ein samstägliches Up and Down

Lesedauer 16 Minuten
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Futsal-Landesmeisterschaft für D- und C-Juniorinnen

5.1.2019 in Falkensee von Micha

DIE SCHÖNSTE NEBENSACHE DER WELT WURDE VÖLLIG UNWICHTIG, DENN……

….bei meiner Ankunft am Spielort hatte ich gleich mein erstes Down: ich erfuhr, daß unsere D (U13) auf Keeperin Celine Bunde krankheitsbedingt verzichten musste und Das auch noch für eine längere Zeit. Das hat mich doch sehr mitgenommen und dafür gesorgt, daß ich oft mit meinen Gedanken ganz woanders war. Na ja, wenn man das Mädel eine Woche vorher noch putzmunter erlebte und sie ja in Ludwigsfelde „Beste Keeperin“ wurde, bleibt so was nicht aus. Erst Recht nicht, wenn man ihre Entwicklung schon über Jahre verfolgt. Also auf diesem Wege (auch im Namen aller Turbinefans) gute Besserung, Celine !!

DIE SACHE MIT DER B-NOTE

Nun musste aber Trainerin Bettina Stoof deswegen eine Entscheidung treffen: „Wen stell‘ ich ins Tor?“. Da kamen nur Elli und Jolien in Frage. Elli hat das schon sporadisch, Jolien in jüngeren Jahren regelmäßig getan. So begann zunächst Jolien, die dann im Turnierverlauf eine 1A-Leistung zeigte und Celine würdig vertrat. Aber sie fehlte dann eben auch sehr in der Offensive.

„Hello Girls!“

Am Turnier nahmen sechs Mannschaften teil nach dem Modus „Jeder gegen Jeden“ bei einer Spielzeit von 1×8 Minuten. Es begann mit dem „vorweggenommenen Endspiel“ unserer Mädels gegen die Gastgeberinnen der FSG Falkensee. Nun, es lebte von der Spannung und war nichts für schwache Nerven. Man sah, unsere Mädels mussten erstmal warm werden. Am Ende stand ein 0:0. Es hätte aber auch anders ausgehen können, denn einem Pfostenschuß von Julia standen vier Hochkaräter der FSG gegenüber, die aber von Jolien bravorös gemeistert wurden. Da hatte sich also die FSG Falkensee in diesem Spiel die bessere „B-Note“ verdient. Anschließend marschierten beide Teams im Gleichschritt durch’s Turnier und es blieb spannend bis zum Schluß.

Julia (vorn) ist eher dran
Wer kommt da angerauscht?
Jolien beim Freistoß

So legte die FSG gegen Heidesee ein 4:0 vor und es war an unseren Ladies, gegen die SG Sieversdorf nachzuziehen. Um Punkte war die SG unseren Mädels hoffnungslos unterlegen. Aber der heutige Tag zeigte: in der Halle ist es doch was Anderes. In diesem Spiel wurde das Tor von Elli gehütet. Unsere Turbinchen waren drückend überlegen. Nachdem zu Beginn Jolien 2x verpasste, ging sie in der 2. Minute über links und zog fast von der Grundlinie ab – 1:0. Das war schon Billard! Zwei Minuten später war es Fritzi, die die Keeperin prüfte. Diese konnte den Ball aber nicht festhalten und Magda staubte ab – 2:0. In der 5. Minute setzte Magda dann über links ein Dribbling an und bediente Jolien – 3:0. In der Schlußminute (8.) wollte Magda dann selbst mal glänzen und dribbelte über’s ganze Feld – 4:0. Dies war auch der Endstand und unsere Mädels hatten mit der FSG Falkensee gleichgezogen.
Als Nächstes warteten die Mädels vom Storkower SC auf uns. Auch der SSC zog gegen unsere Mädels um Punkte zweistellig den Kürzeren, hatte aber damals in seiner Keeperin Alina deren mit Abstand Beste im Team. Und wie das in der Halle so ist, erwies sich der SSC diesmal als verdammt harte Nuss. Jolien ging wieder ins Tor und musste nach zwei Minuten gleich mal im 1:1 klären. Im Gegenzug bewies Fritzi Augenmaß und bediente Elli – 1:0. Eine Minute später war es Magda, die für Elli auflegte – 2:0. Das war’s dann aber auch. Die SSC-Mädels zeigten eine kämpferisch starke Leistung und wurden in der 7. Minute belohnt: während eines Wechsels auf Turbineseite eroberten sie vor’m eigenen Tor den Ball und ab ging’s nach vorn. Jolien versuchte noch den Ball wieder in die Gegenrichtung zu befördern, haute aber drüber (ihre einzige Unsicherheit). Eine Gegnerin sagte: „Danke“ und es stand nur noch 2:1, was dann auch der Endstand war. Ich dachte: „Autsch, wenn Das mal nicht wehtut“. Teils teils, denn die selbe harte Nuss gaben die Storkower Mädels später auch der FSG Falkensee zu knacken, als diese auch nur 1:0 gewannen.
In der Zwischenzeit mussten sich unsere Mädels mit dem BSC Preußen 07 auseinandersetzen. Hier ging wieder Elli ins Tor. Nach kurzer Anlaufzeit holte Fritzi in der 3. Minute den Hammer raus – 1:0. Auch in diesem Spiel ließen die jungen Turbineladies ihren Gegnerinnen keinen Stich. Schon in der 4. Minute passte Magda den Ball Jolien punktgenau in den Lauf. Die ging noch zwei drei Schritte und vollendete zum 2:0. Anschließend waren es zwei Koproduktionen unserer Zwillinge, die das Ergebnis erhöhten: zunächst (5.) kam Julia über rechts. Ihren Schuß konnte die Keeperin nicht festhalten und Magda staubte zum 3:0 ab. Eine Minute später brachte Magda eine Ecke zu Julia, die suchte sich die richtige Schußposition und zog ab – 4:0. Dabei blieb’s auch und ich dachte: „Hmm, hätten bei der Dominanz auch gern eins, zwei Tore mehr sein können“. Denn (wie gesagt) marschierten die FSG und unsere Mädels im Gleichschritt durch’s Turnier. Nachdem beide Teams je vier Spiele absolvierten, standen sie bei je 10 Punkten und hatten ein Torverhältnis von 10:0 (FSG) bzw. 10:1 (Turbine). Spannung pur also!
Es war nun an unseren Mädels, vorzulegen. Gegner war der Heideseer SV Fortuna. Und irgendwie kamen die Turbinen mit dem Druck nicht klar. Selbst beste Gelegenheiten wurden vergeben. So dauerte es bis zur 5. Minute, als der Ball über Julia und Jojo zu Fritzi kam, die flach zum 1:0 einschoß. Nachdem Magda in der 7. eine gute Möglichkeit liegen ließ, machte sie es in der Schlußminute besser, als sie ein beherztes Dribbling mit dem 2:0-Endstand abschloß. Ich machte mir so meine Gedanken, ob das nicht zu wenig wär. Zwar hatte die FSG nun den Druck, mit 2:0 oder 3:2 usw. in ihrem letzten Spiel nachlegen zu müssen, aber sie kamen damit besser klar und ließen sich auf keine Spielchen ein. Mit 5:0 fegten sie die Preußenladies vom Parkett und holten sich den Titel.
Natürlich bleibt da immer etwas Traurigkeit hängen bei so einem engen Ausgang. Unsere Turbinchen spielten ein fantastisches Turnier, keine Frage! Aber wenn ich meine Turbinebrille mal absetze und neutral urteilen soll, so muss ich doch sagen, daß bei unseren Mädels etwas oft: hier noch ein Kringel, da noch ein Übersteiger usw. gespielt wurde. Das ändert zwar nichts an der tollen Gesamtleistung, nahm aber das Tempo aus dem Spiel und kostete wichtige Zeit, in der man das eine oder andere Tor hätte erzielen können. Ganz anders die FSG Falkensee: diese Mädels machten den Ball zu ihrem schnellsten Mitspieler. Sie hielten sich nicht mit Schnörkeleien auf, sondern suchten den direkten Weg zum Tor. Würde in meiner Brust nicht mein Turbineherz schlagen, hätte ich daran meine helle Freude gehabt. So waren die FSG als auch unsere Mädels zwar punktgleich, aber die FSG erzielte die meisten Tore (15) und blieb als einziges Team ohne Gegentor. Auch im direkten Vergleich hatten sie die besseren Chancen. So haben sie sich den Titel verdient und dazu unseren Glückwunsch! Aber natürlich auch unseren Turbinchen zum 2. Platz. Sie spielten ein tolles Turnier und saßen der FSG Falkensee stets „im Nacken“. Und Glückwunsch auch den Mädels vom Storkower SC, die sich völlig verdient Platz 3 sicherten.

Gänsemarsch zur Siegerehrung

Die weiteren Plätze belegten: der BSC Preußen 07 (4), der Heideseer SV Fortuna (5) sowie die SG Sieversdorf (6). Unter der Obhut von Bettina Stoof holten sich die Vizemeisterschaft: Jolien Franeck und Ellena „Elli“ Frieden (beide Tor/Feld), Friederike „Fritzi“ Knabe, Milaine „Mille“ Schewitza, Johanna „Jojo“ Thobe (SF), Magdalena „Magda“ und Julia Sawika sowie Lucy Thiermann.

v.l.: Elli, Lucy, Mille, Fritzi, Julia, Magda
vorn: Jolien

WENN EIN KURZER MOMENT REICHT

Beim anschließenden Turnier der jungen C-Damen nahmen 7 Teams teil bei einer Spielzeit von 1×10 Minuten und erneut dem Modus „Jeder gegen Jeden“. Von der Papierform her waren die Rollen klar verteilt: Die FSG Falkensee und unsere Turbinen galten als Favoriten, während dem FC Energie Cottbus die Rolle als „Hecht im Karpfenteich“ zukam. Man konnte es auch als kleine Revanche zur letzten Saison nehmen, als sich die FSG die Meisterschaft mit einem um zwei Tore (!) besseren Torverhältnis sicherte.

Begrüßung „Quatsch nich so viel“

Es ist kein Witz: war ich in der Vergangenheit bei Hallenturnieren unserer C3 anwesend, wurde ich oft enttäuscht. Aber unsere Mädels lieferten natürlich auch tolle Turniere ab, wo sie auch das Eine oder Andere gewannen. Nur war ich dann (dummerweise?) immer mit einem anderen Team unterwegs. So auch vor kurzem, als unsere C3 auf einem Jungsturnier für Furore sorgte. Also freute ich mich auf das heutige Turnier, auch wenn ich hier (wie beim Turnier der D-Mädchen beschrieben) ab und zu gedanklich „abwesend“ war. Das Turnier begann für unsere Turbineladies mit dem Spiel gegen den Brandenburger SC Süd 05.

„Come On Girls, Let’s Go!“

Es ging gut los: In der 2. Minute zeigte „Käpt’n Nele“, daß sie wohl zum Frühstück ’n kräftigen Schluck aus der Zielwasserpulle genommen hat. Dies kam dem Turbinespiel insgesamt zugute. Hier nutzte Nele ein Zuspiel von Lya, um die gegnerische Keeperin zu tunneln – 1:0. Zwei Minuten später schloß Lya einen traumhaften Doppelpass mit Mary mit dem 2:0 ab. Nachdem Anna im Gegenzug im 1:1 siegreich blieb, war mir klar: hier steht heut ein anderes Team auf dem Parkett, als ich es von den vergangenen Turnieren kannte. Anna und Amy Lu lösten sich im Tor gelegentlich ab. So konnten beide Mädels auch ihrem „Spieltrieb“ fröhnen. Nach 8 Minuten zeigte sich ein Unterschied zwischen Futsal und Hallenfußball: hier beim Futsal wird der „Einwurf“ als „Einstoß“ ausgeführt und nicht wie beim Hallenfußball durch Einrollen oder Eindribbeln. Das machten sich unsere Mädels heute öfters zunutze. Hier war es Mary, die Franzi anspielte und anschließend selbst in Position lief. Franzi mogelte sich durch die Reihen, traf aber dann nur den Pfosten. Aber Mary stand ja in Position und staubte zum 3:0 ab. Dies war dann auch der Endstand. Und obwohl unsere Mädels noch das Eine oder Andere liegen ließen, zeigte das Spiel doch eines: unsere Mädels waren diesmal von Beginn an hellwach und so bekam mein Optimismus neue Nahrung.

Sprintduell
Wo ist der Orientierungssinn?
Lya auf Mary (re)

Beim nächsten Gegner Storkower SC stellte sich mir die Frage: „war unseren Mädels kurz die Konzentration abhanden gekommen oder gaben die SSC-Girls wie bei den D-Mädchen auch hier den Favoriten besonders harte Nüsse zu knacken?“. Denn es war schon Wahnsinn, was bis zur 8. Minute Alles liegen blieb. Und dann wurde es turbulent: Anna scheiterte mit einem Hinterhaltsschuß an der Keeperin. Im Gegenzug mussten unsere Turbineladies gar noch das 0:1 hinnehmen. „Autsch“ und ich wurde langsam nervös. Aber nur ganz kurz, denn im direkten Gegenzug nutzte Nele (nachdem die Keeperin den ersten Ball nicht festhalten konnte) den zweiten Ball zum 1:1-Ausgleich. In der Schlußminute dann wieder so ein „Einstoß“: Mary brachte ihn zu Lya, die legte sich den Ball zurecht und schoss – 2:1. Uff! Da haben die Mädels nochmal die Kurve gekriegt. Aber eben Das zeichnete unsere C3 heute aus: Attacke von Anpfiff bis Schlusssirene! Na, bei besagten Turnieren erlebte ich ja oft, daß sie solche Spiele verloren. Das machte heute den Unterschied.

Laura (rot) marschiert
„Na, schafft sie’s noch?“
Mit Mary (10) ins Duell

Als dann ging es gegen die Mädels vom FC Energie Cottbus. Kürzlich stand man sich im Landespokal gegenüber und unsere Mädels siegten in Cottbus 1:0. Was gab’s also heute? Erstmal ’n Blitzstart: Franzi zog einfach ab – 1:0. Als Fefe das 2:0 nachlegte, waren noch keine zwei Minuten um. Das weckte aber die Lebensgeister des FCE und sie wehrten sich nach Kräften. So hatte dann auch unsere Abwehr (Eva, Anna) zu tun. Für unsere Mädels gab’s nochmal ’ne gute Gelegenheit, als Nele sauber auf Fefe legte, diese die Keeperin aber nicht überwinden konnte. So blieb’s bis zum Schlußgong beim 2:0. Unsere Turbinen waren voll drin im Turnier, ich hatte meinen Spaß und auch etwas Ablenkung von meinen Sorgen.

Die Turbine (blau) geht ab, Lya (11) beobachtet
„Jetzt aber, Lya“
Anna jagt den Ball nach vorn
Franzi (14) nimmt Fahrt auf

Im Verlauf kristallisierte sich das erwartete Duell zwischen der FSG Falkensee und unseren Turbineladies heraus. Ein 0:0 zwischen der FSG und dem SC Süd 05 brachte unsere Mädels sogar in die Vorhand. Aber nur, wenn sie entsprechend am Ball blieben. Es ging gegen den SV Glienicke/Nordbahn. Dort gibt’s Mädchenfußball noch nicht so lang. Aber sie zeigten heute, daß sie schon Etliches gelernt haben. Gegen unsere Turbinen standen sie jedoch auf verlorenen Posten. Permanent übten unsere Mädels Druck aus: bei einem Einstoß durch Lya fabrizierte Glienicke ein Eigentor – 1:0 (1.). Eine Minute später besorgte es Lya selbst, als sie ein Zuspiel von Franzi (über rechts) zum 2:0 verwertete. Weitere Chancen folgten. Aber es dauerte bis zur 6. Minute, als Fefe den Ball zu Nele schickte, die per Flachschuß auf 3:0 erhöhte. Mary (nach Fefe-Zuspiel, 7.) und erneut Mary (8.) schraubten das Ergebnis auf 5:0. Die letzten zwei Minuten waren leider nicht die der Turbinen. Denn sie ließen noch 5 oder 6 Hochkaräter liegen. So blieb’s beim 5:0, was ja auch nicht schlecht aussieht. Die FSG z.B. erreichte gegen Glienicke nur ein 1:0, was ihnen aber auch drei Punkte brachte.

Der ist drin (Eigentor)
Na, schafft’s Mary (10) noch?
Amy Lu baut von hinten auf
„Sooo frei!“……
„….und sooo drin!“

Im vorletzten Turnierspiel ging’s gegen den Heideseer SV Fortuna. Hier hatten es unsere jungen Ladies zunächst besonders eilig: vom Anstoß weg kam der Ball zu Franzi, die gab weiter zu Nele und der Ball zappelte zum 1:0 im Netz. Toll gemacht! Beim 2:0 nutzte Franzi einen zweiten Ball nach Fefe-Schuß (4.). Das 3:0 in der 6. Minute war ein besonderes Tor: da in diesem Spiel das Turbinetor durch Amy Lu gehütet wurde, zeigte Anna, was sie draußen kann. Na und wie man eine Keeperin tunnelt – wer sollte das besser wissen als Anna – 3:0. Eine Minute später kam’s auf Amy Lu an: mit einer blitzschnellen Fußparade hielt sie die Null fest. Den 4:0-Endstand besorgte Franzi mit einem „Durchmarsch“ in der Schlußminute, auch wenn sich anschließend für Mary und erneut Franzi noch Möglichkeiten ergaben.

Amy Lu mit Schwung beim Abwurf
Da kann die Gegnerin nur hinterherschauen
Amy Lu mit 1A-Fußparade
Diesmal hat Franzi (hinten) getroffen

Wie war jetzt der Stand der Dinge: Längst war’s die erwartete Sache zwischen der FSG Falkensee und unseren C3-Turbinen. Bis hierher marschierten unsere Mädels ohne Punktverlust durch’s Turnier, was ich beim besten Willen nicht erwartet habe. So kam es im letzten Turbinespiel zum „Endspiel“ zwischen unseren Turbinen und der FSG, die ihrerseits dann aber noch ein Spiel hatten. Und obwohl unsere Mädels einiges an Chancen im Turnier liegen ließen, hatten sie doch auch fleißig getroffen und standen so nach 5 Spielen bei 15 Punkten und 15:2 Toren. Die FSG Falkensee hatte nach 4 Spielen 10 Punkte bei 6:0 Toren. Unseren Mädels würde also ein Remis reichen, um Alles klar zu machen.
Aber auf Remis in der Halle spielen – bei dem Tempo geht das gar nicht. Also hieß die Parole: Attacke! Für mein Empfinden kam die FSG aus einer leicht defensiven Grundhaltung und lauerte auf Konter, um nicht unseren Turbinen ins offene Messer zu laufen. So erwischten die Turbinen den besseren Start. In der 3. Minute ließ der Fußballgott unsere Mädels sträflich im Stich, als es Franzi, Lya und Mary nacheinander nicht schafften, den Ball im fast leeren Tor unterzubringen. Das Zittern ging also weíter. Daß ein Moment der Unachtsamkeit gegen die FSG Falkensee schon einer zuviel ist, zeigte die 5. Minute: die FSG fuhr einen blitzsauberen Konter und ließ dann auch Anna keine Chance – 0:1. Mist! Nun wurde es ein Kampfspiel und die Stimmung in der Halle schwoll an. Mit dem Mute der Verzweiflung versuchten unsere Mädels nochmal Alles. Aber irgendwie wirkten dadurch einige Aktionen wie übermotiviert, zumal die FSG ihr Tor nun gut absicherte. Trotzdem hatten unsere Mädels nach 8 Minuten noch eine Chance. Nach einer Ecke bekam Mary den Ball, schoß aber drüber. Merde !! So blieb’s beim 0:1 und dem Turbineclan blieb nichts anderes übrig, als dem Storkower SC im letzten Turnierspiel gegen die FSG Falkensee die Daumen zu drücken und die SSC-Mädels anzufeuern. Die SSC-Mädels gaben nochmal Alles und lieferten eine tolle Abwehrschlacht! Aber die FSG zeichnet aus, daß sie Geduld hat und auf ihre Chance warten kann. Und die kam, als den SSC die Kräfte verließen. Am Ende siegte die FSG mit 2:0 und holte sich so den Titel.

Lya beim Einkick
Laura (7) mit letztem Einsatz
Kampf um jeden Ball

Nun ja, es wurde doch emotional und ich war nicht der Einzige, der aus seinem Herzen keine Mördergrube machte. Gut, nicht Alles war wirklich ernst gemeint (z.B. sagte ich „Franzi kriegt kein Abendbrot“), aber es gab Dinge, die im Spiel gegen die FSG hätten besser laufen können bzw. müssen. Aber hätte ich es besser gemacht, hätte ich auf dem Parkett gestanden? Und genau aus diesem Grund versuche ich immer erst ’ne Nacht drüber zu schlafen, bevor ich meine Gedanken zu Papier bringe. Da ist man ja bekanntlich schlauer und kann sachlicher urteilen. So werde ich Eines mit Sicherheit NICHT tun: eine Lanze über unsere Mädels brechen! Es war zum einen Pech, aber auch der Qualität der FSG geschuldet, daß diese nur eine Chance brauchte und diese auch nutzte. Das ist eben deren Stärke. Aber unsere Mädels haben weiß Gott nicht etwa versagt. Im Gegenteil: sie haben eines der besten Turniere gespielt, welches ich je von einer Turbinemannschaft sah! Dafür schonmal meinen Hut gezogen! Ich war mächtig stolz auf die Mädels, weil ich es so auch nicht erwartet habe. Obwohl sie als Team funktionierten, möchte ich mal zwei Mädels herausgreifen. Zum Einen Franzi: wenn es am Ende nicht so traurig wäre, könnte man scherzhaft sagen: „die Pfosten der Tore werden Alpträume bekommen, wenn sie nur den Namen „Franzi“ hören, so oft wie sie von Franzi beschossen wurden“. Aber im Ernst: Franzi bereitete so auf diese Art ein oder zwei Tore vor und traf ja schließlich auch selbst. Wie alle anderen gab auch sie ihr Bestes. Und zum Anderen Lya: in der Vergangenheit neigte sie gelegentlich dazu, Vieles selbst machen zu wollen. Davon war heute Nichts zu sehen. Selbst ihre Tore erzielt, hatte sie aber auch stets im richtigen Moment den Blick für die Nebenleute. Heute war sie ein absoluter Teamplayer. Weiter so! So ließe sich zu jedem Mädel etwas sagen. Wenn ich das Team nach dem Pokalspiel in Cottbus ob der schwachen Leistung trotz des 1:0-Sieges rügte, so kann ich ihnen doch heute eine 1A-Leistung bescheinigen, an der ich meine helle Freude hatte. Daß es am Ende nicht für ganz oben reichte – that’s life. Aber auch eine Vizemeisterschaft muß erst einmal errungen werden. Also Danke Mädels für ein tolles Turnier. ….
…..womit wir bei der FSG Falkensee wären. Seit längerem sind es enge Kisten zwischen der FSG und unseren Turbineteams. Und Eines kann man immer wieder sehen: Die Falkenseer Mädels sind in ihren Spielen vielleicht nicht unbedingt dominant, aber sehr effektiv. Auch heute hatten sie im Verlauf zwei schwächere Spiele und waren im richtigen Moment zurück im Turnier. Das zeichnet sie aus, was auch ein Blick auf die Abschlußtabelle (die ja bekanntlich nicht lügt) zeigt: zwar haben unsere Turbinen mit 16 Toren die Meisten geschossen, aber die FSG holte mit ihren 9 Toren eben den entscheidenden Punkt mehr. Obendrein blieben sie (wie auch beim Turnier der D-Mädchen) als einziges Team ohne Gegentor! Eine Ex-Turbine sagte mal: „wenn du am Ende ganz oben stehst, hast Du am Wenigsten falsch gemacht“. Auch wenn’s weh tat, wurde diese These heute wieder bestätigt. So holte sich die FSG Falkensee letztendlich verdient den Titel. Dazu unseren Glückwunsch! Natürlich Glückwunsch auch unseren Turbineladies zum zweiten Platz sowie dem FC Energie Cottbus für Platz 3.

Abmarsch zur Siegerehrung

Die weiteren Plätze belegten: der Storkower SC (4), Brandenburger SC Süd 05 (5), SV Glienicke/Nordbahn (6) sowie der Heideseer SV Fortuna (7). So mit etwas Abstand wurde mir bewusst: unsere Mädels haben eine schwierige Saison. Um so mehr können die Trainer Chris Helwig und Marco Zastrow sowie meine Wenigkeit heute mächtig stolz sein auf: Annalena „Anna“ Kulbe und Amy „Amy Lu“ Linstädt (beide Tor/Feld), Eva Wuttich, Felina „Fefe“ Rüchel, Nele „Käpt’n Nele“ Brüggemann (SF), Laura Landweer, Mary Krüger, Lya Bergemann sowie Franziska „Franzi“ Helmke.
So fuhr ich zwar etwas geknickt, aber mit der Gewißheit nach Hause: dieser Tag zeigte, daß es auch in Zukunft packende und spannende Duelle mit den Mädels aus Falkensee geben wird.

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