Geduld und starke Nerven

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3.Wintercup des 1.FC Union Berlin für C – Juniorinnen

7.2.2016 von Micha

Die Eisernen Ladies luden ein und sechs Mannschaften kamen. Aus Union’s U15 wurden zwei Teams gebildet und so wurde die Vorrunde in zwei Vierergruppen (Spielzeit 1×10 Minuten) ausgespielt. In Gruppe A spielten Union I, RB Leipzig, Germania Wernigerode sowie das Team mit der weitesten Anreise Rot-Weiß Dorsten. Das liegt in der Nähe von Gelsenkirchen. In Gruppe B traten der Friedrichshagener SV, Union II, der SV Eintracht Miersdorf/Zeuthen sowie unser U15 – Sportschulteam an. Die Trainer Jürgen Theuerkorn und Matthias Zube brachten beide Keeperinnen mit und wechselten von Spiel zu Spiel, so daß beide zu ihren Einsätzen kamen.
Dieses Turnier zeigte, daß in der Halle andere Gesetze herrschen als auf dem Feld. Hier kann es durchaus passieren, daß aufgrund der kurzen Spielzeit die Außenseiter den Favoriten das Leben richtig schwer machen. Im ersten Spiel bekamen es unsere Turbinen mit dem 1.FC Union II zu tun, derem Tor von Sarah Duszat gehütet wurde. Einst trug sie das Turbinetrikot und ich durfte miterleben, wie sie in der D-Jugend bei Coach Matthias Storch den Jungs ein ums andere Mal den Zahn zog und auch als Aushilfe in der damaligen U15 ihre Frau stand. Nun, sie hat Nichts verlernt. Zunächst aber bekamn ihr Gegenüber „Toni“ im Turbinegehäuse zu tun und musste bei zwei Paraden einen Rückstand verhindern. In der 5. Minute dann fing Marla an der Mittellinie einen Angriff ab, spielte mit Merle Doppelpass, die dann auch zum 1:0 traf. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: zunächst krachte ein Schuß der Eisernen Ladies an die Latte und in der 7. nutzten sie einen Stockfehler unsere Abwehr zum
1:1-Ausgleich. Das Spiel ging hin und her und beide Keeperrinnen hatten zu tun. Am Ende blieb’s bei einer gerechten Punkteteilung.
In diesem Spiel und auch im weiteren Turnier hatte ich hier und da den Eindruck, daß unsere Mädels etwas müde wirkten. Das sah man insbesondere in der Chancenverwertung. Aber gut, sie stecken mitten in der Vorbereitung und einige Spielerinnen waren auf Lehrgang in Lindow und kamen von dort aus direkt zur Halle. Da kann man auch mal ein Auge zudrücken, zumal ich trotzdem noch meine helle Freude haben sollte.
Im nächsteb Spiel trafen die Turbinen auf den Friedrichshagener SV. Dessen Mädels verlangtren unseren alles ab, zumal die Turbinen wie bereits erwähnt, sich im Auslassen von Chancen übten. So schafften sie es 2x, das leere Tor zu verfehlen. Und was passiert in solch einem Fall ? Durch ein Abwehrfehler lag unsere U15 plötzlich 0:1 hinten. Das schien wie ein Weckruf: In derr 7. Minute setzte Sophie den Ball an den Pfosten. Dier Turbinen blieben in Ballbesitz ond Nathalie konnte zum 1:1 ausgleichen. Eine Minute später traf Sophie erneut den Pfosten, mit dem zweiten Ball brachte Angelina unser Team mit 2:1 in Front. Einige Chancen gab’s noch und so fuhren unsere Mädels ihren ersten Dreier ein. Ein Arbeitssieg – aber Hauptsache gewonnen.
Im letzten Gruppenspiel wartete der SV Eintracht Miersdorf/Zeuthen. Obwohl sie auch hier dreimal freistehend an der Keeperin scheiterten, ließen unsere Mädels Nichts anbrennen. Durch konsequentes Nachsetzen nach einem Angelina-Schuß blieben sie in Ballbesitz und gingen durch Sophie mit 1:0 in Führung. Durch einen Doppelschlag von Angelina (Vorarbeit Sophie bzw. Nathalie) beendeten sie dieses Spiel als 3:0-Sieger und sicherten sich damit den Gruppensieg mit 7 Punkten vor Union II (5),
Friedrichshagen (4) und MIersdorf/Zeuthen mit null Punkten. In Gruppe A Setzte sich Union I souverän mit 9 Punkten durch. Dahinter folgten RB Leipzig und Germania Wernigerode mit je 4 Punkten. RB lag im Torverhältnis ein Tor besser ( wieso kommt mir das bekannt vor ?). Vierter wurde Rot-Weiß Dorsten mit null Punkten.
In der Zwischenrunde wurden die kleinen und großen Halbfinals in Überkreuzvergleichen ausgetragen. Wernigerode bezwang Miersdorf/Zeuthen mit 1:0, Friedrichshagen bezwang Dorsten mit 5:0. Dann kam’s zur Begegnung Union i gegen Union II. Ich saß bei den Eisernen Ladies und wir scherzten: Sie boten als Wette an, daß Union dieses Spiel gewinnt und ich wettete, daß Union ins Finale kommt, Union I siegte in einem starken Spiel 1:0.
Für unsere Turbinen ging’s im Halbfinale gegen RB Leipzig. Hier waren starke Nerven und Geduld gefragt. Zunächst legte Sophie per Hacke für Angelina auf – vorbei. Im Gegenzug kam RB frei vor’s Tor, aber Delia reagierte blitzschnell. Dann kam die Phase, in der die RB – Keeperin unsere Mädels zur Verzweiflung brachte. Ich zählte so 6 bis 7 Riesenchancen, aber an Ihr war kein Vorbeikommen, als wenn sie je 6 Arme und Beine hätte. Schade, daß die Stimmzettel zur Besten-Wertung schon nach der Vorrunde eingesammelt wurden. Durch diese Leistung hätte sie bestimmt „beste Torhüterin“ werden können. Aber in der 7. Minute mußte sie doch hinter sich greifen. Die Geduld der Turbinen wurde belohnt, als Marla eine schöne Dreieckskombination mit Lia und Sophie zum 1:0 abschloß. Eine Minute später band Sophie den Sack zu, indem sie eine Marla-Vorlage zum 2:0 nutzte. Damit standen die Turbinen im Finale ! Anschließend suchte ich Leipzig’s Keeperin auf, um ihren Namen zu erfahren. Sie heißt Marie Schosnig. Und ich zählte nach: auch wenn’s im Spiel anders aussah, sie hat wirklich nur zwei Arme und zwei Beine. An ihrer Leistung konnte man seine helle Freude haben, auch wenn’s gegen unsere Turbinen ging.
Nun folgten die Platzierungsspiele: Im Spiel um Platz 7 trafen die bis dato punkt und torlosen SV Eintracht Miersdorf/Zeuthen und Rot-Weiß Dorsten aufeinander. Das Spiel endete 0:0 und die Eintracht setzte sich im anschließenden 7-Meterschießen mit 1:0 durch. Toll: die Spielerinnen beider Teams verloren während des gesamten Turniers nie ihre gute Laune, und die Gäste aus NRW hatten ein erlebnisreiches Wochenende in Berlin und bestimmt eine Menge dazugelernt. Steckt doch der Mädchenfußball in ihrem Verein noch in den Kinderschuhen. Das Spiel um Platz 5 zwischen Wernigerode und Friedrichshagen entschieden die Gäste aus dem Harz mit 1:0 für sich. Dann ging’s um Platz 3 heiß her zwischen dem 1.FC Union II und dem RB Leipzig. Ein abwechslungsreiches Spiel, indem Union lange 1:0 führte. Aber kurz vor Schluß glochen die Leipzigerinnen aus und das Spiel endete 1:1. Die Entscheidung mußte also vom Punkt fallen und hier behielten die Eisernen Ladies mit 2:1 die Oberhand.
Nun stieg das Finale zwischen Union I und unseren Turbinen. es schieb so, als gingen den Berlinerinnen so langsam die Kräfte aus. Unsere Mädels gestalteten das Spiel überlegen, aber sie schafften es trotz mehrerer guter Gelegenheiten nicht, das Runde im Eckigen unterzubringen. So mußte also auch hier die Entscheidung vom Punkt fallen. Hierzu die Statistik:
Union – Toni mit den Fingerspitzen, Sophie – 1:0
Union – 1:1, Lia – 2:1
Union – über den Kasten.
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Damit haben unsere Turbinen dieses Turnier gewonnen. Und auch daran hatte ich meine helle Freude. Eines haben unsere Mädels heute bewiesen: Geduld und Nervenstärke. Der 1.FC Union wies seinerseits nach, daß er auch weiterhin eine tolle Nachwuchsarbeit betreibt. Ich drücke Ihnen die Daumen, daß sich das auch eines Tages in der Frauenmannschaft auswirkt.
Die Trainer Jürgen Theuerkorn und Matthias Zube schickten heute folgrndes Team auf’s Parkett: Antonia „Toni“ Posdziech und Delia Petersen für’s Tor, dazu Merle Kirschstein, Marleen Rohde, Joan Jesse, Sophie Weidauer, Lia Fiedler, Nathalie Brettschneider, Marla Gaudlitz, Angelina Barthel sowie Lina Albrecht.
Zum Ende eines spannenden und vor allem äußerst fairen Turniers (keine groben Fouls, nicht einmal eine Ermahnung) wurden als beste Spielerin Marie Polzin vom 1.FC Union I sowie als beste Keeperin Theresa Sailer von Germania Wernigerode ausgezeichnet.
Eine beste Torschützin wurde nicht gekürt. Dafür wurde aber jede 10. Torschützin mit einem kleinen Präsent bedacht. Auch eine gute Idee, zumal bei 40 Turniertoren vier Spielerinnen in diesem Genuss kamen.

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