Einfach nur GEIL!!!! Unsere Titelhamster holen das dritte Tripple in Folge!

Lesedauer 7 Minuten
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von Micha

B-Juniorinnen Landesliga – 1. FFC Turbine Potsdam II – FC Energie Cottbus: 3:2
18.05.2014

Wie anfangen? Erst einmal damit, dass der Dauerregen an diesem Sonntag nach dem CII-Spiel aufhörte und so gute Bedingungen herrschten. Dann möchte ich den Gästen aus Cottbus ein Kompliment machen. Sie reisten als punktgleicher Co-Spitzenreiter an und bewiesen über die gesamte Spieldauer auch, warum. Insbesondere ihr Umschalten von Abwehr auf Angriff konnte gefallen. So brachten lange Bälle auf ihre pfeilschnellen Spitzen unsere Abwehr oft in Bedrängnis. Es wurde das erwartet schwere Spiel für die Turbinen. In einem Spiel auf Augenhöhe sollte am Ende die mentale Stärke unserer Mädels den Ausschlag geben. Jedenfalls mussten sich unsere Titelhamster diesen Titel im wahrsten Sinne des Wortes „verdienen“. Dafür unseren Respekt den Gästen aus Cottbus und natürlich auch unseren Mädels.

Aber zum Spiel: Es ging nicht nur um den Landesmeistertitel, sondern zwischen Jessica Schulz aus Cottbus und unserer Mikke um die Torjägerkrone. Die ersten Minuten waren beide Teams bemüht, hatten auch die eine oder andere Chance. Aber ein bisschen hatte ich das Gefühl, dass da auch die Angst auf beiden Seiten da war, in Rückstand zu geraten. Aber dann ging’s los. In der 11. Minute war der FCE durch und Louisa konnte zur Ecke klären. Es schloss sich eine Drangphase der Turbinen an mit Chancen für Mikke und Celine. Kim versuchte es auch mal aus der Distanz. Aber auch der FCE blieb bei seinen Gegenstößen immer kreuzgefährlich. Aber der Turbinemotor lief und unser „magisches Dreieck“ Celine, Kim und insbesondere Mikke erarbeitete sich Chance auf Chance. Nur wurde leider nichts Zählbares draus. Und was passiert in solchen Fällen? 33. Minute: Ballverlust der Turbinen im Mittelfeld, wieder schaltet Cottbus blitzschnell um und es stand 0:1. Drei Minuten später wieder ein Gästekonter, Louisa musste raus und tat das auch. Aber der Ball landete wieder beim Gegner und mit einem platzierten Schuss ins kurze Eck überwanden die Gäste die sich vergeblich lang machende Louisa – 0:2.

Eines der Gästetore erzielte Jessica Schulz und somit hatten sie und Mikke je 31 Tore auf dem Konto. Aber was nun? Da hast du einen Traum und landest auf dem Boden der Realität. Sich aus diesem Tal herauszuholen, dazu wurde ein Team gebraucht. Und Gott sei Dank hatten wir eins! Dazu gehört auch: Jana hatte tags zuvor Jugendweihe. Ich weiß nicht, wer von den Mädels noch dabei war. Ich hörte nur, die Feier ging bis gegen 2.30 Uhr. Aber nichts desto trotz war Jana trotz des „Ich bleibe im Bett-Wetters“ pünktlich im Stadion! Das nennt man Teamgeist. Wie wichtig das war, sollte der Spielverlauf zeigen.

So versuchten unsere Mädels, das Spiel noch zu drehen. Kurz vor der Halbzeit gab’s einen langen Abschlag von Louisa in den Lauf von Mikke, aber ihr Schuss ging knapp drüber. Aber Sekunden vor dem Pausentee gab’s einen Doppelpass zwischen Kim und Mikke und Kapitänin Mikke erzielte genau zum richtigen Zeitpunkt den Anschluss – 1:2. Damit hatte Mikke in der Torwertung wieder die Nase vorn und unsere Hamster Gelegenheit zum Verschnaufen.

Der Anschlusstreffer gab den Turbinen die Möglichkeit, ihr Angriffsspiel durchdacht aufzuziehen und nicht „Harakiri“ zu spielen. Zunächst gab es aber auf beiden Seiten viel Leerlauf. So ab der 50. Minute schalteten die Turbinen einen Gang höher. Immer öfter fiel jetzt Emma mit Schüssen aus der 2. Reihe auf und der FCE hatte mehr ganz so viel Präsenz wie in der 1. Hälfte. Das hieß aber nicht, dass die Gäste keine Chancen hatten. So musste Louisa in der 55. und 62. Minute mit ihrem Können die Turbinen im Spiel halten. Bis dahin hatten unsere Mädels etliche Chancen teils gut herausgespielt, aber auch aus Freistößen und Distanzschüssen. Es dauerte bis zur 63. Minute und man „hörte“ bei den umstehenden Fans und Spielereltern bis zur Ersatzbank eine Menge Steine von den Herzen fallen. Celine schnappte sich den Ball und mit einer beeindruckenden Einzelleistung tanzte sie die gesamte Cottbuser Abwehr aus und ließ der ansonsten sehr guten Gästekeeperin keine Chance – 2:2. Der Ausgleich war also erstmal geschafft. Die Turbinen spielten weiter nach vorn, ohne allerdings blind anzurennen. Auch die Abwehr bekam die Gegner besser in den Griff und so versuchten die Mädels durch ein drittes Tor auch mehr Sicherheit ins eigene Spiel zu bringen. Trotzdem war es so ein Spiel, wo jeder wusste, wer den nächsten Fehler macht, macht einen zu viel. Und die Gäste hätten ja auch nur ein Tor gebraucht. So war Louisa in der 70. Minute zur Stelle und zwei Minuten später musste sie in höchster Not mit einem tollen Reflex zur Ecke klären. Dann kam die 75. Minute und Jana bewies, wie wichtig ihr Mitwirken heute war: Ein Sprint bis zur Grundlinie und der Ball flog zum 3:2 in die Maschen. Aber unsere Titelhamster gaben ihr „Futter“ nicht mehr her. In der 77. Minute hätte Kim nach Zuspiel von Mikke noch erhöhen können. Ja und dann war Schluss! In mir drin fuhren die Emotionen Achterbahn und ich musste an die Meisterschaft 2009 bzw. Getafe 2010 denken. Sicher hatten diese Titel für Turbine eine ganz andere Bedeutung. Aber durch die familiäre Bindung, die sich in dieser Saison zwischen den Waldstadtteams, ihren Trainern und mir aufgebaut hat, ist dieser Landesmeistertitel für mich nicht weniger wert, steht er doch am Ende einer nicht immer einfachen Saison. Ein Großteil der Mädels steht mitten in der Prüfungszeit, sich dann noch „nebenbei“ auf das wichtigste Spiel der ganzen Saison zu konzentrieren, da kann man durchaus von Doppelbelastung sprechen. Daran sollte man denken, wenn man meint „Micha, du übertreibst.“. Ja, und diese Mädels holten ja auch das 3. Tripple in Folge. Es ist eine andere Besetzung, wie beim ersten Mal 2012. Und so ist diese Saison wieder das Ergebnis einer hervorragenden Nachwuchsarbeit in allen Altersklassen über Jahre hinweg. Einige der Talente fanden den Weg auf die Sportschule, aber auch im Breitensport ist Turbine tonangebend. Dafür Dank und Anerkennung allen Trainern und Betreuern. Aber es ist auch die Einstellung der Mädels, Trainer Mike Mrohs betreut die Mannschaft 22 Jahre. Als ich auf dem Heimweg mit ihm Simsen austauschte, sagte ich: „Du hast heute die Früchte deiner Arbeit geerntet und das kann dir keiner mehr nehmen.“ Er gab das Kompliment an die Mannschaft weiter: „Ohne diese tolle Mannschaft wäre das nicht möglich gewesen.“. Da hat er recht. Ich war von diesem Team schon letzte Saison begeistert, als sie noch als BIII aufliefen.

Natürlich gab’s nach dem Schlusspfiff das übliche Prozedere. Zuerst wurde der FCE als Vizemeister geehrt. Dazu unseren herzlichsten Glückwunsch! Sie taten mir auch ein wenig leid. Hatten sie mit der 2:0-Führung doch genauso wie die Bayernmädels 2009 schon mehr als eine Hand am Titel. Aber sie und ihr Anhang erwiesen sich als faire Verlierer. Ein Cottbuser Fan war wohl auf alles vorbereitet und zeigte ein Transparent „Vizemeister 2014 FCE“. Ich dachte: Da holen wieder die Mädchen für den Cottbusser Fußball die Kohlen aus dem Feuer, z. B. wurden die C-Mädchen Hallenmeister. Es gibt also etwas, worauf man beim FC Energie zu recht stolz sein kann. Hoffentlich wissen dort die Verantwortlichen das auch und lassen den Frauen- und Mädchenbereich nicht ausbluten, wie es der HSV tat.

Natürlich auch Glückwunsch an Jessica Schulz zum 2. Platz in der Torschützenliste. 31 Tore müssen erstmal geschossen werden. Und somit wurde dann auch unsere Mikke mit 32 Toren (genau 1/3 aller Turbinetore) als Torschützenkönigin ausgezeichnet. Glückwunsch, Mikke! Dann war das Team dran und mir wurden doch ein bisschen die Augen feucht. Viele Fotos wurden geschossen und dann durften natürlich die Sektduschen nicht fehlen. Ich verzog mich dann lieber, war ich doch seit 8.30 Uhr auf dem Platz und hatte genug „Flüssigkeit“ von oben abbekommen. Anschließend fand im Casino die Siegesfeier statt, zu der ich eingeladen wurde. Mike bedankte sich beim Team, bei den Eltern und natürlich auch bei Betreuerin Antje. Er meinte, „Wir waren nicht immer einer Meinung, aber vielleicht war das unser Erfolgsgeheimnis.“. Er vergaß auch nicht Markus Hautzendorfer von der 3. Frauenmannschaft. Er vertrat Mike gelegentlich beim Training. Schließlich haben alle Trainer Beruf und Familie. Und natürlich dankte er auch Bettina Stoof, ohne die in der Waldstadt ja bekanntlich nix läuft. Dann wurde ich nach vorne gebeten und Mannschaft bedankte sich für meine Unterstützung und Berichterstattung. Ein kleines Präsent mit Mannschaftsfoto machte mir viel Freude. Ist es doch genauso wie das T-Shirt von der E1 Ansporn, weiterhin für die Waldstadt-Teams da zu sein und zu berichten. Natürlich nutzte ich die Gelegenheit und „machte den Lutz“, ließ die Mädels unterschreiben. Wer hat schon Autogramme von Tripplesiegern? Fehlt nur noch die Aufstellung. Aber ich denke, jede Spielerin, die in der abgelaufenen Saison zum Einsatz kam, hat es verdient, noch einmal genannt zu werden, egal, wie oft sie zum Einsatz kam. Also Hut ab und Gratulation unseren Tripplesiegern und „Titelhamstern“: Den Torfrauen Louisa Jahn, Margaretha Bens und Mercedes Ulbricht sowie Elisa Lunnebach, Roja Beyersdorf, Svenja Sangerhausen, Johanne Bopst, Emma Niedner, Henriette Franz, Sophia Denney, Stina Weil, Maxi Espich, Henriette Greulich, Jean-Marie Ehrke, Jana Pifrement, Shanice Forderer, Celine Frank sowie die Zwillinge Kim und Kapitänin Michelle „Mikke“ Lasser. Glückwunsch natürlich auch an „Meistertrainer“ Mike Mrohs und Betreuerin Antje Lasser.

Saisonabschluss heißt auch immer Abschiednehmen. Nach meinen Informationen geht Emma 1 Jahr nach Südafrika, Kim und Mikke verstärken in Zukunft die Reihen von Turbine III. Aber egal, wohn der Weg jeder Einzelnen geht: Wir wünschen euch alles erdenklich Gute in Schule, Beruf und auch im Sport, vor allem: Bleibt gesund!

Ich habe fertig!!!

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