The Same procedure as last year oder unsere 7 Turbinezwerge taten’s schon wieder

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13. Autohaus-Weinreich-Cup/Bambiniturnier (männlich)
18.2.2017 in Lehnin von Micha

Eine Unmenge an Ideen für die Überschrift gingen mir durch den Kopf. Ich hoffe, ich hab‘ die Richtige gewählt. Eines vorweg: wieder ging es mir richtig ans Herz, diese kleinen Mädels und Jungs emsig spielen zu sehen. Manch ein Akteur war so klein, er hätte sein Trikot auch als Kleid nutzen können. Da fiel mir unweigerlich ein Spruch von Bettina Stoof ein: „Schuhe binden wir noch zu, aber Windeln wechseln tun wir nicht!“ So luden das Autohaus Weinreich und die SG Lehnin/Damsdorf erneut die Minikicker zu diesem Turnier ein. Und wieder ging auch eine Einladung an unsere Bambinis. Nur diesmal kamen sie nicht nur als „Farbtupfer“, sondern als Titelverteidiger !! Das machte dieses Turnier für mich zu einem „Pflichttermin“. Im Vorfeld las ich mir nochmal meinen Bericht vom Vorjahr durch. Ich sah nochmal Alles wie im Film ablaufen und bekam feuchte Augen. Als ich mich am Samstag auf den Weg machte, fiel mein Blick zu Haus auf die Siegermedaille vom letzten Jahr. Ich nahm sie von der Wand und hing sie mir als Talismann um den Hals. Das sollte den Mädels Glück bringen und tat es ja dann auch. Ja, und da das Turnier erst um 15 Uhr begann, hatte auch der zuletzt von mir gescholtene Fußballgott Zeit zum Ausschlafen und Gelegenheit, bei unseren Jüngsten Alles wieder gut zu machen.
Als ich am Spielort eintraf, ahnte ich zunächst nichts Gutes: Stammkeeperin Maaliya „Maali“ Bartlau fehlte verletzt, Rieke kam später und die Gruppengegner aus Busendorf hatten abgesagt. Bei einer Spielzeit von 1×10 Minuten und einer Mannschaftsstärke von 1+5 traten somit in Gruppe A vier Teams und in unserer Gruppe B leider nur drei Teams an. ich dachte mir: „geht das gut mit nur zwei Gruppenspielen ?“

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„Zieht Euch warm an, Jungs !“

Nun ja, zunächst mussten unsere 7 Zwerge gegen die SG Blau-Weiß Beelitz II ran. Das Tor wurde von Nina gehütet, die mit mit ihren Qualitäten dann aber draußen fehlte. Zunächst war es ein verteiltes Spiel und Elaine wuselte sich in der 4. Minute durch die Abwehr, fand aber keinen Abnehmer. So langsam bauten die Jungs aber immer mehr Druck auf und in der 6. Minute passierte das, was bei den Bambinis beiderlei Geschlechts eben auch noch vorkommt: sie sind plötzlich mit den Gedanken ganz woanders. Hier passierte es Nina und so gingen die Beelitzer Jungs mit 1:0 in Führung. Nina ärgerte sich selbst darüber, aber nun war sie hellwach. Das war auch nötig, denn es wurde für unsere Grashüpfer immer mehr eine Abwehrschlacht. Aber schon hier sah man, daß unsere Abwehr einen tollen Tag hatte. Für Nina habe ich im Verlauf des Spiels noch vier Szenen notiert, wo sie glänzend reagierte und unsere Mädels so im Spiel hielt. Das sollte sich später auszahlen. Zunächst ging aber dieses Spiel 0:1 verloren. Ich machte anschließend in Zweckoptimismus, da im Vorjahr ja auch das erste Spiel verloren wurde. Damals nahm Trainerin Kerstin Kroh eine taktische Umstellung vor, die ihre Wirkung nicht verfehlte. Da sie und Trainer Mike Mrohs heute auch nicht entgangen war, daß Nina in der Offensive sehr fehlte, stellten sie um: Nina spielte draußen und Hermine ging ins Tor. Auch das sollte sich wieder auszahlen, denn unsere 7 Zwerge blieben im weiteren Turnierverlauf ohne Gegentor ! Und da bis zum zweiten Spiel auch Rieke eintraf, ging dann nach vorn die Post ab.
Aber zunächst standen sich in unserer Gruppe Beelitz II und Lehnin/Damsdorf II gegenüber und Beelitz siegte 7:0. Das bedeutete: Dank der tollen Abwehrleistung und Nina’s Steigerung im ersten Spiel würde unseren Turbinchen im zweiten Spiel ein Remis für’s Halbfinale reichen. Aber auf Remis kann man nicht spielen, bei den Bambinis schon gar nicht. So hieß die Parole: „Attacke !“
Aber fairerweise möchte ich anmerken, daß die zweite Vertretung der Gastgeber durch die Bank ein paar Zentimeter kleiner war als unsere Mädels. Es dürfte also ein sehr junger Jahrgang gewesen sein. Inzwischen war auch Maali mit ihrem Papa angekommen. Sie wollte beim Team sein und die Daumen drücken. Das nennt man dann wohl „Teamgeist“. Schön, daß sie in dem Alter schon an sowas denkt. So gingen unsere Mädels also frisch motiviert ans Werk und machten sofort Dampf. Beim Versuch der Jungs, aus der eigenen Hälfte einen Angriff aufzubauen, gingen unsere Turbinchen gleich dazwischen. Nach einem Gewimmel vor dem Tor des Gegners war’s ausgerechnet Nina, die diesmal nicht träumte (Immer uff det Schlimme, sorry Nina), sondern hellwach war und den Ball zum 1:0 über die Linie brachte. So machte sich die taktische Umstellung schon bezahlt. Die Mädels blieben dran und schnürten die Jungs in deren Hälfte ein. Kleiner Einwurf: so sehr ich mich am Spiel unserer 7 Zwerge auch erfreute, so taten mir die kleinen Gastgeber doch leid. Aber obwohl sie gegen unsere Grashüpfer chancenlos waren, verloren sie nicht den Spaß am Fußballspielen. In der 2. Minute trat dann ein Mädel ins Rampenlicht, das neben Nina dem Turbinespiel ihren Stempel aufdrücken sollte: Henni ! Hier schaltete sie bei einem Abwehrfehler der Jungs am Schnellsten und erhöhte auf 2:0. Natürlich klappte nicht Alles, aber man hatte auch nicht das Gefühl, daß unsere Mädels sich Das noch nehmen lassen. Sie wurden immer sicherer in ihren Aktionen. In der 7. Minute banden unsere Mädels den Sack endgülitig zu: Henni nahm ein Zuspiel von Elaine auf und versuchte einmal und ein zweites Mal. Ihr dritter Versuch brachte dann das 3:0 und die endgültige Entscheidung. Mit diesem Sieg begleiteten unsere Mädels Gruppensieger Beelitz II ins Halbfinale.
In Gruppe A setzte sich nach drei Spielen der FSV Eintracht Glindow mit einer tollen Offensivleistung von 8:1 Toren und 9 Punkten durch, gefolgt von der SG Lehnin/Damsdorf I, dem FC Borussia Belzig und der SG Blau-Weiß Beelitz I. so hießen die Halbfinalpaarungen: Eintracht Glindow – Turbine Potsdam sowie Beelitz II gegen Lehnin/Damsdorf I. Das es kein Spiel um Platz 7 gab, spielten die Platzierten ein Miniturnier um Platz 5 aus. Hier setzte sich Borussia Belzig vor Blau-Weiß Beelitz I und der SG Lehnin/Damsdorf II durch.
Im ersten Halbfinale mussten unsere 7 Turbinezwerge gegen Glindow ran. ich hatte die Jungs gesehen und machte mir Sorgen. Würden unsere Turbinchen dieser Offensive stand halten ? Ich nahm meinen Talismann und haucht ihm einen Kuß drauf. Und es half und Mike und Kerstin fanden ein Rezept, diese Offensive auszuschalten. Na, und unsere Bambinis verfuhren nach dem Motto: „Turbine – schlau und listig !“ Sie handelten nach der Devise: „Angriff ist die beste Verteidigung“, wobei sie auf konsequente Absicherung bedacht waren. Und so hatten unsere Mädels den Jungs nach vier Minuten den Zahn gezogen. Ich traute meinen Augen nicht und das kam so: gleich in der ersten Minute endete ein Zusammenspiel zwischen Henni und Nina mit dem 1:0, dem Nina eine Minute später das 2:0 folgen ließ. In der 4. dann brachte NIna eine Ecke zu Elaine. Die leitete den Ball weiter zu Henni und der Ball zappelte zum 3:0 im Netz. WOW ! In den Gesichtern der Jungs war zu sehen: das hatten sie sich anders vorgestellt. Aber sie gaben nicht auf, suchten ihre Chance und blieben dabei sehr fair ! Da unsere Mädels weiter auf die Tube drückten, versuchten die Jungs durch Konter zum Erfolg zu kommen.
Na ja, da kann immer was passieren. Aber jetzt ist mal ein Wort zu unserer Defensive fällig: in diesem Spiel lieferten sie so etwas wie ihr Meisterstück ab, das kann man ruhig ohne Übertreibung sagen. An Henni war schwer vorbeizukommen. Kompromislos in den Zweikämpfen, Akzente nach vorn setzend, Tore vorbereitet und dreimal selbst getroffen – für mich war sie die beste Spielerin des Turniers (Sorry Nina) ! Aber leider übersieht man bei den Wahlen zu den Besten oft die Defensivspieler. Es heiß ja nicht umsonst: Offensive gewinnt Spiele und Defensive gewinnt Titel ! Henni bot nicht nur selbst eine starke Leistung, sondern zog auch Auri und Lotte mit, die sich an ihrer Seite zu steigern wussten. Und wenn doch was durchkam, war ja immer noch Hermine da. Völlig unaufgeregt versah sie ihren Job und war stets auf dem Posten. So auch in der 5. Minute, als die die Null festhalten musste. Obwohl ich mich innerlich dagegen wehrte, ging mein Blick immer öfter zur Uhr. In der rechten Hand mein Schreibzeug, in der linken den Daumen ganz fest gedrückt – so saß ich da. Meine Anspannung löste sich erst so 1 1/2 Minuten vor Schluß. Unsere kleinen Turbinezwerge waren nämlich so clever, nochmal Druck aufzubauen und mehrere Ecken herauszuholen. Das brachte Zeit und die Mädels waren dabei so klug, unnötige Ballverluste zu vermeiden. Dann hatten sie’s geschafft – FINALE !!! Waren das strahlende Gesichter ! Als Lotte an mir vorbeilief, sagte ich ihr: das hätte ich so nicht erwartet. Sie meinte nur trocken: „Wir sind eben gut !“
Als ich Mike und Kerstin sah, brauchten sie Nix zu sagen. Sie waren einfach unheimlich stolz auf ihre kleine Rasselbande. Da Kerstin sich aus gutem Grund etwas zurückhielt, übernahm Mike das Coachen. Er tat es auf eine Art und Weise, daß die Mädels ihn verstanden und danach handelten. Das war für die Mädels sehr wichtig. Kompliment Mike !
Gewöhnlich sagt man dann : „Jetzt brauch ich ’n Schnaps !“ Aber da Alkohol hier Nichts zu suchen hatte, gönnte ich mir ’n Kaffee und ein Zigarettchen. Dann schaute ich noch dem zweiten Halbfinale zu, indem sich Beelitz II gegen Lehnin I mit 2:0 durchsetzte. Plötzlich sah ich Rieke nebst Papa hinter mir sitzen. Da fiel mir eine Begebenheit aus dem Vorjahr ein: Lilly Lenhard kam damals zu mir und sagte : “ hoffentlich werden wir wenigstens Dritter“. Ich erklärte ihr, daß sie im Finale stehen und „nur noch “ Erster oder Zweiter werden können. Lilly’s Strahlen hab ich heute noch vor Augen. Also ging ich zu Rieke und sagte ihr, daß ich unheimlich stolz auf Sie und ihr Team bin. Und natürlich sagte ich ihr auch das Selbe, was ich Lilly damals sagte – und sie strahlte wie auch Lilly damals. Nachdem dann im Spiel um Platz 3 Glindow gegen Lehnin/Damsdorf I mit 1:0 gewann, galt es also für unsere 7 Turbinezwerge und ich nahm wieder meinen Talismann zur Hand…..


Anstoß zum FinaleAnstoß zum Finale

Als unsere Mädels das Feld betraten sah ich in ihren Gesichtern viel Selbstvertrauen, das Ding hier zu holen. Es heißt ja nicht umsonst in einer Turbinehymne: „Wir holen den Pott nach Potsdam, denn unser Team ist stark….!“ Der Gegner war der selbe wie im ersten Spiel – Blau-Weiß Beelitz II. ich dachte mir „vielleicht war es gut, das erste Spiel zu verlieren. Vielleicht nehmen’s die Jungs dann zu leicht.“ Nun ja, die erste Chance gehörte den Jungs, als Hermine in der 2. Minute einen Weitschuß halten musste. In der 4. Minute musste Hermine erneut eingreifen und tat es wieder in ihrer unaufgeregten Art. Ich glaube, ihre Ruhe strahlte auch auf ihre Vorderleute aus und gab ihnen Halt. So stand dann unsere Abwehr erneut sehr sicher. Dann kam die 7. Minute und Nina zeigte, warun sie wichtig für die Offensive ist: sie kam über links und wurde in die Ecke gedrängt. Dort band sie aber drei Gegenspieler, was hieß: mindestens ein Turbinchen steht frei ! Sie schaute, sah Rieke frei vor dem Tor stehen und spielte den Pass. Der wurde leicht abgefälscht, so daß sich Rieke mächtig strecken musste. Sie bekam Rücklage, aber im Fallen konnte sie dem Ball noch Richtung und Geschwindigkeit geben, so daß der Keeper keine Chance hatte und unsere Mädels 1:0 in Führung gingen. Da gab’s kräftig Beifall in der Halle ! Das Hin und Her ging weiter. Ich wurde immer aufgeregter, hatte ich doch nicht nur die Bilder vom Vorjahr vor Augen, sondern auch die „böse“ Uhr im Blick. Klar lief sie „viel zu langsam“ (grins). Ich legte mein Schreibzeug weg und drückte ganz fest beide Daumen. „Dem da oben“ schickte ich den Gedanken :“schlaf jetzt bloß nicht ein!“
In der Schlußminute wollte „Er“ es aber nochmal spannend machen. Vielleicht hatte „Er“ ja wie im Vorjahr Lust auf ein 7-Meter-Schießen. Aber Hermine war auf dem Posten und signalisierte „Ihm“ einen typischen Fall von „Denkste!“ Dann kam ENDLICH die Schlußsirene und ich machte meiner Erleichterung laut Luft. Als ich dann sah, wie 7 kleine Turbinezwerge jubelnd die Hände hochrissen, wurden mir die Augen doch mächtig feucht. Sie hatten es wieder geschafft und ihren Titel verteidigt !!! WOW ! Erhofft ? – Ja, aber unbedingt erwartet habe ich es nicht. Es heiß ja so schön: „Titel gewinnen ist einfacher als Titel verteidigen“. Nun ja, mir war es wichtig, daß unsere kleinen Grashüpfer nicht Letzter werden. Über Platz 3 hätt‘ ich mich auch sehr gefreut. Aber Platz 1 zum zweiten Mal in Folge – da schlug mein Fanherz Purzelbäume. Also genoss ich die Siegerehrung ausgiebig.


Da schauen die Jungs aber neidisch

Die Mädels mussten lange warten, aber dafür strahlten sie um so mehr.


„Es dauert ewig, bis man als Sieger seinen Preis bekommt.“


Fertigmachen zum Siegerkreis

Eine schöne Tradition bei diesem Turnier ist, neben der tollen Atmosphäre und dem 1A-Catering, die seperate Ehrung der besten Spielerin. Oft sind gerade in dieser U7-Altersklasse in den Jungsteams auch Mädchen dabei. Zur besten Spielerin wurde heute verdientermaßen Nina gewählt. Aber ich sagte ja schon: Henni hätte genauso verdient.


Nina – die beste Spielerin

Nachdem alle Urkunden, Medaillen und Pokale überreicht waren, wurden die obligatorischen Fotos geschossen.


Auch die Gegner hatten ihren Spaß

Anschließend setzte ich mich, um Alles nochmal sacken zu lassen. Da kam Rieke bei mir vorbei und strahlte über’s ganze Gesicht. Na ja, und ihr Papa war natürlich mächtig stolz auf seine kleine Siegtorschützin. Ganz stolz zeigte sie mir ihren Ellenbogen. Dort hatte sie sich eine Schramme eingefangen, als sie beim Torschuß ins Fallen kam. Logisch, daß das jetzt „überhaupt nicht weh tat“.

Ach ja, unsere Kleinen ! Aber warum 7 Turbinezwerge ? Nun, im Aufgebot waren heute 7 kleine Turbinchen. Na ja, eigentlich waren’s ja Acht, denn Maali war ja als moralische Unterstützung mit dabei. Außerdem hatten die Trainer Kerstin Kroh und Mike Mrohs U13-Spielerin Amy Kroh als Verstärkung mitgebracht. Sie übernahm das Aufwärmen der Mädels und sorgte dafür, daß unsere Turbinchen in den Spielpausen auf Betriebstemperatur blieben. Und so sorgte Kerstin’s Rasselbande dafür, daß ich und die ganze Turbinefamilie wieder einmal mächtig stolz sein konnten auf unsere 7 Turbinezwerge:
Hermine Steffner, Nina Thoma, Henriette „Henni“ Knabe, Aurelia „Auri“ Grüne, Lotte Mießner, Elaine Kroh und Friederieke „Rieke“ Ziemig.


So sehen Sieger aus
hinten: Kerstin, Rieke, Amy, Nina, Lotte
mitte: Auri, Elaine, Henni
vorn: Maali und Hermine

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