Bäume wachsen nicht in den Himmel

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Brandenburger Hallenlandesmeisterschaft 2014 C-Juniorinnen am 15.02.2014

von Micha

Nachdem unsere erste Mannschaft und BII jeweils in der Halle Meister wurden und auch die anderen Teams in der Halle recht erfolgreich waren, hieß es an diesem Tag auch mal kleinere Brötchen zu backen. Turbine trat mit zwei Teams an, die aus dem Kader der CII und CIII „bunt gemischt“ wurden. Die CII wurde betreut von Heiko Limpach, die CIII von Bettina Stoof. Von der SG Gießmannsdorf bestens organisiert, wurden die Akteurinnen beim ersten Einsatz ihrer Teams einzeln namentlich vorgestellt. Eine gute Idee!

Unsere CII bekam es gleich im ersten Spiel mit Titelverteidiger FC Energie Cottbus zu tun. Und so traten die Gegner auch auf. Sofort übernahmen sie die Initiative und Jeani im Turbinetor konnte sich in den gesamten 12 Minuten durch Reaktionsschnelligkeit und guten Stellungsspiel mehrfach auszeichnen. Trotzdem stand es nach 9 Minuten 0:3. In der 10. Minute traf Josi mit einem Fernschuss die Latte. Mit dem Abpraller konnte Leonie Thiem zum 1:3-Endstand verkürzen.

In der zweiten Gruppe startete die CIII SV Frankonia Wernsdorf, der den Turbinen auch draußen das Leben schwer macht. Die CIII drückte zunächst, aber nach 3 Minuten setzte der SV ein erstes Ausrufezeichen, welches Sarah Duszat mit einer klasse Reaktion bereinigte. Beide Teams schenkten sich nichts. In der 6. Minute konnten Sarah Lindner und Josefina bei ihren Schussversuchen gerade so abgeblockt werden. Den Konter nutzte Wernsdorf zum 0:1. Wiederum im Gegenzug markierte Sarah Lindner das 1:1. Doch so langsam setzte sich der SV durch. In der 7. fiel das 1:2 und eine Minute später nach einer Ecke 1:3. Thekla versuch es nochmal aus der Distanz, aber knapp drüber. Sarah hielt mit 2 tollen Paraden das Ergebnis nicht Grenzen und so endete auch dieses Spiel mit 1:3, wie übrigens 6 der insgesamt 12 Vorrundenspiele.

Für die CII heiß der nächste Gegner SG Gießmannsdorf. Zunächst musste Jeani 2x im 1:1 ihr Können beweisen. Im Gegenzug zeige Josie, dass für sie dasselbe gilt, wie für Sahra Duszat (Erfahrung in der CI zahlt sich aus). Ein punktgenauer Pass auf Charlotte – 1:0. In der 5. Minute nochmal dasselbe – 2:0. ne Minute später erhöhte Charlotte nach einer Maja-Ecke auf 3:0. Zwar konnte die SG auf 1:3 verkürzen, aber die CII blieb am Drücker. Leonie Grothe traf den Pfosten und Lea hatte in der 11. drei Chancen auf dem Fuß, eine davon völlig frei vor’m Tor mit Ecke aussuchen. Aber gut, das Spiel war mit 3:1 gewonnen.

Die CIII trat im 2. Spiel zur „Stadtmeisterschaft“ gegen den FSV Babelsberg 74 an, deren Tor von Ex-Turbine Franke Oestreich gehütet wurde. Es fing gut an: Jana zog von außen ab ins lange Eck – Innenpfosten – 1:0. Aber schon im Gegenzug tauchte 74 frei vor Sarah auf und ließ ihr keine Chance – 1:1. Zwei Minuten später erhöhten sie nach einer Ecke auf 2:1. In der 6. tauchte 74 wieder frei vor Sarah auf, aber im 1:1 bewies einmal mehr ihre Klasse. In dieser Phase verloren die Turbine ihre Gegner zu oft aus den Augen. Und so mussten sie in der 10. den 1:3-Endstand hinnehmen.

Für die CII bestand gegen den 1. FFC Brandenburg die Chance, mit einem Sieg ins Halbfinale einzuziehen. Das Spiel begann ausgeglichen. Brandenburg versuchte es mit 2 Fernschüssen, bevor Josi mal wieder Charlotte auf Außen bediente. Die zog ab ins lange Eck – 1:0. Anschließend neutralisierten sich beide Teams. In der 7. zog Maja aus dem Rückraum ab, aber knapp drüber. In der 10. zogen die Gegner aus der Distanz ab. Der Ball wurde leicht abgefälscht und schlug ein – 1:1. In der 11. ein kurioses Tor: Jeanie wollte einen Fernschuss in der Luft aufnehmen, als eine Gegnerin vor ihr auftauchte und den Ball per Kopf über Jeanie ins Tor lupfte – 1:2. So zog Brandenburg ins Halbfinale ein und unseren Mädels blieb, wie im Vorjahr „nur“ das Spiel um Platz 5.

Für die CIII ging es im letzten Gruppenspiel darum, die ersten Punkte einzufahren. Die ersten 6 Minuten wurden zur „Sarah-Show“. Mehrfach glänzte sie durch kluges Stellungsspiel und klasse Paraden. In der 7. war jedoch auch sie machtlos – 0:1. Jedoch im Gegenzug glich Josefina zum 1:1 aus. In der 10. Minute leitete Sarah mit einer Fußparade einen Gegenzug ein, den Josefina zum 2:1 abschloss. Eine Minute später stellte Jana mit einem Schuss von außen den 3:1-Endstand her.

Und so kam es, dass die Turbinen Platz 5 und 6 unter sich ausmachten. Na wenigstens war Platz 5 gesichert. Das Spiel war sehr verhalten. In der 5. tauchte jedoch Jana frei vor Jeani im Strafraum auf, versuchte sie zu umkurven und fiel hin. Aus meiner Perspektive sah es so aus, als wurde sie von hinten von den Beinen geholt. So sah es auch der Schiri, zeigte auf den Punkt und schickte Jeani 2 Minuten in die Kühlbox. Jana zog sich eine schmerzliche Verletzung am Zeh zu. Aber sie sagte mir, dass sie beim Laufen blöd aufgetreten sei und Jeani habe sie nur an der Ferse erwischt, habe also keine Schuld an der Verletzung. Laute Bettina Stoof sah es im ersten Moment schlimmer aus. Nach 2-3 Tagen kann sie wieder normal laufen. Gute Besserung! Nachdem Josefina den 9er verwandelte, durfte Jeani den Regeln entsprechend sofort wieder mitwirken. In der 9. glich Josie auf Pass von Charlotte aus – 1:1. Beiden Teams war anzumerken, dass sie sich Sorgen um Jana machten und wollten die Sache im 9er-Scheißen klären. Und so kam es auch. Zunächst trafen Charlotte und Josefina. Nach es 4 Fehlschüsse (darunter das Keeperinnen-Duell) gab, traf Charlotte. Josefina scheiterte an Jeani und so gewann die CII mit 3:2.

Nachdem sich Cottbus (gegen Babelsberg 74) und Wernsdorf (gegen Brandenburg) im Halbfinale durchsetzten, gewann Cottbus das Endspiel mit 4:0. Herzlichen Glückwunsch zur Titelverteidigung, Mädels. Da habt ihren Männern gezeigt, wie man siegt. Hinter Vizemeister Frankonia Wernsdorf wurde der 1. FFC Brandenburg Dritter durch ein 1:0 über Babelsberg 74. Hinter den Turbinen wurden der KSC Neutrebbin Siebter und die SG Gießmannsdorf Achte. Die Plätze 5 und 6 machten unter sich aus für die CII: Jean-Marie Ehrke, Josephin Matthees, Theresa Wagner, Maja, Borg, Lea Wittau, Charlotte Krause (SF) Annika Herfer, Leonie Grote und Leonie Thiem sowie für die CIII: Sarah Duszat, Sophie Ahnert, Lola Breitsprecher, Sarah Lindner, Josefina Obieglo, Jana Pifrement (SF), Chiara Berger, Theresa Funke und Shanice Forderer. Wer jetzt denkt: „Die Keeperinnen Jeani und Sarah kenn ich von doch von der CI.“, hat richtig geraten. Jeanie hat die Sportschule verlassen und spielt wieder in der Waldstadt. Sie wird ihre Gründe haben.

Tja als ich hörte, dass Sarah den letzten Einsatz für Turbine hatte, hat’s mich umgehauen. Sie wurde an der Sportschule nicht angenommen. Nach medizinischen Untersuchungen wird sie nicht größer als 1,75 m. Sie soll auch verschiedene Tests nicht bestanden haben. Nun, „Entscheidend ist auf dem Platz!“ Und da habe ich sie oft genug gesehen (und immer gegen Jungs!). Erst letzte Woche beim Turnier in Berlin-Karow habe ich dann beim BFC einen Keeper gesehen, der es mit ihr aufnehmen kann. Sarah war schon immer Torhüterin. Aber Hallo: Das Mädel ist erst 11 Jahre alt. Erwartet man da eine fertige Torhüterin? Turbine hat 3 Ex-Keeper im Trainerstab und bezahlt einen Torwarttrainer! Und was die 1,75 m angeht: Ich erinnere hier an „Uns Uwe“ mit seinen Kopfballtoren bzw. Ramon Quirogga (Nationalkeeper Peru) und Claus Boden (Dresden), die auch nicht größer waren und trotzdem klasse Leute wurden. So ein Talent zu verschmähen, dazu fällt mir nichts mehr ein! Das Mädel hätte eine Chance verdient, schließlich war sie gut genug, um bei der CI auszuhelfen, als sie keine Keeperin hatten. Besagte Chance hätte übrigens auch ihre DI-Kollegin, Sophie Büttner, verdient: Zur Erinnerung: Bei besagtem Turnier in Karow wurden sie „bester Spieler“ bzw. „bester Keeper“ und bestimmt nicht nur aus reiner Höflichkeit. Und da sollen sie nicht gut genug sein? Da kann man nur den Kopf schütteln.

Aber Gott sei Dank sieht man Sarah bei den Verantwortlichen des 1. FC Union anders. Dort bekommt sie ihre Chance und dort gibt es auch einen Torwarttrainer.

Also Sarah, danke für deinen Einsatz und die prima Leistungen im Turbinetrikot. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du es bei Union schaffst. Ich würde mich sehr freuen, dich eines Tages mit Unions U17 zum Bundesligaspiel in der Waldstadt begrüßen zu dürfen. Also Danke an Union und für dich, Sarah. Alles Gute!

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