Doch nicht „vom winde verweht“

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2. Frauen-Bundesliga: Blau-Weiß Hohen-Neuendorf – Turbine Potsdam II 0:9

31.10.2017 von Micha

Nachdem am Sonntag wieder einmal das Wetter verrückt spielte und etliche Spiele in verschiedenen Ligen abgesagt werden mussten, nutzten beide Teams die Chance, das Spiel recht schnell nachzuholen. Dazu bot sich der Reformationstag an, auch „Halloween“ genannt. Denn von unseren süßen Turbinen gab’s für die Gastgeber Saures.
Blau-Weiß trat mit einer massierten Deckung auf (zwei Viererketten in der eigenen Hälfte) und lauerte auf Konter. In den ersten gut 25 Minuten ging diese Taktik auch auf und so machten sie unseren Turbinen das Leben schwer. Tolle Chancen gab’s bis dahin für Laura und Lidija. Aber schon hier fiel auf, daß unsere Turbinen nicht in Hektik verfielen, sondern geduldig auf ihre Chance warteten. So entwickelten sie immer mehr Zug zum Tor. So war es dann in der 24. Minute, als Lidija sich gegen Ex-Turbine Vanessa Göldner (die heute einen schwarzen Tag hatte) durchsetzte, ein paar Meter ging und mit einem Schuß an den langen Innenpfosten das 1:0 (aus Turbinesicht) erzielte. Zwei Minuten später nutzte Lidija ein Zuspiel von Lara mit einer feinen Leistung und einen Schuß ins lange Eck zum 2:0. Ins lange Eck flog auch eine Minute später der halbhoch geschossene Ball von Tabea – 3:0. Das war schon mal eine Ansage. Lidija war irgendwie immer mit dabei: einen langen Ball auf Laura nutzte diese mit einem schönen Lupfer per Außenriss zum 4:0 (34.). Daß Gina gefährliche Ecken schießen kann, weiß man seit ihrer U17-Zeit. Diesmal war es die 41. Minute, als sie den Kopf von Rahel erreichte. Dieser Kopfball wurde von der Linie gekratzt und für den zweiten Ball war erneut Lidija zur Stelle – 5:0. Eine Minute später wieder so ein schwarzer Moment für „Göldi“: einen Turbineschuss konnte sie im 16er nur mit dem Oberarm klären, den fälligen Strafstoß nutzte Lara vor den Augen ihrer Eltern zum 6:0-Pausenstand. Ehrlich: Göldi tat mir leid. Na ja, wir kennen uns schon ewig und haben ein gutes Verhältnis zueinander. Da hat man dann doch eine gute Portion Mitgefühl. Sie blieb dann auch zur zweiten Hälfte in der Kabine.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit sah es so aus, als kämen die Gastgeberinnen besser ins Spiel. Trotzdem war der Torhunger unserer Turbinen noch nicht gestillt. Ein Flachschuss von Mille erhöhte in der 51. Minute den Zwischenstand auf 7:0. Es folgten weitere gute Gelegenheiten, so z.B. in der 68. Minute, als Lidija nach Gina-Ecke mit dem Hinterkopf den Ball an die Latte setzte. Bei den Gastgeberinnen war das Bemühen zu sehen, das Ergebnis noch irgendwie freundlicher zu gestalten. Aber speziell offensiv konnten sie kaum Wirkung erzielen, so daß Keeperin Inga bis auf eine Szene einen ruhigen Arbeitstag hatte. Das heißt natürlich auch, daß unsere Hintermannschaft Nichts anbrennen ließ. In der 74. klingelte es dann wieder im Blau-Weiß-Gehäuse: genau im richtigen Moment schickte Gina Mille auf die Reise. Diese lief allein (kein Abseits !) auf’s Tor zu und erhöhte auf 8:0. Auch am Endresultat (84.) war Gina beteiligt: sie schickte den Ball nach rechts auf Marlene, deren Hereingabe nutzte Laura zum 9:0. Laura selbst hätte das Ergebnis eine Minute später noch zweistellig machen können. Einen schönen Seitfallzieher in Klaus-Fischer-Manier konnte die Keeperin aber sicher parieren.
Was bleibt nach diesem Spiel ? Unter den anwesenden Turbinefans herrschte die Meinung: wir wurden für das 1:1 der Ersten gegen Frankfurt entschädigt. Zwei Dinge fielen mir besonders auf: zum Einen hielten unsere Mädels von Anpfiff bis zum Schlußpfiff Einsatz und Konzentration hoch. Zum Anderen fiel mir Gina als „Spielmacherin“ dadurch auf, daß sie ständig in Bewegung war und sich so nie eine Pause gönnte. Unterm Strich war deutlich zu sehen: es geht in dieser Saison mindestens um Platz 6 ! Unsere Turbinen sind voll bei der Sache und haben so nach 5 Spielen die Idealzahl von 15 Punkten erreicht und winken so vom Platz an der Sonne, also Platz 1 !! Daran waren heute „schuld“: Inga Schuldt, Tabea Schütt, Melissa „Mille“ Kössler (SF), Lara Prasniker (72. Anna-Sophie Frehse), Lidija Kulis, Laura Lindner, Sarah Scheel, Lätizia Radloff (78. Marlene Müller), Marina Geogieva (72. Laura Flügge), Gina Chmielinski, Rahel Kiwic sowie Trainer Thomas Kandler.

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