Jammerschade

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Spielbericht zum BL-Spiel: Turbine Potsdam – Frankfurt am 21.02.2016

Der Schlusspfiff ertönt, die Fans stehen an ihren Plätzen, die Turbinen auf ihrem Platz – und beide Seiten schauen ins Leere. Enttäuschung, Sprachlosigkeit, Mitgefühl.

Von der Anzahl der Tore her ein Frauenfußballspiel wie in alten Zeiten: sieben Tore! Wer hätte das beim Hineinspazieren ins „Karli“ gedacht? Die Sieben – eigentlich eine magische Zahl. Für die Turbinen ist es wieder einmal eine mit Pech behaftete Zahl, da das 7. Tor in der 88. Minute von Marozsans Sonntagsfuß erzielt und Frankfurt damit auf den 2.Tabellenplatz katapultiert wurde. Die Turbine hatten dagegen die „Scheiße am Fuß“, so ein Zitat Bernd Schröders im Spielbericht, zu lesen auf der Turbine-Homepage.

Wurde bei der Fantalk-Runde ein paar Tage zuvor in der „Kanuscheune“ die Bezeichnung der Partie als „Spitzenspiel“ und Huths Mut (klingt gut;-)) voll sprühender und kampfeslustiger Zuversicht auf dieses „el Classico“ von den Fans noch müde belächelt, gestaltete sich das Miterleben im Stadion als wahre Überraschung. Trotz der Spontanausfälle von Rauch und Kemme stand eine Mannschaft auf dem Platz, die dem „1.FFC Turbine Frankfurt“, so der Stadion(ver)sprecher, ein atemberaubendes Paroli bot. Niemand im Block C war darauf eingestellt, bereits in der 7. Minute nach Huths Treffer die Fanblockfahne zu entrollen.

Hier wurde auf gleicher Augenhöhe gespielt, phasenweise waren die Sitzplatz inhabenden Zuschaueraugen minutenlang einheitlich nach rechts ausgerichtet. Die Turbinen dominierten in der ersten Halbzeit das Spiel und zeigten sich so Gott verdammt „teamfähig“, indem die eine, vor dem Tor freistehende Turbine lieber einer anderen Turbine den Ball abgab, damit diese dann der nächsten Turbine den Torabsch(l)uss gönnen möge. Hier wurden Chancen vertan, die Frankfurt mit zwei Gegentreffern in der ersten Halbzeit bestrafte.

Aber Huth hatte Mut – und Hanebeck auch. Zweimal konnte der Rückstand zum Ausgleich aufgeholt werden, insgesamt zweimal rollte die Dampflok mit dem „Huth-Huth“-Signal über den Karli-Rasen. Erfreulich war hierbei nicht nur das gewonnene Selbstvertrauen zu beobachten, sondern auch das Comeback von Wesely. Sehenswert auch die Leistungen von Wälti, Meister und Kulis. Ein unterhaltsames, spannendes und aktives Hin und Her, bei dem am Ende ein 3:3 absolut in Ordnung gegangen wäre. Aber da die Turbinen in dieser Saison die „Scheiße am Fuß“ zu kleben haben, musste am Ende unbedingt die pechsträhnige Niederlage her.

Hoffentlich zieht diese die Turbinen nicht so unendlich ins Bodenlose! Möge dieses wiederholte Pech Trotz erzeugen, denn zu verlieren haben wir doch in dieser Saison nichts mehr!

Wieder mal weniger erfreulich waren dagegen die Schiedsrichterleistungen, u.a. nach dem Motto: Hebt der Trainer vom Main den Arm, dann entscheide ich Linienrichterin als sein Spiegelbild auf Abseits. Wurde diese Situation in der 1. Halbzeit noch von einem gegenseitigen Lächeln beider Akteure begleitet, erzeugten nachfolgende Schiedsrichterentscheidungen nicht nur bei Huth oder Heaberlin Unverständnis, sondern auch bei den Fans. Jedoch waren die geäußerten verbalen Reaktionen in Richtung Schiedsrichterteam und gegenüber einzelnen Frankfurter Spielerinnen nicht immer angemessen und respektvoll.

Liebe geliebte Turbinen,

den Fans habt ihr ein sehenswertes und „unklatschiges“ Spiel geboten, deshalb war am Ende des Spiels eine mitfühlende Sprachlosigkeit auf den Fanrängen zu beobachten.

fanblock

Text: Susanne Lepke

Fotos: Marco Junghanns

 

 

 

 

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