regen, arschkälte….und drei punkte !

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B-Juniorinnen-Bundesliga: Hamburger SV – 1.FFC Turbine Potsdam 0:3

10.3.18 von Micha

Da kommt man doch ins Grübeln: Da sieht man auf der Fahrt nach Hamburg im Brandenburgischen die teilweise unter Wasser stehenden Felder und bei Erreichen Schleswig-Holstein’s und auch in Hamburg das Eis auf stehenden Gewässern. Am Spielort stand man im wahrsten Sinne des Wortes „im Regen“, fror sich den Arsch ab und erfuhr von der Absage sämtlicher Sonntagsspiele in der Waldstadt. Und dann am Sonntag ? Ich war eingeladen an die „Alte Försterei“ zum Ost-Derby zwischen Union und Aue (0:0) und kam mir vor wie im Sommer. Letzten Endes verließ ich die „Alte Försterei“ im T-Shirt. Da brauch man sich nicht wundern, wenn der Kreislauf verrückt spielt und alle Welt rumkränkelt.
Aber zurück zum Samstag: der Regen machte es mir nicht leicht, Notizen zu machen. Aber es ging, zumal ich auch Hilfe von anwesenden Turbinefans und Spielereltern hatte. Das Spiel wurde kurzfristig auf Kunstrasen ausgetragen. Besser so, als wenn es kurzfristig ausfällt. Deshalb herrschte auf diesem Platz im Trainingszentrum Norderstedt Hochbetrieb, da ein Spiel das Nächste ablöste. So fing das Spiel mit 20 Minuten Verspätung an, aber was soll’s ? Unsere U17 trat in „Notbesetzung“ an. In Alina Schermer sowie Keeperin Delia Petersen gab es gerade mal zwei „gesunde“ Ersatzspielerinnen. Aber wie schon oft erwähnt, jammern Turbinen nicht rum, sondern machen das Beste draus. So konnte dann der frierende (Turbine -) Zuschauer durchaus sagen: “ beim Spiel unserer Mädels wurde mir warm ums Herz !“, …..
…..denn unsere Mädels zeigten den Gastgeberinnen sofort, wo der Hammer hängt. Sie übernahmen das Kommando und hatten in der sich heute Bestnoten verdienenden „Coco“ Statz die erste Chance nach zwei Minuten. Insbesondere kontrollierten unsere jungen Turbineladies das Mittelfeld. Sie gaben in den Zweikämpfen keinen Zentimeter Boden preis und sorten so dafür, daß die HSV-Mädels kaum über die Mittellinie kamen. Nach einem gewonnenen Zweikampf spielte dann Kira den Ball nach rechts auf Aaliyah. Die ging ab wie „Schmidt’s Katze“ und schob den Ball ins lange Eck zur 1:0-Turbineführung in der 3. Minute. Und unsere Mädels blieben dran: ein Freistoß von Angelina fand Coco, deren Kopfball fast ein Eigentor der Hansestädterinnen provozierte. Es folgte eine Phase, in der unsere Mädels mehr Ballbesitz hatten und auch weiterhin das Mittelfeld dominierten. Die Gastgeberinnen zogen einen dichten Abwehrriegel auf und verteidigten geschickt. Aber unsere U17 tat das Richtige: mit der Führung im Rücken verfielen sie nicht in Hektik, sondern suchten geduldig nach sich bietenden Lücken, um zu weiteren Chancen zu kommen. Aber nach 15 Minuten gelang es den Hamburger Deern’s dann doch mal, einen Konter zu setzten. In Teamarbeit gelang es unserer Hintermannschaft, die „Null“ festzuhalten. Diesen „Schuß vor den Bug“ verstanden unsere Mädels und für den Rest der ersten 40 Minuten wurde es ein Spiel auf ein Tor mit 2 – 3 guten Chancen für unsere Turbinen. Aber die Hamburgerinnen verteidigten mit Allem, was sie hatten und so ging’s mit der 1:0-Führung der Turbinen in die Pause. Nun ja, sie hatten das Spiel im Griff, aber ein 1:0 ist nun mal kein Ruhekissen.
Das dachten sich unsere Mädels auch und machten mit den Spiel auf ein Tor weiter, garniert mit gelegentlichen Schüssen aus der 2. Reihe. So versuchte es Aaliyah in der 48. mit einem schönen Schlenzer – knapp verfehlt. Schade, wäre ein Tor wert gewesen ! Eine Minute später gab’s Freistoß für den HSV. Aber zum Einen stellte er für Jamie im Turbinetor kein Problem dar und zum Anderen entschied das Schirigespann auf Abseits.
Apropos Schiris: bis auf (aus meiner Sicht) zwei unbedeutenden Kleinigkeiten machten die drei Damen einen sehr guten Job. Wie man gegen einen kämpferisch starken Gegner agieren muss, zeigte die 50. Minute: nämlich selber kämpfen ! Eine Turbine-Ecke segelte durch den 16er bis sonst wohin. Aber Coco setzte hinterher, brachte den Ball unter ihre Kontrolle. Mit dem Rücken zum Tor stehend schlug sie eine Flanke aus der Drehung Richtung „Gewimmel“ im 16er. Der Ball erreichte die in zentraler Position stehende Mieke. Die setzte sich am 11m-Punkt gegen zwei Gegnerinnen durch und schoß flach ins Eck – 2:0. Damit war der Drops gegen die sich tapfer wehrenden Hamburger Deern’s gelutscht. Es gab weitere tolle Turbineangriffe zu sehen. Einer davon lief in der 77. Minute über Coco, Nathalie zu Aaliyah, die zum 3:0 vollendete. Ein schöner Spielzug ! Das 3:0 war dann auch der Endstand und so bleiben unsere Turbinen im Rennen um die zwei Halbfinalplätze „mittendrin, statt nur dabei“. Und so sieht die Tabelle nach diesem Spieltag aus:

1. SV Werder Bremen 14 Spiele +27 Tore 34 Punkte
2. VfL Wolfsburg 13 Spiele +28 Tore 31 Punkte
3. Turbine Potsdam 13 Spiele +31 Tore 30 Punkte
4. SV Meppen 13 Spiele +31 Tore 28 Punkte

Natürlich war bei diesem Mistwetter nicht Alles Eitel, Freud und Sonnenschein. Hier und da gab’s mal ’nen Wackler in der Abwehr. Aber wenn unsere U17 (wie eingangs erwähnt) nur in Notbesetzung antrat, ist davon auszugehen, daß die eine oder andere Spielerin nicht auf ihrer Stammposition agierte. Zudem verletzte sich die eingewechselte Alina drei Minuten vor Schluß (Gute Besserung, Alina !). Da Ersatzkeeperin Delia garantiert keine „Feldkleidung“ an hatte und angesichts der 3:0-Führung, spielten unsere Turbinen die restliche Zeit locker runter.
So hatte ich nach den 80 Minuten zwar „Eisbeine“ statt Füße, aber daß ich trotzdem gut gelaunt war und mir wirklich warm ums Herz wurde, dafür sorgten heute: Jamie Gerstenber (TW), Lina Albrecht, Corinna „Coco“ Statz, Mieke Schiemann, Pauline Lemper, Nathalie Bretschneider, Aaliyah Dalski, Lia „Helga“ Fiedler, Angelina Barthel (SF), Kira Blum (41. Alina Schermer), Joan Jesse sowie die Trainer Michael Schubert und David Michel.

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