Inoffizielle olympische Revanche in Satow/Mecklenburg

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Spielbericht zum Testspiel TP – Rosengård am 20.08.2016 – von Susi –

Einen Tag nach dem goldigen Finale im olympischen Rio begegneten sich Deutschland und Schweden erneut, diesmal in dem kleinen mecklenburgischen Dorf Satow, dem kurzfristigen Ersatzspielort für das eigentlich geplante Ziel Kühlungsborn.

Ohne Ostsee, 25km davon entfernt, ein kleiner beschaulicher Ort mit einem See,   einer Kirchenruine und einem schädlingsfreien, tiefgrünen Rasen, dazu engagiert-herzliche Sportvereinsmenschen, die das Freundschaftsspiel organisierten und umrahmten.

Ganz einfach: Wer Kultur erleben will, fährt zu Turbine nach Satow;-)

Diese Fanbusfahrt wurde von unserem Fanbusorganisator Hartmut als „inoffiziell“ deklariert, nur der „Bezahlteil“, also die Kassierung der Reisekosten, galt als offiziell. Busreisen zu Testspielen werden in der Gesamtauflistung der Fanbusfahrten nicht mitgezählt, so besagt es die Spielregel des Fanbuskoordinators.

Das Jubiläum der 100. Fanbusfahrt steht übrigens im Oktober an, seit 2007 der erste Fanbus den Turbinen hinterherrollte.

Für die neue Saison musste aus diversen Gründen ein neues Busunternehmen gefunden werden, was mit der Firma „Potsdam Bus“ von Thomas Pinternagel          aus Kleinmachnow nach „bissigen“ Preisverhandlungen gelang. Neben dem uns treugebliebenen Busfahrer Peter qualifizierte sich der neue Busfahrer Detlef für das Gesteuere und fand sofort Zugang zu den Herzen der Fangemeinde. Und als sich dann auch noch der „Sesam-öffne-dich-Schlüssel“ für die bis dahin verschlossene Bordtoilette anfand, war die Freude riesengroß. Die Sichtschneise in einem (Gott sei Dank) noch belaubten Wald am Rande eines Not-Parkplatzes wurde so schlagartig zur Geschichte. Nun war die (Auto-) Bahn frei für die „strullende Leidenschaft“, so der O-Ton eines Mitreisenden.

Der Bus war bis auf den letzten Platz gefüllt, selbst das Maskottchen „Turbinchen“ musste um Asyl auf einem Notsitz bitten. Aber die knapp 4-stündige Nähe zum Bierkasten überstand das honigsammelnde Wesen blendend.

Vor Ort gab es dann das Wiedersehen mit Natasa Andonova. Lotta Schelin und Marta hatten es leider nicht rechtzeitig von Rio nach Satow geschafft. Im erfreulichen Gegensatz zu unserer Nr. 6 Elise Kellond-Knight, die den Hauch einer olympischen Spielweise bis ins kleine Satow pustete.

Nach der Begrüßung der Mannschaften  und Schiedsrichter mit saftigen Satower Präsentkörben wurde das Spiel angepfiffen. Trotz kurzfristiger Spielortverlegung waren neben den ca. 80-100 Turbinefans auch viele einheimische Zuschauer vor Ort. Nach eröffnenden, euphorischen Anfeuerungsrufen und einer ersten Torchance für Turbine verebbte alsbald der Fangesang. Es gab nichts zu sehen, was Begeisterung auslöste.

Das Publikum und klatschte erst wieder  anerkennenden Beifall, als das erste (und einzige) Tor für die Schwedinnen fiel. Mehr passierte in der 1. Halbzeit nicht. Die Gäste, die bereits inmitten der Meisterschaft stecken, zeigten sich gut eingespielt und mit dem entsprechenden Drang nach vorn. Im Angriff wie auch im Rückzug waren sie einen Tick schneller und wirkten mannschaftlich geschlossen. Die Potsdamerinnen spielten dagegen in der ersten Halbzeit ohne Mittelfeld und initiierten häufig verpuffende Angriffe. Positiv fiel jedoch auf, dass nicht nur das schwedische Team  miteinander reden konnte. Die Qualität der Rasenkommunikation ist nun auch bei Turbine gut zu hören.

Nach einigen Einwechslungen von erfahrenen Turbine-Spielerinnen in der 2. Halbzeit steigerte sich auch das Spielniveau etwas und machte das Zuschauen wieder attraktiver, auch wenn kein Ausgleichstreffer gelang. Insbesondere von Johanna Elsig gingen viele spielantreibende Impulse aus. Insgesamt sprang der Funke vom Rasen auf die kritisch begutachtende Tubine-Fangemeinde bei diesem internationalen Spiel nicht über.

Am Ende bleibt das Gefühl, dass es noch viel   Arbeit gibt – und der tröstende Gedanke, dass die überzeugenden Testspiele zu Beginn der vorangegangenen Saison nicht zum erhofften Erfolg geführt haben. Also lieber die Generalprobe schieflaufen lassen…

Abschließend ein Dankeschön an Harmut, der diese inoffizielle  Fanbusfahrt zustande kommen lassen hat. Danke auch  an Stephan Schmidt und Luisa Müller, die die Organisation zur Revanche von Rio mit einem Zustandekommen „heißem Draht“ zum Fanclub unterstützt haben.

Text und Fotos: Susanne Lepke

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