Weihnachten in der Turbinefamilie

Rückblick auf die Weihnachtsfeier des Fanclubs im Dezember 2019

Alle Jahre wieder…

folgt der Fanclub einem wunderbaren Brauch: Er lädt die 1.
Mannschaft des 1. FFC Turbine Potsdam zu seiner Weihnachtsfeier ein – und das Team
nimmt diese Einladung jedes Mal vollzählig an. Diese Feier ist ein Höhepunkt im
Herzen eines jeden Turbinefans. Gibt es doch dabei die Möglichkeit, mit der
einen oder anderen Spielerin zwanglos ins Gespräch zu kommen, auf was auch
immer anzustoßen und ganz viele Fotos zu machen.

Die Turbinefamilie feiert Weihnachten (Foto: fead)

Aufgrund der gelungenen Weihnachtsfeier des Vorjahres, die damals im Restaurant „Westufer“ stattfand, wählte der Vorstand des Fanclubs wiederholt diesen gastronomischen Geheimtipp aus. Das Restaurant liegt direkt am Havelufer in Potsdam-West, ist geschmackvoll eingerichtet und bietet eine wohlschmeckende Küche. Das Gastronomen-Pärchen Torsten Katt und Kathrin Andert lesen die Wünsche ihrer Gäste von den Lippen ab und erfüllen diese komplikationslos. Und genau so war es auch in diesem Jahr wieder.

Die Entenkeulen mit den sehr leckeren Klößen, dazu Rotkohl und Grünkohl, übertrafen den Geschmack des Kongresshotels Potsdam. Das sei am delikaten Rande bemerkt. Der Service war wunderbar und sorgte für eine entspannte und freundliche Stimmung. Ganz herzlichen Dank dafür an die Agierenden des Restaurants „Westufer“!

Rieke und Lara grooven sich ein (Foto: fead)

Die positive Stimmung war vor Beginn der Weihnachtsfeier auch
deshalb gesichert, weil die Fans siegreiche Torbienen empfangen durften.  Die emotional hochdramatische Partie gegen den
1. FFC Frankfurt war soeben mit einem 4:3 zu Ende gegangen, was gut gelaunte
Spielerinnen und Fans zur Folge hatte.

Demzufolge wurde die „Rettungsschwimmerin“ des Spiels,
Bianca Schmidt, ausgiebig beklatscht. Sehr groß war die geteilte Freude, die sie
durch das überzeugende „Comeback“ mit zwei genialen Toren ausgelöst hatte.

Der Charakter der Weihnachtsfeier widerspiegelte das, was
den Verein und deren Fans ausmacht: eine Turbinefamilie. Die Zeit vor der
Buffeteröffnung wurde genutzt, um vielfach Danke zu sagen und besondere
Menschen zu ehren:

Tory kann ihr Glück kaum fassen (Foto: fead)
  • Einige Spielerinnen bekamen besondere Pokale überreicht, z.B. für die Nominierung zum „Tor des Monats“, für Nominierungen zur Nationalmannschaft oder für den Trainerjob der Fanmannschaft.
Pokale für die Spielerinnen (Foto: maha)
  • Die gesamte Mannschaft erhielt einen XXL-Foto-Geburtstagskalender für die Mannschaftskabine überreicht.
Die Kapitänin nimmt das Weihnachtsgeschenk für die Mannschaft entgegen (Foto: fead)
  • Einige Fans, die sich in diesem Jahr sehr engagiert gezeigt hatten, wurden geehrt.
  • Es wurde ein sportliches Quiz mit Sprinteinlagen gespielt, bei dem Frage für Frage jeweils ein Fan gegen seine/ihre Traumspielerin antreten durfte. Am Ende gewannen die klugen Torbienen. Ein Ausrutscher…
  • Ein Vertreter des Vorstandes von Turbine Potsdam veranstaltete eine Tombola mit attraktiven Preisen. Im Anschluss gab es noch eine Versteigerung von besitzenswerten Fantrophäen wie Trikots oder Schuhe von einigen Spielerinnen.Nach gut zwei Stunden brachen die Spielerinnen hungrig zu ihrer eigenen Weihnachtsfeier auf. Die überaus netten Dankesworte der Kapitänin Sarah Zadrazil erklangen wie Musik in den Ohren der Fans.

Von den Spielerinnen unbeobachtet labten sich anschließend die
Turbinefans am Buffetangebot, nutzten die Getränkepalette und schwangen
überwiegend verletzungsfrei das Tanzbein. Ein harter Kern hielt bis Mitternacht
durch, um auf das Geburtstagskind Frank anzustoßen.

In einem Jahr sehen wir uns alle am selben Ort wieder – weil
es hier die beste Weihnachtsfeier gibt.

Allen Fans – und natürlich auch den Spielerinnen und der Hintermannschaft vom 1. FFC Turbine Potsdam – wunderbare Weihnachten und einen galanten Rutsch ins Neue Jahr, indem wir alle Großes vorhaben und aktiv weitermachen!

Text: Susanne Lepke

Fotos: Felix Adamczyk (fead), Marina Hartmann (maha)




Wunderprächtige Bescherung

Spielbericht zur FFBL-Begegnung:
USV Jena gegen den 1.FFC Turbine Potsdam am 15.12.2019

Gespiegelte Fanclubfahne
(Foto: sas)

Das war ein Jahresabschluss-Geschehen
wie im Bilderbuch… Mit einem fetten 1:6 verabschiedeten sich die heißgeliebten
Torbienen in die wohlverdienten Weihnachtsferien.

Für den befreundeten USV Jena war
dies ein trauriges und trostloses Erlebnis. Seit der abgewendeten Insolvenz dümpelt
der Verein im Tabellenkeller herum. Das erscheint nicht als Paradies, sondern eher
als ein Stück Hölle. Eine Portion Mitleid mischte sich in die Freude über den
deutlichen Sieg, verbindet doch beide Vereine seit Jahrzehnten eine
Fanfreundschaft. Knapp 3000€ sammelte der Fanclub „Turbinefans“ im Jahr 2019,
um dem finanziell arg gebeutelten USV Jena aus der Patsche helfen zu können. Doch
der sportliche Erfolg bleibt aus. Das ist bitter und mental eine riesengroße
Herausforderung für den USV.

Ein Fanspiel vor dem Spiel

Nett, wie die Turbinefans nun mal
so sind, schenkten sie den Paradies-Fans in dem Fanspiel, was drei Stunden vor
Spielbeginn auf einem benachbarten Fußballrasen abgehalten wurde, nette vier
Tore. Das Rückspiel der Premiere vom Sommer, als die USV-Fans in Potsdam die
Turbinefans überlegen besiegten, endete auch diesmal wieder siegreich für die
Jenaer Fans (Endstand: 4:2). Es liegt also nicht an den Fans…

Rückspiel im Fanduell: USV Jena gegen Turbinefans
Foto: unbekannt

Jena – immer wieder ein
lohnenswertes Ausflugsziel

Einmalig nette Einblendung
(Foto: sas)

Nicht nur wegen dieser
Fanfreundschaft begibt man sich gern auf den Weg nach Jena zum Ernst-Abbe-Sportfeld
mit seinem historischen Carl-Zeiss-Turm. Es ist der Ausblick auf das einzige
Ost-Derby. Es ist die kurzweilige Fahrt dorthin, die eine pünktliche Rückkehr zur
„Anstoßzeit“ des „Tatorts“ garantiert. Es ist die leckere Thüringer
Rostbratwurst, die wärmende Gastfreundschaft, das Bodenständige. Rundum ein
Wohlgefühl.

432 Zuschauer_innen verfolgten die Partie,
davon sicherlich 132 Turbinefans, die entweder per größerem Fanbus (ohne WC)
oder mit Privatautos angereist waren.

Einzug der Gladiatorinnen
(Foto: sas)

Ein kleiner Weihnachtsmarkt war
vorm Stadioneingang aufgebaut. Manche Besucher_innen drehten am Glücksrad und
gewannen nette USV-Souvenirs. Manche labten sich am Kuchenbuffet oder hielten
Smalltalk mit den Jenaer Fans, die sich auch für den Fanshop verantwortlich zeigten.
Für 9 Euro durfte man ins Stadion eintreten.

Die erste Halbzeit

Darin war etwas zu sehen, was
niemals anbrannte. Potsdam beherrschte von Anfang an die Partie. Der
Leistungsunterschied war deutlich. Inga Schuldt, die Ex-Torbiene, stand im Tor
und konnte die ersten Torschüsse noch abwehren. Gasper und Prasnikar zeigten
sich in guter Torschusslaune. Und nach 23 Minuten war es dann so weit. Die
wieder genesene Anna Gasper platzierte das Runde im Eckigen.

Zum Hinterherschauen und Genießen
(Foto: sas)

Munter ging es weiter. Es waren genug Räume da, um den Ball laufen zu lassen und die eine oder andere, nett durchdachte Kombi zu zeigen. Hier konnte man also ganz entspannt zusehen. Auch dabei, was Lara Prašnikar heute so auf dem Tagesplan zu stehen hatte: Sie sorgte in der 37. Minute mit einem Abstaubertor für die 2:0-Führung.

Einfach zum Gernhaben
(Foto: sas)

Doch dann geschah etwas, worüber
man reden muss: Fischi eröffnete kurz vor dem Halbzeitpfiff auf eine Abwehrspielerin,
die unter Bedrängnis zurückspielen musste. Darauf spielte die Torwartfrau die
nächste unmittelbare Nachbarin an, aber auch diese konnte den Ball nicht nach
vorn durchgeben. Und dann passierte, was passieren musste. Durch diese leichtfertige
Spieleröffnung gelangte Anna Weiß an den Ball und sorgte für den
Anschlusstreffer. Mit einem 1:2 ging es in die Pause – und einem Kopfschütteln.

Unter den aufmerksamen Blicken der Fans (Foto: sas)

Die zweite Halbzeit

Die Antwort folgte auf Schmiddis
Fuß. Nach ihrem fulminanten Auftritt gegen Frankfurt am Wochenende zuvor konnten
weder Trainer noch Mannschaft auf den „Player oft the match“ verzichten. Und
Schmiddi hielt Wort: Sie sorgte in der 48. Minute für das 1:3.

Tor Nr.3 (Schmiddi)
(Foto: sas)

Anschließend folgte Lara Prašnikars Sternstunde.
War sie kurz zuvor noch im Glitzerkleidchen und Stöckelschuhen auf der
Weihnachtsfeier gesehen worden, kam sie jetzt abgebrüht und hellwach ihrem
Stürmerinnen-Job nach. Für die nächsten beiden Tore zeigte sie sich
verantwortlich und trug sich damit auf den bronzefarbenen Torschützinnenplatz
der Flyeralarm-Frauenbundesliga ein. Ja, Laras beste Formzeit ist nun gekommen.
Sie hat sich über die Jahre bei Turbine perfekt entwickelt. Nun gilt es, die
Früchte zu ernten. Hoffentlich bleibt sie uns erhalten!

Mit Zuversicht in die Rückrunde
(Foto: sas)

Das Spiel war lange noch nicht zu Ende. Schmiddi verließ
irgendwann den Platz, um sich zu erholen. Als Sara Agrez um den perfekten Sitz
ihrer Nase bangte und Potsdam kurz in Unterzahl weiterspielte, schnappte sich
Anna Gasper den Ball und malte eine „6“ an die elektronische Anzeigetafel.

Auch Rieke Dieckmann wollte nach längerer Zeit mal wieder die Perspektive ändern. Sie durfte die Bank verlassen und ein paar Minuten mitspielen. Mit einem straffen Torschuss versuchte sie sogar, ihre kurze Spielzeit effektiv zu nutzen.

Spielen statt Bankdrücken
(Foto: sas)
Ey – Foul!!
(Foto: sas)

Nach einer kurzen Nachspielzeit war dann die Zeit der
Bescherung vorbei. Die Potsdamer Fans feierten die reiche Gabe ihrer Mannschaft
und kehrten leicht beschwingt in die Heimat zurück.

Danke an die 132 Fans
(Foto: sas)

Resümee

Das war ein hübscher Jahresabschluss, der dem weihnachtlichen
Feeling gerecht wurde.

Vielen Dank, liebe Torbienen!

Der 5. Tabellenplatz ist vorerst gesichert. Bevor es im
Februar weitergeht, sehen wir uns allesamt Mitte Januar beim Turbine-Hallencup
in der MBS-Arena.

Bis dahin allen Leser_innen schöne Weihnachten und einen
guten Rutsch ins Neue Jahr!

Text: Susanne Lepke

Fotos: Saskia Nafe (sas), Bernd Gewohn (bege), Gunter Schmidt
(gus)




Lücke zum Glück

Spielbericht zum Start in die Rückrunde: 1. FFC Turbine
Potsdam gegen den 1.FFC Frankfurt

Der Trainer reagiert emotional (Foto: sas)

Oh Mann (und Frau!) – welch emotional tiefgreifendes Karli-Erlebnis war das! Welch Glückstaumel am Ende, welch Euphorie! Die Fangesänge hallten selbst zehn Minuten nach dem Schlusspfiff ohne Unterlass durchs Stadion. Die Mannschaft tanzte dazu in eng geschlossener Reihe: „Oh, wie ist das schön!“. Und Schmiddi, die endlich mal wieder (für Anna Gasper) in der Startelf stand und von den Fans enthusiastisch begrüßt wurde, war am Ende „the player oft the match“ und wurde von der Mannschaft in die Luft geworfen. Adrenalin und Dopamin pur!

Oh, wie ist das schön (Foto: sas)

Erinnerung an die zutiefst emotionalen Partien gegen den
1.FFC Frankfurt aus früheren, erfolgreichen Zeiten wurden geweckt. Dieser
Triumph im heimischen Stadion und diese Genugtuung, nach dem unglücklich
verlorenen Hinspiel nun vom Glück überschüttet zu werden! Wer nicht zu den 1011
Live-Zuschauenden am Samstagnachmittag gehört hatte, hatte tatsächlich etwas
verpasst.

Wir halten (uns) zusammen (Foto: sas)

Zuschauerschwund

Das Spiel wurde bei ARD one vollständig übertragen. In
Babelsberg fand auf dem Weberplatz der traditionelle Böhmische Weihnachtsmarkt
statt. Der Himmel war grau, die Luft aber frühlingsverdächtig warm. Es wird
weitere Gründe geben, warum an diesem zweiten Adventswochenende die
Zuschauerzahl so gering war.  Zwar könnte
man tröstend meinen, dass es immer noch doppelt so viele Zuschauer wie bei
Bayern München seien und viermal so viele wie in Leverkusen – aber Potsdam hat
in seiner frauenfußballerischen Tradition andere Ansprüche.

Spiel vor großer Kulisse (Foto: sas)
Fanblock D (Foto: sas)

Ein Grund, als Besuchermagnet zu gelten, ist natürlich die
Spielqualität und der damit verbundene Erfolg. Potsdam dümpelt in dieser Saison
abseits des Mittelfeldes in der Tabelle vor sich hin. Die verdammt junge
Mannschaft braucht Zeit zum Wachsen. Genau das konnte man auch bei diesem Spiel
wieder beobachten. Die kämpferische Moral stimmte, was tatsächlich ein
Fortschritt zur vorangegangenen Saison darstellt. Aber souveräne Spielzüge, das
anvisierte Ziel erreichende Pässe, eine funktionierende Abwehr, Abgeklärtheit –
das alles gehörte zur Mangelware. Dieser Wachstumsprozess bedarf erfahrener
Spielerinnen – wie z.B. eine Bianca Schmidt. Der Beweis wurde am 7. Dezember
2019 erbracht.

Player of the match (Foto: sas)

Doch step by step.

Weihnachten mit der Turbinefamilie

Der Verein hatte die Fans aufgerufen, eine Spendenaktion für
die evangelische Jugendhilfe Geltow zu unterstützen. Wer wollte, konnte 1, 2, 3
liebevoll verpackte Geschenke für Kinder am Stadioneingang abgeben – und bekam
als Dank ein Tombola-Los. Gut 80 Geschenke kamen dabei zusammen – und die
Freude der Beschenkten war auf den Gesichtern während der Übergabe in der
Halbzeitpause abzulesen.

Außerdem konnte man wiederum am Tippspiel teilnehmen – jedoch
zeigte sich am Ende, dass es niemanden unter den 1011 Zuschauern gab, der/die
das 4:3-Ergebnis korrekt vorausgeahnt hatte.

Glühwein wurde geordert, eine Bratwurst vernascht, bekannte Turbinefreunde
umarmt und der Fanshop besucht. Die Stimmung der Fanclubmitglieder wuchs dazu
auch durch die Vorfreude auf die anschließende Weihnachtsfeier – gemeinsam mit
der Mannschaft- an.

Die Begrüßung der Gästefans durch den Stadionsprecher
verhallte im Adventshimmel, denn die sichtbaren Frankfurtfans (ca. 10) trafen
verspätet ein. Aber sie waren vor Ort anwesend, Respekt für diesen reisewütigen
Einsatz!

Rettungsanker oder Strohhalm?

Frankfurts FF-Tradition und aktuelles Leistungsvermögen ähneln
der gegenwärtigen Situation von Turbine Potsdam. Die erhitzten Gemüter der
früheren Sportrivalen sind beruhigt. Man begegnet sich mittlerweile sehr
freundlich und betont höflich.

Kapitänsbegrüßung (Foto: sas)

Nur die zukünftigen Wege der beiden reinen
Frauenfußballvereine unterscheiden sich: Das Tal der finanziellen
Hoffnungslosigkeit und Leistungsabfalls möchte Frankfurt mittels einer
Selbstauslöschung überwinden. Aus dem 1. FFC wird in der kommenden Saison
Eintracht Frankfurt werden. Die eigene Tradition wird mit der geplanten
Übernahme weggewischt. Der Frankfurter Lösungsweg besteht darin, dass sich ein
emanzipierter Frauenfußballverein in die Abhängigkeit eines Männervereins
begibt. Ob das ein Rettungsanker oder Strohhalm ist, wird die Zukunft zeigen.
Es gibt Beispiele in der Flyeralarm-Frauenbundesliga, die dafür sprechen:
Wolfsburg oder Bayern – und es gibt Beispiele „männlicher Unterstützung“, die
dagegen sprechen: Leverkusen, Essen, Köln…

Adé, 1. FFC…

Schmiddis adrenalinverseuchtes Rasen-Comeback

Zum Spiel: Dass Bianca Schmidt endlich mal wieder mitspielen
durfte, wurde von den Fans frenetisch gefeiert. Und Schmiddi schickte gleich in
der 2. Minute liebevolle Grüße zurück, als sie mit einem Heber für die erste
Torchance sorgte. Ihre Spielerin-Nummer 20  auf dem Trikot ist Programm! Denn genau in der
20. Minute passierte das emotionale Wunder: Mit einem Volley-Traumtor nach
einem Pass von Luca Graf versenkte sie das Leder im FF-Netz. Das Stadion tobte
und Schmiddi rannte zur Turbine-Versehrten-Bank, um sich mit Rahel Kiwic
abzuklatschen.

KIwic gratuliert Schmiddi (Foto: sas)

Seit Hoffenheim wissen die Fans, dass eine 1:0-Führung nur
kurz und heftig gefeiert werden kann, denn nur drei Minuten später schoss die
„freigehende“ Laura Freigang den Ausgleichstreffer. Und weil so schön viel
Platz in der Potsdamer Abwehr war, wiederholte sie ihr Erfolgstun fünf Minuten
später: 1:2. Nö, oder?!

Die Spielweise in der ersten Halbzeit war hinsichtlich der
Spielqualität eher schlecht anzuschauen. Von Spielfluss war keine Rede, eher
von einem versickernden Rinnsal. Die Schiri-Leistung ließ den Babelsberger
Rasen zusätzlich austrocknen. Beschwerden von Frankfurter wie Potsdamer Seiten
häuften sich, was die (Fehl-)Entscheidungen der Haupt- und Linienrichterinnen
betraf. Wird solch ein Spiel beim DFB mal analysiert? Es ist ein frustrierendes
Erlebnis für alle Beteiligten, das dem Frauenfußball alles andere als
förderlich ist. Warum hat die weibliche Seite des Fußballs keine kompetentes
Schiedsrichterhandeln verdient?!

Marie unter Schiri-Beobachtung (Foto: sas)

Zurück zum klappernden Spielgeschehen. Es gab weitere
Torchancen auf beiden Seiten und Fehlpässe im dreistelligen Bereich… (Ja,
dezente Übertreibung;-) Zum Glück gelang Turbine am Ende der ersten Halbzeit
kein Eigentor, da Vanessa Fischer dieses mit den Fingerspitzen verhinderte. Ab
in die Kabine – von aufpuschenden Trommelschlägen begleitet.

Reaktion aufs Gegentor (Foto: sas)

Schmiddis Performance (Fortsetzung)

Die Ansprache in der Kabine musste länger gedauert haben,
denn die Frankfurter Spielerinnen warteten bereits geduldig auf die Rückkehr
des anderen 1.FFC. Und Schmiddi kam! 46. Minute – die blutjunge Marie Höbinger
freute sich über Biancas Schmidts Anwesenheit im Strafraum, flankte und
Schmiddi köpfte im Zweitversuch ein. Genial! Schmiddi, die im Besitz des
Rettungsschwimmers in Silber ist, rettete ihre Mannschaft vorm Ertrinken! Das
Weihnachtsmärchen im heimischen Karli war perfekt.

Schmiddis zweites Tor (Foto: sas)

Doch sollte es mehr als ein Unentschieden werden, so der Plan
der Torbienen vor der Partie. Frankfurt lag in der Tabelle drei Punkte vor
Potsdam – und diese Differenz galt es zu egalisieren.

Aber dieser Plan wurde ohne die Frankfurterin Laura Freigang,
die ihrem Namen so etwas von Ehre machte, aufgestellt. Die löchrige Abwehr von
Potsdam ermöglichte der Spielerin in der 60. Minute einen weiteren „Freigang“
zum Tor – > 2:3.

Frustrierend. Frankfurt führte im heimischen Stadion.

Potsdams Kampfmoral

Eine 1000%ige Torchance nutzte Nina Ehegötz nicht, als sie
fünf Minuten später allein vorm Tor stand. Oh Mann (und Frau)! Auch die für
Ehegötz eingewechselte Hoffnungsträgerin Sophie Weidauer, die wahrscheinlich
auch über einen Rettungsschwimmer-Status verfügt, konnte eine aussichtsreiche
Torchance nicht erfolgreich nutzen.

Doch es gibt in Potsdam eine Stürmerin, deren
galant-trickreicher Spielweise insbesondere bei Zweikämpfen man mittlerweile
sehr gern zuschaut: Lara Prašnikar. In
einem Strafraumgetümmel zehn Minuten vor Schluss dirigierte sie ihre Fußspitze
an den richtigen Punkt – und sorgte für den Ausgleichstreffer. 3:3 – das ließ
die Weihnachtsfeier-Vorfreude wiederbeleben!

Auf Lara ist Verlass (Foto: sas)

Drei Minuten später zeigte sich „Fischi“ von ihrer Goldseite
und parierte einen Schuss aus der Nahdistanz – und verteidigte damit das Unentschieden.
Aber genügte den Fans ein Unentschieden im Heimspiel? Nein, auf keinen Fall!
Wobei es in dieser Partie ein logisches und gerechtes Ergebnis gewesen wäre.

Lara Prašnikar
zeigte ihren 3-Punkte-Willen, indem sie kurz vor Spielende an die Latte köpfte.
Aber dafür gab es nicht mal einen halben Punkt.

Lara und die Mauer

engagiert war, schien noch heimlich für Turbine zu schlagen. Mit offenen Armen empfing sie in der Nachspielzeit einen Rückpass ihrer Mitspielerin, was die Schiedsrichterin tatsächlich erblickte. Die Schiri entschied auf einen Indirekten Freistoß aus einer 5-Meter-Distanz! Der Frankfurter Trainer verstand die Welt nicht mehr – und die Frankfurter Mauer verbaute den Blick zum Tor. Kein Durchkommen – alles weiß!

Lara Prasnikar übernahm die Verantwortung! Und der Mauerfall vor 30 Jahren wiederholte sich binnen von Sekunden. Irgendwie fand der Ball eine Lücke!

Sieg!!!

Video: Peter Tietze

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Tor-Nr.4.jpg
Das Siegtor (Foto: sas)

Potsdam wurde von Fortuna überschüttet. Hatte im Hinspiel Frankfurt „kurz vor der Schlusspfiff-Angst“ den Siegtreffer erzielt, war nun das („Lücken“-) Glück den Torbienen hold.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist umarmungen.jpg
Massen-Umarmungen (Foto: sas)

Was sich danach abspielte, kann man dem Anfang des Spielberichtes entnehmen.

Das war ein wundervolles Weihnachtsgeschenk! Die pure Freude sollte natürlich nicht über das wahre Spielvermögen der Torbienen hinwegtäuschen. Aber trotzdem sollten wir uns jetzt einfach nur freuen. Tabellenplatz Nr.5 – das klingt gut.

Die Stimmung auf der anschließenden Weihnachtsfeier des Fanclubs war gerettet. Die Mannschaft war gut drauf, die Fans ebenso. Es war eine herzliche Feier, wovon ein extra Artikel berichtet.

Am kommenden Sonntag geht es nach Jena. Es wird einen extra großen Fanbus dorthin geben.

Text: Susanne Lepke

Fotos: Saskia Nafe (sas)Herzlichen Dank!

Stilles Lächeln (Foto: sas)

Nikolausi (Foto: sas)

Sara Agrez (Foto: sas)

Eine, die immer lacht (Foto: sas)

Sportliche Eröffnung (Foto: sas)

10+20=5 Tore (Foto: sas)

Oh, Schmiddi! (Foto: sas)

Zweimal 27 (Foto: sas)

Überbordende Freude (Foto: sas)

Torschützinnen im Gespräch (Foto: sas)

Torjubel (Foto: sas)

Torjubel Nr.2 (Foto: sas)

Superfrau (Foto: sas)

Sarah am Boden (Foto: sas)

Hübsch anzusehen (Foto: sas)

Schmiddis Höhenflug (Foto: sas)

Player of the match (Foto: sas)

In die Zange genommen (Foto: sas)

Marie unter Schiri-Beobachtung (Foto: sas)

Ösitalk (Foto: sas)

Eingehakelt (Foto: sas)

Nina rennt (Foto: sas)

Eiskunstlaufen (Foto: sas)

Das war ein Foul! (Foto: sas)

Schmiddi entschuldigt sich (Foto: sas)

Das musste raus (Foto: sas)

Torjubel (Foto: sas)

Gina – wer sonst?! (Foto: sas)

Attacke! (Foto: sas)

Im Siegestaumel (Foto: sas)

Heini ist aus dem Häuschen (Foto: sas)

Wir halten (uns) zusammen (Foto: sas)

Präsidentenlob (Foto: sas)

Glückseligkeit (Foto: sas)

Presse hautnah dabei beim Torjubel Nr.3 (Foto: sas)

Die beiden sind mal wieder eins (Foto: sas)

Glückskuscheln (Foto: sas)

  • I mog di (Foto: sas)

https://www.turbinefans.de › luecke-zum-glueckSEO-Titel Vorschau:Lücke zum Glück ⋆ Fanclub Turbine PotsdamMeta Description Vorschau:

Schmiddi – auf Händen getragen (Foto: Saskia Nafe)

Und dann passierte etwas, was Seltenheitswert hatte. Das Herz
der Frankfurter Torwartfrau Bryane Haeberlin, die früher auch mal in Potsdam
engagiert war, schien noch heimlich für Turbine zu schlagen. Mit offenen Armen
empfing sie in der Nachspielzeit einen Rückpass ihrer Mitspielerin, was die
Schiedsrichterin tatsächlich erblickte. Die Schiri entschied auf einen Indirekten
Freistoß aus einer 5-Meter-Distanz! Der Frankfurter Trainer verstand die Welt
nicht mehr – und die Frankfurter Mauer verbaute den Blick zum Tor. Kein
Durchkommen – alles weiß!

Lara Prasnikar übernahm die Verantwortung! Und der Mauerfall
vor 30 Jahren wiederholte sich binnen von Sekunden. Irgendwie fand der Ball eine
Lücke! SIEG!!!

Das Siegtor (Foto: sas)

Potsdam wurde von Fortuna überschüttet. Hatte im Hinspiel
Frankfurt „kurz vor der Schlusspfiff-Angst“ den Siegtreffer erzielt, war nun
das („Lücken“-) Glück den Torbienen hold.

Massen-Umarmungen (Foto: sas)

Was sich danach abspielte, kann man dem Anfang des
Spielberichtes entnehmen.

Das war ein wundervolles Weihnachtsgeschenk! Die pure Freude
sollte natürlich nicht über das wahre Spielvermögen der Torbienen
hinwegtäuschen. Aber trotzdem sollten wir uns jetzt einfach nur freuen. Tabellenplatz
Nr.5 – das klingt gut.

Die Stimmung auf der anschließenden Weihnachtsfeier des
Fanclubs war gerettet. Die Mannschaft war gut drauf, die Fans ebenso. Es war
eine herzliche Feier, wovon ein extra Artikel berichtet.

Am kommenden Sonntag geht es nach Jena. Es wird einen extra
großen Fanbus dorthin geben.

Text: Susanne Lepke

Fotos: Saskia Nafe (sas)Herzlichen Dank!




Ein Satz mit x

Spielbericht zur Bundesliga-Begegnung TSG Hoffenheim gegen 1. FFC Turbine Potsdam am 01.12.2019

Zwei-Grad-Kuscheln (Foto: sas)

Eine der weitesten Auswärtsfahrten stand am 1. Adventssonntag an.  Der Fanbus war mit lauter treuen Turbinefans gefüllt, die auf gar keinen Fall ein Lichtlein anzünden oder Plätzchen backen wollten. Denn noch wichtiger war ihnen, die Torbienen auswärts zu begleiten und anzufeuern. Mit insgesamt 1.200 km war den Fans kein Weg zu weit.

Für eine nette Adventsstimmung sorgte ein mitreisender Turbinefan, der einen steinernen und bekritzelten Raststättentisch mit einer Weihnachtsdecke bekleidete und Weihnachtsstollen und Kaffee für alle anbot.

Die Stadionluft vor Ort

Um 4.30 Uhr war der Fanbus ab Potsdam gestartet, um nach
einigen Geburtstagsrunden und kleinen Staus pünktlich in „Hoffe“ einzufahren.
Der Empfang vor Ort war wie immer familiär und freundlich – und die Ordner
hochgradig entspannt. Zum Sonderpreis von 6€ durften die Turbinefans ins
Stadion eintreten und wurden von gebackenen Waffeldüften empfangen. Einige
U20-Spielerinnen von Hoffenheim engagierten sich klimatechnisch und buken
Waffeln für die Aufforstung des „abgeholzten Regenwaldes“ im Kraichgau.

Klimatechnisches Engagment der U20 von Hoffenheim (Foto: sule)

Auch der traditionelle Eiswagen parkte wieder am
Stadioneingang, wurde jedoch aufgrund der gefühlten Minusgrade kaum besucht.
Lobenswert war dagegen das vielseitige Grillwurst-Angebot und – der Glühwein! Letzterer
hatte nichts mit dem klebrig-süßem Gebräu des Potsdamer Weihnachtsmarktes zu
tun, sondern schmeckte aromatisch und etwas herber – und roch nach regionalem Weinanbaugebiet.

Nach dem technisch stockenden Abspielen der Kraichgauer Hymne und dem üblichen XXL-Fahnengeschwinge der „Blue Angels“ (Fanclub von Hoffenheim) ertönte der Anpfiff. Beide Mannschaften stürzten sich in eine muntere Partie, der ca. 450 Zuschauer beiwohnten.

Die Zuschauerzahlen gaben an diesem Wochenende insgesamt zu denken. Dass nur 500 Zuschauer im Bayern Campus zusammenkommen ist nichts Neues, aber auch bei den restlichen Bundesligaspielen lag die Zuschauerzahl nur zwischen 300 und 500 Zuschauern.  Das ist sicherlich den eiskalten Temperaturen geschuldet – aber nicht nur – und sollte ligaweit zu denken geben!

Ein Loblied

Die TSG Hoffenheim spielt in dieser Saison fulminant auf und
hat sich zu Recht auf dem zweiten Tabellenplatz eingerichtet. Es sei diesem Verein
gegönnt, der seit Jahren mit seinem dauerhaften Trainer Ehrmann eine
unaufgeregte Frauenfußballarbeit leistet. Das Stadionklima ist jedes Mal sehr
gastfreundlich und die Nähe von Fans und Verein wird von beiden Seiten gepflegt.
Hier fühlt man sich wohl, hier steht der Sport im Vordergrund.

Turbine welcome (Foto: sas)

Hoffnungsvoller Start in „Hoffe“

Potsdam wollte sich laut Medienvorberichten selbstbewusst geben und einen Auswärtssieg erspielen. Dieses Ansinnen wurde in der 12. Minute tatsächlich bekräftigt, als Lara Prašnikar „unverhofft in Hoffe“ einnetzte. Wow! Potsdam bestimmte ortsunkundig in der Fremde die Wegrichtung, was die mitgereisten Turbinefans zu euphorischem Jubel veranlasste. Und zwar fet-te-zwei-Mi-nu-ten lang!

Tor!!! (Foto: sas)

Gnadenloser Spielverlauf

Dann war der Spaß vorbei, denn „Hoffe“ enttäuschte keine Hoffnung, sondern glich hoffnungsvoll dank des neuen Superstars Billa aus. Okay, kann passieren – einfach weitermachen! Die Turbinefans waren die gröllbestimmende „Mannschaft“ im Stadion und feuerten ihr Team weiterhin an.

Leider ist dieses leidvolle „Ecke-Ecke-Ecke-Tor-Tor-Tor!“- Gerufe
nun auch in Hoffenheim angekommen. Vor gefühlten zehn Jahren markierte dieser typische
Anfeuerungsruf bei einem Eckball ausschließlich die Frankfurter FF-Szene, nun
hat sich der Virus arg in anderen Stadion ausgebreitet. Aber das Karli wird die
letzte virenfreie Bastion bleiben;-)

Zwei auf einen Streich (Foto: sas)

Das Spiel wurde zerfahrener, Potsdam agierte kaum noch, sondern reagierte. Die Abwehr wackelte, das Mittelfeld glich einem Schweizer Käse mit einem einzigen großen Loch, da konnte sich Sarah Zadrazil noch so mühen. Hoffenheim stand gut, spielte forsch und mit gestiegenem Selbstbewusstsein und gewann einen Zweikampf nach dem nächsten. Das Umkehrspiel gelang den TSG-Damen brillant, insbesondere über den rechten Flügel. Dieses geradlinige Passspiel nach vorn erinnerte an glorreiche Frankfurter Zeiten, als mit Prinz und Garefreekes der Ball aalglatt über vier-fünf Stationenzum Torgehäuse delegiert wurde.

Niedergerungen (Foto: sas)

So, der Rest ist schnell erzählt: Billa ist und bleibt toll. Sie sorgte für das 2:1 und 3:1. Und sie hat eine Freundin, die Hartig heißt. Und diese kann den Ball für ein 4:1 und 5:1 nutzen.

Ein Satz mit x? Das war wohl nix.

Warm anziehen…(Foto: sas)

Eine Klatsche für Potsdam – und deren mitgereiste Fans! Den feinen Unterschied zwischen 1. und 2. Halbzeit, also nach der obligatorischen Kabinenansage, konnte man selbst mithilfe einer Lupe nicht entdecken. Enttäuschung über die Leistung der Torbienen regierte die Gemüter. Vermisst wurde ein Spielkonzept. Nur selten sorgten die Torbinen für ein „Gefähr-chen“. Einfach zu viele Fehler. Nicht hübsch anzusehen.

Danke, Fans! (Foto: sas)

Glückwunsch an die TSG Hoffenheim zur Vize-Herbstmeisterschaft! Haltet durch und spielt eine ebenso glänzende Rückrunde! Der Potsdamer Respekt gilt dieser Mannschaft mitsamt seinem Trainerteam und Fans, die tatsächlich Wob und Bayern Paroli bieten könnten.

Am kommenden Sonnabend empfängt Turbine zum letzten Mal den
1. FFC Frankfurt (vor der Fusion). Drei Punkte trennen beide Mannschaften voneinander.
Möge dieser Abstand auf Null schmelzen.

Text: Susanne Lepke (sule)

Fotos: Saskia Nafe (sas)vielen Dank!

 

 

 

 

 




FANBLOCK-KARTENBESTELLUNG FÜR DEN 8. INTERNATIONALEN AOK TURBINE-HALLENCUP AM 18./19. JANUAR 2020

Liebe Turbine-Fans,

am 18. und 19.Januar 2020 startet der 8. Internationale AOK Turbine -Hallencup in der MBS-Arena.
Diesmal sind außer Turbine Potsdam als Gastgeber, AC Sparta Prag, SKN Sankt Pölten, Roter Stern Belgrad, Gintra Universitetas, Czarni Sosnowiec Fortuna Hjørring und FK Austria Wien dabei.

Besonders stimmungsvoll, lautstark, mitreißend zeigen sich die Turbinefans, die im Fanblock A3  sitzen. Wenn auch Du dort sitzen möchtest, wenn um Dich herum die Halle rockt, kannst Du bis zum 18. Dezember 2019 Deine Karten folgendermaßen bestellen:.

Kartenpreis: 32 € (für beide Turniertage gültig, keine Ermäßigungen oder Verkauf für einzelne Tage möglich)

Kartenbestellung (Anzahl, Name) über Dagmar Koebe

E-Mail: fam.koebe@web.de
Telefon: 0173-2386553
Die Bankverbindung zur Überweisung der Kosten ist dieselbe wie auch im Vorjahr. Die Bankdaten können bei Dagmar Koebe direkt bzw. im Karli , Block D erfragt werden (siehe o.g. Kontaktdaten). 

Die Überweisung des Geldes muss bis zum 20. Dezember 2019 erfolgt sein.

Der Kartenverkauf (auch von ermäßigten oder Tages-Karten) ist jedoch über diesen Termin hinaus über den offiziellen Weg ab dem 09.12.2019 an allen bekannten Vorverkaufsstellen, in der Geschäftsstelle des 1. FFC Turbine Potsdam 71 e.V. und online unter Reservix möglich.

Diese zwei Tage im Januar lassen das Herz eines jeden Frauenfußball- Fans höher schlagen. Hier pulsiert eine leidenschaftliche Herzensstimmung, weswegen die alljährlich geladenen Gäste-Vereine nur so ins Schwärmen geraten.

Verpasst nicht dieses Hallenfußball-Spektakel! Seid live dabei!

Der Fanclub-Vorstand „Turbinefans“ e.V.




Warm-Up zum Turbine-Hallencup 2020

Am 7. und 8.12. 2019 findet der AGG-Cup 2019 der Waldstadtteams statt. Spielort ist diesmal die Halle in der Gagarinstrasse 5. Zu erreichen mit der RB 33 oder RE 7 bis Medienstadt-Babelsberg bzw. mit den Bussen 601 oder 690, ebenfalls bis Medienstadt-Babelsberg. Nach kurzen Fußweg duch die Bahnhofstrasse (wo sich auch der Eingang befindet) erreicht man die Halle auf der rechten Seite. Parkplätze sind vorhanden. Jeder ist gerne herzlich eingeladen, diesem Event beizuwohnen. Am Samstag sind die F/E- bzw. B-Juniorinnen aktiv, am Sonntag die C-und D-Juniorinnen. Beginn ist jeweils um 9.00 Uhr und 14.00 Uhr. Darüber hinaus gibt es an beiden Tagen ein reichliches und schmackhaftes Catering. Spannende Spiele sind auch zu sehen. Also, wer Lust hat, kann sich gerne sehen lassen. Unsere Mädels würden sich über großen Zuschauerzuspruch freuen.
Eine Woche später (14. und 15.12.) findet das traditionelle Eltern-Kind-Turnier, ebenfalls mit den Waldstadtteams, statt. Spielort ist ebenfalls die Halle in der Gagarinstrasse, jeweils ab 9.00 Uhr. Auch hier gibt es ein reichhaltiges Catering. Spannende Partien sind garantiert.

DJ Edison




EIN ARBEITSSIEG MIT HERZKASPER-GEFAHR

Spielbericht zum FLYERALARM-Frauenbundesliga-Spiel 1. FFC Turbine Potsdam gegen den MSV Duisburg

An diesem Sonntag konnten die Fans ausgeschlafen ins Karli kommen, 14.00 Uhr ist ja die Anstoßzeit,
die Jeder von früher her kannte.
Die Aktionen am Stadioneingang – Verkauf von Schokolade, Fanclub-Büchern, Losen und dem neuen Frauen-Fussball-Magazin „ELFEN“ sowie dem nun schon etablierten TIPP-Spiel- kamen bei den Fans gut an. Am Fanshop-Wagen gab es nur an diesem Sonntag einen Turbine-Advents-Kalender für nur 10,- €.. Auch Stadion-Sprecher Hartmut wies in jeder freien Minute darauf hin. Aber ist ja auch ganz klar – beim nächsten Heimspiel am 07.12.2019 hat man ja schon 7 Tage das Türchen-Öffnen verpasst.

Und noch ein Wort zu den „ELFEN“ –
Achtung, die ELFEN sind da! Und wie: Ab heute erobert sich das gleichnamige Magazin einen Platz in der Geschichte des Frauenfußballs, in den Regalen des deutschen Zeitschriftenhandels und (hoffentlich) in den Herzen der Fans. Das neue, selbstbewusste Magazin zur FLYERALARM Frauen-Bundesliga kommt mit starker Meinung und starken Themen über eine Liga, die ihresgleichen sucht. 148 Seiten prall gefüllt mit ehrlichen Interviews, packenden Reportagen und erstklassigen Fotostrecken!“ 
Wer es am Sonntag verpasst hat, sich dieses Magazin zu kaufen, kann es noch über den Zeitschriftenhandel und auch beim Verein in der Geschäftsstelle erwerben. Es soll alle 4 Monate erscheinen, kostet 5,- € und kann auch abonniert werden. …und es lohnt sich.
In der ersten Ausgabe sind viele Artikel mit Turbine-Bezug drin.

Da der Herbst sich schon mal mit etwas kühleren Temperaturen zeigte ( wir haben ja auch schon fast Ende November), waren nur 1137 Zuschauer im Karli. Unter ihnen auch die komplette Turbinefan-Familie Jarmer aus Dinslaken,die Jüngste Maileen wurde gleich wieder als Einlaufkind requiriert. Diesmal nicht bei ihrer Lieblingsmannschaft, sondern bei den Zebras. Es bestehen aber auch enge, sportliche Bindungen zum MSV.
In der Startelf standen die, für die Fans gewohnten Turbinen. Nur Sara Agrez spielte heute ohne ihre Maske, bestimmt für sie eine Umstellung, aber auch eine neue Sichtweise auf Alles.
Die Turbinen hatten in den ersten Spielminuten ganz schön zu tun, das Pressing der Duisburgerinnen zu stoppen. Noch bevor sie überhaupt ein Torchance hatten, waren die Blau-Weiss-Gestreiften gefährlich vor dem Turbine-Tor.
Aber dann ging es los; Lara Prasnikar kam nicht durch, gab an Sarah zurück, diese sah Caro (händchenhebend) , die wieder den Ball an Lara zurückflankte. Lara konnte sich im Zweikampf durchsetzen und schoß im spitzen Winkel den Ball ins Tor. Endlich wieder ein Tor für Lara und für ihre Tor-Statistik.
Da diese Variante schon einmal gezogen hatte, versuchte Lara es ein paar Minuten später, traf dann aber leider den Pfosten. Die Duisburgerinnen hatten auch ihre Chancen, konnten aber in der 1. Halbzeit (Gott sei Dank) nur einmal Vanessa austricksen. Ein Gewusel vor ihrem Tor und Lisa-Marie Makas nutzte die Gelegenheit. Mit dem 1:1 ging es in die Pause.

Auch unsere Halbzeit-Pausen-Aktivitäten haben sich (schon wieder dieses Wort) etabliert. Diesmal konnten wir wieder einmal eine MSV-Fan(nin) Dani fürs Schießen gewinnen, die zusammen mit Fan(nin) Alina das Duell bestritt. Da ja Jede einen Preis vom Sponsor, Buisiness-Bau überreicht bekam, gab es natürlich nur Sieger.

Auch in der 2. Halbzeit war Turbine eigentlich die Dominantere. Aber wie das mit dem Glück so ist (Turbine ist damit oft nicht gesegnet), die Torchancen von Nina (kurz drüber), Klaras Kopfball knapp neben das Tor, Saras Kopfball wurde von der Torfrau gehalten, alles nicht von Erfolg gekrönt.
Auch wurde das Spiel der Duisburgerinnen zeitweise etwas ruppiger, was bei den Fouls die Fan-Caro wieder zu ihrem Spruch veranlasste: „Gelbe Karte, Rote Karte, raus (nein nicht die Maus) das Zebra“

Aber dann kam Sophie ( nein, kein Tiefdruckgebiet, sondern unsere Nr. 14). Sie wurde für Marie eingewechselt( die übrigens schon das dritte Mal in der Startelf steht, und ihre Sache wirklich toll macht), nutzte nach Vorlage von Lara (die eigentlich schon vorm Tor stand, es dann aber nicht selbst machte), die Chance, nur noch auf dem kurzen Weg den Ball ins Tor zu befördern. Dies war, glaube ich ihr erstes (nein inzwischen recherchiert) ihr zweites Tor in der FLYERALARM-Frauenbundesliga.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH

Rudi äußerte sich in einem Interview nach dem Spiel zum Einsatz von Sophie – Einige würden Sophie in die Startelf stellen, er möchte sie aber behutsam in die 1. Mannschaft integrieren, sie nicht zu früh schon unter Druck setzen. Man sieht ja, wie sie frischen Wind ins Spiel bringt.

Bis hierhin sieht es so aus, als wäre das Spiel gegen den Tabellenzehnten ein Selbstläufer, aber wie die Überschrift zeigt, ist dies nicht an dem. Bei den Duisburgerinnen sah man schon konditionelle Schwächen, die früher gern von den Turbinen „aus“genutzt wurden. Kurz nach Wiederanpfiff nach Sophies Tor mussten alle Turbine-Fans noch einmal die Luft anhalten, denn die Turbinen hatten mächtig Dusel – Kathleen Radtke traf nur die Unterkante der Querlatte.
So manch ein Fan sah den Ball schon drin, und damit auch nur einen Punkt in der Tabelle. Aber man soll ja nach dem Luftanhalten, weiter atmen, damit man eben keinen Herzkasper kriegt.

Zur Player(in) of the match wurde nach dem Spiel Lara Prasnikar gekürt. Sie durfte danach auch einen Gewinner mit dem richtigen Torergebnis des Tipp-Spiels ziehen.

Ende gut, alles gut. Turbine hat 3 Punkte geholt, ist von Platz 8 auf Platz 6 gerutscht und die Mädels haben sich (hoffentlich) so viel Selbstvertrauen geholt, um am kommenden Sonntag den Angriff auf den derzeitigen Tabellen- und Überraschungszweiten TSG Hoffenheim zu starten.
Auf dieser längsten Tour fährt wieder ein Fanbus, vollgepackt mit Turbinefans, die alle schon voller Vorfreude auf den 1. Advent und auf ein schönes Spiel sind.

Für die Turbinefans hieß es nach dem Spiel aber nicht nach Hause, sondern wie es einige Fans öfter machen; zu Hiemke gehen. Für die gemeinsame Spielauswertung war aber erst nach der jährlichen Mitgliederversammlung des Fanclubs Zeit.

Text: Beatrice Martens
Fotos: Beatrice Martens (bea), Saskia Nafe (sas), Ferenc Olah (fer)




ANNAS, SO WEIT DAS AUGE REICHT

Spielbericht zum DFB-Pokal-Spiel gegen den SC Freiburg

Wie jeder Turbinefan bei der DFB-Pokal-Achtelfinal-Auslosung (was für ein Wort) am 13. September in Köln mitbekam, hatten die Turbinen wieder einmal kein Losglück, ein Heimspiel ausrichten zu dürfen. Als Gegner gab es auch noch den SC Freiburg. Die Stimmung der Fans dementsprechend natürlich im Keller, da es mit die weiteste Tour ist, die man als Fan kriegen kann.  

Nach Freiburg fährt nie ein großer Fanbus, da die 800 km und die Lenkzeiten der Busfahrer nur mit einer 2-tägigen Reise zu schaffen sind. Also hieß es wieder einmal, andere Möglichkeiten zu suchen, um in die sonnenreichste Stadt Deutschlands zu gelangen. Ein Flug wäre die zeitlich günstigste Option, aber zu teuer. Die Fahrt mit einem Mietauto ist für den Fahrer nun nicht unbedingt die Erfüllung. Damit blieb nur die Fahrt per Zug. Gesagt, getan, gebucht – 6 1/2 Stunden mit dem ICE hin (die, die sonst immer am Lenkrad sitzen, konnten auch entspannt mal ein Bierchen genießen), das Spiel ansehen, und danach wieder 6 1/2 Stunden oder mehr
zurück in die Heimat.

So war der Plan!
Die Reise begann erst einmal mit einem kleinen Rennen (der RE 1 von Potsdam nach Berlin hatte Verspätung, Anschluss an den ICE Richtung München fraglich- lt. Verspätungsalarm der DB). Gott sei Dank ging es über Treppen und Rolltreppen nur abwärts.
Danach verlief aber die Zugfahrt, inlusive Umsteigen aber entspannt für uns Fans. Einige Zug-Mitfahrer fühlten sich durch unsere Fan-Fussball-Kommunikation gestört (für Fussballfans unverständlich?!).

Pünktlich in Freiburg angekommen, konnte sich die kleine Reisegruppe „Freiburg“ auf den Weg ins Stadion begeben. Trommeln und Ratschen sowie sonstige Lärminstrumente sind im Freiburger Mösle-Stadion verboten, darauf waren wir aber eingerichtet. Aber hier hat man nichts gegen Plüsch-Maskottchen namens „Torbinchen“.

angekommen – Foto(bea)

Die Mädels waren gut drauf, obwohl deren Herfahrt am Freitag mit 12 Stunden nicht gerade ein Zuckerschlecken war.

Die 1. Halbzeit

Ca. 25 – 30 Turbinefans (incl. Spielerinnen-Eltern) der 330 Zuschauer feuerten lautstark die Turbinen an. Mit Trommelunterstützung wäre natürlich mehr drin gewesen.
Die Turbinen waren erst einmal nicht so präsent, wie wir es uns gewünscht hätten. So konnten nach einer halben Stunde die Freiburgerinnen durch Klara Bühl in Führung gehen.
Früher hätten die Turbinen nach einem Gegentreffer kopflos (re)agiert, neuerdings gibt es ihnen erst den nötigen Antrieb, dies wieder wettzumachen.
Kurz vorm Pausenpfiff legte Lara auf Nina vor, und der Ball war drin. Die Durchsage des Stadionsprechers: Torschützin Anna Ehegötz.
Hatten wir denn noch eine Anna mehr?
Unsere individuelle Torschützinnen-Ansage bei Auswärtsspielen, diesmal von Frank: Torschützin mit der Nr. 22, Nina (alle) Ehegötz, Nina (alle) Ehegötz, Niinaa (alle) Ehhegööttz.

Halbzeitstand 1:1

Ninas Torjubel – Foto(sas)

Die 2. Halbzeit

Erinnerungen an das Bundesliga-Spiel gegen den SC Freiburg im Karli wurden wieder wach. Die Freiburgerinnen standen nach der Halbzeitpause schon wieder auf dem Rasen, unsere Turbinen ließen sich Zeit.
Anpfiff 2. Halbzeit, die erste Aktion , Anna Gerhardt schießt, der Ball ist im Tor.
Wieder hat eine Anna das Tor geschossen.
Das ging alles so schnell, dass wir uns erst einmal die Augen rieben.
Solche Turbinen wünscht sich jeder Turbinefan. Sie wirbelten, rannten, schossen, nicht immer war ihnen das Glück hold. So landete in der 60. Minute der Ball nur an der Latte des Freiburger Tors.
Da dies nicht geklappt hatte, versuchte es Sarah in der 85. Minute direkt und netzte ein. Die Turbinen waren glücklich, die Führung mit 1:3 ausgebaut.
Nun mussten die Freiburgerinnen alles nach vorn schmeissen, was möglich war. Das 2:3 fiel in der Nachspielzeit.
Und …. endlich Abpfiff.

Der 1. FFC Turbine Potsdam steht im Viertelfinale des DFB-Pokals 2019/2020

Die Heimreise

Nach dem gemeinsamen Jubel mit der Mannschaft zum Revanche- Sieg
machten sich die kleinen Fan-Gruppen wieder auf den Heimweg, einige fuhren per Zug und mit mehrmaligen Umsteigen Richtung Heimat. Wir hatten uns für einen ICE entschieden, der erst kurz vor zwanzig Uhr fuhr, aber fahrplanmäßig um 05.04 Uhr in Potsdam halten sollte. Bis Hannover klappte es auch vorzüglich, ab da ging nichts mehr. Der ICE (namens Potsdam) konnte nicht mehr weiterfahren, die Durchsage “ An einer Lösung wird gearbeitet“ war nicht ermutigend. Nach knapp einer Stunde konnten wir dann mit einem Ersatz-ICE (namens Oldenburg) unsere Fahrt fortsetzen. Kurz vor sechs waren wir dann wieder in Potsdam.
Einigen Fans war dieser Gewaltritt noch nicht genug, sie gingen zum Spiel der 2. Mannschaft um 11. 00 Uhr in die Waldstadt. Ergebnis dieser Partie: ein Unentschieden 3:3.

Text: Beatrice Martens
Fotos: Beatrice Martens(bea) Saskia Nafe(sas)




Außer Rand und Band in Sand

Spielbericht zur Bundesliga-Partie: SC Sand gegen 1. FFC Turbine Potsdam am 03.11.2019

Sand – wo liegt denn das?

Da, wo vertrocknete Maisfelder auf badische Weinberge treffen, liegt das Dörfchen Sand. 700 km von Potsdam entfernt, nahe Offenburg und dem Schwarzwald. Das ist eine lange Distanz, die an einem Tag hin und zurück nicht zu bewältigen ist. Deshalb fährt dorthin auch kein Fanbus.

Vor dem Hotel in Nesselried (Fotos: sas)

Und deshalb gibt es Peter, den Kleinbusfahrer:-)

Dieser höchstsoziale  Edelfan lud am Vortag des Spiels sieben nette Damen verschiedenen Alters in einen Europcar-Kleinbus ein, um mit ihnen gemeinsam abends im Gasthaus „Goldener Engel“ zu Nesselried (5km von Sand entfernt) Spätzle und badischen Rotwein (wahlweise auch Bier: Pils? Export? Weizen?) zu genießen. Die Preise dieses Restaurants waren stolz, und der Nachschlag wartete in Silberpfannen auf einer Anrichte, nur kam der smarte Kellner spanischer Herkunft nicht mit dem Servieren und Drapieren hinterher. Beim Verlassen des Restaurants entdeckte man dann einen Michelin-Stern 2019 im Aushang – oha!

Das Warten auf die 19

Spätzlesatt hielten sich die sieben Damen und mittlerweile zwei Herren (der Hamburger Frank hatte den Ort Nesselried im Badner Land nun auch identifiziert) krampfhaft bis Mitternacht wach. Denn eine dieser Damen drohte, über Nacht einfach 19 Jahre alt werden zu wollen. Uns so feierte die fröhliche Hotelzimmerrunde in den Geburtstag des Turbine-Photography-Girls Saskia Nafe hinein.

Am Sonntagmorgen, fünf Stunden vor Spielbeginn, wartete im Hotel ein hübscher Frühstücks- und Geburtstagstisch auf das Geburtstagskind. Beim Auspacken der Geschenke gab es dann sogar „Pipi“ in den Augen. Denn nicht nur die mitgereisten Fans hatten herzerwärmende Geschenke gestaltet, sondern auch die Mannschaft des 1. FFC Turbine Potsdam ihre „Haus-und-Hof-Fotografin“ gebührlich und seelenrührend bedacht.

Auf geht’s ins Orsay-Stadion nach Sand

Später ging es im Nieselregen zum „Orsay-Stadion“ in das Dorf Sand. Das Stadion ist klein, aber fein – mit wenigen Sitzplätzen – und noch weniger davon sind überdacht. Dafür gibt es eine moderne elektronische Anzeigetafel, eine gemütliche Sportskneipe, angenehme Getränkepreise – und vertrocknete Maisfelder in unmittelbarer Nachbarschaft zur Seitenlinie.

Überdachte Sitzplätze – eine Rarität (Fotos: bea)

Das Stadionheft des SC Sand erinnerte von der Größe und Layout her an das heimische Blatt. Es wurde als Gratisbeilage zum Eintritt von 9€ dazugereicht.

Die Ex-Turbine Marina Georgieva erkannte die Potsdamer Fans wieder und hatte sogar eine kleine Überraschung parat: ein paar Freikarten für das Spiel.

Der Sander Fanclub „Erdmännchen“

Der Fanclub „Erdmännchen“ vom SC Sand begrüßte die weitgereisten Turbinefans, es gab einige nette Gespräche vor und nach dem Spiel. Und diese Sander Fans scheuen auch nicht den weiten Weg nach Potsdam, wenn das Rückspiel ansteht. Der ganze Stolz dieser „Erdmännchen“ begründet sich derzeit in einer XXXL-Fanclub-Fahne, die an einem 10m langem Haltestab befestigt ist. Eine Viertelstunde vor Spielbeginn flatterte sie, große Achten malend, genussvoll im Regenwind. Dazu erklang das Badner Lied, diese Hymne ist allen Hoffenheim-Kundigen wohlbekannt. Ebenso auch die dazugehörige Fahnenschwing-Eröffnungsszene, die jedes Mal in Hoffenheim vor Spielbeginn zu beobachten ist. Nun gibt es dieses Angebot auch live in Sand.

Die Kooperation zwischen Fanclub und dem SC Sand ist von einer extremen Nähe gekennzeichnet. Alle 14 Tage findet ein Stammtisch statt, zu dem sich mindestens eine Spielerin aus der 1. oder 2. Mannschaft gesellt. Die Jahresabschlussfeier wird ähnlich wie die gemeinsame Potsdamer Weihnachtsfeier von Fanclub und Mannschaft zelebriert. Und die Idee des Tippspiels, das seit einem Jahr im Karli für die Fans angeboten wird, stammt aus diesem kleinen Maisfeld-Dorf.

Die äußeren Spielbedingungen

Von Regenschirmen beschützt zog die kleine Potsdamer Fan-Schar ins Stadion ein.

  • Akribische Ordner mit verfinsterten Gesichtern? – Fehlanzeige!
  • Pflicht-Anträge zur Erlaubnis der Mitnahme von Fanartikeln und Maskottchen? – Fehlanzeige!

Hier in Sand ging es tiefenentspannt zu. Hier saß das Frauenfußballherz am rechten Fleck! Vertrauen statt Kontrolle, Fußballsport statt Kommerz.

Die Zuschauerzahl (Fotos: bea)

423 Zuschauer verfolgten die Partie. Die 23 stand vermutlich für die
Potsdamer Fans. Die Kleinbusbesatzung, Edelfan Dexy mit Gefolge
(darunter der Zugreisende Lutz), die Eltern von Luca Graf und Anna
Gasper, und ein paar Sympathisanten aus der Region.

Unter blau-weißer Flagge – Leihgabe von Guido (Fotos: sas)

Das Wetter war bescheiden: Fast die gesamte Spielzeit regnete es, mal nieselig, mal stärker. Die von der Wetter-App prophezeite 47% Regenwahrscheinlichkeit war damit widerlegt.

Bei Wind und Wetter (Fotos: sas)

Aber der Rasen war bespielbar. Da platschte und suppte nichts, nur ab und zu rutschte der Ball oder eine Spielerin weg oder es kam zu Ballverwehungen aufgrund des Regenwindes. Aber das alles ist immer noch besser als Schnee! Denn dieser führte im Vorjahr zur spontanen Spielabsage, sodass die damals angereisten Fans 1.400 km umsonst gefahren waren.

Der Stadionsprecher verlas im badischen Tempo die Mannschaftsaufstellung, d.h. in doppelter Langsamkeit – erfreulich für die spielernamenkundigen Fans. Nur die Ersatzspielerinnen wurden nicht genannt, auf beiden Seiten nicht. So konnten die Fans erst nach und nach erkennen, dass Rieke Dieckmann gar nicht mitgereist war, Jojo (Johanna Elsig) ihren Achillessehnen-Fuß frisch verbunden hatte, dafür aber Schmidti (Bianca Schmidt) live vor Ort war.

Marie im Startaufgebot (Fotos: sas)

Zum Startaufgebot gehörte diesmal das Küken Marie Höbinger. Das lässt hoffen, dass es Sophie Weidauer als großes Nachwuchstalent demnächst auch in die erste Halbzeit schaffen wird.

Sophie Weidauer – demnächst auch in Ihrem Stadion! (Fotos: sas)

Mit voller Kraft voraus

Die Begegnung der Tabellennachbarn (Potsdam = 8. / Sand = 9.) wurde angepfiffen und Potsdam begann mit Feuer! 1. Minute – Angriff über links. 2. Minute – Angriff über links. 3. Minute – Angriff über links. 4. Minute – Angriff über links. 5. Minute – Angriff über rechts – und Tor!

Das Spiel über die Flügel funktionierte großartig. Potsdam hatte kein Sand im Getriebe, die Rädchen schnurrten geschmeidig. Nach Anna Gerhardts Zuspiel jubelte Luca Graf im Strafraum – und die hochverdiente Sander Spielerin Anne van Bonn ließ gleichzeitig den Kopf hängen. Die Turbinefans feierten Luca Graf als Torschützin des frühen Führungstors. Später sollte sich herausstellen, dass es sich um ein Eigentor handelte. Wie dem auch sei – der Start war absolut gelungen!

Luca jubel _ Anne van Bonn trauert (Fotos: sas)

Und man konnte weiterhin interessiert dem Spielverlauf zusehen, denn die Torbienen spielten frisch und frei auf. Zwar hielten die Sandner Spielerinnen trotz Anfangsschock etwas mehr dagegen, doch die Potsdamerinnen ließen sich davon nicht beirren. Zack – 0:2 durch Ehegötz! Zack – das 0:3 durch Ehegötz! Na, hier ging ja was ab!

Obwohl die Sonne es nicht durch die Regenwolken schaffte, war jetzt alles sonnenklar. Die Rädchen des Getriebes schnurrten in der ersten Halbzeit unaufhaltsam vor sich hin. Fischi hielt alles, was ihr angeboten wurde. Die Potsdamer Abwehr stand immer felsenfester: mit einer konzentriert agierenden Sara Agrez, einer toll aufspielenden Gosia Mesjasz, einer verlässlichen Caro Siems und einer zirkulierenden Sarah Zadrazil, die irgendwie überall für Antrieb sorgte. Durch diese Abwehr rieselte kaum ein Sandkörnchen durch.

Black Panther – nicht Pinther (Fotos: sas)

Luca Graf zeigte sich als Kampfmoral in persona, ihr war irgendwie jeder Ball wichtig. Die Flügelspielerinnen Anna Gasper und Nina Ehegötz meisterten ihre Sache gut. Leider war Anna Gasper kein Tor vergönnt – trotz einiger Chancen und hohem spielerischen Einsatz. Nina Ehegötz ging zum Spielende etwas die Luft aus und wurde auch ausgewechselt. Auch Anna Gerhardt machte ihre Sache gut. Und Lara Prasnikar meldete sich kurz in der zweiten Halbzeit, als sie zum 0:4 erhöhte.

Turbine mit drei Schirmherren (Fotos: sas)

Dieses unglaubliche Endergebnis war Zeugnis einer absoluten Mannschaftsleistung! Hier passte heute alles zusammen. Ein Sieg, der selbstbewusst eingespielt wurde. Ein Spiel, dass man ohne Angst und Zittern verfolgen konnte. Das hatten die Fans in dieser Saison so noch nicht erlebt. Fast wie in alten Zeiten…

Und da die Fans so weit gefahren waren, so der O-Ton der Kapitänin Sarah Zadrazil, kam die gesamte Mannschaft zum Abklatschen an die Bande. Das Geburtstagskind wurde natürlich von jeder Spielerin zusätzlich umarmt.

Geburtstagsgratulation der Kapitänin (Fotos: sas)

Übrigens sorgte diesmal die Schiedsrichterleistung für keinerlei Diskussionen. Es gab echtes Abseits, softige Foulentscheidungen, insgesamt ein moderat gepfiffenes Spiel. Geht doch!

Ein Rätsel zum Schluss

Zum Speiseangebot des Stadions gehörten auch Bouletten. Aber wie wird die „Boulette“ in Sand bezeichnet?

Na?

Sand-a-lette.

Haha!

So lautete der aufgeputschte Eigenkreations-Humor der Potsdamer Fans – aufgrund des genialen Spielverlaufes blieb das Lachen diesmal nicht im Halse stecken.

Sand-a-letten-Schmaus (Fotos: bea)

Und ein Ausblick

Am kommenden Wochenende gibt es Frauenfußball von 423 äh 90.000 Zuschauern in England zu sehen, wenn die deutsche Nationalmannschaft auf England trifft. Anna Gasper wird dabei sein – yeah!

England bereits im Blick (Fotos: sas)

Am darauffolgenden Wochenende steht das Achtelfinale im DFB-Pokal an. Und was liegt noch weiter entfernt als Sand? Freiburg! Aber die Torbienen können mehr als eine 4:5-Aufholjagd!

Ein Wiedersehen in der Flyeralarm-Bundesliga wird es dann erst wieder am 24.11. zum Heimspiel gegen Duisburg geben. Bis dahin allen Turbinefans eine gute Zeit!

Text: Susanne Lepke

Fotos: Saskia Nafe (19) – (sas), Mandy Habedank (maha), Beatrice Martens (bea), Peter Tietze (peti), Alina (ali), Susanne Lepke (sule)DANKESCHÖN!

 

 

 

 

 

 

 




Abseitsfieber

Spielbericht zur Begegnung: Turbine Potsdam gegen Bayer Leverkusen am 25.10.2019

Was haben Gasper und Rasenstürmer gemeinsam? Ein „R“… hinten:-) (Foto: sas)

Flutlicht an – Fahne hoch!

Dank der Eurosport-Live-Übertragung stand für Turbine Potsdam
das erste Flutlichtspiel in dieser Saison an einem Freitagabend an. Wunderbar
für die Fans, mal die umgekehrte Version zu erleben: ein freies Wochenende –
und keine Rückkehr des Fanbusses am nächsten Morgen gegen 5.00 Uhr. Denn letzteres
hatten die reisewütigen Fans in dieser Saison bereits schon zweimal (Frankfurt,
Köln) erlebt. Von Leverkusen hatte sich vermutlich kein Fan auf den weiten Weg
gemacht.

Oooch, Schiri, nicht schon wieder! (Foto: sas)

Fahne hoch? Oh ja, egal, ob ein Tor fiel oder eine der beiden
Mannschaften gerade in Richtung Tor stürmte – die Abseitsfahne flatterte
unentwegt im „Karli-Wind“. Ja, und wann sieht man (und frau) schon mal ein
Spiel, indem es drei(!) Abseitstore gibt: zwei für Leverkusen, eines für
Potsdam. Entweder bedeutet das perfektionistisches Knowhow oder Ahnungslosigkeit.
Wahrscheinlicher ist wohl letzteres… und typisch für die
Frauenfußball-Landschaft. Leider.

Abklatschen (Foto: sas)

Vor dem Anpfiff lag (neben dem Ball) der gnadenlose Fakt auf
dem Rasen, dass die Torbienen vier Niederlagen in Folge eingefahren hatten.
Trotz der gezeigten Kampfmoral, gravierende Rückstände wieder aufholen zu
wollen, gab es keine Früchte zu ernten. Nun galt es, für den inneren
Seelenfrieden und gestärktes Selbstvertrauen zu sorgen, denn ein Sieg gegen den
Tabellennachbarn Leverkusen (Platz 9) musste an diesem Abend unbedingt her.
Imagepflege war angesagt, denn die Torbienen spielen doch nicht zu desolat, wie
ihr derzeitiger Tabellenplatz Nr.8 das besagt.

Knapp 1.100 Zuschauer_innen wohnten der Partie bei und sahen
ein kämpferischen, abwechslungsreiches und am Ende sehr spannendes Spiel, das
mit einem 1:0-Zittersieg endete.

Werbung für Flyeralarm (Foto: sas)

Auf geht’s, Mädels!

Souverän begannen die blutjungen Potsdamerinnen mit einem
galanten Abseitstor in der 3. Minute. Anna Gasper war die erste an diesem
Abend, die sich zu früh freute.

Es häuften sich Eckbälle und Freistöße auf beiden Seiten und
die „Litschies“ (Synonym für Rudelic und Nikolic von Bayer Leverkusen)
begeisterten das heimische Publikum. Diese beiden Spielerinnen musste das
Potsdamer Team unbedingt in den Griff bekommen. Das tat es auch, denn es war zu
spüren, dass die Torbienen einen Heimsieg einfahren wollten.

Dann verwandelte sich das Spielgeschehen zum „Maskenball“.
Die von Spiel zu Spiel immer souveräner agierende Verteidigerin Sara Agrež, die wiederholt mit einer Gesichtsmaske auflief, stand nach
einem Eckball von Ehegötz in der 25. Minute goldrichtig und erzielte das
befreiende 1:0! Der Rasen war urplötzlich von Steinen übersät, die von den
Herzen aller Potsdam-Fiebrigen gepurzelt waren. Auch Sara befreite sich – von ihrer
Maske, die dann kurze Zeit unbeachtet in der Steinwüste lag.

Genug Sonne getankt. Lass uns im Meer abkühlen (Foto: sas)

Und es gab ausreichend Zeit für Torgesänge und Abgeklatsche,
bis das Herz in der 44. Minute stockte. Nach einem knallharten Torschuss durch
Rudelic lenkte Fischi den Ball mit Fingerspitzengefühl und einer saustarken
Parade gerade noch so über die Latte. Jedoch fiel sie dabei so unsanft zu
Boden, dass sich die Ersatztorhüterin Zala in die Warmup-Spur begab. Der Erfolg
der Behandlungspause kurz vor der Halbzeitpause überraschte jedoch, denn Fischi
erhob sich wankend wie nach einem vermeintlichen K.O.-Schlag in der 12. Boxrunde
und schaffte unmittelbar danach Unglaubliches: Sie fing nach einem Eckball von
Rudelic den nachfolgenden Schuss aus der Nahdistanz! Kollektives Aufatmen!

Hinterm Rücken (Foto: sas)

Und weil dieser „Herzkasper“ für den Frauenfußball noch keine
Werbung ist, legte die Schiri eine Karte obendrauf: Gelb-Rot für Ann-Kathrin
Vinken! Leverkusen schritt in Unterzahl in die Kabine!

Kampf der Giganten

In der Halbzeitpause folgte das mittlerweile traditionelle Unterhaltungs-Ritual
für die Fans: Wer schaffte es, den Ball möglichst weit an den Mittelpunkt… äh …
an den Rasenroboter zu schießen? Neu war nämlich, dass es nun bei diesem
Fanspiel einen hochgradigen Preis zu gewinnen gibt. Also, was dieser 40.000€
teure Audi im Bayern-Campus ist, stellt für Turbine ein Rasenroboter dar. Wem
es gelingt, diesen zu treffen, kann ab sofort beim Rasenstutzen genüsslich zuschauen.

Leck meinen großen Zeh, du Luder! (Foto: sas)

Die beiden Edelfans Pepe und Ingo hatten diesmal beschlossen,
in die Kampfarena abzusteigen. Nachdem die Fußballschuhe gegenseitig geputzt
und abgeleckt worden waren, schritten sie siegesgewiss zum Anstoß. Unterhaltsam
war die Show – und fast erfolgreich deren Ende. Beide erhielten einen Preis –
und beide werden weiterhin ihren knatternden Rasenmäher selbst durch den Garten
schieben.

Geschmeidige Mitte (Foto: sas)

Eine begeisternde Pausen-Einlage war auch, dass Tabea Kemme
kurz das Bad in der Fan-Menge suchte.

Tabbi im Bade der Fans (Foto: sas)

Wo bleibt denn das 2:0?

Anpfiff zur zweiten Halbzeit. Die flugs genesene Fischi
kehrte in ihr Torgehäuse zurück, die Physios scheinen Zauberhände zu haben.

Der neue Haarstyle der Frauenbundesliga (Foto: sas)

Leverkusen präsentierte sich als „gefühlte Elf“ und kämpfte
unverhohlen weiter. Und je weiter der Minutenzeiger tickte, agierten die Potsdamerinnen
immer nervöser. In den vergangenen Spielen hatten die blutjungen Torbienen gelernt,
wie man souverän mit fetten Rückständen umgeht. Aber wie man ebenso cool eine
1:0-Führung nach Hause holt, das schien ihnen fern.

Ich hätte da mal eine Frage zum Abseits (Foto: sas)

Somit stieg die Spannung und die Nervosität. Und hätte die Linienrichterin
ihr Abseitsfähnchen vergessen, wäre die Partie vermutlich mit einer fünften
Niederlage zu Ende gegangen. Aber auf die Schiris war Verlass… Eifrig fuchtelte
sie mit diesem gelben Fähnchen, sobald Leverkusen ein Tor schoss. Ein doppeltes
Leid ereilte die unermüdlich kämpfenden Leverkusenerinnen und deren (Potsdam
bekannter) Trainer Feifel, als zwei Abseitstore für die Gastmannschaft angezeigt
wurden. Des einen Leid ist des anderen Freud…

Achillessehne war gesten – Hurra, die Jojo ist wieder da! (Foto: sas)

Aber richtig hinschauen konnte man als Fan in den letzten
zehn Minuten nicht mehr. Obwohl die verlässliche Säule Jojo Elsig nach verletzungsbedingter
Spielpause eingewechselt wurde, entwickelte sich das Potsdamer Spiel zu einer einzigen
chaotischen Reaktion. Da war er wieder, der „Hühnerhaufen“… Aber das Glück
sollte bei den Potsdamerinnen wohnen bleiben – der Zittersieg wurde am Ende
Realität und die Freude darüber war natürlich riesengroß.

Auf den Zittersieg eine Nuckelflasche (Foto: sas)

Der Sportbuzzer verkündete Stunden später euphorisch, dass Turbine
Potsdam nun auf den 8. Platz gesprungen sei. Aber da verweilten das Team
bereits vor dem Spiel. Somit wäre es korrekter zu verkünden, dass
Turbine derweil auf dem 8.Platz herumspringe.

Das nur am Rande sprachlicher Nuancen.

Die Torhüterin Vanessa Fischer wurde hochverdient als „Player
oft the match“ geehrt. Und Bernd Schröder suchte das Gespräch mit Leverkusens brillant
aufspielenden Kapitänin Merle Barth.

Alkoholfreier Sekt?! Total lustig!

Spiel aus – Flutlicht aus. Mit der Zuversicht, dass am
kommenden Wochenende kein Sandsturm aufkommt, werden sich Mannschaft und einige
Fans auf den weiten Weg zum SC Sand machen. Schauen wir mal!

Text: Susanne Lepke

Fotos: Saskia Nafe (sas), Larissa Jarmer (laja)




Drei Punkte für die Kampfmoral

Spielbericht zum Bundesligaspiel: Bayern München gegen Turbine Potsdam am 20.10.2019

Der Fanbus rollte nach München – die Stimmung an Bord war gut.

Der Fanbus rollte zurück nach Potsdam – die Stimmung an Bord war ausgezeichnet.

Turbinefans auf dem Weg nach München (Foto: sule)

Dazwischen lag eine vierte Niederlage in Folge, eine für
Turbine ungewohnte Situation.

Die Fans applaudieren immer noch (Foto: sas)

Nach dem Schlusspfiff bedankten sich die ca. 150 anwesenden
Turbinefans bei ihren Spielerinnen mit stehenden Ovationen. Als die Fans nach
einer gefühlten Minute den Applaus nicht einstellten, schauten die Torbienen
irritiert. Ihre Ungläubigkeit stieg mit der dritten Applausminute. Diese
Beobachtung zeugte von der Zufriedenheit der Fans mit dem gezeigten Engagement
– trotz dieser verdammten vierten Niederlage.

Die Spielqualität war deutlich besser als ein Jahr zuvor
gewesen, als man damals mit Huth, Rauch, Ilestedt und Schmitz eine 0:5-Klatsche
einfuhr. Der Spielverlauf kann auch als eine Steigerung gegenüber dem Spiel der
Vorwoche gegen Freiburg gewertet werden, weil die Mädels diesmal bereits in der
ersten Halbzeit mit dem Fußballspielen begannen.

Pausbackiger Überflieger (Foto: sas)

Ein deutlicher Fortschritt gegenüber der letzten Saison ist
tatsächlich die veränderte Einstellung, die in einer hohen Kampfmoral deutlich
wird. Selbst nach größeren Rückständen stecken die Mädels nicht den Kopf in den
Sand, mutieren auch nicht zum chaotisch agierenden Hühnerhaufen. Unabhängig
davon, wie das heutige Spiel endete, es war sehenswert und für die
Fanbusreisenden ein lohnender Ausflug.

Laudehr sichert den Ball auf allen Vieren (Foto: sas)

Willkommenskultur im Bayern-Campus

Das Maskottchen saß wiederholt hinter bayrischen Gardinen. Die Plüschtiermitnahme ist in allen anderen Auswärtsstadien erlaubt, nur nicht in München. Das bayrische Plüschtier-Maskottchen hüpfte munter auf dem Rasen umher und galt als unentflammbar. Es vermochte nicht, die Herzen der bayrischen Zuschauer zu entflammen. Das Fanclub-Maskottchen kauerte währenddessen in einer vergitterten Sicherheitsbox. Die 135. Fanbusfahrt hatte für „Turbinchen“ in der bayrischen Sackgasse geendet. Die Begründung des Ordners war, „dass in Bayern halt vieles anders sei“. Ein inhaltsleeres Argument…

Die eingekaufte Samba-Trommelgruppe gab vor Ort wiederholt ihr Bestes. Der Turbine-Chor trällerte dazu lustig „Tanze Samba mit mir…die ganze Nacht“. Ohne diese Vertragsverpflichtung gäbe es im Bayern-Campus gar keine Stimmung. Bis auf ein paar stehende, rot bekleidete Herren, die an der anderen Eckfahne das Spiel verfolgten und mittlerweile den Frankfurter Fanspruch „Ecke-Ecke? Ecke-Tor-Tor-Tor!“ draufhaben, bestand die bayrische Fankultur aus Regungslosigkeit. Ohne die eingekauften Sambaklänge würde im alkoholfreien Campus (kein Bierangebot) leidenschaftslose Stille herrschen.

Na gut, aufgrund eines Kinderschmink-Angebotes und der Anwesenheit eine Ballonbastelkünstlers (im Rücken des Turbine-Fanblocks) wurde die Stadionruhe manchmal von Kindergekreische durchbrochen (nerv). Erwähnt sei an dieser Stelle, dass der Ballonkünstler das Höchstmaß seiner kreativen Ausbrüche in Richtung Potsdamer Fans lieferte. Imposante blau-weiße Hüte und Blumenbouquets sowie allerlei Getier erwuchsen aus aufgeblasener Luft.

Zu Gast bei der bayrischen Ballonkunst (Foto: bea)

Das Fanshopangebot mit seinen 3-4 Artikeln passte auf einen
kleinen Tisch, betreut von einem sich langweilenden Verkaufsmädchen. Potenzial
nach oben…

Positiv fiel auf, dass die Ordner diesmal mit lächelndem Gesicht Einlass ins Stadion gewährten. Freundlichkeit gehört nun also zu den neuen bayrischen Frauenfußballtugenden.

Positiv fiel auch auf, dass der eine oder andere bayrische
Fan nach dem Spiel das Gespräch mit den Turbinefans suchte und sich dabei
interessiert und respektvoll zeigte.

Das Tempo des Stadionsprechers beim Nennen der
Mannschaftsaufstellung der Gäste war rekordverdächtig… Daraufhin ertönte ein
ironisch gemeinter Sprechchor der Turbinefans „Schneller – schneller!“

Zusammengefasst heißt das, dass die Willkommenskultur in zarten Anfängen steckt und ausbaufähig ist. Der moderne Bayern Campus ist ein klinisch reiner Ort, aber wohl fühlt man sich als Gästefan woanders.

Anna vor bayrischem Publikum (Foto: sas)

Die erste Halbzeit

Wie bereits erwähnt, traten die Torbienen nach einer
anfänglichen Schnupperphase selbstbewusster und spielfreudiger als in der
Vorwoche auf. Turbine verfügte diesmal trotz Fehlen der Stammspielerinnen Kiwic
und Elsig über eine Abwehr – und im Tor stand diesmal wieder Vanessa Fischer,
die ihre Sache wirklich gut meisterte. Sara Agrež, wieder mit Maske spielend, zeigte eine auffallend starke Leistung.
An Caro Siems‘ bravouröses Comeback hatte man bereits beim vorangegangenen Spiel
genossen. Nach den ersten 10 Minuten stand es immer noch nicht 0:2 – wie eine
Woche zuvor gegen Freiburg. Das ließ hoffen!

Ninas straffer Schuss (Foto: sas)

Potsdam wurde
mutiger und Ehegötz straffer Torschuss imponierte. Auch Anna Gerhardt kam gegen
ihren Ex-Klub sehr gut ins Spiel und verbuchte eine Torchance für sich. Das
Spiel erzeugte Spannung, doch dann gelang es der 33-jährigen „Simon“ Laudehr,
nach einem Eckball einzuköpfen. Okay – Rückstände schocken die Potsdamerinnen
nicht mehr.

Doch nur eine
Minute später gab es einen Freistoß für Bayern, der Ball landete erneut im Tor.
Ein knallhartes 2:0 – die Kröte war jetzt doch schwieriger zu schlucken. Und der
plötzliche Spielstand zugunsten der Münchnerinnen erschien ungerecht.

Doch die
Torbienen steckten nicht auf, kämpften, wuselten, zeigten gute Spielzüge, auch
wenn der eine oder andere finale Pass im Nichts oder Rot versackte.

Enormen
„Unterhaltungswert“ erzeugten die Schiedsrichterleistungen an der Linie wie
auch auf dem Spielfeld. Es waren teilweise haarsträubende Entscheidungen, die
nicht nachvollziehbar sowie ungerecht erschienen. Die Krönung war zum Ende des
Spiels die gelbe Karte für den hochemotional protestierenden Trainer Rudi –
eine Premiere in seinem vierten Amtsjahr. Auch er entwickelt sich;-)

Gelbe Karte? Fehlanzeige. (Foto: sas)

Was man zum Ende der ersten Halbzeit gar nicht brauchte, aber trotzdem bekam, war eine Elfmeterentscheidung für Bayern. Die anwesenden Fans wunderten sich, weil sie die Logik der Entscheidung nicht nachvollziehen konnten. War da gerade irgendwas im Strafraum passiert? Hatte jemand etwas gesehen und konnte das erklären? Sollten sich so viele Augenpaare im „Ostblock M“ vereint irren? Im Fernsehen soll es wohl eindeutiger ausgeschaut haben. Allgemeine Verwunderung. 3:0 durch Demjanovic.  Halbzeit.

Elfer (Foto: sas)

Pausenunterhaltung
namens „Halbzeitkracher“

In München kann man
in der Halbzeit einen Audi im Wert von 40.000€ gewinnen: Wenn man zu einem der
beiden glücklich ausgelosten Teilnahmewilligen gehört, der oder die es schafft,
dreimal einen Lattenknaller zu schießen, kann man den Klimaprotest ignorieren
und in dieses Gefährt einsteigen. Vielleicht wird dieser Audi irgendwann zum
Oldtimer, weil es niemanden gelingt?

Ein
atemberaubender Geldwert – aber kein traditioneller Wert der
Frauenfußballkultur.

Bayern ist halt
anders.

Superwoman (Foto: sas)

Die zweite Halbzeit

Wie auch schon
gegen Freiburg kehrten die Mädels mit Körperspannung und Kampfeswillen auf den
Platz zurück. Ein 0:3-Rückstand stellte seit der Vorwoche nichts Ungewöhnliches
mehr dar und fühlte sich aufgrund selbstgemachter Erfahrungen als handhabbar
an. Leider mussten die souverän agierenden Nina Ehegötz und Anna Gasper
verletzungsbedingt nach der ersten Halbzeit ausgewechselt werden. Überraschend,
schade – und vernünftig. Gesundheit geht vor. Eingewechselt wurden die
17-jährige Sophie Weidauer und Gina Chmielinski. Und insbesondere die blutjunge
Sophie kennt in ihrem Alter nichts – außer den Ball. Kaum klebte dieser an
ihrem Fuß, netzte sich in der 47. Minute zum 3:1 ein. Welche Freude, welcher
Jubel, welche Hoffnung!

Mehr als nur eine Wasserträgerin (Foto: sas)

Auf geht’s,
Potsdam, auf geht’s!

Und die Torbienen
kämpften verbissen weiter und erspielten sich die eine oder andere Chance. Den
Beginn der zweiten Halbzeit dominierten sie, sodass sich die die bayrischen
Madels veranlasst sahen, während einer Spielunterbrechung einen kurzen
Gesprächskreis zu bilden.

Höher-weiter-schneller… als Dallmann(Foto: sas)

Munter ging es weiter, Torchancen gab es auf beiden Seiten. Hinzu gesellten sich nervenaufreibende, unprofessionelle Schiedsrichterentscheidungen: Lag eine bayrische Spielerin darnieder, wurde gepfiffen und reglementiert: Küsste eine Torbiene den Rasen, blieb das oft ungeahndet. Fouls häuften sich, die Kräfte ließen etwas nach, aber nicht der Kampfeswillen. Die Bayernfrauen erschienen nicht überlegen, präsentierten ebenso Fehlpässe und ungenutzte Torchancen. Das CL-Mittwoch-Spiel in Kasachstan steckte verständlicher Weise noch in den Knochen. Die Anzahl der Tore blieb bis zum Schlusspfiff unverändert.

Eine vierte Niederlage – aber ein gutes Spiel – am Ende mit heftigem Applaus der mitgereisten Fans bedacht.

Das kommende
Heimspiel am Freitag gegen Leverkusen zählt. Spielen die Mädels weiterhin so
engagiert, gewinnen sie!

Kommt zahlreich
zum Flutlichtspiel!

Auch Plüschtieren
wird Einlass gewährt;-)

Text: Susanne Lepke

Fotos: Saskia Nafe (sas), Beatrice Marten (bea) , Susanne Lepke (sule)




Emotionsgewitter

Spielbericht zur Partie Turbine Potsdam gegen den SC Freiburg am 13.10.2019

Die Pause in der Flyeralarm-Bundesliga war beendet, die Nationalspielerinnen aus Slowenien, Österreich, Schweiz und Deutschland heimgekehrt. Manche davon im verletzten Zustand wie Rahel Kiwic und Jojo Elsig. Auch Tory Schwalms Verletzung heilte noch vor sich hin und die Torwartfrau Vanessa Fischer klagte über muskuläre Probleme.

Somit wiesen das Tor wie auch die Abwehr ohne Elsig, Kiwic und Fischer große Löcher auf, größer als beim Schweizer Käse. Und da die ehemalige Torbiene Ulla Draws keine Fußballschuhe eingepackt hatte, lehnte sie höchstpersönlich das Löcherstopfen ab.

Das waren alles andere als optimale Bedingungen für die Begegnung der beiden unteren Tabellennachbarn Potsdam und Freiburg, die an einem goldenen Oktobertag zum Spielen aufeinandertrafen.

Fanblockblick 2 (Foto: saspa)

Stopp

Doch sei an dieser Stelle erlaubt, kurz vor dem Anpfiff innezuhalten:

Potsdam verfügt über eine extreme junge Mannschaft, die trotz des bewährten Turbine-Antriebs mittlerweile ganz in Gretas Sinne auf „erneuerbare Energien“ setzt. Die Förderung des eigenen Nachwuchses braucht seine Zeit – und vor allen Dingen Geduld! Es liegt in der Logik der Sache, dass Jugend und Abgeklärtheit kein Memory-Paar sind.

Was macht einen erfolgsverwöhnten Turbine-Fan derzeit glücklich? Wenn er oder sie ein Spiel erlebt, in dem mit Leidenschaft gekämpft worden ist. Selbst Niederlagen kann man dann ertragen und aufmunternd-beschützende Worte für die jungen Spielerinnen finden.

Schauen wir somit mit Geduld und Gelassenheit auf den „Energiewandel“ und vertrauen wir den Menschen, die tagtäglich ihre Energie (und Kohle) in die große Sache stecken.

Das Trainerteam im Rücken – Anna geht ihren Weg (Fotos: sas)

Weiter

Und nun zum Anpfiff:

Fast 1.500 Zuschauer_innen wählten das „Karli“ als Ziel ihres Sonntagsspaziergangs und sollten Ungewöhnliches erleben… Die Potsdamer Presse hat diese Partie im Nachhinein als „Achterbahnfahrt“ betitelt. Diese Metapher ignoriert jedoch die erste Halbzeit, denn diese enthielt keine Loopings. Die Qualität der ersten Halbzeit stand im Zeichen einer gravierenden Erniedrigung im heimischen Stadion. Sie gestaltete sich als eine Bahnfahrt mit Triebwerksschaden, versackend im Nirgendwo der Brandenburger Wüste.

Abklatschen (Fotos: sas)

Doch Step by Step:

In der 3. Minute entschied die Schiedsrichterin auf Freistoß für Freiburg. Selbst die gestrauchelte Freiburgerin erschien über diesen Entschluss erstaunt. Rebecca Knaak schien dagegen eher unbeeindruckt und verwandelte den Freistoß zum 0:1.

Doch die Schockstarre löste sich in Windeseile auf, als Anna Gasper kurz danach die Torwartfrau Merle Froms galant umspielte und auf das entleerte Tor zielte.

Und nicht traf.

Um die Tortrefferquote im durchschnittlichen 4-Minuten-Abstand halten zu können, machte sich kurz danach die Freiburgerin Klara Bühl auf den Weg und wählte die erfolgsversprechende linke Seite als Route zum 0:2.

Ääh – wie bitte? Was?

Junge Mannschaft – wissen wir! Verletzungsgeschwächte Abwehr – wissen wir! Unbehütetes Tor – wissen wir! Aber bitte doch nicht so! Eine bittere Schmach deutete sich an, ein Akt kolossaler Erniedrigung im eigenen Stadion! Pure Unlust! Frust.

Moderner Dreikampf (Fotos: sas)

Freiburg überrannte die Potsdamer Scheinabwehr immer wieder über links, man mochte gar nicht mehr hinschauen. Doch dann griff die Co-Trainerin Josi Schlanke nach ihrem Handy, telefonierte am Spielfeldrand mit dem „Publikumsjoker“ und nahm danach einfach und ungestraft die Abkürzung quer über den Rasen (rechte Ecke😉), um Caro Siems persönlich zum Mitspielen einzuladen. Nach fast zweijähriger Verletzungspause sollte zu einem eher ungewöhnlichen Zeitpunkt bereits in der 26. Minute eingewechselt werden. Zadrazil rückte zum Löcherstopfen in die Abwehr und Siems machte genau dort weiter, wo sie vor zwei Jahren aufgehört hatte. Sie wirbelte, zauberte, pulsierte.

Sie ist wieder da!!! (Fotos: sas)

Doch dann „verliebten“ sich die Turbinefans in Freiburgs Nr.11 namens Kayikci, die mit ihren Fallkünsten nicht nur das Publikum, sondern auch die Schiedsrichterin hochgradig „beeindruckte“. Und als die Schiedsrichterin in der 30. Minute auf den Elfmeterpunkt für Freiburg zeigte, grollte wahrer Unmut aus Fanblöcken und Buh-Rufe ertönten. Rebecca Knaak trat an und traf.

Klara diskutiert im fließenden Deutsch (Fotos: sas)

Sarah Zadrazil erntete wenige Minuten später fürs Meckern hinsichtlich der Schiedsrichter-Entscheidungen eine gelbe Karte. Auch Klara Cahynova bündelte sämtliche deutsche Vokabeln, um für eine Diskussion mit der Schiedsrichterin gewappnet zu sein. Und die vierte Offizielle redete sich den Mund fusselig, um den emotional überbordenden Trainer Rudi zu beruhigen.

Fakt war ein Halbzeitstand von 0:3, ein Spiel ohne Turbine-Antrieb, noch schlechter als das Spiel gegen die SG Essen. Die ersten Fans stornierten ihre Fanbusfahrt nach Bayern.

Welch Drama! (Fotos: sas)

Die Qualität der Halbzeitpause

Qualität hatte dagegen das Halbzeitspiel für die Fans, die zu dritt darin wetteiferten, wer den Ball in nächster Nähe zum Anstoßpunkt schießen konnte. Es lagen jede Menge Bälle unweit des Mittelpunktes, hier waren wahre Experten am Start.

Achterbahnfahrt – bitte einsteigen!

Während Freiburgs Mannschaft frisch vergnügt und überpünktlich auf dem Rasen stand, verdingten sich die Torbienen ausgiebig in der Kabine. Mit einem 0:3-Rückstand kehrten wenig später ebenfalls auf die Brandenburger Graslandschaft zurück und die Fans überlegten, ob sie sich das Trauerspiel weiter anschauen wollten.

Der Anpfiff zur zweiten Halbzeit ertönte und man spürte, dass sich die Torbienen etwas vorgenommen hatten. Freiburg entschied sich aufs Verwalten, Potsdam aufs Stürmen. Und Lara Prasnikar sorgte für „ein bisschen Frieden“. Nach zwei Dritteln der Spielzeit lupfte sie galant den Ball über Freiburgs Torwartfrau hinweg ins Gehäuse – 1:3. Und nun kopierte Potsdam das Freiburger Erfolgsmodell, denn nur drei Minuten später folgte das nächste Tor – per Elfmeter, getreten von Anna Gasper, als drittältesteste Spielerin (22 Jahre alt) die Verantwortung übernehmend. Sie traf – hey, Anschlusstreffer! Und noch knapp 30 Minuten Zeit!

Potsdam rannte weiter.

Und Freiburg traf.

2:4 durch Verena Wieder. Noch 20 Minuten Zeit.

Zehn Minuten später zauberte Nina Ehegötz ein wunderschönes Tor für Potsdam. 3:4 – noch 10 Minuten Zeit.

Drei Minuten darauf (82.Minute): Anna Gasper kam, sah und traf, nachdem die Fans „Auf geht’s, Mädels, kämpfen und siegen Ausgleich!“ skandierten. Unglaublich, die Torbienen waren tatsächlich nach einem 0:3-Rückstand zurückgekehrt! Sie gaben tatsächlich alles. Luca Graf pumpte, Anna Gasper feuerte, Sarah Zadrazil zirkulierte und Sara Agrez lugte durch ihre Maske. Jetzt standen alle Zeichen auf volle Kraft voraus! Die Flaute der ersten Halbzeit verwandelte sich in einen wahren Hexenkessel. Und als das Publikum mit stehenden Ovationen die Ausführung eines Eckballs in der 90.Minute durch Nina Ehegötz klatschend begleitete, kann man von einer seltenen Beobachtung sprechen. Leider fruchtete dieser nicht, aber die Mädels kämpften und tanzten auf den Wogen der anfeuernden Masse.

Vereint im Kampfesjubel (Fotos: sas)

Dann ein Konter.

4:5.

Rebecca Knaak.

Schlusspfiff.

Bitteres Ende.

Kampfesstolz.

Jojo fehlte (Fotos: sas)

Und die Fans steigen vollzählig in den Fanbus nach München und freuen sich auf eine hochmotivierte Kampfmoral der Torbienen. Bayern ist besiegbar geworden. Auch ohne Maskottchen.

Text: Susanne Lepke

Fotos: Saskia Nafe (sas), Christian Nafe (saspa)Vielen Dank!




MITGLIEDERVERSAMMLUNG DES FANCLUBS TURBINEFANS e.V.

Einladung zur

Mitgliederversammlung des Fanclubs Turbinefans e.V.

am: 24.11.2019 um 16.30 Uhr (Einlass ab 16.00 Uhr)
im : Restaurant Hiemke, Karl-Gruhl-Str. 55, Potsdam-Babelsberg
Tagesordnung:

– Berichte des Vorstandes
– Diskussionen
– Entlastung des Vorstandes

Auch Nicht-Mitglieder sind herzlich eingeladen, als Gäste daran
teilzunehmen.

Der Fanclub-Vorstand „Turbinefans“ e.V.
Oktober 2019




SPIELE IN ESSEN – EINEN SIEG KANN MAN VERGESSEN

Spielbericht zur FLYERALARM – Frauen-Bundesliga- Begegnung SGS Essen gegen 1. FFC Turbine Potsdam

Eigentlich könnte der Bericht recht kurz ausfallen. Es gibt nämlich wenig zu schreiben, was nicht schon in den Schilderungen der Spiele gegen die SGS Essen der vergangenen Jahre stand.

Zu früher Zeit machten sich wieder eine Busladung Fans auf den Weg in den Ruhrpott. Da immer einer, der vielen mitfahrenden Fans vorher Geburtstag hatte, gab es auch wieder „Getränke- Busrunden“. Kaffee gab es (die Kaffeemaschine war repariert) außerhalb des Busses während der ersten Rast, diesmal gesponsert von Fanbus-Organisator Hartmut.
DANKE HARTMUT, DANKE

In Essen war fast alles, wie sonst. Sitzplatzkarten gab es für 3,- €, freie Platzwahl inklusive.
Unser Fanclub-Banner und Franks Fahnen mussten diesmal an anderer Stelle angebracht werden, wie auch unsere Blockfahne unters Stadiondach , weit weg von uns Turbinefans verbannt wurde.
Los geht´s – die Vorstellung der Turbine-Mannschaft durch den Stadionsprecher, wie letztes Jahr im Eilzugtempo. Wir haben aber trotzdem versucht mitzuhalten. Bei der Vorstellung der Essenerinnen hatten die Essen-Fans die Möglichkeit, die Namen laut anzusagen,
aber ….da kam nichts!!!
Die Startelf von Rudi – wie immer, aber statt Anna stand Anna Gerhard wieder auf dem Platz.

Begrüßung der Fans – Foto(bea)

Ein Großteil der Fans hoffte, dass sich die Essener Spielerinnen noch nicht von ihrer 7:0 Klatsche durch die Hoffenheimerinnen erholt haben, aber es kam so, wie es in den Vorjahren immer war. Den Gegner vielleicht unterschätzt, über die Flügel ging wenig, immer durch die Mitte, obwohl da immer die meisten Gegenspielerinnen standen. Der Ausfall von Tori und nun auch Anna Gasper macht sich doch bemerkbar.

Die Turbinen machten zwar in der ersten Viertelstunde Druck nach vorn, konnten aber ihre Chancen nicht verwerten. Zu überhastet geschossen, zu wenig Druck auf den Ball gekriegt. Den Freistoß für Essen, da Vanessa außerhalb des 16-er den Ball mit der Hand annahm, konnte Lea Schüller – Gott sei Dank – auch nicht präzise anbringen. Sie belohnte sich aber kurz vor der Halbzeitpause mit dem 1:0.

Auch in der zweiten Halbzeit hatten die Turbinen trotz ihrer zeitweiligen Dominanz nicht das nötige glückliche Händchen.
Glück hatten sie aber, dass die Schiedsrichterin nach einem Foul von Gina im Strafraum, Essen nicht den Elfmeter gab.
Pech hatten sie, dass der Pass der eingewechselten Sophie zu Marie bei der Essenerin Klasen hängenblieb, die dann nur noch verwandeln brauchte.
Alle Chancen , die Turbine noch bis in die Nachspielzeit hatte, führten nicht zum erwarteten Tor.

Resümee, eines sonst immer sehr kritischen Fans: Die Turbinen haben besser gespielt, als in der vergangenen Saison. Und Dexy hat recht!!!
Ich habe mir noch einmal Susis Spielbericht vom 14.10.2018 angesehen. Da war nicht nur das Spiel der Turbinen „unterirdisch“, zerfahren, ohne System, wie ein Hühnerhaufen , sondern auch die Schiri-Leistung katastrophal.
Susis Worte „pappesatt statt torhungrig“ trafen für das heutige Spiel nicht zu.
Und letzte Saison standen ja noch unsere Turbine-Super-Stars auf dem Platz, während jetzt die neue junge Mannschaft natürlich nach fünf Spielen noch keine Wunder vollbringen kann.

Die SGS Essen zeigte heute definitiv mehr Kampfeswillen (sie wollten sich natürlich nicht noch einmal eine Niederlage abholen), als unsere Turbinen.
Aber wir sollten nicht so ungeduldig sein, sondern den Mädels doch die nötige Zeit geben, sich als Mannschaft und Team zu finden.

Text: Beatrice Martens
Fotos: Saskia Nafe(sas), Beatrice Martens(bea)




DIE „JUNGEN WILDEN“- LAST-MINUTE-SIEG IN KÖLN

FLYERALARM Frauen-Bundesliga – 1. FC Köln vs. 1. FFC Turbine Potsdam

Seit dieser Saison gibt es „Freitags-Spiele“ der Flyeralarm-Frauen-Bundesliga.
Vorteil: Diese werden im Free-TV ( Jeder kann sie sich ohne Bezahlung im Fernsehen anschauen) auf Eurosport 1 übertragen.
Nachteil: Die Spiele beginnen erst um 19.15 Uhr, sind also frühestens 21.00 Uhr zu Ende. Für die Mannschaften, die ein Auswärtsspiel haben, bedeutet das, dass man erst am nächsten Tag in der Frühe zuhause ist.

Wir Fans des 1. FFC Turbine Potsdam haben ja beim Auftaktspiel in Frankfurt schon einmal dieses Szenario durchgespielt. Am dritten Spieltag traf es Turbine schon wieder – Freitagsspiel beim 1. FC Köln
Freitag, der 13. ( 13 ist doch eine Glückszahl) und eigentlich ein Arbeitstag (ein Großteil der Fans sind noch in Lohn und Brot). So war es vorprogrammiert, dass der Bus nicht mit voller Fanbesetzung startete. Aber 09.45 Uhr, das war ja gar nicht mal so schlecht.
Pausen wurden , wie üblich
in Lappland (-wald) mit Geburtstagsfrühstück von Heinz Malecki (es gab mit viel Liebe, lecker belegte Brötchen). Leider alles ohne Kaffee, da die Bus-Kaffeemaschine noch zur Reparatur war.
und Gütersloh-Nord gemacht. Hier gab es auch das Treffen mit Peter, der privat unterwegs nach Köln war. Im Kofferraum – die Trommeln unserer derzeit in Kuba Urlaub machenden Fans Daggi und Pepe.
Somit fand sich dort auch die Zeit, erste Trommelversuche für einen Trommelwettbewerb a la Helene Fischer zu versuchen. Diese Challange wurde durch Jessi (unsere Fan-Mannschafts-Trainerin) initiert.

Die Staus auf der Gegenfahrbahn tangierten uns zu diesem Zeitpunkt eigentlich noch nicht richtig. Zäh wurde es erst kurz vor Leverkusen, eben Freitags-Nachmittags-Feierabend-Verkehr. Dazu kamen noch Sperrungen und Umleitungen durch eine Bombenentschärfung.
Diesmal war der Weg vom Waldparkplatz zum Stadion nicht matschig. Der Empfang war auch wieder herzlich, zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als wir mit mehr als 5 Trommeln auf der Haupttribüne in Höhe der Fernsehkamera Platz nahmen. So richtig glücklich war die Verantwortliche dort nicht. Da sich aber die Trommler in zwei Gruppen aufteilten, ging es dann aber. Zu loben war außerdem das Entgegenkommen der Ordner, die Peter und Frank die Möglichkeit gaben, die große Blockfahne auf der
Gegengeraden, Höhe Mittellinie und unser Fanclub- Banner auch so anzubringen, dass sie ständig im Blickfeld der Fernsehkameras waren. Einziges Manko – die Fans waren
gar nicht im Bild (außer unsere Busfahrer Detlef und Peter auf Platzsuche).
Aber zu hören waren wir.

Die Cheerleader-Gruppe war auch wieder dabei, diesmal aber im TV zu sehen.

Die 1. Halbzeit

Die Turbinen – Marie Höbinger stand diesmal von Anfang an auf dem Rasen- legten stark los. Immerhin galten sie ja als Favorit.
4. Minute – Großchance nach einer Ecke – leider nichts
11. Minute – Flanke von Anna auf Tori. Sie köpft den Ball an die Lattenunterkante, leider 20 cm vor der Torlinie fällt der Ball auf den Rasen.
21. Minute – Nach einer Ecke bekam Nina den Ball so unglücklich seitlich ins Gesicht, dass er im eigenen Tor landete. Gefeiert wurde Ex-Turbine Peggy Nietgen.
34. Minute – Nach einer Ecke wehrte Eunice Beckmann den Ball zu kurz ab, Luca bekam ihn vor die Füße, und zog ab.
Ein Superschuss, der Ball berührte noch leicht die Lattenunterkante, aber war drin. Lucas erstes Tor, und vielleicht reicht es ja, um in die Auswahl zum „Tor des Monats“ zu kommen?

Auslosung des Achtelfinales des DFB-Pokals

Da Turbine Potsdam 2015 das letzte Heimspiel zugelost bekam, waren wir jetzt einfach mal wieder dran.
Aber dem war natürlich nicht so.
Nachdem der weiteste Gegner, FC Saarbrücken schon den Gegner gefunden hatte, blieb nur noch der SC Freiburg übrig. Und genau dahin müssen die Turbinen am 16./17.11.2019 fahren.
Dorthin fährt damit auch kein Fanbus!!!
Aber über die Auslosung – FC Bayern München gegen den VfL Wolfsburg – kann schon einmal Freude aufkommen. Oder??

2. Halbzeit

Turbine war auch hier die Mannschaft mit den meisten Spielanteilen, Aber bei den Kölnerinnen hatte man nicht das Gefühl, dass sie sich versteckten. Gerade Eunice Beckmann (letzte Saison noch beim FC Bayern) war gefährlich, wenn sie an den Ball kam. Und das war ziemlich oft. Sie traf dann glücklicherweise nicht. Zeitweilig sah es sogar nach einer Führung für die Kölnerinnen aus.
in der 69. Minute bekam auch Marie ihre Chance, die aber von der Kölner Torfrau pariert wurde.
Dann kam die 89. Minute. Vorwegnehmen möchte ich (aber das sehe ich so) -Turbine kann in den letzten Minuten, wenn der Zeitdruck zunimmt, kein Tor schießen- . aber diesmal war alles anders.
Nach einer Ecke konnte die Kölner Torfrau den Ball wegfausten, auch ein zweiter Versuch scheiterte an den Kölnerinnen, und dann fiel der Ball genau vor Sophies Füße. …und der Ball war drin.
Der Jubel der gesamten Mannschaft und natürlich der Fans war unbeschreiblich. Sophie und ihre Mitstreiterinnen kriegten sich gar nicht mehr ein.
Ja, so sehen Sieger aus.

das Bild des Abends

Einziger Wermutstropfen ist die Verletzung von Tori, die bei einem Zusammenprall mit einer Kölner Spielerin so unglücklich auf die Seite fiel, dass sie schultermäßig behandelt das Spiel von der Bank aus weiterverfolgen musste.
Was es genau ist, werden wir ja erfahren.
Die Turbinefans haben ihr per instagram gute Besserung gewünscht.

Mit dem 1:2 im Gepäck machten sich sowohl die Spielerinnen als auch die Fans auf den Weg nach Hause.
Der Stau vom nachmittag auf der Gegenspur musste weiträumig umfahren werden. Pausen wurden eingespart, so dass der Fanbus gegen 05.00 Uhr in der Frühe in Potsdam einfuhr. Einige Fans hatten dann noch ein Stück Weges vor sich, aber das tat unserer Glückseligkeit keinen Abbruch.
An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal öffentlich unseren Busfahrern Peter und Detlef unseren Dank aussprechen. Sie müssen immer konzentriert sein, auch wenn im Bus gefeiert wird, oder wie nachts alle Fans schlafen können.

Am kommenden Samstag steht schon wieder ein Highlight an:
1. FFC Turbine Potsdam gegen den VfL Wolfsburg
Anstoss im Karli ist 13.00 Uhr, somit Stadionöffnung 11.30 Uhr.
Vor dem Spiel haben wir im Eingangsbereich folgende Aktivitäten:
– Möglichkeit der Teilnahme an der Müllvermeidungsinitiative „Umwelt vor, noch ein Tor“
– Gewinnlose erwerben, gegen eine kleine Spende für den Turbine- Nachwuchs
– unser Tippspiel

Text: Beatrice Martens
Fotos: Saskia Nafe(sas), Beatrice Martens(bea), Bernd Gewohn(begew)