auch die zwei derby’s gewonnen

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B-Juniorinnen-Bundesliga: Turbine Potsdam – 1.FC Union Berlin 6:0
B-Juniorinnen-Landesliga: Potsdamer Kickers – Turbine Potsdam II 1:4

26./27.11.2016 von Micha

…..UND NICHTS HÄLT SIE AUF

Nun ja, auch wenn erst 10 von 18 Spieltagen absolviert sind, so ist es doch Tatsache, daß die Konkurrenz unserer Turbinen schon viele Punkte liegen ließ oder sich gegenseitig wegnahm, während unsere Mädels nach ihrer Niederlage in Meppen gleich wieder in die Spur zurückfanden. Das ist zwar kein Garantieschein, daß es so weitergeht, aber für den Moment kann man sehr zufrieden sein.
Nun war heute die U17 des 1.FC Union zum Berlin-Brandenburg-Derby in der Waldstadt zu Gast. Als Tabellenletzter waren die Gäste auf Schadensbegrenzung aus. Anders läßt es sich nicht erklären, daß sie während der gesamten 80 Minuten das heute von Delia gehütete Turbinetor nicht einmal in Gefahr bringen konnten. Das war aber auch ein Verdienst der Abwehrspielerinnen Laura, Angie und Charlott, die einfach nichts anbrennen ließen. So waren unsere jungen Ladies sofort „Frau“ im Haus und zeigten schöne Spielzüge. Aber gegen die vielbeinige Abwehr der Eisernen Ladies sprang zunächst nichts Zwingendes heraus. Aber das Angreifen über die Flügel zeigte, daß dies der richtige Weg war. Und dann kamen auch die Chancen: Lia und Natalie glänzten in der Vorbereitung und die Artillerie um Bahne und Marlene schoss sich warm. Wobei ein Versuch Marlene’s wohl als Flanke gedacht war, aber unter der Keeperin durchrutschte und von der Abwehr von der Linie gekratzt wurde. Dann nach 18 Minuten klingelte es: Marie trat von links eine Ecke und Laura drückte den Ball mit dem Hinterkopf ins Ziel – 1:0. Unsere Turbinen machten fleißig weiter, Marie und Marlene hatten tolle Szenen und auch Chancen. In der 32. war es wieder soweit: wieder ein Flankenlauf, diesmal von Bahne auf links. Ihre Flanke quer durch den 16er erwischte die heute sehr auffällige Lia am langen Pfosten aus vollem Lauf – 2:0. Toller Zug – geiles Tor ! Dieses Tor nahm den größten Druck von den Turbinen, die das Tempo aber weiter hoch hielten. Auch wenn sie noch zwei 100%ige vergaben und so das 2:0 der Pausenstand war, bleibt doch als Halbzeitfazit: Die Turbinen zogen das Spiel richtigerweise immer wieder in die Breite und hebelten so die Unionabwehr aus. Da fiel mir heute besonders Marlene auf, der kein Weg zu weit war. Aber was unsere Mädels an Chancen liegen ließen ….. Nun, es folgten ja noch 40 Minuten. Übrigens gab es lauten Szenenapplaus, als Trainer Sven Weigang, auf seiner Bank sitzend, sich lang machte und einen ins Aus fliegenden Ball sicher wegfing. Nun ja, sein Vater war einst DDR-Nationaltorsteher !
In der zweiten Hälfte änderte sich zunächst nicht viel: Tolle Spielzüge, tolle Chancen – aber der Abschluß ! Gott sei Dank beherrschen unsere Mädels ja auch Standards. Minute 48: Ecke Marie, der zweite Ball führte zu einem Handspiel und den fälligen Strafstoß verwandelte Marie sicher zum 3:0. Nach 55 Minuten kam Lia über rechts, drang in den 16er ein und erhöhte auf 4:0. Auch Bahne hatte noch zwei Chancen, davon einen
25-Meter-Kracher, den die Keeperin (ich weiß nicht wie) aus dem Dreiangel fischte. In der 70. dann ein kurioses Ding: Bahne traf den Pfosten und die Abwehr schlug den Ball weg. Eigentlich bereinigt, aber Lia ging drauf und in der Folge machte die nimmermüde Marlene ihr verdientes Tor. Alle schauten sich ungläubig an und ich dachte schon, es gab ’ne Regelwidrigkeit. Aber Schiedsrichterin Katharina Kruse zeigte zum Mittelkreis und das hieß 5:0 ! Dann in der Nachspielzeit schickte Marie noch einmal Bahne auf die Reise, die dann aus sehr spitzem Winkel zum 6:0-Endstand traf und so auch endlich ihr verdientes Tor erzielte.
Mein Fazit: aus einer sicheren Defensive heraus zogen unsere Mädels ihr Spiel durch hohe Laufbereitschaft konsequent über die Flügel auf und zermürbten so letztendlich die dichte Gästedefensive. Geduld zahlt sicht eben aus ! Beim Blick auf die Tabelle blutet mir als Urberliner das Herz: Hertha 03 und meine alte Liebe Union zieren das Tabellenende. Hoffentlich kann sich wenigstens ein Team retten. Schaue ich nach oben, lacht mein Turbineherz wieder: 1. unsere U17 mit 10 Spielen, 35:6 Toren und 27 Punkten. Es folgen der SV Meppen
(9 Sp., 23:4 Tore, 21 P), Jena (10 Sp., 27:9 T, 19 P) und der Magdeburger FFC mit 9 Sp., 37:9 T 16 Punkten. Das heißt: Der Vorsprung auf einen „Nicht-Halbfinalplatz“ beträgt 8 Punkte. Wie gesagt, es sind noch 8 Spiele zu absolvieren. Aber es müßte mit dem Teufel zugehen, wenn jetzt noch was schief geht. Dafür sind unsere Mädels einfach zu gut drauf. An dieser Ausgangsposition waren heute nicht ganz unschuldig:
Delia Petersen, Laura Flügge (SF), Angelina „Angie“ Barthel, Marie Höbinger, Marlene Müller, Corinna Statz
(60. Anne-Sophie Gleisberg), Lea „Bahne“ Bahnemann, Lina Albrecht, Charlott Conrad, Lia Fiedler sowie Natalie Bretschneider.

SONNE IM NOVEMBER

Ja, das ist kein Witz ! Die Sonne schien mir während des gesamten Spiels unserer BII bei den Kickers frontal ins Gesicht, so daß ich doch Mühe hatte, dem Geschehen zu folgen. Wie immer bei Spielen gegen die Kickers traf man ehemalige Turbinen wieder. So auf Roudi Schulze, die ihrerseits auf einige ehemalige Mannschaftskameradinnen von ihr traf, was sie besonders motivierte. Überrascht war ich aber doch, im Tor der Kickers Angelina „Angie“ Beisert zu sehen. Eigentlich Feldspielerin in der C-Jugend, spielte sie einst in der
E-Jugend in einer Mannschaft mit den heutigen U15-Sportschülerinnen Luisa Koch und Alisa Grincenco bei den Turbinchen. Auf Turbineseite fehlte heute Keeperin Amalie „Ami“ Berck, die verletzt zuschauen musste. Gute und schnelle Genesung, Ami ! Sie wurde heute von Lara Pricelius vertreten.
In den ersten 10 Minuten war es ein Spiel zwischen den Strafräumen mit optischen Vorteilen für unsere Turbinen, aber es sprang nichts Zwingendes heraus. Dann setzten sich unsere Mädels in der Hälfte der Kickers fest und es ergaben sich Chancen: in der 15. Minute verzog Leo nach Vorarbeit von Linda und Lena P. nur knapp und eine Minute später war nach einem Alleingang bei der Keeperin Endstation. Auch ein Kopfball von Lena P. nach Freya-Ecke verfehlte sein Ziel nur knapp. Man fragte sich desöfteren, wie die klein gewachsene Lena überhaupt an die Kopfbälle kommt. Die Abwehr um Charlie, Tessi und Linda stand sicher und schaltete sich immer wieder nach vorn mit ein. Unsere Mädels hatten Chance auf Chance, aber wie sie damit umgingen, das war schon fahrlässig. So was geht auch mal schief, zumal auf der Gegenseite Roudi ihre Vorderleute immer wieder antrieb und in Szene setzen wollte. Aber (zum Glück für unsere BII) ihre Teamkolleginnen gingen zu selten auf ihre Ideen ein. Als sich schon Alles auf ein 0:0 zur Pause einrichtete und auf die zweite Hälfte hoffte, kam Freya in der 40. Minute über rechts und sah Sarah zentral freistehen. Mit einem platzierten Schuss ins lange Eck erzielte Sarah den 1:0-Pausenstand aus Turbinesicht. Ganz ehrlich: aus meinem Blickwinkel sah es nach Abseits aus. Aber wie sagte schon Otto Rehagel: „Abseits ist, wenn der Schiri pfeift“. Ich habe das Alter des Schiris auf 14 Jahre geschätzt. Da steht er am Anfang seiner Laufbahn und muß noch lernen, Situationen zu erkennen (was sich in der zweiten Hälfte noch einmal zeigte). Er mußte ohne Assistenten auskommen, was die Sache für ihn garantiert nicht einfacher machte.
In Hälfte 2 das selbe Spiel: Turbine war überlegen. Aber entweder rannten sie sich an der Abwehr fest oder gingen mit ihren Chancen grob fahrlässig um. Aber man muß auch anerkennen, sie schalteten nie einen Gang zurück. Auch weil die Kickers immer wieder versuchten, sich aus der Umklammerung zu lösen und Konter zu fahren. Ich hatte dabei hier und da ein mulmiges Gefühl. Aber in den Minuten 66 und 67 beruhigten unsere Turbinen per Doppelschlag meine Nerven: Tessi flankte von rechts, Angelina im Kickers-Tor kam nicht richtig dran und Linda staubte ab – 2:0. Diese Szene wurde kopiert, als Lena F. von der Grundlinie flankte, „Angie“ wieder nicht richtig dran kam und diesmal Maja abstaubte – 3:0. Das beruhigte zwar die Nerven, aber nicht das Spiel. Im Gegenzug zog Roudi aus der Distanz einfach mal ab und konnte so für die Kickers auf 1:3 verkürzen (68. Minute). Die Kickers bekamen die zweite Luft, aber die Turbinen machten hinten dicht und spielten ihr Spiel weiter. In der 74. schaltete sich Charlie mal wieder in den Angriff ein und wurde im Strafraum grob von hinten umgestossen. Aber es gab weder Pfiff noch Karte ! Nun ja, vielleicht hat’s der Schiri nicht genau gesehen. Aber an dieser Stelle fällt man nicht einfach um und bekommt keine Luft mehr. Für den Schiri wäre hier ein Assistent sehr hilfreich gewesen. So ging das Spiel weiter und Charlie musste ein paar Minuten raus, um sich zu erholen. Trainer Heiko Limpach hatte seine Wechselmöglichkeiten ja schon ausgeschöpft. Aber Charlie konnte nochmal mitmachen und blies zum Endspurt. In der Nachspielzeit kamen (ich glaube, es war Tessi) die Turbinen über den rechten Flügel. Der Ball kam quer zu Leo, und die stellte den 4:1-Endstand (aus Turbinesicht) her.
Mit diesem Sieg verfestigten unsere Mädels ihre tolle Ausgangsposition im Kampf um die Landesmeisterschaft.
Zwar hat der FC Energie Cottbus durch das Torverhältnis wieder die Spitze übernommen, hat aber auch ein Spiel mehr ausgetragen. 5 Teams kommen für die Plätze 1 – 3 aktuell in Frage, denn die Tabelle sieht so aus:

1. FC Energie Cottbus 8 Sp, 54:9 T, 19 P
2. Turbine Potsdam II 7 Sp, 44:3 T, 19 P
3. KSC Neutrebbin 7 Sp, 37:9 T, 16 P
4. FSG Falkensee 5 Sp, 13:25 T, 9 P
5. SG Sieversdorf 6 Sp, 19:17 T, 8 P

So waren für unsere Turbinen folgende Spielerinnen am Ball: Lara Pricelius (TW), Linda Bergemann
(53. Lena Fuchs), Sarah Lindner, Lena Pflanz, Leonie „Leo“ Thiem, Freya Uhrlau (53. Maja Borg), Theresa „Tessi“ Wagner sowie Kapitänin Charlotte „Charlie“ Wicht.

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