wenn selbst ein verschossener strafstoß für heiterkeit sorgt

Lesedauer 8 Minuten
image_pdfimage_print

D-Juniorinnen-Kreisliga: Turbine Potsdam – Ludwigsfelder FC 24:0

17.6.2017 von Micha

Nachdem unsere U13 bereits als Kreismeister feststand, galt es heute, das letzte Punktspiel anständig über die Bühne zu bringen.


Besprechung vor dem Anpfiff

Zwar war am Treffpunkt zunächst noch das Landespokalturnier in Wandlitz das Gesprächsthema. Es wurde aber als bald von einer Nachricht abgelöst, welche das ganze Wochenende für Lacher sorgte und mich auf obige Überschrift brachte. Aber dazu später Mehr.


Die Begrüßung

Auch bei unserer U13 hieß es am letzten Spieltag Abschied nehmen. Die Trainer Chris Helwig und Marco Zastrow sowie das Gros des Teams sind kommende Saison in der C-Jugend aktiv. Nur die Turbinen Mathilda „Mathi“ Stern, Eva Borndörfer, Romy Downer und Laura Jesse spielen auch nächste Saison in unserer D-Jugend. So wurden sie von Team und Trainern würdig verabschiedet.


Abschied für Romy, Mathi, Eva B. und Laura

Wenn unsere U13 in dieser Saison eine Schwäche hatte, dann daß sie mitunter ’ne Viertelstunde brauchte, um richtig ins Spiel zu kommen. Das machte sich speziell bei Turnieren, wo ja meist nur 1×10 – 15 Minuten gespielt werden, oft negativ bemerkbar. Aber heute waren unsere Mädels sofort hellwach ! Die Mädels waren teilweise „schuld“ dran, daß ich hier und da ein Tor nicht richtig mitbekam, weil ich mir vom Vorigen noch Notizen machte. Nachdem Jona die Gästekeeperin „warm schoß“, besorgte Lya in der 3. Minute das 1:0. Es begann ein munteres Schützenfest: ein Angriff über Fefe und Lya, Eva W. kam von hinten angerauscht und nutzte das Zuspiel zum 2:0 (5.). Eine Minute später eine Doppelpassfolge zwischen Lya und Mary, die Mary zum 3:0 nutzte. Komisch, sonst schießt Mary ihre Tore immer erst in der zweiten Halbzeit (grins). Das 4:0 in der 8. Minute zeigte Das, weshalb Trainer Chris später sagte: in der ersten Halbzeit spielten die Mädels den Fussball, den er sehen wollte. Der Ball lief schön über mehrere Stationen und wurde von Lya letztendlich eingenetzt. Ein schöner Angriff, der auch klug zu Ende gespielt wurde. Eine Minute später glänzte Eva W., indem sie die Gegnerin herrlich ablief, sich den Ball schnappte und in den Strafraum eindrang. Dort wurde sie von den Beinen geholt – Strafstoß. Jona trat an – Pfosten. Jona Nachschuß – vorbei. Später erklärte mir Schiri Mirko Lehmann: hätte Jona den Nachschuß eingenetzt, hätte er das Tor nicht geben dürfen. Da der Pfosten keine Rolle spielt, hatte Jona bei der Ausführung des Neuners den Ball zweimal berührt. Das wäre ein Regelverstoß ! Da hätte erst eine andere Spielerin (egal ob Freund oder Feind) am Ball sein müssen. Hätte der geneigte Leser das gewusst ? Aber egal, Lya erhöhte in der 10. auf 5:0 und Nele in der 12. nach einem schönen Solo auf 6:0.


Es geht zur Sache (Mathi Nr. 3)

Zwei Minuten später sah Fefe Franzi freistehen – 7:0 und mit zwei platzierten Schrägschüssen besorgte Jona bis zur 16. Minute das 8:0 bzw. 9:0. Zweistellig machte es Franzi in der 22. Minute, als sie freistehend von Laura angespielt wurde. Auch das 11:0 ging in der 26. nach einem herrlichen Dribbling auf Franzi’s Konto. Franzi spielt per Zweitspielrecht in unserer U13. Ihr Heimatverein ist der FV Turbine 55 (da hat sie’s ja nicht weit). Sie ist auf jeden Fall eine Verstärkung ! Nachdem Romy eine MInute später das Dutzend voll machte, gab’s in der 29. ein Musterbeispiel, wie man Eckbälle verteidigt: der LFC führte die Ecke aus, Isi fing den Ball ab und gab auf Franzi weiter. Diese trug den Ball nach vorn und bediente Mathi – 13:0. Eine Minute später war dann Pause.
Tja, wie gesagt war Trainer Chris über diese Halbzeit ob der spielerischen Leistung des Lobes voll. Teamwork war Trumpf und wo es Sinn machte, gab’s auch mal ’ne schöne Einzelaktion. Lya wollte unbedingt wissen, wieviel Tore sie bis dahin schoß. Ich dachte „haben die Mädels dummerweise ’ne Wette laufen, wer die meisten Tore schießt ?“ Das wäre dann doch ein bisschen arrogant. Aber Lya fragte mich aus einem anderen Grund, doch auch dazu später Mehr.
In den zweiten 30 Minuten machten unsere Mädels gleich weiter. In der 33. erhöhten innerhalb einer Minute Lya per Nachschuß auf 14:0 bzw. Franzi auf 15:0. Die Ludwigsfelder Mädels konnten einem Leid tun und es war bei mir der Punkt erreicht, wo ich ihnen das Ehrentor gegönnt hätte. Aber sie fanden heute einfach keine Mittel, auch ließen unsere jungen Turbineladies nicht nach.


Gleich kommt die Flanke

36. Minute: erneut wird ein Eckball des LFC, diesmal durch Lya, abgefangen. Sie schickte Franzi auf die Reise, diese setzte sich gegen zwei Gegnerinnen durch und bediente die mitgelaufene Laura – 16:0. Hier mal ein „Einwurf“: Chris fand die zweite Hälfte nicht mehr ganz so stark. Na ja, ich fand’s trotzdem toll. Vielleicht lag’s ja daran: bis hierher hatten Mathi, Romy und Laura ihr „Abschiedstor“ geschossen. Und es sah auch so aus, als spielten unsere Turbinen jetzt für Eva B. ; immer wieder wurde sie in Position gebracht. Aber entweder hatte sie kein Glück oder gab den Ball uneigennützig an eine besser postierte Turbine weiter. Eigentlich schade für sie.
Aber dafür trafen die Anderen: Ecke Lya – Fefe stoppt den Ball ab und Alina haut drauf – 17:0 (38.). Alina-Tore gibt’s ja auch nicht alle Tage. Klar, unsere Defensive hatte oft Gelegenheit, sich nach vorn einzuschalten. Bis zur 43. Minute schraubten Lya (Vorarbeit Fefe), Eva W. und erneut Lya (per Alleingang) das Ergebnis auf 20:0.


„Voll konzentrierte “ Auswechselspielerinnen

Spätestens jetzt, 17 Minuten vor Schluß, muss ich auf die eingangs erwähnte Nachricht eingehen: in Spanien wurde ein Juniorentrainer gefeuert, weil seine Jungs 25:0 gewannen ! Sein Verein empfand das als arrogant ! So machten natürlich im Turbineanhang Witzeleien die Runde, wie „wollen die Mädels Chris und Marco abschießen ?“ Sah ja so aus: Mary gab von links zu Fefe, die schaute sich die Keeperin aus – 21:0 (47.) Nachdem Lya in der 50. auf 22:0 und Mary in der 56. nach einem Solo auf 23:0 erhöhten, erzielte Mathi aus spitzem Winkel in der 58. Minute das 24:0. Dabei ließen es die Mädels bewenden.
Ihr könnt euch ja denken, daß dann so Frotzeleien kamen, wie „da hast Du nochmal Schwein gehabt, Chris“ oder „jetzt wissen wir, warum Jona den Strafstoß verschoß. Sie hängt so an ihrem Trainer !“ Na ja, aber wenn man ehrlicht ist: das Beste an diesem Spiel war die spielerische Leistung. Natürlich freut man sich für die Mädels über das Ergebnis. Aber Mary sagte mir mal bei ähnlicher Gelegenheit:“irgendwann wird’s langweilig und es macht auch irgendwann keinen Spaß mehr, wenn die Gegnerinnen Nichts dagegen setzen können.“ Da kann ich sie nur zu gut verstehen, weil solche Spiele die Mädels nicht weiterbringen. Ja und die Gäste ? Sie konnten einem wirklich Leid tun. Sicher wussten sie, was sie erwartet. Aber trotzdem traten sie an – Hut ab ! Ich weiß nicht, ob’s heute auch so war, aber ich hab’s beim LFC schon erlebt: wenn der Kader nicht voll wurde, brachten sie jüngere Spielerinnen mit. Hauptsache ihre Mädels treten an, spielen und lernen. Das verdient ein Kompliment ! Andere Vereine würden absagen.
Trotzdem: unsere Turbinen beendeten die Kreisligasaison bei 18 Spielen mit 54 Punkten, also ohne Punktverlust !!! Und dazu ein sagenhaftes Torverhältnis von 176:12 !!! Das muss man, gegen was für Gegner auch immer, erstmal hinbekommen ! Man sagt ja, die Tabelle lügt nicht. Stimmt ! Aber sie erzählt auch nicht Alles. So war die FSG Falkensee der einzige ernsthafte Konkurrent. Zwar gewannen unsere Mädels auch diese beiden Spiele, aber in der Waldstadt kam die FSG nach einem 0:3-Rückstand noch auf 2:3 heran und in Falkensee brauchten unsere Mädels alle Konzentration, um aus einem 0:1-Rückstand einen 2:1-Sieg zu machen. Das hätte auch anders ausgehen können. Aber sei’s drum – unsere Turbineladies sind völlig verdient Kreismeister ! Dazu von ganzem Herzen unseren allerherzlichsten Glückwunsch an: Anna-Lena „Anna“ Kulbe, Eva Wuttich, Mathilda „Mathi“ Stern, Felina „Fefe“ Rüchel, Isabel „Isi“ Wagner, Nele Brüggemann, Eva Borndörfer, Mary Krüger, Lya Bergemann, Alina Schwarz, Jona Leske, Romy Downer, Laura Jesse, Franziska „Franzi“ Helmke sowie an Panajota „Pani“ Kyprianidis und Amy Kroh, die beide heute nicht dabei sein konnten, als auch an die beiden Trainer Chris Helwig und Marco Zastrow.


„Wo bleibt der Meisterpokal ?“

Warum wollte Lya zur Halbzeit ihren Torestand wissen ? Nach Spielschluß wurden unsere jungen Turbineladies durch Ulrike Wagner, einst Turbine’s erste Sportschülerin und heute Staffelleiterin im Kreis, für ihren Meistertitel ausgezeichnet.


Ex-Turbine „Ulli“ Wagner überreicht die Medaillen


„Ooooh, guck mal !“

Dabei würdigte sie auch Lya. Lya wurde nämlich Torschützenkönigin ! ich weiß gar nicht, ob sie alle 18 Spiele mitmachte. Aber nach den 18 Spielen hat sie 47 (in Worten: siebenundvierzig) Tore auf dem Konto ! Wieviel Tore schafften nochmal Lewandowski und Aubameyang in 34 Spielen (grins) ? Aber Scherz beiseite: das ist eine starke Leistung Lya’s und natürlich auch des gesamten Teams, denn ohne das Team wäre es auch nicht möglich gewesen. Zum Ausklang der Saison heißt es nun noch einmal unserer U13 kräftig die Daumen drücken. Am kommenden Sonntag bestreiten sie in Ketzin das Kreispokalfinale gegen – die FSG Falkensee (wen sonst ?). Das verspricht Spannung und ich werde dabei sein und euch berichten.


Der Meisterpokal ist da


….und jetzt…h-h-e-e-y-y


….die Hände zum Himmel


Jetzt darf Jede mal


So sehen Meister aus !


„Käpt’n Nele“ mit der Trophäe


Torequeen Lya (47 Tore)


h.v.l.: Marco, Lya, Jona, Fefe, Franzi, Nele, Alina, Romy, Laura, Chris
v.v.l.: Mathi, Mary, Eva W. Eva B. Isi
liegend: Anna

Related Images: