Pokal ist nichts für schwache nerven – oder: Team Oranje holt das Double

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E-Juniorinnen-Kreispokal, Finale: Turbine Potsdam II – FSG Falkensee 4:2 n.V.

24.6.2018 in Brandenburg/Havel

-ein gemeinsamer Bericht von Micha (1.HZ) und DJ Edison (2.HZ + Verlängerung)

Meister sind unsere Grashüpfer in der Vorwoche ja schon geworden. Heute nun galt es, noch Einen draufzusetzen. Und weil’s in der Vorwoche prima funktionierte, behielt ich (Micha) Bewährtes bei: mein Ritual zu Hause, Teammaskottchen „Turbinchen“ gekam von mir wieder einen Schal umgehängt und unsere kleinen Fußballgöttinnen wurden vor der Erwärmung erneut von mir mit Keksen „gedopt“. Aber Pokal ist was Anderes. Zwar belegten die Gegnerinnen der FSG Falkensee in der Meisterschaft den 8. Platz und wurden dabei von unseren Mädels zweimal bezwungen, aber heute – das war ein K.O. – Spiel ! So waren unsere Turbinchen auch anders drauf, denn sie wussten um die Bedeutung des Spiels. Da auch die Gegnerinnen aus Falkensee entsprechend motiviert waren, trugen sie (unterstützt durch einen zahlreichen Anhang) ihren Teil dazu bei, daß dieses Spiel dem Namen „Pokalfinale“ alle Ehre machte. Es war eine Freude zu sehen, was Mädchen der Altersklasse U11 schon Alles können.


Unsere Turbinchen vor’m Anpfiff

Wie gesagt, es wurde ein rassiger Pokalfight. Zunächst „pflückte“ Sophia eine, nicht mal unscharfe, FSG-Ecke sicher runter und knüpfte damit an ihre klasse Leistung aus der Vorwoche an. Ein schöner Turbineangriff brachte kurz danach eine Ecke ein. Aber sonst gab’s in den ersten 10 Minuten nichts Zwingendes, da das Spielgeschehen (wie im gesamten Spiel) von Zweikämpfen geprägt war, die aber im Großen und Ganzen fair geführt wurden. In der Anfangsphase zeigte sich aber auch, daß unsere Mädels ihre Nervosität schnell ablegten, als Team ihre Leistung der Vorwoche bestätigten und so zunächst auch mehr vom Spiel hatten. In der 9. Minute ergab sich dann für Nicky eine Chance von außen. Leider ging der Ball knapp am langen Pfosten vorbei. Dann in der 13. zeigten unsere Mädels (wie noch öfter im Spielverlauf) viel Übersicht: der Ball kam zu Nicky, die auf links loszog. Sie sah die sich zentral herrlich in Position bringende Lucie. Diese fackelte nicht lange – 1:0. Das gab unserren Turbinchen Auftrieb und schon eine Minute später hatte Lucie bei einer Riesenchance das 2:0 auf dem Fuß, konnte den Ball aber nicht kontrollieren.


Schade vorbei, nächster Versuch !


Rassige Zweikämpfe…..


…. und noch Einer


Sophia wirft ab, Leni (rechts) steht in Position

Da es aber ein Pokalfinale war, meldeten sich die Falkenseer Mädels so nach 15 Minuten zurück. Jetzt konnte sich unsere Abwehr mehrfach auszeichnen. Ohne die Leistung der „Kolleginnen“ zu vergessen, stachen hier doch zwei Turbinen für meine Begriffe heraus: Henni brachte ihre Erfahrung ein, wenn es galt, Löcher zu stopfen und erwies sich als „Turm in der Schlacht“. Na und über unseren „kleinen Pitbull“ Leni noch groß zu reden, hieße „Eulen nach Athen tragen“. Sie zeigte heute, warum sie diesen Spitznamen trägt. Die Zweikämpfe mit ihrer gut eineinhalb Köpfe größeren Gegenspielerin hatten richtig Rasse und gehören mit zu dem Besten, was ich je im Nachwuchs zu sehen bekam. Da gab’s dann auch öfter Szenenapplaus. Auch offensiv blieben unsere Grashüpfer am Ball. So kam Nele in der 17. Minute über links, schlug eine Flanke auf die andere Seite zur heute prägenden Nicky, die zum 2:0 abschloß. Ja, unsere Mädels erwiesen sich auch heute wieder als Team und blieben weiter am Drücker. Auch die Trainer Patrick und Jens unterstützten unsere Mädels wie gewohnt von außen. Ein Tor sollte unseren Mädels aber nicht mehr gelingen und so ging’s mit 2:0 in die Pause. Daß der Slogan „der Pokal hat eigene Gesetze“ keine Phrase, sondern Tatsache ist, zeigte die zweite Halbzeit. Hier machten die Mädels der FSG Falkensee dem Pokal alle Ehre, aber davon berichtet euch Edison.


Patrick bei der Halbzeitansprache

Der zweite Spielabschnitt war schon eine engere Kiste. In der 29. Minute versuchte es Nele mit einem Fernschuß aus dem Halbfeld, aber sie verzog nur knapp. Eine Minute später kamen die FSG-Mädels gefährlich vor’s Turbinegehäuse und verkürzten zum 1:2. Da war selbst die gut aufgelegte Sophia machtlos, denn der Ball schlug oben links unter dem Giebel ein. Von nun an hatten die FSG-Mädels Lunte gerochen und erarbeiteten sich immer wieder Möglichkeiten. In der 38. Minute wäre es fast zum Ausgleich gekommen, aber da war ja noch Sophia, die in aller letzter Sekunde den Einschlag verhinderte. Es wurde nun ein offener Schlagabtausch. Die FSG-Mädels wollten den Ausgleich erzielen und unsere Grashüpfer den Sieg perfekt machen. Möglichkeiten waren ja da, so z.B. durch Nicky in der 42. Minute nach einem schönen Vorstoß über die linke Seite oder zwei MInuten soäter Emma, die urplötzlich vor dem FSG-Kasten auftauchte. Beide scheiterten jeweils an der Torhüterin. Aber auch die Falkenseerinnen drängen auf den Ausgleich, aber unsere Defensive hielt stand. Kurz vor dem Schlußpfiff dann der Schock: die FSG kam gefährlich vor’s Turbinegehäuse und es stand urplötzlich 2:2. Man hatte schon (bildlich gesprochen) den Sekt kaltgestellt, aber daraus wurde nichts. Nun musste doch eine Verlängerung von 2×5 Minuten herhalten. Oh je, das ist hart und könnte über Sieg oder Niederlage entscheiden.


Nina (11) läßt sich nicht abschütteln


Emma (3) macht Druck


Meli aus der Drehung

Auf geht’s in die Extra-Time. Zunächst hatten die Falkenseerinnen die Oberhand und sich Chance um Chance erspielt. Nur beim Torabschluß ließen sie Vieles liegen. In der 54. Minute dann schickte Nele Nicky auf die Reise und sie bedankte sich mit dem 3:2 für unsere Grashüpfer. Ein klasse Tor von Nicky ! Sie zimmerte den Ball genau unter die Querstange. Noch in der selben Spielminute versuchte sie es erneut aus der Distanz, aber die Torhüterin parierte. Kurz vor den Pausenpfiff war Nicky wieder zur Stelle und erhöhte auf 4:2 für unsere Mädels. War das schon das Ende ? Nein, denn es wurde die zweite Halbzeit der Verlängerung angepfiffen. Die Falkenseerinnen versuchten nun mit all ihren Kräften das Spiel zu drehen, aber es gelang ihnen nicht. Bei der gut aufgelegten Defensive um Leni und Co. war meist Endstation. Eine Chance habe ich noch notiert: in der 60. Minute scheiterte Nina, nach Vorarbeit von Nele, an der Torhüterin. Dann wurde die Partie abgefiffen und es herschte Jubel sowohl bei den Mädels, als auch bei den Eltern und uns beiden angereisten Fans.


Wer steigt hoch zum Kopfball ?


Von Turbinchen umzingelt


Freudenknäuel nach dem Schlußpfiff

Obwohl unsere Mädels von der Papierform her Favorit waren, zeigte der Pokal wieder einmal, daß er nach seinen eigenen Gesetzten handelt. Es war ein Pokalfight durch und durch mit Chancen hüben wie drüben, aber doch mit dem besseren Ende für unsere Turbinchen. Auch die Mädels der FSG Falkensee zeigten, daß sie mehr können, als ihr Tabellenplatz aussagt. Aufgrund der kämpferischen und bombastischen Leistung aller Mannschaftsteile geht der Sieg unserer Grashüpfer m.E. auch voll in Ordnung. Man hat den Mädels angesehen, die waren stehend K O. Aber zum Jubeln hatten sie noch genug Energie. Ganz süß war, als Nicky zu mir kam und wir uns umarmten. Sie war heute eine der Besten auf dem Feld, immer anspielbereit und auch torgefährlich. Aber auch alle Anderen haben zum Pokalsieg beigetragen. Die beiden Trainer Jens Pichotta und Patrick Mackaus können solz auf diese Mädels sein: Sophia v. Bülow (TW), Leni „kleiner Pitbull“ Niemann, Emma Schudek, Nicky Rohloff, Henriette „Henni“ Knabe, Melina „Meli“ Murawski, Josephine „Phine“ Schmich, Lucie Bulir, Alina Staake, Nina Thoma, Nele Riesler (SF) sowie Lara Köcer.
Zum Schluß lassen wir die Bilder sprechen:


Auch Turbinchen ist geschafft


Patrick „Jetzt trinken wir aus dem Stiefel“


Sophia zeigt, wie’s geht


Siegerehrung: unsere sportlichen Gegner FSG Falkensee


Sophia und „Käpt’n Nele“ bei der Pokalübergabe


„Was steht ’n da drauf ?“


Ein Foto, das Alles sagt: eine strahlende Lucie mit den Pokalen


So sehen Pokalsieger aus, v.l.:
Jens, Lara, Emma, Alina, „kleiner Pitbull“ Leni, Sophia,
Meli, „Käpt’n Nele“, Lucie, Nicky, Phine, Henni, Nina,
und dahinter Patrick mit Turbinchen

Keiner soll sagen, in „Oranje“ kann man keine Titel gewinnen !!!

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