was ist ein gegentor ? – oder „….Potsdam war schon wieder da !“

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14. Autohaus-Weinreich-Cup (Bambini-Turnier) 2018 der SG Lehnin/Damsdorf

20.1.2018 von Micha

„….Uuh Aah Cha-Cha-Cha, Potsdam ist schon wieder da !“ Mit diesem Spruch bilden unsere jüngeren Turbinchen ihren Motivationskreis vor Spielbeginn. So war er auch an diesem Wochenende wieder mancherorts zu hören. Nun hat bestimmt jeder Turbinefan sein Lieblings-Hallenturnier. Was dem Einen sein Jöllenbeck, ist mir mein Lehnin. Nun schon zum 14. Mal (da kann man von Tradition sprechen) veranstaltet das Autohaus Weinreich aus Lehnin mit tatkräftiger Hilfe vieler fleißiger Helfer dieses Jungsturnier in verschiedenen Altersklassen. Und es hat auch schon Tradition, daß unsere Turbinchen hierzu eingeladen werden. Viele schöne Erfolge und tolle Leistungen unserer Mädels durfte ich hier schon miterleben. In den letzten zwei Jahren haben unsere Bambinis dieses Turnier gewonnen. Obwohl vom Team des Vorjahres nur noch zwei Mädels dabei waren und ich unsere Bambinis in dieser Saison noch nicht sehen konnte, hatte ich so ein Gefühl, daß sie auch diesmal wieder weit von landen können. Nun hatte ich aber keine Lust, wie in der Arbeitswoche um 3.30 Uhr aufzustehen. So nahm ich mir ein Zimmer im Hotel „Markgraf“ (5 Min. von der Halle entfernt). Ein angenehmes, gemütliches Hotel, in dessen Restaurant regionale Brandenburgische sowie Österreichische Küche angeboten wird (die Chefin stammt aus Österreich). So hatte ich Alles, was ich brauche. Morgens führte ich sehr gewissenhaft mein Spieltagsritual durch und hing mir wie im letzten Jahr die Siegermedaille von 2016 als Talisman um. Dann ging’s ab zur Halle. Unterwegs begegneten mir schon Sara und Julia mit ihren Mamas. Die Kleinen sahen „Turbinchen“ an meinem Rucksack hängen und fragten sich, ob sogar ein Fan ihnen zuschauen würde.
Bei Ankunft am Spielort war’s wie im Vorjahr: ein Gruppengegner (Beelitz) hatte abgesagt. Und es gab auch wieder eine traurige Nachricht: Die Siegtorschützin vom Vorjahr, Friederike „Rieke“ Thiemig musste krankheitsbedingt das Bett hüten. Gute Besserung, kleine Turbinemaus ! Aber dafür konnte Maaliyah „Maali“ Bartlau mitwirken und das Tor hüten. Im Vorjahr konnte sie verletzungsbedingt nur zuschauen. Als „Verstärkung “ brachte die kleine Sara ihren Teddy „Felix“ mit (natürlich mit Turbine-T-Shirt), der als Maskottchen gute Dienste leistete.

Maskottchen „Felix“ und seine Rasselbande

Die Turnierleitung änderte den Turniermodus: Statt in einer Vierer – bzw. Dreiergruppe zu spielen, wurde eine einfache Runde „Jeder gegen Jeden“ bei 1×9 Minuten gespielt. Und da Fairplay vorgeht, bestritten die beiden Teams der gastgebenden SG Lehnin/Damsdorf das Eröffnungsspiel, …..


„Zieht euch warm an, Jungs !“

….welches 3:2 für Lehnin I ausging. Nachdem Borkheide und Niemegk sich 1:1 trennten, waren dann unsere kleinen Grashüpfer gegen die SG Töplitz an der Reihe. Auf deren Trainerbank saß – Bettina Stoof ! Töplitz ist ja ihr Heimatort und auch dort engagiert sie sich einmal die Woche für die Jüngsten. Nun ja, In diesem Spiel mussten die Turbineküken erstmal warm werden und ihren Rhythmus finden. Trotzden war’s ein munterer Kick mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Nachdem Lotte vorbeischoß, zeigte Maali, daß sie (genauso wie im Vorjahr Hermine) ein sicherer Rückhalt ist. In der 7. Minute war’s dann soweit: Lotte erkämpte sich den Ball und gab ihn weiter zu Sara, die ihre Chance nutzte – 1:0. Dies war auch der Endstand und der Turnierauftakt geglückt. Die Mädels und ihr Trainer Marcus Türpitz schauten zufrieden drein. Nur ich oller Pessimist dachte mir: bei den beiden Turniersiegen haben sie jeweils das erste Spiel verloren. Hmm….! Aber im Turnierverlauf zeigten unsere kleinen Grashüpfer mit altem Sack, daß sie gewillt waren, heute noch Einen draufzusetzten.


Der Schiri hat Angst


Elaine in Aktion


Niemand hält Sara auf

Im Spiel gegen den SV Ferch zeigte sich schon, daß unsere Turbinchen mit fortschreitender Turnierdauer immer sicherer wurden. Wieder war’s ein munteres Hin und Her, bei dem sich zunächst wieder Maali auszeichnen konnte und im Gegenzug Sara nur knapp verzog. Später hielt Maali die Null mit einer Fußparade fest. Auch wenn dieses Spiel 0:0 endete, zeigte es doch Das, was unsere Turbineküken heute auszeichnete: 1. eine sichere Maali im Tor, die zwar gar nicht mal so viel zu tun hatte, aber da war, wenn sie gebraucht wurde. Was kam, hielt sie fest und ich kann mich nicht erinnern, daß sie irgendwann mal einen Ball prallen ließ bzw. zweimal zupacken musste. Zweitens dieses Teamwork bei Offensive und Defensive. Da konnten sie blitzschnell umschalten, weil auch Eine für die Andere lief. Und 3. mit Sara eine pfeilschnelle Spielerin, die (bei aller Wertschätzung für’s gesamte Team) wie man so sagt, den Unterschied ausmachte. Eben noch vorn und im selben Moment wieder hinten. Damit kamen die Gegenspieler überhaupt nicht klar. Sara war die Kleinste im Team. Wieso kam mir da immer der Begriff „Laufender Meter“ in den Sinn (grins) ? Jedenfalls hatte der gesamte Turbineclan das Gefühl: hier geht heut wieder Was !


Wer kriegt den Ball ?


Immer an der Wand lang

Als Nächstes ging es gegen die 1. Mannschaft der SG Lehnin/Damsdorf. Und hier zeigte sich, daß unser Team eben nicht nur aus Maali oder Sara besteht. Zunächst war es ein munteres Spiel mit Chancen für Shakira und Elaine. Dann aber kam Elaine’s (kaum größer als Sara) großer Auftritt: in der 5. schoß sie sich mit einem Pfostenschuß warm und noch in der selben Minute schloß sie ein tolles Zusammenspiel mit Emma und Shakira mit dem 1:0 ab. Eine Minute später wuselte sie sich durch, scheiterte aber nur knapp. In der 7. dann zeigte sie, daß sie (wie auch das gesamte Team) hellwach war. Sie fing einen Abwurf ab und ließ sich bei dieser Chance nicht 2x bitten – 2:0. Eine Minute vor Schluß war dann wieder Sara dran und zeigte, warum sie sich heute in die Herzen der Zuschauer spielte: Tief in der eigenen Hälfte setzte sie mit Ball am Fuß zum Sprint an, war durch Nichts und Niemand aufzuhalten und erst beim Keeper war Endstation. Da ging ein Raunen durch die Halle. nach der Schlußsirene konnte man dann in den Gesichtern unserer 9 Turbinezwerge lesen: „Das wird unser Tag !“.


Elaine gegen Alle


Emma beim Freistoß


„Na komm her. Kleiner“

Ich habe es an dieser Stelle schon öfter erwähnt: wenn man den kleinen Grashüpfern, egal ob Junge oder Mädchen, beim Kicken zusieht, geht Einem das Herz auf. Klar will jedes Team gewinnen. Aber diese Bambinikicker haben einfach ihren Spaß. Und um nichts Anderes geht es hier und genau das macht dieses Turnier aus.
Im folgenden Spiel gegen die SG Niemegk kontrollierten unsere Mädels das Geschehen. Mir gefiel, wie sie als geschlossenen Einheit mit hohem läuferischem Aufwand ihre Defensivaufgaben lösten. So konnten die Gegner Maali im Turbinetor kein einziges Mal in Bedrängnis bringen. Und nach vorn ? Zunächst prüfte Sara den Niemegker Keeper in der 2. Minute mit einem Freistoß. In der selben Minute kam Elaine über rechts und zog einfach mal ab. Der Keeper ließ den Ball durchrutschen und unsere Küken führten 1:0. Diese Führung gaben sie durch die angesprochene Teamleistung nicht mehr aus der Hand.


Gewühl vor dem Tor


Sara nicht zu bremsen

In den Spielpausen nutzten unsere Turbinchen natürlich auch das (wie immer) leckere Catering. Dabei bekamen sie natürlich auch mit, was auf dem Parkett passierte. Da gab’s hier ein Remis oder da verlor ein Team. Ich weiß nicht, ob sie darrüber nachdachten: „wenn wir das nächste Spiel gewinnen,….“. Der vorletzte Gegner war die 2. Vertretung der gastgebenden SG Lehnin/Damsdorf. Den Turbinezwergen war ihr Selbstvertrauen anzusehen (kann man in diesem Alter schon von Körpersprache reden ?). Und so traten sie auch auf. Wieder war es Sara, die für Begeisterung sorgte: tief in der eigenen Hälfte schnappte sie sich den Ball. Tornadomäßig sprintete sie los, da kam kein Gegner hinterher. Und diesmal ließ sie auch dem Keeper keine Chance – 1:0. Wo nimmt dieser kleine „Laufende Meter“ nur diese Sprintstärke her ? Unsere Turbinchen blieben dran, eine Minute später hatte jedoch der Keeper gegen Sara das bessere Ende für sich. Ebenso bei einem Versuch von Elaine, die einen Sara-Freistoß nutzen wollte. Aber die Jungs gaben sich nicht geschlagen und so musste Maali in der 5. Minute mit einer tollen Reaktion zur Ecke lenken. In der Halle gehören Aufmerksamkeit und Reaktionsvermögen zum Handwerk. In der 7. war es Sara, die aufpasste: sie ging auf einen Freistoß drauf und fackelte nicht lange – 2:0. Eine Minute später war dann Shakira an der Reihe: leicht abgefälscht geriet ihr Schuß zur Bogenlampe und flog hoch ins Tor – 3:0. So wurde also auch dieses Spiel gewonnen.


„Huch, wo ist der Ball ?“


Sara hat gerade wieder getroffen


„Den hol‘ ich mir“

Natürlich führte ich fortlaufend meine Statistik und stellte nun fest: Bis dato hatten unsrre Turbinchen 13 Punkte „gehamstert“. Beim Blick auf die anderen Teams stellte ich ebenso fest: kein anderes Team konnte mehr auf diese Punktzahl kommen. Das hieß nach Adam Riese und Eva Zwerg: unsere Bambinis hatten dieses Turnier zum 3. Mal in Folge gewonnen und das schon vor ihrem letzten Spiel !!! „Jetzt brauch ich ’n Schnaps“ dachte ich bei mir. Aber Alkohol hat bei diesem Turnier Nichts zu suchen, dafür schmeckte der Kaffee umso besser ! Ich erzählte den Eltern und Trainer Marcus davon, bat sie aber, den Mädels nichts zu sagen. Denn da war Nochwas: bis hierher blieben unsere Turbinchen ohne Gegentor !! Ich denke, die Mädels wussten, wie gut sie dastehen. Aber ob ihnen klar war, daß sie das Turnier schon gewonnen hatten ?
Sei’s drum ! Als sie zu ihrem letzten Spiel gegen den Borkheider SV aufliefen, sah ich in ihren Gesichtern den Willen, auch dieses Spiel zu gewinnen. Die erste Szene gehörte wieder Sara in ihrer typischen Art, aber diesmal ging ihr Schuß vorbei. Dafür war sie in der 3. Minute an einer besonders schönen Aktion mitbeteiligt: überlegt spielte sie den Ball zu Lotte. Diese hatte drei Gegenspieler „bei sich“. Aber sie überließ denen nur die Statistenrolle, als sie sich mit dem Rücken zum Tor um die eigene Achse drehte und abzog – 1:0. Eine Minute später erhöhte Lotte dann auf 2:0. Nun ja, nicht Alles gelang: Sara traf den Pfosten und Emma verfehlte das leere Tor. Was soll’s ? Denn Shakira stellte in der 7. Minute aus dem Gewühl heraus den 3:0-Endstand her.
Hier ist mal ein kurzer Einwurf fällig: während des Turniers wussten unsere Mädels nicht nur die Zuschauer zu begeistern, sondern wurden von den Töplitzer Jungs (incl. einem Mädchen) lautstark angefeuert. Als die letzten 10 Sekunden anbrachen, zählten sie die Sekunden lautstark herunter. Danke liebe Töplitzer !


Frage: wer ist schneller ?


Emma (9) und Sara (13) mit fliegenden Zöpfen


Sara ist nicht vom Ball zu trennen

Und dann kam die Schlußsirene ! Die Reaktion der Mädels könnt ihr euch vorstellen. Maali z.B. lief mit strahlendem Gesicht auf ihren Papa zu und rief laut „Erster !“. Aber es dauerte einem Moment, bis sie realisierte, daß sie und ihr Team doch tatsächlich ohne Gegentor blieben !!! Irgendwie habich es Maali besonders gegönnt. Es hat sie bestimmt ein wenig gewurmt, daß sie im Vorjahr nicht mitmachen konnte, trotzdem war sie damals beim Team ! Diesmal war sie dabei und blieb ohne Gegentor ! Keine Frage, wer von unseren Mädels am dollsten mit der Sonne um die Wette strahlte. Vielleicht wundert sich der Eine oder Andere, warum ich kaum über unsere Abwehr sprach. Aber genau Das machte unsere Mädels heute so stark: Absolutes Teamwork ! Wenn z.B. Elaine oder Sara offensiv Akzente setzten, so taten sie dies ebenso emsig in der Defensive. Wenn ich eingangs schrieb, daß Maali gar nicht mal so viel zu tun hatte, dann sagt das auch eine ganze Menge über ihre Vorderleute aus !!
Dann kam die Siegerehrung mit folgenden Endplatzierungen:

7. SG Töplitz
6. Borkheider SV
5. SG Lehnin/Damsdorf II
4. SG Niemegk
3. SG Lehnin/Damsdorf I
2: SV Ferch
1. Turbine Postdam


Als Sieger wartest Du ewig auf deine Medaillen (gäähn)


Endlich sind unsere Mädels dran

….und dann gab’s da ja noch verdammt stolze Eltern, einen stolzen Trainer Marcus Türpitz und so eine Turbinefan, der genauso stolz auf unsere kleinen Grashüpfer war. Was mich aber auch freute: Alle Akteure hatten ihren Spaß und gingen fair miteinander um. Kein Team blieb ohne Tor oder Punkt. Dies passt zu diesem mit viel liebe organisierten Turnier. Es ist auch eine schöne Tradition bei diesem Turnier, bei der Ehrung der Besten auch die „Beste Spielerin“ zu ehren. In dieser Altersklasse spielen ja oft Mädchen bei den Jungs mit. Auch wenn verständlicherweise für mich jedes Turbinchen „die Beste“ war, so wurde es doch verdientermaßen Sara. Ich glaube, da gab es keine zwei Meinungen.


Sara mit ihrem Preis als „Beste Spielerin“

Ach ja, Lehnin ist mir ans Herz gewachsen. Wieder hatte ich allen Grund, stolz auf unsere Turbinchen zu sein. Dies dürfte auch für Trainer Marcus gelten, ist er doch im „Nebenjob“ Emma’s Papa. Und so war als Dritter im Bunde natürlich auch Maskottchen „Felix“ verdammt stolz auf: Maaliyah „Maali“ Bartlau, Elaine Kroh, Lotte Mießner, Julia Wittan, Caty Klein, Lena Polonis, Emma Türpitz, Shakira Lippert sowie Sara Augsten.


Der Siegerkreis muss sein


Unsere siegreiche Rasselbande
v.l.: Caty, Sara, Julia, Lotte Shakira, Emma, Elaine, Lena
liegend: „Felix“ und Maali


Alle vereint

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