da holten sie das triple

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D-Juniorinnen-Kreispokalfinale: FSG Falkensee – Turbine Potsdam 0:2 n.V.

25.6.2017 von Micha

Futsal-Kreismeister und Kreismeister auf dem Feld war unsere U13 ja schon. Nun sollte der Pokalsieg und damit das Triple her. In der Liga waren die Spiele gegen die FSG Falkensee zwei heißumkämpfte Kisten. So war auch klar: heute bekommen unsere Mädels Nichts geschenkt ! Es war ein Pokalfinale und da geht’s für gewöhnlich voll zur Sache. Ich hatte beim Schreiben dieses Berichtes Gelegenheit, den Bericht auf der Seite der FSG Falkensee zu lesen. Klar: der Autor sah das Spiel durch die „FSG-Brille“, so wie ich es durch die „Turbine-Brille“ sah. So sieht Jeder bestimmte Dinge anders, was ja normal ist. Trotzdem lohnt es, den Bericht zu lesen, versuchte doch der Autor möglichst neutral zu bleiben. So brachte er auch seine Anerkennung für die Leistung der Turbinen zum Ausdruck. Nur zum Thema „Foulspiel“ sehe ich Manches anders. Klar passieren Fouls, aber die Frage ist (auch angesichts des Alters der Mädels): Wie hart ? Wie oft ? War das an dieser Stelle wirklich nötig ? Er hat seine Sicht, ich Meine. Aber wie gesagt, ein (auch durch meine Brille gesehen) weitestgehend objektiver, fairer Bericht. Der Autor vergaß auch nicht, unseren Mädels zum Pokalsieg zu gratulieren, verbunden mit der Ansage, daß seine FSG-Mädels in der kommenden Saison erneut angreifen werden. Wäre ja ehrlich gesagt auch schlimm im Interesse der Liga, wenn sie es nicht täten.
Von der FSG Falkensee weiß man, daß sie gegen uns hinten dicht machen und nach vorn gern mit langen Bällen in die Spitze operieren. Heute kam dazu, daß sie für meinen Geschmack hier und da etwas zu hart zur Sache gingen. So war die erste Minute noch nicht um, als die erste Behandlungspause für Mary fällig war. Aber unsere Turbinen ließen sich davon nicht beeindrucken. Zunächst waren beide Teams auf Sicherheit bedacht. So bot unsere Defensive mit Eva, Käpt’n Nele, Alina und Fefe sowie Anna im Tor eine konzentrierte Leistung. Logisch konnten sie nicht Alles verhindern. Aber Anna zeigte heute wieder (z.B. in der 10. MInute), warum sie Auswahl spielt und bald auf die Sportschule geht.


Es geht gleich zur Sache

Aufgrund der Taktik der FSG hatten unsere Mädels Pluspunkte in der Vorwärtsbewegung. Mit der Zeit schafften sie es, Die FSG hinten zu binden. Wobei es natürlich galt, auf deren lange Bälle zu achten. Aber wie gesagt, unsere Defensive versah heute einen klasse Job. Und vorn ? Ein Freistoß von Lya konnte gerade so pariert werden, der Nachschuß ging vorbei. Eva versuchte es im Fallen und verzog nur knapp. In der 12. MInute gab es eine schöne Stafette zwischen Amy – Mary – Amy und Franzi, die aber knapp verzog.


Franzi auf dem Vormarsch

Nach einem weiteren schönen Zusammenspiel prüfte Fefe die Keeperin. Ach wenn’s noch 0:0 stand, so spielten unsere Mädels ihre Angriffe doch so zu Ende, wie Chris es sehen will. Etwa nach einer Viertelstunde kam die FSG etwas besser ins Spiel, ohne jedoch unsere Hintermannschaft in Verlegenheit zu bringen. Ein Freistoß von Lya knallte in der 22. ans Lattenkreuz. Beim Nachschuß zögerte Jona leider zu lange. Ein Hinterhaltsschuß von Eva verfehlte nur knapp das Ziel. Die FSG verteidigte mit „Frau“ und Maus. Daß unsere Mädels in ihrer Konzentration nie nachlassen durften, zeigte die 27. Minute: im Anschluß an eine FSG-Ecke musste sich Anna ganz lang machen. Den Schlußpunkt der ersten 30 Minuten setzten wieder die Turbinen. In der Schlußminute wieder so ein schöner Angriff der Turbinen über mehrere Stationen, an dessen Ende Jona die freistehende Franzi bediente, aber vorbei ! Ich dachte: hoffentlich rächt sich Das nicht. Denn so ging’s mit 0:0 in die Pause.
Man konnte den Eindruck gewinnen: es ist nur eine Frage der Zeit, bis unsere Turbinen treffen. Aber so lang‘ es 0:0 steht….. Positiv: bei Abstößen und Abschlägen der FSG bauten unsere Mädels an der Mittellinie klug einen Riegel auf und stellten gegebenenfalls ihren Körper zwischen Ball und Gegner, so daß diese den Ball nicht annehmen konnten und es nach den Kleinfeldregeln mit indirektem Freistoß für unsere Mädels weiterging. Clever gemacht und das ziemlich oft ! Aus meiner Sichtposition fiel mir da Nele immer wieder positiv auf. Nicht so gut: die hier und da doch etwas raue Gangart der Gegnerinnen. Der insgesamt gute Schiri (selbst wohl noch Schüler) versuchte, ohne Verwarnung über die Runden zu kommen. Leider war ihm das später nicht mehr möglich und er musste der FSG zweimal Gelb zeigen. Vielleicht hätte er Das eher tun sollen. Aber er ist noch jung und wird seine Erfahrungen noch machen.
Die zweite Hälfte war ein Spiegelbild der ersten: wieder dominierten unsere Mädels das Spiel und die FSG wehrte sich nach Kräften. Aber was da wieder an Chancen liegenblieb: Franzi – Pfosten, Jona (nach toller Vorarbeit von Mary) ’n halben Meter am Lattenkreuz vorbei oder auch ein Schuß von Jona, den die Keeperin parierte. Das gelang dieser auch beim Nachschuß von Amy. So langsam wurde mir mulmig und ich hatte das Gefühl: wer jetzt ein Tor macht, geht als Sieger vom Platz. Aber das hätte auch die FSG sein können: so musste z.B. Anna bei einem Gegenangriff im Anschluß an einen Turbinefreistoß blitzschnell abtauchen. In der
48. wurde es richtig brenzlig: ein Fernschuß der FSG wurde von einer Turbine abgefälscht. Anna war schon in die anderre Ecke unterwegs und ich sah den Ball schon drin. Aber Gott sei Dank ging er ins Aus zur Ecke für die FSG. Hui ! Da ist nicht nur mir das Herz in die Hose gerutscht. Wenn der drin gewesen wäre….. So blieb’s auch nach 60 Minuten beim 0:0 und die Verlängerung von 2×5 Minuten musste her. Ich dachte: vielleicht war es ja die Taktik der FSG Falkensee, unsere Mädels sich müde laufen zu lassen, um die Entscheidung über die Verlängerung oder das 9-Meter-Schießen zu erzwingen. Aber die Körpersprache unserer Mädels drückte auch jetzt noch aus: „wir lassen nicht locker und holen den Pott !“


Schade, der ist weg

Nun ja, die Verlängerung ist verdammt kurz, um einen eventuellen Rückstand aufzuholen. Und dann spielen jetzt ja auch die Nerven eine Rolle. Mir sagte mal ein Schiri: „In der Verlängerung passiert meist Nichts.“ „Meist“ heißt aber nicht „ständig“. Denn unsere Mädels hatten heute richtig gute Nerven und waren weiter hoch konzentriert bei der Sache. Die FSG hatte sich hinten noch gar nicht richtig sortiert, als der Anstoß zur Verlängerung freigegeben wurde. Unsere Turbinen führten den Anstoß aus ich konnte Folgendes beobachten: Alina brachte vom Anstoß weg den Ball nach links zu Fefe – die weiter zu Jona. Damit wurde die FSG-Abwehr auseinandergezogen. Jona sah Mathi – Mathi sah Franzi und diese schickte den Ball aus spitzem Winkel unhaltbar ins lange Eck zum 1:0 aus Turbinesicht. Ausgerechnet Franzi, die zuvor zwei dicke DInger versiebte ! Ach, was hat sie sich gefreut ! …..und ich freute mich mit ihr und für sie. Und der Turbineclan ? Es waren keine Steine, die uns vom Herzen fielen – es waren „junge Felsen“ ! Ein Tor zum „psychologisch richtigem Zeitpunkt“.
Aber noch waren knapp 2×5 Minuten zu spielen und die FSG dachte mit nichten ans Aufgeben. 64.Minute: einen Hochschuß der FSG pflückt Anna sicher runter. In der 67. Minute dann eine Szene, die für mächtig viel Aufregung sorgte. Ich stand ziemlich weit weg und sah Folgendes: eine FSG-Spielerin zog halbrechts Richtung Tor. Eva blieb dran, störte und so legte sich die FSG-Spielerin den Ball ein Stück zu weit vor, so daß Anna ihn unter sich begraben konnte, Beim Versuch, den Ball noch zu erwischen, machte die FSG-Spielerin das Bein lang und erwischte Anna voll an der Hand. Co-Trainer Marco forderte „Rot“, der Schiri gab „Gelb“. Ob es nun Absicht war oder nur unglücklich bzw. ungeschickt – aus meiner Position war es nicht genau zu erkennen und so verkneif ich mir einen Kommentar. Ich machte mir mehr Gedanken um Anna. Würde sie weiterspielen können ? Sah für den Moment nicht so aus. Aber sie biss die Zähne zusammen (wie manch andere Turbine auch) und machte weiter. Ja, aus den zwei Lehrjahren im Jungsspielbetrieb haben unsere Mädels viel mitgenommen, z.B. Wettkampfhärte. Na, und Anna weiß nur zu gut, wie wichtig sie für die Mannschaft ist. Nele, Lya oder Mathi wären als Ersatz in Frage gekommen. Aber egal, wer Anna vertreten hätte, sie hätte auf dem Feld sehr gefehlt. Das hat das Landespokalturnier in Wandlitz deutlich gezeigt. Nur mal zum besseren Verständnis: Anna ist erst 11 Jahre jung. Also Hut ab !
Nichts desto Trotz erhitzten sich an dieser Szene die Gemüter und es wurde auch unter den Zuschauern laut. In der 70. Minute fiel dann die Entscheidung: Fefe drang in den Strafraum ein und eine Gegenspielerin ließ dummerweise das Bein stehen – der Schiri gab Strafstoß und Gelb. Vorgesehen war für diesen Fall Mary als Schützin. Aber Lya schnappte sich den Ball. Ich dachte: na ja, wird seine Richtigkeit haben. Was ging diesem jungen Mädel in diesem Moment durch den Kopf ? Das weiß sie nur selbst. Ich versuchte, in ihr Gesicht zu sehen: da war ein einziger Tunnelblick ohne die geringste Regung. So trat sie an und schickte den Ball trocken und humorlos flach ins lange Eck zur 2:0-Führung für unsere Turbineladies. Das war die Entscheidung ! Die 2×5 Minuten waren um und den FSG-Mädels war bewusst, hier geht Nichts mehr. Aufgrund von Anna’s Verletzung und Behandlung ließ der Schiri logischerweise nachspielen. Aber war es wirklich nötig, zu diesem Zeitpunkt und bei diesem Spielstand auf Höhe der Mittellinie (!) Amy richtig böse von den Beinen zu holen ? Ich kenne genug Mädels, deren Karriere durch solche Scheiße zu Ende ging (ich denke da u.a. an Chantal de Ridder in Frankfurt). Das brachte das Faß zum Überlaufen. Chris flippte aus. Ich weiß nicht, welche Bemerkung aus dem FSG-Lager kam. Aber Chris machte eine sehr deutliche und laute Ansage in diese Richtung. Noch während Amy behandelt wurde, pfiff der Schiri das Spiel ab und unsere Mädels waren POKALSIEGER und damit auch TRIPLESIEGER !
Chris suchte sofort das Weite. Er musste erstmal runterkommen. Na ja, besser so als wenn er etwas sagt, was er später lieber anders oder gar nicht gesagt hätte. Aber nach und nach beruhigten sich die Gemüter. Wie sehr unsere Mädels heute auf dieses Spiel focussiert und konzentriert waren, zeigte sich nach dem Abpfiff: Die Eine oder Andere ließ ihren Tränen freien Lauf, um runterzukommen. Als die Anspannung dann weg war, sah ich lauter strahlende Turbinegesichter und ihren Eltern war der Stolz deutlich ins Gesicht geschrieben. Mathi’s Mama strahlte über beide Backen. Mathi wurde geboren …… in Frankfurt/Main ! Früher stand sie im Brentanobad auf der anderen Seite und feuerte ihre Mannschaft an. Der Arbeit wegen zog die Familie nach Potsdam und nun ist dieses Frankfurter Mädel mit ihren und unseren Turbinen Triplesiegerin ! Sorry, aber da hat sie Svenja Huth noch Was voraus (grins). Ja, so kann’s gehen. Aber wäre doch geil, wenn Svenja das auch noch schafft. Also Daumen drücken !
Nun stand die Siegerehrung an. Zunächst gab’s die verdiente Ehrung für den guten Schiri. Dann waren die Falkenseer Mädels dran und ich dachte mir: „na ja, auch Die stehen nicht umsonst im Finale !“ Deshalb an dieser Stelle unseren Glückwunsch zu Platz 2. Na, und nächste Saison sieht man sich wieder. Zwar haben sie diese Saison alle drei Spiele gegen unsere Turbinen verloren, aber es waren stets enge Kisten. Dabei konnten unsere Turbinen sehen, wo sie stehen. Aus diesen Spielen haben unsere Mädels sicher viel mitgenommen.
Dann waren unsere Pokalheldinnen dran. In ihren Gesichtern konnte man lesen: sie realisierten Stück für Stück, was sie diese Saison erreicht haben. Sie konnten es kaum erwarten, ihre Preise in Empfang zu nehmen. Zu den „Wartenden“ gehörten heute: Anna-Lena „Anna“ Kulbe (TW), Eva Wuttich, Mathilda „Mathi“ Stern, Felina „Fefe“ Rüchel, Nele“Käpt’n Nele“ Brüggemann (SF), Franziska „Franzi“ Helmke, Amy Kroh, Mary Krüger, Lya Bergemann, Alina Schwarz, Jona Leske, die Trainer Chris Helwig und Marco Zastrow sowie Laura Jesse, die zwar nicht im Kader stand, aber ihre Mannschaft moralisch unterstützte. Dann ging es los. Aber lassen wir die strahlenden Gesichter und die BIlder sprechen:


Geschafft, nun gibt’s die Medaillen…..


…..Den Pokal (dürfen die Mädels behalten)…..


…..und die Schale (ein Wanderpokal)


Und jetzt…..


…..das übliche…..


…..Prozedere


„Tja, die Salatschale ist leer“

Dann gab’s den Versuch eines Siegerfotos, was zunächst auch klappte.


Schaut in diese strahlenden Gesichter !

Aber plötzlich tauchte Chris von der Seite auf – mit ’ner Buddel in der Hand und verpasste den Mädels eine Sektdusche. Auch wenn er schwört, es wäre nicht seine Idee gewesen – war es nur recht und billig. Bei passender Gelegenheit wurde er schon oft genug selbst „Opfer seiner Mädels“. Nur war Amy hier so leichtsinnig, ihm zu sagen: sie hätte Nichts abbekommen, was Chris natürlich umgehend mit doppelter Ladung änderte. Ach ja, Chris und seine Mädels !


„iiihh“


„der da war’s“

Die Mädels machten noch Einzelfotos, wobei mir das Strahlen von Franzi besonders auffiel.


Stolz pur: „Käpt’n Nele“…..


…..Mary und Franzi…..


…..Franzi (kann die Sonne heller strahlen ?)…..


…..Alina (unscheinbar, aber effektiv)…..


…..Mathi (in Frankfurt/Main geboren – mit Turbine Triplesieger ! Äätsch !!!)…..


….. Anna und Amy (unsere Auswahlspielerinnen)…..


…..Laura (heute nicht im Kader, aber beim Team !)…..


…..und Eva (in der Abwehr eine Bank)


Auch an mir ging der Kelch nicht vorüber. Prost !

Dann gab’s doch noch das komplette Siegerfoto und irgendwann war es Zeit, loszufahren. Ach, ich hätte mit den Mädels gern noch weitergefeiert, aber ich wurde ja in Töplitz von unseren Grashüpfern erwartet.


So sehen Sieger aus !
Unsere Pokalheldinnen und Helden: (h.v.l.) Chris, Jona, Fefe, Laura, Alina, Käpt’n Nele, Amy, Marco
(v.v.l.) Franzi, Lya, Anna, Mary, Eva, Mathi

Was bleibt noch zu sagen: unsere Mädels beeindruckten mich heute durch Willen und Konzentration von der ersten bis zur letzten Minute – gemeinhin auch als Körpersprache bezeichnet. Auch wenn sie erst in der Verlängerung ihre Tore erzielten, so war das eine der besten Leistungen, die ich je von diesen Mädels sah !! Da kann man wirklich nur von ganzem Herzen sagen: HERZLICHSTEN GLÜCKWUNSCH ! Dieses Team ist mir ja nicht erst letzten Samstag auf ihrer Party ans Herz gewachsen. Ich begleite sie ja schon seit ihren Anfängen, hab furchtbare Niederlagen mit ihnen durchlitten und dann die ersten Erfolge mit ihnen gefeiert. Und wenn ich sie jetzt so sehe….. kann ich nur sagen: „MÄDELS, ICH BIN VERDAMMT STOLZ AUF EUCH !!!“

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