SPENDEN-KAMPAGNE #RETTEUNSWERKANN DES FANCLUBS VOM FF USV JENA

Blau-weiße Begegnung im Karli

Ende November 2018 erreichte uns die Nachricht, dass der FF USV Jena in einer schwierigen finanziellen Situation steckt.
Zwischen dem Fanclub Turbinefans e.V. und der FF USV Jena Fanclub besteht schon über Jahre hinweg eine Fanfreundschaft, sodass uns dieses Problem besonders berührt hat.
Der Aufruf der USV-Fans dieses Traditionsvereins, gemeinsam den Club zu retten, und dafür zu sammeln, den Spielbertrieb aufrecht zu erhalten, sind natürlich auch die Turbinefans gefolgt.

Spendensammlung im Karl-Liebknecht-Stadion

Unser Fanclub-Mitglied Frank Elvers ergriff die Initiative und sammelte gemeinsam mit Bernd Gewohn und Peter Tietze während eines Heimspiels gegen Hoffenheim im „Karli“ Spenden. Der Erlös von 575,05 € wurde auf das Spendenkonto #retteunswerkann überwiesen.

Auktion von Fanartikeln

Damit gab sich Frank aber noch nicht zufrieden. Er bat die stellvertretende Kapitänin Feli Rauch um Sachspenden, die als beliebte Fanartikel versteigert werden könnten. Die Mannschaft von Turbine Potsdam ließ das Schicksal der Jenaerinnen nicht kalt. Sie spendeten Trikots, Kaputzenpullover der Nationalmannschaft, Handschuhe und signierte Fußballschuhe, die dann in Online-Auktionen an die Fans versteigert wurden.

Von der Mannschaft des 1.FFC Turbine Potsdam gestiftete Sachen

Bei dieser Spendenaktion kamen unglaubliche 2281,- € zusammen, der bisher höchste Einzel-Spendenbetrag (der vor kurzem vom engagierten Sportverein aus Schmölln begeisternd übertroffen wurde.)

Die Initiatoren des Fanclubs des FF USV Jena waren nicht nur positiv überrascht, sondern auch sehr dankbar für die tolle Unterstützung. Auch der Verein des USV Jena bedankte sich gerührt in Form eines Smileys mit Herzchen-Augen.

Wir als Fanclub möchten uns aber bei allen Beteiligten an dieser Spendenaktion bedanken.

Und ganz besonders bedankt sich der Fanclub bei seinem Mitglied Frank Elvers für dessen Initiative und Engagement! Er hat mit einem großen Zeitaufwand und viel Geduld die Auktionen organisiert und gemanagt.

Die Spenden– Kampagne #RetteUnsWerKann hat als Ziel, 80.000 € zu
sammeln.

Mit dem Stand vom 22. Januar sind innerhalb von zwei Monaten sage und schreibe 40.243€ zusammengekommen! Eine Summe, die der größte Optimist nicht erahnt hätte.

Unter dem Link: https://www.gofundme.com/rette-uns-wer-kann
sind alle Spenden willkommen.
JEDER BEITRAG ZÄHLT!

Text: Beatrice Martens und Susanne Lepke




Die Hoffnung versiegte gegen Hoffenheim

Spielbericht zum ersten Spiel der Rückrunde in der Allianz-Frauenbundesliga: Turbine Potsdam gegen die TSG Hoffenheim am 09.12.2019

Am Boden zerstört (Foto: sas)

Das unerwartete Unentschieden vor unerwartet wenigen Zuschauer_innen (erstmalig unter 1000!) schmerzte extrem. Verflogen war der Flow der vergangenen Wochen, der fulminant in einem Unentschieden gegen den bisher unbesiegten VfL Wolfsburg mündete. Dieses Unentschieden am Mittwoch fühlte sich wie ein Sieg an, das Unentschieden vier Tage später wie eine Niederlage.

Sollte Hoffenheim nun zum neuen Angstgegner werden?  Der Start in die Saison ging mit einer unglücklichen 0:1-Niederlage verloren, die Eröffnung der Rückrunde ergab ebenfalls einen Punkteverlust. Auch wenn man von einer Leistungssteigerung gegen über dem Hinspiel, das reine Ergebnis betreffend, sprechen könnte…

Die Torbienen erschienen in der ersten Halbzeit wie gelähmt. Die Fans monierten bereits „Aufwachen!“. Steckte das Wolfsburg-Spiel zu tief in den Gliedern? Das Spiel war von unzähligen Fehlpässen gekennzeichnet, Zweiämpfe wurden kaum angegangen, Biss und Wille schienen Fremdwörter zu sein.

Betretene Gesichter (Foto: sas)

In der zweiten Halbzeit besserte sich die Spielqualität insoweit, dass Zweikämpfe nun angegangen und die Mannschaft etwas wacher agierte. Die weiße Mauer verfestigte sich zunehmend und Potsdam fand kein überzeugenden Rezept dagegen. Die Torbienen gingen zwar dank der eingewechselten Prasnikar mit 1:0 in Führung, aber es dauerte nicht allzu lang, bis Hoffenheim das Klingeln erwiderte. 30 Minuten verblieben noch, viel Zeit zum Erzielen eines Siegtreffes, aber das hatte ganz und gar nichts zu sagen. Der Sieg wurde vergeigt. Fassungslosigkeit und Enttäuschung setzten sich in den Gesichtern der Spielerinnen und Fans  fest. Mit diesem leidvollen Unentschieden hatte niemand gerechnet.

Beste Spielerin wurde die Hoffenheimer Torschützin Nicole Billa  – und die Hoffenheimer „Blue Angels“  feierten den gefühlten Auswärtssieg.

Punkt.

Einer.

Es gab aber auch erfreuliche Nachrichten abseits des Spielfeldes. Eine vom Fanclub organisierte Spendenaktion für den von Insolvenz bedrohten Verein USV Jena, mit dem Potsdam seit Jahren eine Fanfreundschaft unterhält, brachte 550€ an Spendengeldern ein.

Feli Rauch überreichte zur anschließend stattfindenden Fanclub-Weihnachtsfeier (siehe extra Bericht) einen Beutel voller Sachspenden (Fußballschuhe, Torwarthandschuhe, Trikots und Bekleidung der Nationalmannschaft) an die Turbinefans, die nun schrittweise bei der Facebook-Gruppe „Königin Fußball“ durch das Fanclub-Mitglied Frank Elvers versteigert wird. Herzlichen Dank allen Spendenden!

Dass Tabbi und Lia ihr Ex-Team im Stadion besuchten, war ein weiterer Grund zur Freude.

Und sehenswerte Fotos gibt es zu diesem Spielbericht auch wieder.

 

Text: Susanne Lepke

Fotos: Saskia Nafe (sas), Felix Adamczik (fead)




Vielen Dank für die Blumen – Turbine Potsdam gegen USV Jena

Spielbericht zum Bundesligaspiel: Turbine Potsdam gegen USV Jena am 03.09.2017

Da ist sie endlich, die neue Saison 2017/18! Mit Startschuss im heimischen „Karli“ und knapp 2000 Zuschauende vor Ort – trotz Liveübertragung im Fernsehen und Internet.
Unmengen an Zeugen konnten die folgende Neuerungen beobachten:
• neue Spielerinnen: Amanda Ilestedt, Rahel Kiwic, Nina Ehegötz, Inga Schuldt
• eine neue Co-Trainierin an Michael* – äh – Matthias Rudolphs Seite: Josephine Schlanke
• einen Seitenwechsel der Auswechselbank, nur vor der Nase des Fanblock D spielend
• ein 100%-igen Preisanstieg beim Stadionheft (2€ anstaelle von 1€)
• höhere Preise für die Dauerkarten

Zu Beginn wurden die neuen Spielerinnen mit blau-weißen Rosensträußen aufs Herzlichste begrüßt. Manch „fan-licher Überschwang“ mutierte zur überbordenden Gastfreundschaft, indem plötzlich auch eine Jenenser Spielerin einen Blumenstrauß überreicht bekam – und später galant weiterleitete.
Es wurde auch auf anderer Ebene heftig gratuliert und verabschiedet. Zum einen dem Vereinspräsidenten Rolf Kutzmutz zum 70. Geburtstag (allgemeines erstaunendes Raunen „70?! Echt?! Denkt man gar nicht:“), zum anderen ein Abschiedsdank an Sven Weigang, der fünf Jahre die U17 von Turbine Potsdam trainiert.

Es gab noch nie so viele neue Trikots am 1. Spieltag zu sehen wie zum diesjährigen Saisonstart. Dank eines lukrativen Angebots des AOK-Hauptsponsors wurden 250 + 100 Trikots zum Schnäppchenpreis angeboten und in Windeseile verkauft Und dann flanierte auch noch das Maskottchen mit einseitig herabhängendem Fühler durchs Stadion und verteilte an einige Glückspilze nagelneue Auswärtstrikots.

Vielen Dank für diese beiden Aktionen!

Das neue Heimspiel-Trikot erscheint in seinem Design ungewöhnlich. In das übliche Blau drängelt sich ungehindert eine Riesenportion Bordeauxrot hinein, das Ganze in Streifen garniert. Gewöhnungsbedürftig, aber die Entscheidung des Mannschaftsrates müssen die Fans akzeptieren. Auch Bernd Schröder hatte da einige Probleme mit seinem Wohlgefallen…
Schein oder Sein – das war nun am 1. Spieltag die Frage. Der USV Jena war zu Gast, ein eher unkalkulierbarer Gegner mit schalem Beigeschmack, wenn man an die verkorkste Saison 2015/16 zurückdenkt. Ein Ost-Derby, dessen Fanlager seit vielen Jahren eine freundschaftliche Beziehung pflegen. Die USV-Fans standen jedoch im Stau und konnten sich deshalb erst weit nach Anpfiff hinter dem eigenen Tor postieren. Und später mussten sie aus nächster Nähe ansehen, wie sich ihre Torhüterin Justien Odeurs schwer an der Schulter verletzte.
Die Jenaer Fans zeigten sich lautstark und euphorisch wie immer – auch wenn es am Spielende gar nichts mehr zu lachen gab.

Aber auch die Turbinefans hatten in der 1. Halbzeit nicht allzu viel Freude. Ein zähes Spiel, bei dem der Ball mehr holperte als rollte und Jena zu einigen Torchancen verleitet wurde. Das gewonnene Selbstvertrauen und die spielerische Leichtigkeit aus den teilweise sehr sehenswerten Testspielen schien wie weggeblasen. Jedoch gab es da noch eine erfahrene Spielerin namens Bianca Schmidt, die mit ihrem 1:0 in der 45. Minute die Gemüter erdete. Leider wurde sie in der zweiten Halbzeit aufgrund einer erlittenenen Verletzung ausgewechselt.

Die 2. Halbzeit gestaltete sich dagegen im bunten Sonnenlicht. Die eingewechselten Spielerinnen Caro Siems, Anna Gasper und Nina Ehegötz brachten frischen Wind ins Spiel, der zum Rückenwind wurde und die gesamte Mannschaft zum offensiveren Spiel anpustete. Nach gefühlten 30 Sekunden netzte unser „Dampflökchen“ Svenja Huth zum 2:0 ein. Die Antwort erfolgt prompt zwei Minuten später, denn auch der Universitäts-Sportverein verfügt über Spielerinnen, die Tore schießen können (Karoline Heinze).
Je mehr Spielzeit verrann, um so stärker zeigte sich die Fitness der Torbienen. Aber der 80. Minute waren die Potsdamerinnen einfach schneller, ein Einbahnstraßen-Match entspann sich und es hagelte weitere Tore für Turbine Potsdam: Ein 3:1 durch Svenja Huth (86.Minute) und ein 4:1 durch Anna Gasper (88.Minute).

Am Ende großer Jubel und zurücklehnender Genuss über den gelungenen Saisonstart, der trotz schwacher 1. Halbzeit zu keiner Zitterpartie geriet.

Zum Abschluss wurde vom Verein ein neues Fan-Ritual ins Leben gerufen: Eine Jury aus fünf Fan-Stimmen durfte in der 80. Spielminute ein Voting zur Wahl der „besten Spielerin“ abgeben. Die Wahl fiel auf Amanda Ilestedt. Vielleicht gelingt es uns in Zukunft, noch mehr Fans in das Voting einzubinden.

Wir sehen uns (in Gedanken) in Duisburg!

Text: Susanne Lepke
Fotos: Susanne Lepke

*DFB-TV-Deutsch (siehe Kommentator der Liveübertragung bzw. der Highlights der Begegnung)