Zwei hohe siege und eine komische saison

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B-Juniorinnen-Landesliga: Turbine Potsdam II – SG Sieversdorf 9:0 (abgebr.) 23.9.2017
sowie Turbine Potsdam III – FSV Forst Borgsdorf II 11:0 24.9.2017

von Micha

Daß Turbine zwei Teams in einer Liga hat, gab’s ja schon mal. Diesmal wurde die Landesliga in zwei Gruppen aufgeteilt: In einer Gruppe spielen nur 8er-Teams (ein TW + 7 Feldsp.), in der anderen 8er – und 11er-Teams, wobei bei 8 gegen 11 auch das 11er-Team reduziert wird. Dazu gehören jeweils 4 Wechselspielerinnen, es kann dabei beliebig oft hin und her gewechselt werden (wie auf Kleinfeld). Dabei spielt die erste Gruppe (8er-Teams) bis zum Winter Hin – und Rückrunde, die 11er-Gruppe (sind mehr Teams) nur eine einfache Runde. Im Frühjahr spielen dann die besten Drei jeder Gruppe den Meister aus, der Rest die Platzierungen. Neben Turbine ist auch der FSV Forst Borgsdorf mit zwei Teams am Start. Na ja, irgendwie ist das ein komisches Kuddelmuddel. Aber Hauptsache, die Mädels kommen zum Spielen.
Aber da gibt’s noch ein Problem: Seit dem 25.9. wird der „rote Rasen“ in der Waldstadt in einen Kunstrasenplatz umgebaut. Das soll 12 Wochen (also bis Weihnachten) dauern. Na toll ! Denn das bedeutet für die in der Waldstadt ansässigen Vereine: eingeschränkter Trainingsbetrieb. Nicht nur, daß auf dem verbleibenden Platz das Flutlicht fehlt, bald ist Zeitumstellung und d.h. unter Umständen im Dunkeln trainieren oder eine Ausweichplatz finden. Echt toll gemacht ! Aber warum hätte man die Arbeiten auch in der Sommerpause beginnen sollen, wenn in der Waldstadt der Trainingsbetrieb ruht und die Auswirkungen auf die Vereine nicht so gravierend wären ? Macht doch mehr Sinn, mitten in der Saison anzufangen (grins) ! Da der Platz der Stadt gehört, kann ich nur sagen: toll gemacht „Sportstadt“ Potsdam !

Kommen wir also zum Spiel unserer B2 gegen Sieversdorf und damit zum nächsten Problem: Der Gästetrainer bat im Vorfeld um eine Spielverlegung. Wäre auch gegangen, aber aufgrund der eingeschränkten Verhältnisse in der Waldstadt bleibt für Nachholspiele weder Zeit noch Platz.
Beide Teams treten in der 8er-Gruppe an, die Gäste waren aber in Unterzahl. Womit wir bei der nächsten Neuerung wären: es wird das „Norwegische Modell“ angewendet, d.h. tritt ein Team in Unterzahl an, wird auch das andere Team reduziert, aber nur um maximal zwei Spielerinnen. Generell spielen die 8er-Teams auf verkleinertem Großfeld. Beide Teams traten heute mit einer Torfrau und 5 Feldspielerinnen an, da die Gäste nicht mehr Spielerinnen aufbieten konnten. Das hatte für unsere Turbinen den Vorteil, daß Trainer Markus Hautzendorfer drei Wechselspielerinnen hatte und kräftg hin und her wechselte. Das Spiel in solch einer Besetzung hat natürlich Konsequenzen, da die Spieleinnen nun mehr Fläche zu beackern hatten. Das wirkte sich besonders bei den GäNsten aus.
Aber der Reihe nach: Unser Team bestand aus Spielerinnen, die in der Vorsaison in der B – und C-Jugend spielten. Nach anfänglichem Hin und Her übernahn unsere B2 das Kommando und eröffnete den Torreigen, als Luna in der 9. Minute bis zur Grundlinie ging, den Ball zurück auf Lena F. legte und diese zum 1:0 traf. So lang bei den Gästen die Kräfte reichten hielten sie dagegen und versuchten, ihrerseits zum Erfolg zu kommen. Als Ami in der 12. sehr weit draußen stand, sah das eine Gegnerin und überlupfte Ami. Aber der Ball ging am Tor vorbei – UFF ! Eine Minute später bekam Ami bei einem Schußversuch der Gäste noch gerade eine Hand dran, so daß der Ball an die Latte und von dort ins Aus zur Ecke ging. Diese zwei Warnschüsse weckten unsere Turbinen. In der 16. Minute sah Lena P. die auf rechts außen lauernde Lulu. Die ging ab und schob den Ball zum 2:0 ins lange Eck. Weitere gute Chancen folgten, aber nicht immer lächelte das Glück. In der 23. MInute war es dann wieder soweit und wieder war es Lulu, die in zentraler Position ein genaues Zuspiel zum 3:0 verwertete. Drei Minuten später ging Luna auf einen abgewehrten Ball, spielte die Abwehr aus und erhöhte auf 4:0. Das 5:0 besorgte Linda in der 30. mit einem Alleingang. Nach 37 Minuten gab’s dann eine Art „Wembley-Tor“: ein Zuspiel von Lena P. knallte Linda in das Lattenkreuz. War der Ball vielleicht hier schon drin ? Aus meiner Position ein „kann sein“. Der Ball knallte zurück auf den Boden und aus meiner Position nicht genau erkennbar, ob vor oder hinter der Linie. Der Schiri (sehr klein, sehr jung und ohne die Hilfe von Assistenten) entschied auf Tor – 6:0. So ging es auch in die Pause.
Zum Beginn der zweiten 40 Minuten tauschten beide Teams die Torhüterposition. Bei Turbine ging Lara ins Tor und Ami spielte draußen. Und das hatte sofort Wirkung (41.): Lulu erkämpfte sich einen zweiten Ball, suchte eine Lücke und fand die links freistehende Ami, die mit einem Flachschuß ins lange Eck auf 7:0 erhöhte. Im weiteren Verlauf ließen die Turbinen eine Vielzahl von guten Gelegenheiten liegen, während sich die Gäste nach Kräften wehrten. Aber das enorme Laufpensum und daß die Gäste nicht wechseln konnten, forderte bei ihnen immer mehr seine Tribut. So häuften sich die Chancen für unsere Mädels. nachdem Pauli in der 54. nur den Pfosten traf, hatten unsere beiden Lena’s noch in der selben Minute mehr Glück: ein Zuspiel von Lena F. von außen nutzte Lena P. zum 8:0. Ein letztes Aufbäumen der Gäste stoppte zwei MInuten später per Fußabwehr. In der 58. Minute bediente Ami von außen Lena P. auf zentraler Position. Lena marschierte durch die Abwehr und erhöhte auf 9:0.
Bereits in Hälfte 1 musste eine Sieversdorferin eine Pause wegen Erschöpfung einlegen. Nun passierte es wieder einer Gästespielerin und bei dieser fiel mir schon vorher auf, daß sie total am Ende ist. Der Trainer nahm sie runter. Die Schiedsrichterin fragte, ob abgebrochen werden soll. Eine Gegnerin meinte zwar: „Jetzt können wir auch zu Ende spielen“. Letzen Endes wurde in der 59. Minute beim Stande von 9:0 für unsere B2 abgebrochen und dieses 9:0 geht auch in die Wertung. In diesem Moment war das wohl auch die fairste Lösung, eh das Spiel zur Farce verkommt. Mit taten die Gäste irgendwie leid. Aber für deren Probleme können unsere Mädels ja Nichts. So freute ich mich trotzdem mit Ihnen und ihrem Trainer Markus Hautzendorfer, der heute aufbot: Amalie „Ami“ Berck, Lara Pricelius, Darleen Tänzler, Luna Kadler, Luisa „Lulu“ Jungnickel, Lena Fuchs, Linda Bergemann (SF), Paula „Pauli“ Riecke sowie Lena Pflanz.

DIE GEGNERINNEN SCHWINDLIG GESPIELT, ABER…….

Am Sonntag empfing unsere B3 mit Trainer Matthias Storch die zweite Vertretung des FSV Forst Borgsdorf. Es ist zwar die 11er-Gruppe und der Kader unserer B3 ist auch so ausgelegt. Da aber bekannt ist, daß die zweite Vertretung aus Borgsdorf auch ein 8er-Team ist, wurde unsere B3 entsprechend reduziert.
Das hielt aber unsere Turbinen nicht davon ab, gleich zu zeigen, wer Chef im Ring ist. Nachdem Vanessa in der 4. Minute den Pfosten traf, nutzte Marie zwei Minuten später ein genaues Zuspiel von Ronja mit einem präzisen Schuß zum 1:0. In der Folge gab es weitere gute Möglichkeiten u.a. für Ronja und Marie, während sich Maya im Turbinetor auch einmal ganz lang machen musste. Nach 18 Minuten trat Annika auf den Plan. Sie ist niemand Anderes als unser „Turbinchen“ und bewies heute, daß „Turbinchen“ eine richtig gute Fußballerin ist. Mit Ball am Fuß zog Turbinchen kurz hinter der Mittellinie los und war nicht mehr aufzuhalten, was das 2:0 zur Folge hatte. Nachdem Marie mi einem trockenen Hinterhaltsschuß an der Keeperin scheiterte, schickte sie in der 27. ein Franzi-Zuspiel trocken ins lange Eck
– 3:0. Drei Minuten später war wieder Franzi beteiligt, als sie Maxi bediente, die den Ball trocken zum 4:0 unter die Latte jagte. Ein Zusammenspiel zwischen Maxi und Jojo nutzte Jojo in der 32. zum 5:0 und Rahel nutzte in der 38. nach einem Jojo-Schuß den zweiten Ball zum 6:0. Den 7:0-Pausenstand stellte Jojo in der 39. Minute her, nachdem Maxi zentral abzog und die Keeperin den Ball nicht festhalten konnte.
Der Anfang der zweiten Hälfte zeigte, daß unsere Mädels angesichts der 7:0-Führung in der Konzentration beim Abschluß nachließen. Sie spielten ihre Gegnerinnen schwindlig, versuchten aber zu oft, den Ball ins Tor „hineinzutragen“. Aber auch der FSV bekleckerte sich nicht mit Ruhm: In der 54. standen zwei Gegnerinnen völlig frei, erwischten den Ball aber nicht. Das selbe Kunststück brachten unsere Mädels zwei MInuten später auch fertig. In der 57. Minute hatte sich bei Jojo angesichts der vielen vergebenen Chancen genug Wut im Bauch angestaut. Mit Ball am Fuß marschierte sie los und hämmerte ihn rein – 8:0. Den Restfrust ließ Jojo in der 65. Minute ab, als die per Alleingang das 9:0 erzielte. Aber auch jetzt war es der reine Wahnsinn, was noch Alles liegen blieb. Dazu kam, daß Turbinchen in der 75. einen Freistoß ins Tor jagte, der Schiri das Tor aber aberkannte. Es soll indirekt gewesen sein, aber dazu hätte sein Arm nach oben gehen müssen. Na ja, sei’s drum. Zweistellig wurde es dann trotzdem noch per Doppelschlag in der Schlußminute: erst gab’s Gewimmel nach einer Ecke und Turbinchen stocherte den Ball zum 10:0 rein. Und beim letzten Angriff setzte sich Mia durch und stellte den 11:0-Endstand her.
Soll man jetzt nach dem 11:0 die Chancenverwertung kritisieren ? Es wird Gegner geben, gegen die es nur eine Hand voll Chancen gibt. Da ist dan Effektivität gefragt. Aber wenn man die Anzahl der Chancen heute sieht und vor Allem, wie sie herausgespielt wurden, so war es spielerisch eine überzeugende Leistung. Und die boten heute: Maya Battke (TW), Charlotte Schröder, Vanessa Storch, Annika „Turbinchen“ Hanauer, Marie Dursteler (SF), Franziska „Franzi“ Knuth, Mia Kunze, Ronja Hirsch, Maxine „Maxi“ Schwarz, Rahel Heretsch, Johanna „Jojo“ Herholz sowie Celine Haase.

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