Totgesagte leben länger

 

Spielbericht zum BL-Spiel gegen Wolfsburg am Nikolaustag 2015 in der Autostadt – von Susi

Kurz vor AnfpiffOh, wie ist das schööön!!! Endlich mal einen Spielbericht verfassen, bei dem man nicht nach Worten ringen muss. Sondern bei dem man einfach sprudelnd Worte daher schreiben kann wie: Die Wölfinnen sahen heute echt blässe aus.

Völlig ausgeschlafen setzte sich die prall-gefüllte Besatzung des Fanbusses lange nach dem Hellwerden in Bewegung. Ein Luxus für die Potsdamer Fans, die im Schnitt 500 km zu einem Auswärtsspiel reisen. Diesmal stand das kürzeste Ziel der Bundesliga, das neue AOK-Stadion in Wolfsburg, das zum Glück noch vor dem VW-Abgas-Skandal fertig gebaut worden ist, auf dem Fahrplan.

Ein schickes, modernes Stadion, mit ungewöhnlich vielen Fans aus WOB gefüllt, 1.800 an der Zahl. So viele Männervereinsunabhängige finden sonst nicht zu einem grün-weißen Spiel der Frauen-Bundesliga. Mindestens 100 Turbinefans waren darunter, gefühlte 500, wenn man von der gut wahrnehmbaren Anfeuerungs-Euphorie ableitete.

Das AOK-Stadion weckte neben seiner überzeugenden Modernität auch Heimatgefühle, da diese Krankenkasse nicht nur neue Stadionbauten sponsert, sondern auch den Turbine-Verein. Außerdem beherbergt dieses Stadion mindestens zwei besondere Einrichtungsgegenstände:Sichtbarriere

Zum einen Sitzplätze in unterschiedlichen Versionen. Klappgestühl, von dem man im Sitzen gut sehen konnte und Klappgestühl, von dem man nur im Stehen etwas sehen konnte, da eng bestückte Sicherheitsgeländer die barrierefreie Sicht auf das Spielfeld nahmen. Die Turbinefans wählten natürlich selbstlos die zweite Version und „erstanden“ 90 min lang ihre mit 8€ finanzierten Sitzplätze.

Bio-KloUnd zum anderen stach das grüne WC-Angebot ins Auge (siehe Foto). Wird also Zeit, dass das Karli seine Toiletten in blauer Symbolik ausweist.

So, Freunde, jetzt aber zum Spielverlauf!

Nach kurzem Abtasten ging es souverän zur Sache. Das „Perspektivteam“ spielte brillant auf. Kämpferisch stark, mit Spielideen und Zweikampfstärke versehen, mit Cleverness und manchmal auch Coolness. Wohlverdient gab es dann das fröhlich gefeierte erste Nikolausgeschenk. Da Merle Frohms ihre Fußballschuhe nicht nur festgeschnürt, sondern auch kräftig geputzt hatte, wurde sie von der Nikoläusin Svenja Huth in der 23. Minute aufmerksam bedacht. Ungehaltene Freude auf dem Platz und auf den Rängen. 11 Minuten später der Ausgleich, nochmal 11 Minuten später die 2:1 Führung für die zähnefletschenden Wölfinnen.

Doch kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit sollte den Wölfinnen blitzschnell die Zähne gezogen werden: Ein Doppelschlag im Minutentakt, vollbracht von den Nikoläusinnen Ulla Draws und Tabbi Kemme, ließ die wölfische Kinnlade nach unten klappen – und verleitete die Turbinefans zu unkontrollierten Jubelausbrüchen auf den Rängen. Welch ein Spaß!

Und weiter ging’s in der AOK-Partie. Gesund anzusehen aus TP-Perspektive und nachdenkenswert, mit einer möglichen Zahnzusatzversicherung liebäugelnd – die Wölfinnen.

In der 73. Minute bedachte die vierte Nikoläusin im Turbineteam die blankgewienerten Torwartschuhe, sodass die Turbinefans bereits 15 Minuten vor Spielende den Fangesang „Steht auf, wenn ihr Turbinen seid“ anstimmte. Aber vorzeitiges Risiko zahlt sich manchmal aus, denn Svenja Huth hört mittlerweile allzu gern dieses Dampflok-Geräusch seitens der Fans mit diesem „Ge(t)hute“ im Nachgang, sodass sie mit dem 5. Auswärtstor im AOK-Stadion diesen akustischen Fanbeitrag wohlverdient einfordern durfte.

Übrigens hat Wolfsberg zum letzten Mal 2008 fünf Gegentore kassiert. Von wem? Ergibt sich von selbst;-)

Ungehaltene Fan- und Tanzfreude auf den Rängen, später am Mannschaftsbus und noch später im Fanbus auf der Rückfahrt. Ein fantastisches, kantersiegiges Nikolausgeschenk! Gebührender Dank an die gesamte Mannschaft auf und neben dem Feld!

Das monatelange Fan- und Mannschaftsleiden fand mit dieser Glanzleistung unverhofft ein Ende. Selbst ein von Grund auf kritisierender TP-Fan meinte am Ende: „Ein rundum gelungenes Spiel!“

Ob es den Wölfinnen bis zum DFB-Pokal-Spiel am 9.Dezember gelingen wird, mit einem neuen Gebiss anzureisen, wird sich zeigen. Wölfe, die jaulen, beißen nicht.

Wir sehen uns im Karli!

Am Ende ein Dank an unsere Busfahrer, die den Fanbus zuverlässig und sicher in 2015 durch das Bundesgebiet manövriert haben – und natürlich an unseren Fanbuskoordinator Hartmut.

 

Text und Fotos: Susanne Lepke

 

Vor dem Spiel

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