schaute ihr Papa zu und strahlte über’s ganze Gesicht, zumal Piri eine Minute später nochmal eine Chance per Hinterhaltsschuß hatte. Den Schlußpunkt setzte Fritzi in der Nachspielzeit, als sie sich nochmal durchmogelte, aber die Keeperin im Weg stand.
Eine deutliche Steigerung sowohl offensiv, als auch defensiv in der zweiten Halbzeit sowie eine taktische Umstellung, die ihre Wirkung nicht verfehlte, brachten heute den Sieg. Die schnelle 4:2-Führung sechs Minuten nach Wiederanpfiff brachten viel Sicherheit ins Turbinespiel. Und bei beiden Turbine-U11-Teams fiel mir an diesem Wochende so etwas wie eine Trainerhandschrift von Bettina und Mike auf. Das „Miteinander reden“ auf dem Platz. Unsere Mädels merken, daß das Zusammenspiel dadurch leichter wird. So holten heute einen schönen Sieg heraus: Ditte Heuer, Hannah Heyne, Antonia „Toni“ Grüne, Leonor „Leo“ Müller, Marsia Jafari, Helena Heymann, Henriette „Jette“ Grahlmann, Emelie „Emi“ Kreutzer, Friederike „Fritzi“ Knabe sowie Piroschka „Piri“ Wolff.


So sehen Sieger aus !:
o.v.l: Jette, Helena, Marsia, Hannah, Emi
u.v.l.: Piri, Leo, Toni, Fritzi
liegend: Ditte

Related Images: