Turbine und Regen – kein Bund fürs Leben!

u17

Halbfinal-Rrückspiel B-Juniorinnen Turbine Potsdam gegen Bayern München: 1:6
von Micha

Selten ist mir ein Bericht so schwer gefallen. Wer mich kennt, weiß, wie sehr mir gerade dieser U 17-Jahrgang ans Herz gewachsen ist. Da will man nicht noch Öl ins Feuer gießen, man muss diese bittere Pille ja erst mal selbst schlucken. Trotzdem muss ich als Chronist bei der Wahrheit bleiben und die sieht nicht schön aus. Dass Turbine und Regen nicht zusammen passen, weiß jeder. Aber bei diesem Spiel wurden schlimme Erinnerungen an das Pokalfinale 2009 wach. Turbine hatte zwar die erste Gelegenheit und auch eine Handvoll weitere. Aber durch ungenaue Pässe verpufften viele. Es fehlte irgendwie der direkte Zug zum Tor. Anders die Bayern: Konter wie Nadelstiche. Blitzschnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff, das Mittelfeld mit langen Bällen schnell überbrückt und die Spitzen trafen auf eine Abwehr, die heute offen war, wie ein Scheunentor. Ich sag’s nicht gern, aber leider war es so.

So braucht man sich nicht wundern, dass es nach 13 Minuten 0:3 und zur Pause 0:6 stand. Es wäre müßig darüber zu diskutieren, ob das 0:5 Abseits war. Der Pausenstand sprach eine deutliche Sprache, Bayern war einfach besser. Angesichts dieses Vorsprungs und des am 1.6. stattfindenden Finales schalteten die Bayern 2 Gänge zurück. Unseren Mädels merkte man an, dass sie konsterniert waren. Sie versuchten, das Ergebnis freundlicher zu gestalten, aber selbst da fand Bayern immer Mittel und Wege dagegen. Das Wollen kann man unseren Mädels nicht absprechen. Aber an diesem Tag bekamen sie durch eine Lehrstunde ihre Grenzen aufgezeigt. So musste ein Abwehrfehler der Bayern herhalten, um den Ehrentreffer zu erzielen. Der Ball kam zu Aylin, deren Schuss hält die Keeperin nicht fest, Aylin holt ihn zurück und schiebt ein – 1:6. Kurz vor Schluss erzielte sie noch einen Treffer, der aber wegen Abseits nicht gegeben wurde. Ein Witz, aber was soll’s. Das Spiel war gelaufen.

Über die Gründe dieses Ergebnisses wurde viel spekuliert. Vielleicht ist es wirklich so, dass unsere Mädels in ihrer Liga zu wenig gefordert waren. Aber als sportlich faire Fans sollten wir den Bayern-Mädels zum Finaleinzug gratulieren. Dort treffen sie auf den FSV Gütersloh, die ihrerseits nach 0:1 und 2:0 Frankfurt ausschalteten. Was bleibt nach dieser Saison? Die Mädels wird es wenig trösten, dass Hallenmasters und Staffel Nord/Nordost gewonnen zu haben. Ich hoffe, die Mädels können diese bittere Stunde bald abhaken und egal wo sie nächste Saison spielen, ein paar Erfahrungen mitnehmen.

Tja, und ich erinnere mich an viele schöne Reisen und Spiele mit den Mädels. Das möchte ich nicht missen und werde auch nächste Saison so oft wie möglich dabei sein. 5 der Mädels sind auch in der nächsten Saison dabei. Ich bin gespannt, wie sich dann das neue Team macht. Und egal, wie der Weg jeder Einzelnen aussieht, drücke ich Jeder ganz fest die Daumen, und wünsche ihr für die Zukunft alles Gute.

Für eine erlebnisreiche Saison möchte ich mich bedanken bei dem Team von heute: Inga Schuldt, Gina Schneider, Felicitas Rauch, Ina Tran, Luise Ringsing, Annika Hofmann, Jaqueline Boruckie, Anna-Sophie Fliege (41. Minute Dorothea Greulich), Lara Junge (54. Aylin Göktas), Cheyenne Ostermann, Viktoria Schwalm.

Aber auch bei: Vanessa Fischer, Paula Kubusch, Milena Enge, Theresa Baum, Sophia Stückrad, Pauline Bremer, Mira Wißmann, Jenny Hipp, Aline Reinkober und Isabella Möller sowie den Trainern Sven Weigang, Stefan Schulz und Betreuer Dirk von der Koelen.
Torfolge: 0:1 Gaugigl (3.), 0:2 Mayr (10.), 0:3 Walkling (13.), 0:4 Röger (22.), 0:5 Walkling (31.), 0:6 Viehl (35.), 1:6 Göktas (56.)