Mittagsschläfchen – Turbine Potsdam gegen den 1. FFC Frankfurt

Spielbericht zur  AFBL-Begegnung 1. FFC Turbine Potsdam gegen 1.FFC Frankfurt am 29.09.2018

Vor ein paar Jahren noch stellte das Duell zwischen Potsdam und Frankfurt (ohne Oder;-) ein brisantes, emotional hochkochendes Spitzenspiel der Frauen-Bundesliga dar. Mittlerweile sprudeln die Geldquellen eher in Autostädten oder kuscheltierfeindlichen bayrischen Landeshauptstädten… In der Finanzmetropole  Frankfurt ist diese Geldquelle versiegt. Der ehemals hochkarätig aufgestellte Frauenfußball des DFB-Städtchen dümpelt nach dem Wegfall des Hauptsponsors seit einigen Jahren vor sich hin. Der 1. FFC Frankfurt versucht als eigenständiger Frauenfußballclub, aus dem eigenen Nachwuchs zu rekrutieren. Ein blutjunges, „starloses“ Team stand demzufolge am Sonnabend auf dem „Karli“-Rasen und die Namen der Spielerinnen erschienen bis auf wenige Ausnahmen eher „namenlos“.

 

Frauenfußball ohne Männer

In den alten Zeiten parkte ein Fanbus aus Frankfurt vorm „Karli“. Heutzutage steht eine Handvoll Frankfurter Fans, ausstaffiert mit zartem Glöckchen und einem Trömmelchen, im Stehplatzbereich. Der 1.FFC Frankfurt leidet, der Manager Siegfried Dietrich vermutlich noch mehr. Ein Liebäugeln mit dem Anschluss an den Männerverein „Eintracht Frankfurt“ kann aktuellen Pressemeldungen entnommen werden.

Die Emanzipation des Frauenfußballs scheint ohne „männlichen Ernährer“ nicht möglich zu sein.

Blockfahne in Aktion

Potsdam, die wahre Stadt des Frauenfußballs, beschreitet unermüdlich den emanzipatorischen Weg. Und mit jeder weiteren Saison, die ohne den ganz großen Erfolg endet, stellt dieser Weg alles andere als einen netten Spaziergang dar. Auch in Potsdam wird zunehmend aus dem eigenen Nachwuchs rekrutiert –  sportliche Frühförderung statt Shopping.

Leider sinken jedoch auch die Zuschauerzahlen. Diesmal schauten gut 1.400 Menschen zu – und das bei bestem Fußballwetter. Vielleicht lag es an der Fernsehübertragung bei Sport 1, vielleicht am dem „Sportschau“-Sonnabend? An der „Hertha“ (BSC) lag es jedenfalls nicht, denn diese hatte den bayrischen Goliath bereits am Freitagabend mit einem kolossalen 2:0 besiegt.

Fakt ist, die passable Durchschnittszahl von 2000 Besuchern pro Spiel wird in Potsdam gegenwärtig nicht erreicht. Und Fakt ist, dass sich hier zwei ehemalige Rivalinnen begegneten, die aufgrund der kommerziellen Entwicklung im Frauenfußball nun zu befreundeten Leidensgenossinnen geworden sind. Wobei der Potsdamer Verein der Einäugige unter den Blinden zu sein scheint.

Und beide Vereine haben eine (weitere) Gemeinsamkeit: Der Cheftrainer ist von Beruf: Lehrer.

 

Die erste Halbzeit

Ähm… ja….  also…

Die erste Halbzeit bestand ausschließlich aus den letzten fünf Minuten. Die ersten 40 Minuten wurden erschreckend verschlafen. Ein Anpfiff um 14.40 Uhr hätte den gleichen Effekt gehabt. Ein Fremdschämen hinsichtlich der Fernsehübertragung auf Sport 1 machte sich breit. Die mediale Werbung für den Frauenfußball war akut gefährdet!

Es war eine Lethargie bei den Torbienen zu beobachten, die alles andere als aufgeregt über die Wiese summten. Keine Körperspannung, kein Drang nach vorn, kaum eine Spielidee oder klar erkennbarer Schachzug – das Gekicke ermüdete auch zusehends die Zuschauer_innen. Zum Glück konnte es Frankfurt nicht besser und wollte auch die Fehler nicht ausnutzen.

In der 38. Minute war dann das große Schnarchen vorbei. Die allgemeine Mittagsruhe beendete Lara Prašnikar, die nach einer Zuspiel-Stafette von Huth und Rauch zum 1:0 einschob. Jetzt kam einiges in Bewegung, was sich nicht nur am Entrollen der Blockfahne messen ließ. Die früh eingewechselte Bianca Schmidt, die für die verletzte Wibke Meister gekommen war, zeigte mit ihrer Erfahrung die Richtung an und eröffnete mehrfach ein gutes Spiel nach vorn. Dass Eckbälle eine vertane Liebesmüh sind, muss man in dieser jungen Saison leider häufiger beobachten. Aber es gibt auch Ausnahmen, denn kurz vor Halbzeitende stand Rahel Kiwic goldrichtig und konnte zum 2:0 einköpfen.

Die ersten Forderungen im Fanblock D wurden laut, die Halbzeitpause diesmal ausfallen zu lassen, da die Torbienen nun endlich aufgewacht waren. Die Schiedsrichterin gab dieser Forderung nicht nach und pfiff ab …

…und wenig später wieder an. In den vorangegangenen beiden Spielen hatten die Torbienen jeweils eine sehenswerte erste Halbzeit geboten und waren danach eingebrochen. Vielleicht sollte es diesmal umgekehrt sein?

 

Die zweite Halbzeit

Das Spiel gewann etwas an Tempo, auch wenn parallel dazu die Anzahl der Fehlpässe stieg. Die eingewechselte Gina Chmielinski brachte frischen Wind in die Partei. Der Fleißbiene Svenja Huth schaute man sehr gern zu, ein „Dampflökchen“-Tor wäre eine logischer Verdienst gewesen. Auch Sarah Zadrazil überzeugte mit ihrer Athletik und ihrem (Zwei-)Kampfgeist und könnte mit ihrer Spielweise in die Fußstapfen von Tabea Kemme schlüpfen. Auch Rieke Dieckmann zeigte sich im Mittelfeld engagiert und Jojo Elsig wirkte in der Abwehr sicher und beruhigend. Und auf gelbe Karten musste man bis zur 75. Minute warten, so friedlich, fair und wohlgesonnen plätscherte die Begegnung vor sich hin.

Sie hat leider den Ball gefangen.

Die Krönungen des Spiels stellten aber beide Torhüterinnen dar. Die ehemalige „Turbine“ Bryane Haeberlin meisterte ihren Job bravourös und war aus Potsdamer Sicht leider zu oft und blitzschnell an der richtigen Stelle. Auch auf die Potsdamer Torhüterin Lisa Schmitz war Verlass. Hundertprozentige Torschüsse, die man bereits drin gesehen hatte, waren beim Augen-wieder-Öffnen dann doch nicht drin, weil es eben Lisa gab. Somit war es logisch, dass der Fanblock „Lisa“-Rufe skandierte und sie am Ende zur „Besten Spielerin“ gekrönt wurde.

Wie in der ersten Halbzeit gab es auch in der zweiten Halbzeit zwei Tore zu sehen. Als die Frankfurter Spielerin Pawollek  (mit der Nummer von Anja Mittag – Nr.31) in der 79. Minute einen sehenswerten Anschlusstreffer erzielte, erwachte auch der oder die Letzte auf und neben dem Rasen. Jetzt kam nicht nur Tempo, sondern auch Spannung ins Spiel! Und Tory Schwalm wurde im Minutentakt umgetauft. Wenn sie wortreich diversen Schiedsrichterentscheidungen begegnete, hieß sie „Tory Schweig“. Wenn sie es mit einer Schwalbe versuchte: „Tory Schwalb“. Es galt zu beachten, dass die alternativen Namensgebungen immer mit „Schw…“ begannen. Nur bei ihrem Treffer in der 95. Minute fehlten die Umtauf-Worte:-)

Unter Olé-olé-Gesängen und entrollter Blockfahne endete die Partie am Ende eindeutig mit 3:1. Ein Spiel, das man nicht unbedingt gesehen haben muss und das alles andere als Zuversicht und Selbstbewusstsein hinsichtlich des Saisonfortgangs auslöst. Aber gewonnen ist gewonnen und x-mal besser als ein sechstes Unentschieden in Folge. Und eine glückselige Erfahrung im Gegensatz zum Gegner, der nach drei Spielen immer noch punktlos ist. Schauen wir mal, was da noch kommt.

Am kommenden Wochenende wird aufgrund der Länderspiel-Abstellungsphase pausiert, anschließend setzt sich der Fanbus in Richtung Essen in Bewegung. Bei dieser Partie muss Potsdam ausgeschlafen und hellwach, ohne dieses Baldrian-Doping, an den Start gehen. Sonst sind wir Frankfurt.

Text: Susanne Lepke

Fotos: Saskia Nafe

 




Vom Regen in die Sieg-Traufe – Turbine Potsdam gegen SC Sand

Spielbericht zur Bundesliga-Partie 1.FFC Turbine Potsdam gegen den SC Sand am 23.09.2018

 

„Durchregnete“ Feli Rauch

Es ist schön, wenn man ein Dach über dem Kopf hat. Da möchte man als Fan nicht mit den Spielerinnen tauschen. Man KANN es sowieso nicht, wenn man an das fußballerische Können und die Fitness denkt, aber man WILL es auch nicht, wenn es 90 Minuten lang durchregnet. Somit freut man sich, ein Dach über dem Kopf zu haben und bewundert all diejenigen Fans, die auf der Stehtribüne mit Regenplane und Schirm ausharrten. Schon allein deshalb war es mehr als verdient, als die Torbienen nach dem Schlusspfiff zuallererst den wenigen Fans auf der Stehtribüne ihren Applaus zollten.

Waschechte Fans aus Sand und ein Ehrengast

Am zweiten Spieltag trotzten 1202 Zuschauer_innen dem triefenden Regen und schauten sich die Partie gegen den SC Sand an. Unter ihnen weilten ca. 10 weitangereiste Fans aus Sand, denen ein großer Respekt gilt! Denn das Örtchen Sand liegt bei Offenburg, ungefähr 700 km entfernt. Das ist so weit weg, dass bei Auswärtsspielen in Sand der Fanbus streikt, da diese Strecke an einem Tag mit Hin- und Rückfahrt nicht zu bewältigen ist. Die Potsdamer Fans, die fast ausschließlich weite Wege auf sich nehmen, wenn sie auswärts Torbiene-Fußball gucken wollen, wissen es somit zu schätzen, wenn „echte“ Fans im Stadion zu Gast sind. Liebe Sander Fans, auch wenn es mit einem Fantreffen vor Ort nicht geklappt hat: Schön, dass ihr da wart! Beim nächsten Mal bekommen wir das mit einem Treffen vor am Vorabend des Spiels hin – ganz bestimmt!

Es wären nur 1201 Zuschauende im „Karli“ gewesen, wenn sich nicht auch die Brandenburgische Ministerin für Jugend, Bildung und Sport, Britta Ernst, auf den Weg gemacht hätte. Sicherlich ein Zeichen der Wertschätzung für die Vereinsarbeit des 1.FFC Turbine Potsdam und für den Frauenfußball an sich.

 

Die Reaktion auf den Fehlstart

Die Frage, wie die Torbienen mit dem Fehlstart vom letzten Sonntag, dem 0:1 gegen die TSG 1899 Hoffenheim umgehen würden, stand im Raum. War die Niederlage verdaut? War das Selbstbewusstsein zurückgekehrt? Würde man mit dem Fehlen zweier Spielerinnen, der verletzten Nina Ehegötz und der gesperrten Rahel Kiwic, klarkommen?

Der Blick auf die Auswechselbank zielte fast ins Leere, denn die Spielerinnen-Reserve war an einer Hand abzählbar… Der Trainer hatte notgedrungen die Aufstellung ändern müssen: Wibke Meister stand u.a. im Startaufgebot und Bianca Schmidt nun in der Abwehr. Da Petermann nicht auf den Kopf, aber etwas auf den Fuß gefallen war, konnte sich nicht auf dem Platz stehen.

 

Das erste Heimspiel der Saison

Als der Anpfiff zum ersten Heimspiel der Saison ertönte, durfte man sofort engagiert kämpfende Torbienen erleben, die im Zweikampf wendiger als ihre Gegnerinnen waren und den spielerischen Drang nach vorn entfalteten. Ja, die Niederlage war verdaut und das Selbstbewusstsein wieder da! Auch die Sander Fans waren da, trotz ihrer Minderheit war ab und zu ein anfeuernder Laut zu hören.

Der Torjubel ist groß.

Und es dauerte nur bis zur 17.Minute, als sich der Lohn einstellte. Sarah Zadrazil nahm den Querpass von Feli Rauch dankend an und netzte zum 1:0 ein. Der absolut befreiende Jubel war riesengroß, die Blockfahne wurde im Block C entrollt und das „Karli“ tobte.

Die Torbienen zeigten sich danach weiterhin überlegen und verkrafteten auch die frühe Auswechslung der verletzten Bianca Schmidt. Für sie kam Klára Cahynová, die ihre Sache gut machte und das Spiel immer wieder couragiert nach vorn trieb. Auch das „Dampflöckchen“ Svenja Huth wirbelte an allen Enden und Ecken des Stadions, ihre Laufarbeit begeisterte. Und natürlich noch mehr ihr 2:0, dass nach ihrem Freistoß aus ca. 40m Entfernung zu einem sehenswerten „Tor des Monats“ avancierte. Die Fantribünen versanken im Qualm, den nun mal eine Dampflok hinterlässt.

In bester Torlaune steuerten die Torbienen zur Halbzeitpause die trockene Kabine an. Und die Fans zeigten sich ebenfalls in bester Unterhaltsstimmung.

Die zweite Halbzeit plätscherte dann so dahin… Der Torvorsprung wurde verwaltet, es entspannen sich nur noch wenige sehenswerte Spielszenen. Sicherlich war das auch diesem Dauerregen geschuldet, der den Ball rutschig werden ließ. Die Glitschigkeit stellte auch eine Herausforderung für beide Torhüterinnen dar. Lisa Schmitz hatte zwar etwas weniger zu tun, aber die Sander Torhüterin Carina Schlüter machte ihre Sache sehr gut. Somit blieb es beim 2:0.

Ihr Debüt

Luca Maria Graf erhielt nach ihrer Einwechslung ihr Bundesliga-Debüt. Sarah Zadrazil wurde nach dem Schlusspfiff zur besten Spielerin gewählt und bildete später den Mittelpunkt auf einem Familienfoto.

Mehr passierte nicht.

Es reichte zum Sieg. Und der war wichtig.

Am kommenden Wochenende wird bereits am Sonnabend, 14.00 Uhr, der andere FFC aus Frankfurt/Main zu Gast sein. Dieser hatte das Spiel gegen die TSG Hoffenheim ebenfalls verloren, und zwar deutlich mit 1:4.

Also rocken wir das – mit mindestens 1203 Zuschauer_innen!

 

Text: Susanne Lepke

Fotos: Saskia Nafe (Herzlichen Dank!)




der umbruch ist gelungen

Frauen-Landesliga: Turbine Potsdam III – Ludwigsfelder FC 6:0

9.9.2018 von Micha

Da bin ich wieder ! Nach ausgiebiger Sommerpause (die auch gern zwei Wochen länger hätte sein können) melde ich mich zurück zum Dienst. Dies hieß heute ein Besuch bei unserer 3. Frauenmannschaft gegen den Landesliga-Neuling Ludwigsfelder FC, bisher im Kreis aktiv. Vor’m Spiel kam deren Kapitänin auf mich zu und fragte: „Na Micha, kennst Du mich noch ?“. Das Gesicht kannte ich noch, aber der Name…. Es war Milena Enge, einst in unserer U17 mit Mädels wie Torri Schwalm, Vanessa Fischer, Inga Schuldt, Jenny Hipp oder Annika Hofmann aktiv. Ach ja, das waren noch Zeiten ! Wie vor fast jeder Saison mußten Trainer Gordon Engelmann und sein Team einen personellen Umbruch bewältigen. Na ja, nach dem Abi macht die Ausbildung es der Einen oder Anderen nicht möglich, in Potsdam zu bleiben. Mal eine Mannschaft über 2 – 3 Jahre zu entwickeln ist so kaum möglich. Von den heute 13 eingesetzten Turbinen waren zwei externe Neuzugänge, 5 Mädels wurden aus der letzten B2/B3 hochgezogen und 6 waren aus der vorigen 3. Mannschaft „übrig“.
Aber Jammern hilft nicht und so ging’s frisch ans Werk. Es fing gut an (oder auch nicht): Freya scheiterte im 1:1 an der Keeperin und Jojo brachte das Kunststück fertig, fast auf der Linie des leeren (!) Tores mehr über die eigenen Füße zu stolpern, als den Ball einzuschieben. Aber gut, ich saß draußen und hätte ich es besser gemacht ? In der 11. Minute gab’s Rot: Eine LFC-Spielerin holte eine Turbine (ich konnte nicht erkennen, wer) von den Beinen. Der Schiri sah es als Notbremse an. von beiden Teams hätte die Eine oder Andere noch eingreifen können. Selbst Trainer Gordon hätte nur Gelb gegeben, zumal aus seiner Sicht unsere Spielerin mehr gestolpert sei als gefallen. Sei’s drum, die eh schon defensiv eingestellten Gäste standen nun noch tiefer und verteidigten mit Allem, was sie hatten. Natürlich waren unsere Turbinen überlegen, aber sie machten sich teils durch ungenaue Pässe oder Konzentrationsmängel beim Abschluß selbst das Leben schwer. So spricht es mehr für die Gäste, daß die Führung für unsere Mädels erst in der 45. Minute und auch nur durch ein Eigentor fiel: Maja hielt aus gut 25 Metern drauf. Die Keeperin klärte mit einer Hand zur Ecke. Diese wurde von Freya hereingebracht – genau auf den Kopf einer Gegnerin, die zwar schulbuchmäßig hochstieg, sich aber in der Richtung irrte und so den 1:0-Pausenstand für unsere Turbinen erzielte. Trotz Allem war ich zufrieden. Ich wollte sehen, wie unser Team miteinander harmoniert und was die Gäste so drauf haben.
Mit dem Wissen „solche Gegner muß man müde spielen, erst recht bei deren Unterzahl“ kamen unsere Mädels mit neuem Elan aus der Kabine. Es dauerte zwei Minuten (47.) bis der Ball aus dem Mittelkreis lang zu Maja kam. Die ging ein paar Schritte und schoß flach ins Eck – 2:0. Unsere Mädels drückten weiter, aber es blieb wieder Viel liegen. Trotzdem muß man zwei Dinge herausheben: Die Gäste verteidigten geschickt, so lang die Kräfte reichten und unsere Turbinen gingen die gesamten 90 Minuten volles Tempo und erreichten am Ende so ihr Ziel. Aber es dauerte erstmal bis zur 58. Minute und es bedurfte eines Standards: ein Freistoß von Stina aus gut 20 Metern schlug unter der Querlatte zum 3:0 ein. Ein geiles Ding !! Zehn Minuten später wieder so ein „Bock“: Maja bediente Tessi. Beim ersten Versuch schoß sie die Keeperin an. Sie bekam den zweiten Ball und schoß an der bezwungenen Keeperin, aber auch am leeren Tor vorbei. Mano ! In der 72. Minute bekam dann Keeperin Gesa (eigentlich Feldspielerin), die die verhinderte Stammkeeperin Kristin vertrat, Gelenheit sich auszuzeichnen: Erst klärte sie einen Schußversuch der Gäste vorschriftsmäßig zur Ecke, um diese dann sicher herunterzupflücken. Mehr kam von den Gästen nicht. Dafür aber von unseren Mädels: In der 77. erreichte ein Pass aus dem Mittelfeld Freya. Der LFC spielte auf Abseits. Aus meiner Sicht war’s gleiche Höhe, aus Sicht Gordon’s stand eine Gegnerin sogar ein Meter dahinter. Die Fahne des Assistenten blieb unten. Und da Abseits nur dann ist, wenn der Schiri pfeift, konnte Freya an der Strafraumgrenze sich die Ecke aussuchen und auf 4:0 erhöhen, auch wenn das Einige in Troß der Gäste nicht wahr haben wollten. Drei Minuten später schickte Ronja mit einem herrlichen Diagonalpass Meli auf die Reise, die platziert ins lange Eck zum 5:0 vollendete. Einem schönen Spielzug über Freya, Maja und Lilli versagte die LFC-Keeperin mit einer beherzten Parade den Erfolg. Den Schlußpunkt setzten die Turbinen in der Schlußminute: eine Flanke fast von der rechten Eckfahne schlug Maja auf den langen Pfosten. Dort stieg Freya unbedrängt zum Kopfball hoch und schickte das Spielgerät entgegen der Laufrichtung der Keeperin zum 6:0 ins Netz.
So konnten unsere Turbinen nach dem 2:1-Auftaktsieg in Premnitz nachlegen. Ich fand’s gut, daß unsere Mädels permanent Druck machten und sprach gegenüber Gordon von einem schönen Sieg. Das sah er als Trainer natürlich etwas anders. Sicher, bei etwas mehr Konzentration hätten unsere Mädels auch zweistellig gewinnen können. Die „dicken Brocken“ kommen erst noch und da müssen unsere Mädels froh sein, wenn sie eine Hand voll Chancen bekommen. Aber als Fan sehe ich ein 6:0 eben anders als ein Trainer. Und so konnten unter Trainer Gordon Engelmann und seinem Co-Trainer Matthias Storch für einen schönen Nachmittag sorgen: Gesa Ponick (TW), Maja Borg, Stina Weil, Johanna „Jojo“ Herholz (46. Lilli Raddatz), Leonie „Leo“ Thiem, Amelie Spliesgart (SF), Simone Lubig (70. Ronja Hirsch), Meline „Meli“ Andermann, Vanessa Storch, Theresa „Tessi“ Wagner sowie Freya Uhrlau.
Für den Moment haben nach zwei Spieltagen sechs Mannschaften jeweils sechs Punkte, wobei unsere Turbinen auf Platz 5 stehen.




Einsteigen bitte! Die ersten beiden Fanbusfahrten der neuen Saison 2018/19 stehen an

Bitte in diese Busse nicht einsteigen;-)

Auf geht’s, Potsdam, auf geht’s!

Fanbusfahrt Nr.1 zum DFB-Pokalspiel nach Meppen am  09.09.2018

Abfahrtzeiten:

Potsdam Hbf: 6.00 Uhr

Michendorf: 6.15 Uhr

 

Fanbusfahrt Nr.2 zum 1.Bundesliga-Spiel nach Hoffenheim am 16.09.2018

Abfahrtzeiten:

Potsdam Hbf: 1.45 Uhr (Yeah!)

Michendorf: 2.00 Uhr

 

Anmeldungen für beide Fahrten sind über Hartmut Feike noch möglich. Die Preisauskunft erfolgt ebenfalls über Hartmut Feike.

 

Euer Fanclub „Turbinefans e.V.“

 

 

 

 




Zwischen Abraumbergen abgeräumt_Testspiel gegen Sparta Prag

Testspiel gegen Sparta Prag am 26.08.18 im Friesenstadion zu Sangerhausen

 

Abraumberg mit „schwarzer Piste“_Foto: SL

Ca. 100 Turbinefans haben sich am August-Sonnabend per Bahn oder Auto auf den Weg nach Sangerhausen gemacht. Das Städtchen, das von Abraumbergen umsäumt wird, liegt gut 200 km von Potsdam entfernt in Sachsen-Anhalt.  Hier werden seit Jahrzehnten die Mifa-Fahrräder geboren. Und auf dem Weg nach Sangerhausen fährt man an Staßfurt vorbei – am Geburtsort der DDR-Fernseher.

Vor zwei Jahren war man hier schon einmal zu Gast, als Turbine Potsdam gegen den USV Jena bei schweißtreibenden 38 Grad testete – und siegte.

Abgeklatsche_Foto:SL

Diesmal wartete der Gegner Sparta Prag bei windigem, sonn-erfrischendem Wetter im Friesenstadion auf die Potsdamerinnen. Sparta Prag gehört seit Jahrzehnten zum sportlichen Freundeskreis von Turbine Potsdam. In der letzten Saison hatten die Tschechinnen knapp die Meisterschaft vor Slavia Prag gewonnen – mit insgesamt 5 Mannschaften in der Liga. Regelmäßig werden die tschechischen Gäste zum Turbine-Hallencup begrüßt. Es stand ein ebenbürtiger, weiblicher Gegner für das letzte Testspiel in der Saisonvorbereitung 2018/19 bereit. Und Sangerhausen selbst ist ein Ort, an dem „Freunde zu Gast bei Freunden“ sind.

Das Friesenstadion, das bis zu 5000 Zuschauende schlucken kann, wollte sich an diesem späten Sonnabendnachmittag nicht füllen. Zwei Mannschaften waren extra hierhin angereist, viele Turbinefans hatten sich ebenso auf Reisen begeben, doch das Interesse an diesem Spiel schien bei den Einheimischen begrenzt. Schade. Viel Aufwand, wenig Ertrag – eine Einladung ins „Karli“ hätte mehr Kulisse gehabt.

Die Gastgeber gaben sich jedoch große Mühe. Es ertönten freundliche Stadionansagen, bei denen der Stadionsprecher mehr Fachkompetenz als so mancher Fernsehreporter zeigte. Auch die Tombola wies imposante Preise auf: eine Fahrt mit einem Heißluftballon oder ein Abendessen mit den Mannschaften. Besonders unterhaltsam wirkte die Verkündung der Losnummern, die aufgrund technischer Probleme kaum durch die „schnarrenden NVA-Lautsprecher“ ihren Weg fand. Das klang in etwa so: „Die Losnummer 1krchzz-ei-schnarrr-nf“ gewinnt …“

Der Eintritt war für Frauen und Mädchen frei, die männlichen Besucher durften mit 3€ dabei sein. Die Getränkepreise gestalteten sich als freundlich und die Bratwürste schafften es auch noch irgendwie rechtzeitig vor dem Anpfiff auf den Grill.

Aber das war alles nur Nebensache – nun zum Spiel.

Toschützin des 1:0_Schmidi_Foto: SL

Turbine startete gut in die Partie, bestimmte zunehmend das Spiel und hielt sich überwiegend in der gegnerischen Hälfte auf. Und Bianca Schmidt schien zu einer neuen Höchstform aufzulaufen, denn sie bot – wie bereits eine Woche zuvor beim Spiel gegen die amerikanische Testspielmannschaft – Anlass zum Torjubel. 1:0 – so konnte es weitergehen. Und das tat es dann auch, denn in der 40. Minute stand Svenja Huth bereit für das 2:0. Die  in der Luft wedelnde Abseitsfahne wurde vom Schiri nachträglich ignoriert, das Tor zählte. In der Halbzeitpause zeigte der Linienrichter, vermutlich seit mindestens 60 Jahren auf dem Platz stehend, sein wahres Können: Er zeigte eine wunderbare Fußball-Jonglage.

In der zweiten Halbzeit wurde bei Potsdam kräftig durchgewechselt und das Spiel begann dahinzuplätschern. Zu oft probierten es die Potsdamerinnen durch die Mitte – anstatt die Flügel zu bedienen. Auch wenn die Spielweise nicht so recht zu überzeugen schien, klingelte es dank eines „meeeeterweiiiten“ Abseitstores – jedenfalls nach Meinung der wissenden Turbinefans – zum 3:0,  geschossen von Melissa Kössler. Und während das große Turbine-Maskottchen plötzlich wie ein Pfeil die Tartanbahn zur Ehrenrunde entlangschoss und die Fans ihren „Olé-olé“-Gesang zelebrierten, erhöhte Anna Gasper auf ein 4:0. Da man aber den Spielverlauf an einer Hand abzählen wollte, kam die eingewechselte Lara Prašnikar des Wegs und erhöhte auf ein nettes 5:0.  Eine fette Ausbeute, obwohl die Spielweise nicht so sehr begeisterte. Das Tor, das am Ende unter den Fans am meisten diskutiert wurde, war das 5:1 – der Ehrentreffer für die Pragerinnen.

Nach diesem letzten Testspiel sind die Turbinefans sich in einem einig: Der DFB-Pokalgegner Meppen sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Testspielergebnisse wie ein 16:0 noch ein 5:1 sollten darüber hinwegtäuschen, ob die derzeitige Spielqualität tatsächlich konkurrenzfähig ist. Bedrückende Erinnerungen an das frühe Aus in Bremen werden wach.

 

Drücken wir unseren Torbienen die Daumen, dass der Start in die DFB-Pokalrunde am 8./9. September erfolgreich gelingt, ebenso der Start in die Bundesliga am 16. September mit einem Auswärtsspiel in Hoffenheim.

 

Text: Susanne Lepke

Fotos: Susanne Lepke (SL), Saskia Nafe (sas)

 

 

 




Und sie wehrten sich erfolgreich

Testspiel gegen die Männer von Blau-Weiß Damsdorf am 22.08.2018

 

Auf ging es mittenrein ins Brandenburger Land, an einem sommertrockenen Mittwochabend, querfeldein durch werdende Brandenburger Steppen, die früher mal ertragreiche Obstplantagen waren. Anlass des Ausfluges per Auto oder Fahrrad war das vorletzte Testspiel in der Saisonvorbereitung. Der Gastgeber war diesmal eine hochmotivierte Männermannschaft von Blau-Weiß Damsdorf. Übrigens sehr sympathische Farben…

Markus‘ Zugmaschine

Nicht nur der liebenswerte, ehemalige Busfahrer René, der viele Jahre den Mannschaftsbus lenkte,  wohnt hier, sondern auch ein weiterer begeisterter Turbinefan namens Markus, der seine am Ortseingang parkende weiße Zugmaschine mit Turbine-Logos aller Art dekoriert hatte. Eine absolute Sehenswürdigkeit.

An diesem Abend war etwas los in Damsdorf, das in der Nähe von Kloster Lehnin liegt. Das Bier entfleuchte zwar etwas verhalten aus dem Zapfhahn der ansässigen Sportskneipe, aber es tropfte zu einem unschlagbaren Preis von 2€ in den Becher – also war alles gut.

Viele Turbinefans hatten nach Damsdorf gefunden – und auch viele neugierige Einheimische. Tolles Wetter, gute Stimmung, Bratwurst und Bier, ein Ball, 11 Männer und 11 Frauen. Die Ersatzbank drängte sich in jeweils in eine kleine Holzhütte, ein lustiger Anblick.

Lia ist da!
(Foto: © fk & co 2018)

Und ein Überraschungsgast saß am Spielfeldrand: Lia Wälti! Aufgrund einer leichten Sportverletzung war sie von Arsenal London vorzeitig freigestellt worden und hatte die Wahl: Reise in die heimatliche Schweiz oder Reise nach Damsdorf. Ein Beweis, wie sehr Lias Herz an Turbine hängt – und viele Fans besuchten sie am Spielfeldrand und überschütteten sie mit herzlichen Begrüßungsworten.

Das Spiel selbst war ebenfalls unterhaltsam. Eine hochmotivierte Männermannschaft stand auf dem Rasen, die selbst in der zweiten Halbzeit noch ausreichend Kondition und Ideen zeigte, um ernsthaft Paroli zu bieten. Und auch der Torwart begeisterte, der im Verhältnis zum Torgehäuse etwas zu klein erschien, aber dafür flink wie ein Wiesel war. Er wusste viele Torchancen zu verhindern. Das erste Tor ging an die Männer, das zweite an Turbine und das dritte (leider) wieder an die Männer. Lustig wirkte eine Beobachtung, als ein männlicher Spieler während des Passspiels seine Mitspieler anwies: „Vorsicht, linker Mann… äh Frau!“

Als Laura Lindner in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, trug sie das Trikot von Luca Maria Graf. Auch eine witzige Beobachtung.

Auch wenn das Spiel verloren ging, war der Ausflug nach Damsdorf ein lohnenswerter.

Am 25.08. steht das letzte Testspiel gegen Sparta Prag in Sangerhausen an – unter aufmerksamer Beobachtung vieler Turbinefans.

 

Text: Susanne Lepke

Fotos: Susanne Lepke, Saskia Nafe, fk&co 2018




Not America – Turbine first!

Spielbericht zum Freundschaftsspiel zwischen Turbine Potsdam und John Hopkins University (USA) am 18.08.2018 im „Karli“

 

Gäste aus den USA

Von der anhaltende Dürre war auf dem „Karli“-Rasen nicht zu spüren, denn dieser war grasgrün und extrem torreich.

Einen Monat vor dem Start in die neue Saison empfing Turbine Potsdam einen fern angereisten Gast aus den USA zu einem Freundschaftsspiel. Dieser hatte kurz zuvor bei Union Berlin die Berliner Luft geschnuppert und war mit einer 1:4-Erfahrung in die brandenburgische Landeshauptstadt angereist.

Bei sonnigem Wetter (was auch sonst bei diesem Jahrhundertsommer) schauten 517 Zuschauer_innen dem DAF*-Spiel zu. Der Termin kollidierte mit Einschulungsfeiern, der Schlössernacht und der Urlaubszeit im Allgemeinen, was vermutlich zu dieser geringen Zuschauerzahl führte.

Ein Novum war, so der Stadionsprecher, dass die Eltern der Spielerinnen vollständig zugegen waren. Das wäre eine wahre Turbine-Familien-Fotogalerie geworden, wenn diese sich neben ihre Töchter auf dem Rasen gruppiert hätten…

Und nicht nur die Eltern, auch die ehemalige Spielerin Viola Odebrecht, schaute interessiert zu und wurde von ihren treuen Fans mit dem damaligen Schlachtruf „Viola, mach uns glücklich!“ lautstark begrüßt.

Vor dem Spiel wurde eine Autogrammstunde veranstaltet, bei der sich die Fans stapelweise mit der saisonalen Grundausstattung versorgten. Auch vor dem Fanshop-Wagen bildete sich eine lange Schlange, denn das limitierte Heimtrikot-Sonderangebot lockte viele Menschen an. Ein Lob gilt nicht nur dieser Aktion, sondern auch dem neuen Fanschal, der mit einem begeisterndem „Frauen-Power“-Design aufwartete.

Fanclub-Blumen für die Neulinge

Kurz vor Spielbeginn wurde dann der gesamte Turbine-Kader ausführlich vorgestellt. Drei der vier Neulinge: Rieke Dieckmann, Lena Petermann und Karoline Smidt Nielsen wurden offiziell begrüßt und vom Fanclub mit blau-weißen-Rosensträußen willkommen geheißen. Der vierte Neuling, Luca Maria Graf, war leider wegen des U20-WM-Aus verhindert.

Das Spiel selbst war keines auf Augenhöhe, 90 Minuten wurde in einer Hälfte gespielt.Turbine war für die Amerikanerinnen mehr als eine Hausnummer zu groß. Nach einem Halbzeitstand von 4:0 erhöhten die Turbinen nach einer umfangreicheren Auswechslung auf ein dickes 16:0. Als sehr erfolgreiche Torschützinnen zeigten sich Huth, Ehegötz und Prasnikar, aber auch Schmidtis Flugkopfball-Tor wurde frenetisch gefeiert. Die Fans kamen mit ihren Torubel-Gesangsritualen manchmal kaum hinterher, sodass ein Fan die Spielerinnen spontan bat, dass sie ihren Fans doch bitte mal eine Atempause gönnen sollten.

Endstand

Nach dem einen oder anderen Tor hielten die amerikanischen Spielerinnen kurz inne und bildeten einen Sprech-Motivations-Kreis, dessen Ausbeute aber im märkischen Sand versackte. Der Klassenunterschied war einfach zu gravierend. Und Turbine hätte ohne die gegnerische Torwortfrau mit 25:0 siegen können – und mit der Verwertung eigener Torchancen einen gefühlten 40:0-Sieg einfahren können.

So war es ein unterhaltsamer, sommerlicher Nachmittagsspaß für alle Turbinefans – am geliebten Ort des Geschehens – im Karli.

 

* Deutsch-Amerikanische Freundschaft

 

Text: Susanne Lepke

Fotos: Susanne Lepke, Saskia Nafe

Stehkreis-Methode nach Gegentor

aus dem Block D heraus




Geplante Testspiele zur Saisonvorbereitung 2018/19

Fan-Trikot

1.FFC Turbine Potsdam vs. Gornik Leczna

Wann: Sonntag, 22.07.2018, 14.00 Uhr
Wo: SV Friedrichsthal e.V. Friedrichsthaler Chaussee 65 in 16515 Oranienburg

 

SV Dallgow 47 e.V (Männer) vs. 1.FFC Turbine Potsdam

Wann: Samstag, 28.07.2018, 14.00 Uhr
Wo: Charlottenstraße 1-3 in 14624 Dallgow-Döberitz

 

St. Pölten (weibl.) : 1.FFC Turbine Potsdam

Wann: Freitag, 10.08.2018, 17.00 Uhr
Wo: SV Union Haus im Ennstal, Österreich

 

SV Rottenmann : 1.FFC Turbine Potsdam

Wann: Sonntag, 12.08.2018, 16.00 oder 17.00 Uhr
Wo: SV Union Haus im Ennstal, Österreich

 

1.FFC Turbine Potsdam vs. Johns Hopkins University (Baltimore, USA)

Wann: Samstag, 18.08.2018, 15.00 Uhr
Wo: Karl-Liebknecht-Stadion, Potsdam-Babelsberg

1.FFC Turbine Potsdam vs. SV Blau-Weiß Damsdorf

Wann: Mittwoch, 22.08.2018, 18.30 Uhr
Wo: Damsdorf

1.FFC Turbine Potsdam vs. AC Sparta Prag

Wann: Samstag, 25.08.2018, Anstoßzeit: 17.00 Uhr
Wo: Friesenstadion Sangerhausen, Kyffhäuser Straße 14 in 06526 Sangerhausen

 




eine kleine Randnotiz…..

Vom Saisonausklang im Karli von Micha

Über das Halbfinale unserer U17-Mädels gegen den „Eff-Zee“ ist bestimmt genug geschrieben worden. Es war gegen einen Gegner auf Augenhöhe dann eben Pech, so zu verlieren. Mehr brauch ich von meinem Senf nicht dazugeben. Ich nutzte aber die Gelegenheit, den Kölner Mädels viel Erfolg zu wünschen. Ja, die besten Fans der Liga können auch in Würde verlieren ! Na, und da es für den „Eff-Zee“ im Finale gegen Wolfsburg ging, war ich bestimmt nicht der Einzige, der ihnen die Daumen drückte. Nach einer Saison mit zwei Abstiegen täte es dem Maskottchen „Hennes VIII.“ bestimmt gut, wieder etwas Sonne über dem Geißbockheim zu haben.
Natürlich freute ich mich über den Sieg unserer Ersten, auch wenn’s ein bisschen gedauert hat. Erfreut war ich auch über das reichhaltige Kuchenangebot an diesem Tag. Man, soviel Kuchen kann ja kein Mensch essen ! Also mein Kuchenbedarf ist für die nächsten Wochen gedeckt. Nun ja, mein Magen war zu 100% gefüllt und mein Portemonnaie um einige Scheine leerer. Aber da war ja noch „Rudi’s“ Klasse. Da ich aber absolut Nichts mehr runterbekam, gab ich ihnen für ihre Klassenfahrt ein Scheinchen so dazu.
Ich hatte heute aber noch was Anderes im Sinn: Fotos machen ! Auf der Mitgliederversammlung konnte Jeder sehen, daß zwischen Lia Wälti und den „Bambinis“ Sara und Maali die Chemie stimmt. Aus sicherer Quelle wusste ich, daß Sara und Maali persönliche Abschiedsgeschenke für Lia gebastelt haben. Da auch Lisa Schmitz gerade für ihre kleinen „Kolleginnen“ ein Herz hat, wollte ich sehen, ob ich dies bezüglich ein paar Fotos machen kann. Ich war mal dabei, als nach einem „zu-Null-Sieg“ im Karli Lisa sofort nach dem Abpfiff hinters Tor ging und die dort wartende Maali abklatschte. Das wäre ein Foto wert gewesen ! Na und dann konnte ich ein Foto schießen, welches mir schon sehr lange im Kopf rumschwirrte: Bernd Schröder mit unseren jüngsten Turbinchen. Als ich auch dieses Foto im Kasten hatte, war ich mit mit und der Welt zufrieden. Aber schaut euch die Foto’s selbst an !


Wo die Große ist, will die Kleine auch hin.
C2-Keeperin Anna (ab Herbst Sportschule)
und Bambini-Keeperin Maali


Lia, nicht mit fremden Federn, sondern
mit ihrem „größten“ Fan Sara


Turbine’s jüngste und „älteste“
Keeperin – Maali und ihr Idol Lisa


„Uns Bernd“ mit den Bambinis Maali und Elaine
oder: „eine alte Turbine-Eiche mit ihren jungen Trieben“




Sei nicht traurig, Pots-dammm! Turbine – SC Sand am 03.06.18

Spielbericht zur AFBL-Partie: Turbine Potsdam gegen den SC Sand am 03.06.2018

 

Tränenreich ging es am vergangenen Sonntag im „Karli“ zu. Erst weinte die U17 und später beweinten Menschen Abschiede. Nähern wir uns jedoch dem „Tal der Tränen“ schrittweise.

Engagiertes Coaching (Foto: SL)

Das „Vor-Spiel“: U 17- Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Köln

Am letzten Spieltag der Saison 2017/18 wurde doppelt so viel Fußball gespielt wie sonst. Bevor der FC Sand zur Sonntagnachmittags-Kaffeezeit im „Karli“ begrüßt wurde, stand der Stadionrasen für das U17-Halbfinal-Rückspiel Turbine Potsdam gegen den FC Köln an. Besonders auffällig und bewundernswert zeigte sich hier übrigens die Kölner Trainerin, die mit einer fulminanten, überbordenden Körpersprache die Mannschaft vorantrieb und die Bedeutung des Spiels ganz klar einzuordnen wusste.

Der Fanclub, der gewöhnlich den Vormittag des letzten Spieltages für einen gemeinsamen Ausflug mit einer Nachwuchsmannschaft nutzt, nahm nach der Ankündigung dieses „Vor-Spiels“ sofort von der Tradition Abstand und war sich einig, früher ins Stadion kommen zu wollen, um den Turbine-Nachwuchs lautstark zu unterstützen. Für die jungen Mädels bot sich demzufolge eine ungewohnte, aber sicher hochmotivierende Stadionkulisse.

Das Hinspiel eine Woche zuvor war 2:2 ausgegangen – und auch hier stand es nach 80 Minuten, was in dieser Altersklasse den Schlusspfiff bedeutet, 1:1. Also folgte (ohne Nachspielzeit) ein Elfmeterschießen, was grundsätzlich immer Spielspannung und Nerv-Glück bedeutet.  Und hierbei kommt die erste Träne ins Spiel, denn die stadionunerfahrenen Nerven versagten beim Turbine-Nachwuchs. Das Rückspiel ging somit verloren, die Trauer war groß, der Kölner Jubel sichtbar und gut zu hören. Wäre der Rasen keine gut geebnete Fläche, hätte der Turbine-Nachwuchs mehrere Pfützen hinterlassen. Aber den jungen Kickerinnen stehen alle Türen und Stadiontore offen, auch wenn zuerst einmal die gesamte Welt zusammenbricht.

Zwischen den beiden Spielen

Zwischen dem einen und dem anderen Spiel gab es sehr viel Kuchen zu essen, denn im Eingangsbereich fand ein regelrechter Kuchen-Battle statt. Zum einen lud Rudis eigene Klasse 10A zum Kuchenessen ein. Die Schüler_innen nutzten die Stadionkulisse, um für ihre Abschlussfeier zu sammeln. Zum anderen versuchten die Eltern des Turbine-Nachwuchses unter den Fittichen der Nachwuchstrainerin Bettina Stoof, ihren Kuchen gegen eine Spende anzubieten, um die Nachwuchsarbeit fördern zu können. Das Überangebot erbrachte nicht den erwarteten Erfolg, aber Kleinvieh macht auch Mist. Tränen flossen hierbei aber nicht.

 

Abschiedstränen

Kurz vor 14 Uhr liefen dann beide Mannschaften der 1. Bundesliga auf. Eine große Zeremonie bahnte sich an, denn es galt, fünf Spielerinnen zu verabschieden, darunter auch die Kapitänin und ein Turbine-Urgestein. Bereits im Spielertunnel kullerten die ersten Tränen über die Kapitänswange.

Folgende Spielerinnen wurden verabschiedet:

Fanclub-Geschenk an Tabi (Foto:Saskia) (Foto:Saskia)

Tabea Kemme, die vereinstreue Stamm- und Nationalspielerin, derzeit verletzt, die nach 4383 Tagen Vereinszugehörigkeit den Verein in Richtung Arsenal London verlässt.

Lia Wälti, die Kapitänin, Schweizer Nationsspielerin und Stammspielerin über fünf Jahre, die große Dankbarkeit an alle Anwesenden sendete und ebenfalls nach London aufbricht.

Eseosa Aigbogun, eine weitere Schweizerin, die zwei Jahre für Turbine kickte und immer quirlig über die Seite nach vorne lief, aber vor dem Torgehäuse zu oft zu viel Respekt hatte. In welche Richtung sie demnächst läuft, ist derzeit noch ungewiss.

Marina Georgieva, Österreicherin, die ein Jahr lang für Turbine kickte und nun zum aktuellen Tagesgast FC Sand wechselt. Übrigens ließ sie wissen, dass es von Sand aus noch eine halbe Stunde weiter nach Hause ist als von Potsdam aus– unglaublich! Der Fanclub hat ihr versprochen, in Sand für sie zu jubeln.

Laura Lindner, aus dem eigenen Nachwuchs stammend, die nun in die zweite Mannschaft zurückkehrt und somit gar nicht so richtig geht.

Die fünf Spielerinnen wurden vor dem Anpfiff vom Vorstand mit Sekt und gerahmten Trikots verabschiedet. Der Fanclub „Turbinefans“ reihte sich auf kreativ Art und Weise in die Dankesgemeinde ein und überreichte neben den mittlerweile traditionell sonderangefertigten blau-weißen Rosensträußen auch einige XXL-Foto-Collagen: Diese Unikate werden in  mühevoller und zeitintensiver Kleinarbeit jedes Mal vom Fanclubmitglied Marina Hartmann gebastelt und werden sicherlich einen Ehrenplatz in den heimischen vier Wänden erhalten. Als Schmankerl überreichte der Fanclub nalle Spielerinnen, die 5 Jahre und länger dem Verein zugehörig waren ein Saisontrikot, das auf dem Rücken die Anzahl der Vereinstage anzeigte. Danke hier an die Ideengeberin und Strichlisten-Erstellerin: Mini sowie an Dagi und den Fanshop, welche die praktische Umsetzung möglich machten.

So ein hübsches Trikot! (Foto: SL)

Dass sich Tabi sofort dieses Trikot-Geschenk überstreifte und die nächsten Stunden mit der Zahl 4383 durchs Stadion und drumherum lief, zeugte von ihrer Freude übers Geschenk und der Wertschätzung gegenüber den Fans.

Auch die Choreo im Fanblock D, die von den beiden Fans Caro und Mini erdacht, produziert und organisiert wurde, war eine Augenweide. Herzlichen Dank den beiden für Idee und Engagement!

 

Das letzte Spiel der Saison 2017/18 – gegen den SC Sand

Nun noch ein paar Worte zum Spiel, das eher eine Nebensache darstellte, denn es ging wiederholt um ein dickes, fettes Nichts. Der 4. Tabellenplatz war bereits einen Spieltag zuvor sicher nach vorn und hinten einbetoniert worden. Es galt nun, ein schönes Fußballfest zu feiern. Die Sonne, die sich vormittags gar nicht gezeigt hatte, kroch hinterm dem „Waschküchen“-Himmel hervor und spielte eifrig mit.

Die Abschiedszeremonie vor Spielbeginn zeigte Wirkung: Völlig von Sinnen, emotional umdisponiert, klingelte es bereits in der 3.Minute in Lisa Schmitz‘ Tor. Leider. Gedankenverloren.

Danach trocknete der laue Sommerwind  die Tränen und es ging mit der Kapitänin an Bord volle Kraft voraus! Potsdam gewann die Überlegenheit und Nina Ehegötz kitzelte einen Elfmeter heraus. Feli Rauch versenkte diesen eiskalt im Netz – Ausgleichstor! Die Blockfahne wurde im Fanblock eilig entrollt und ein 1.600 stimmstarker Chor sang das enthusiastisches „Olé“.

Anschließend plätscherte die Partie so dahin, wobei man Lia Wälti anmerkte, dass sie unbedingt ein Abschiedstor erzielen wollte. Die Chance war da, neben ungezählten anderen…, aber der Siegtreffer ließ auf sich warten. Erst in der 81. Minute machte Rahel Kiwic das Ding klar. Und Lara Prašnikar bestärkte sie zwei Minuten später darin. Mit 3:1 ging das Spiel wohlverdient und klar aus.

Ciao, ihr beiden! (Foto: SL)

Ein emotionaler Moment – um noch einmal auf das Tal der Tränen zurückzukommen – war die Auswechslung von Lia Wälti kurz vor Spielende. Zeitlupenartig verabschiedete sie sich von allen Spielerinnen und anschließend von den Fans. Merci vielmals, liebe Lia!

Autogrammstunde beim Fanfest (Foto: SL)

Im Anschluss an diese Begegnung wurde auf dem Platz neben dem „Karli“ ein kleines Fanfest, initiiert von der Allianz und AOK, gefeiert. Drei Hüpfburgen stellten die eigene Entscheidungsfähigkeit auf die Probe (Spaß aus Erwachsenensicht). Diesmal schlossen der Getränkewagen und Holzkohlegrill nicht mit Beginn des Festes – und die Autogrammjäger-Schlange war diesmal doppelt so lang wie beim letzten Mal.

Der herzliche Wortschwall und die Abschieds-Drückereien nahmen kein Ende und werden somit die fußballfreie Zeit überbrücken.

Allen einen schönen Sommer, den Spielerinnen und dem Team dahinter eine genussvolle, erholsame Zeit und den „auswandernden“ Spielerinnen breite Spazierwege mit nettem Weg-Dekor.

Der Fanclub feiert am 7. Juli sein Sommerfest und verabschiedet sich somit zeitverzögert in die Sommerpause.

Allen Turbine-Wohlgesonnenen eine gute Zeit und Dankeschön für euer herzensgutes Engagement!

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Text: Susanne Lepke

Fotos: Saskia und Susanne Lepke und eine unbekannte Fotografin > uF:-))

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 




Die Geschichte vom Austrudeln der Saison – 1899 Hoffenheim gegen Turbine Potsdam

Spielbericht zur AFBL-Begegnung: 1899 Hoffenheim gegen Turbine Potsdam am 28.05.2018

 

Der Hoffenheimer Fanclub „Blue Angels“

Auf zur letzten Auswärtsfahrt nach Hoffenheim. Es sollte die einhundertneunzehnte in der Fanbusgeschichte sein, und die längste der Saison noch dazu. Auch wenn „die Sache gegessen war“, es also um nichts mehr ging außer einen vierten Tabellenplatz zu sichern, nahm eine große Anzahl treuer Turbinefans in dem Bus Platz, sodass dieser fast ausgebucht gegen 4.30 Uhr morgens losrollte.

Es gilt, bei anstehenden Auswärtsspielen immer zwei Erlebnisse zu haben: Erstens das Live-Gegucke vor Ort incl. der Nähe zur Mannschaft – und zweitens die Fanbusfahrt an sich. Und es gilt, dass man die Mannschaft stets unterstützt, in welcher Situation auch immer.

 

Lobpreisung der Hoffenheimer Gastfreundlichkeit

Hoffenheimer Fanfähnchen

Der Ausflug ins Kraichgau lohnte sich vollkommen! Nicht nur, weil die Zeremonie auf dem Rasen zu Hoffenheim vor dem Spielbeginn eine ganz eigene und somit besondere ist: Eine über 100 Jahre alte Hymne, das „Badnerlied“, quillt inbrünstig aus den Stadion-Lautsprechern. Zu diesen „uralten“ Hymnenklängen, die das Kraichgauer Land lobpreisen, schwenkt der„Hoffi“-Fan Jens Zimmermann auf dem Spielfeld die XXXXL-Fanclub-Fahne der „Blue Angels“ sanft und kraftvoll hin und her.

Ja, und dann diese warmherzige Stadionatmosphäre – auch uns fernangereisten Gästen gegenüber – unglaublich! Die Turbinefans, die mit dem „doppelten bayerischen Schock“ gebranntmarkt waren, was das gegensätzliche Erleben von Gastfreundschaft betrifft, genossen in Hoffenheim eine wahre Seelenwellness-Kur.

Der Stadionsprecher begrüßte mehrfach die angereisten Fans aufs Herzlichste. Er gestattete auch das Mitsprechen der Spielernamen beim Verlesen der Mannschaftsaufstellung. Der Eintrittspreis lag bei freundschaftlichen 3 Euro. Diese finanzielle Freundschaftsgeste war übrigens ein Auslöser einer spontanen Spendenaktion der im Bus sitzenden Turbinefans, die schnell mal

130 €

für den Hoffenheimer Nachwuchs sammelten und vor Ort übergaben. Und der Stadionsprecher bedankte sich dafür hörbar, eine Nachwuchstrainerin juchzte drauflos.

Und auch die Einlasskontrollen waren so etwas von frauenfußballgeerdet! Mit angemessener Gelassenheit und Ver- statt Misstrauen gewährten die Ordner den Stadioneinlass.

Die Toiletten waren in einem sauberen und gut klimatisierten Zustand, das kulinarische Angebot breitgefächert. Der Höhepunkt des Schleckergenusses war ein Eisbecher mit frischen Erdbeeren, Schlagsahne und Eierlikör, kreiert von einem sehr freundlichen Eismann.

Und dann scheint es noch weitere Fußballfamilien in Deutschlands Frauenfußballwelt zu geben. Oft wird von der Turbine-Familie gesprochen, aber besucht man das „Ländle“, spürt man eine familiäre, herzenswarme „Hoffi“-Familie. Spätestens dann, als die Verabschiedungszeremonie der sechs Hoffenheimer Spielerinnen mit teilweise tränenerstickter Stadionstimme durchgeführt wurde.

All diese oben erwähnten Lobpreisungen wären eine neu zu komponierende Stadionhymne wert. Der grobe Song-Text steht:-)

 

Ein saisonaustrudelnder Spielverlauf

Einzug der Mannschaften

Und nebenbei wurde auch noch Fußball gespielt. Das vorletzte Spiel dieser Saison, für Hoffenheim das letzte Heimspiel.

Ein hitziges Spiel, wenn man das ausschließlich auf die hochsommerliche Wetterlage bezieht. Die Rasensprenger liefen vor dem Spiel sowie in der Halbzeitpause und wurden von den Spielerinnen als Mannschaftsdusche benutzt. Es gab Spielunterbrechungen aufgrund von Trinkpausen. Dem Hoffenheimer Maskottchen, dem Elch „Hoffi“, war es in seiner Kluft vermutlich zu warm, er war diesmal nicht zu sehen.

Und die Torbienen starteten lethargisch in diese Partie. Wie in Zeitlupe liefen sie dem Ball in den ersten 30 Minuten hinterher und ließen vermuten, sich  jeden Schritt zweimal überlegen zu wollen. Hoffenheim zeigte sich in dieser Anfangsphase hitzegestählter und zielte eifrig mehrmals auf das Potsdamer Tor, was diesmal von Turbines zweiter Torfrau Vanessa Fischer gehütet wurde. Es hätte in dieser ersten halben Stunde locker die Hoffenheimer Führung bedeuten können, aber dank der souverän agierenden Vanessa Fischer konnte das gerade noch so verhindert werden.

Lag diese mindere Spielqualität der Turbinen tatsächlich an der Hitze oder an der mangelnden Motivation oder an der veränderten Mannschaftsaufstellung? Denn neben Lisa Schmitz blieb auch die Kapitänin Lia Wälti auf der sonnendurchtränkten Auswechselbank sitzen. Die Turbinefans wurden in der ersten halben Stunde Zeugen einer austrudelnden Saisonspiels, dem das klare Ziel fehlte.

 

Befeuerung der Hitze

Schon wieder Torgejubel

Aber dann wurde das wohlbekannte Dampflökchen „Huth! Huth!“ mit ein paar gleißenden Kohlen befeuert und netzte in der 37. Minute zum 1:0 ein. Dieses Führungstor bedeutete eine Initialzündung, denn jetzt schaltete die gesamte Mannschaft einen, in der zweiten Halbzeit sogar zwei Gänge höher. Spätestens jetzt konnte man begeistert dem Spielgeschehen zuschauen. Vergebene Torchancen oder nicht ankommende Finalpässe wurden von den Fans nachsichtig als „gute Idee“ betitelt. Und als die eingewechselte Wibke Meister nach gefühlten 15 Sekunden Spielpraxis auf 2:0, später sogar auf ein 3:0 erhöhte, wurde die Entscheidung, an der letzten Auswärtsfahrt teilzunehmen, bestätigt.  Da ein Dampflökchen nicht ohne Qualm, äh Rauch, vor sich hintuckern kann, stand Feli Rauch in einer Situation goldrichtig und versenkte den Ball zum 4:0 im gegnerischen Netz.

Spätestens jetzt zeigten sich die Turbinefans auf den Rängen extrem freundlich und den Einheimischen zugewandt, indem sie dem nebenan sitzenden Hoffenheimer Mädchenchor mit den eigenen Trommeln „taktvoll“ unterstützten.

Mit vier Toren wurde Rang vier gesichert.

 

Daaaanke!

Das war die letzte Auswärtsfahrt in dieser Saison. Der Fanbus wird nun für die nächsten vier Monate bis Mitte September eingeparkt. An dieser Stelle ein ganz dickes Dankeschön an unsere herzensguten und sicher lenkenden Busfahrer Peter und „Detlef mit f“. Ihr seid eine wahre Wohltat! Und wir sehen uns zum Sommerfest des Fanclubs!

Und ohne unseren, kompetent organisierenden und durchdacht wirtschaftenden Hartmut Feike wären diese Fanbusfahrten undenkbar. Ein 119-faches Dankeschön!

 

Das letzte Spiel im heimischen „Karli“ wird am kommenden Sonntag (3. Juni) ausschließlich für die Fans arrangiert werden – als Dank der Spielerinnen an ihre treuen und reisefreudigen Fans. Jedenfalls könnte man davon ausgehen.

Lasst uns ein fröhliches Fußballfest zum Saisonabschluss feiern! Vorher, um 11 Uhr spielt noch dazu die U17 im „Karli“, also kommt früher und unterstützt unseren Nachwuchs lautstark!

 

Text: Susanne Lepke

Fotos: Felix Adamczik




Ohne Gnade und Barmherzigkeit – Bayern München gegen Turbine Potsdam

Spielbericht des AFBL-Spiels FC Bayern München Frauen gegen Turbine Potsdam am 06.05.2018 

Es mussten mehr als 24 Stunden ins Land ziehen, um die Schreibblockade für diesen Spielbericht zu überwinden.

Der Sonntagsausflug nach München in das mittlerweile „heißgeliebte“ Grünwalder Stadion hat trotz bestem Frühlingssonnenwetter dunkle Wolken aufziehen lassen. Vor drei Wochen, als der Fanbus schon einmal dieses Ziel mitsamt der nichtvorhandenen Parkmöglichkeit angesteuert hatte, kehrte die reisefreudige Potsdamer Fangemeinde irritiert zurück. Das Pokalhalbfinale ging damals 3:1 verloren und die in der Allianz-Frauenbundesliga einmalig strenge Stadionordnung führte dazu, dass das knallgelbe Fan-Maskotten „Torbienchen“ gnadenlos von der bayerischen Security weggesperrt wurde.

Wenig erpicht auf das erneute Erleben dieser unbarmherzigen Art von „Gastfreundschaft“ rollte der Fanbus erneut am sehr frühen Sonntagmorgen los, da den Fans trotz allen Unmuts die Unterstützung der Mannschaft vor Ort noch mehr am Herzen lag als das eigene Willkommensgefühl. „Turbigees welcome“- mit Kuscheltier-Begrüßungsgeste am Busbahnhof von gutmenschelnder Geschäftsstellenabgeordneten empfangen – ein ungeträumter Traum😉

der Fanbus unterwegs nach München

15 Stunden Busfahrt für ein 90-Minuten-Spiel, das ist ein persönlicher Einsatz, der ebenfalls einmalig in der Allianz-Frauenbundesliga ist.

Ordnungsgemäß und fristgerecht hatten die mitreisenden Fans ihre Fanutensilien bei der Geschäftsstelle des FC Bayern Frauen angemeldet. Die umfangreiche Verbotsliste wurde während der letzten drei Wochen um das Wort „Maskottchen“ nachträglich erweitert.

Als der Fanbus vor dem Stadion hielt, unterbrachen die Einlasskontrollen jäh ihre Arbeit und wendeten all ihre Blicke dem einrollenden Fahrgefährt zu. Ein komisches Gefühl, das die Businsassen ereilte. Waren wir Potsdamer Hooligans– oder was? Ein Empfangsdamenduett der bayerischen Geschäftsstelle postierte sich mitsamt einer detaillierten Fanutensilien-Erfassungsliste  vor dem Bus und verkündete, dass sie hier standhaft ständen, um die 20 Maskottchen abzuwehren, die gar nicht erst aus dem Bus aussteigen dürften. Ansonsten drohe dem Herrchen oder Frauchen ein Stadionverbot. Die bayerische Abwehrkette gegen den Plüsch(tier)-Angriff stand felsenfest, schnappte nach Luft und diskutierte nicht.

Sprachlosigkeit. Unverständnis. Frust.

UNWÜRDIG

Das knallgelbe Maskotten „Torbienchen“ reiste seit 10 Jahren zu allen Turbine-Spielen innerhalb und außerhalb Deutschlands mit, eine Herzens-Sitte, die an all den anderen Orten auf Gegenliebe bzw. Toleranz stieß. Aber nicht in der bayerischen Landeshauptstadt! Auf gar keinen Fall. Ausgeschlossen!

Reisen bildet und öffnet Horizonte… aber die Motivation, einheimische Regeln mit denen der anderen 11 Bundesliga-Stadien und zzgl. mit den europäischen Gepflogenheiten  abgleichen zu WOLLEN, tendiert gnadenlos gegen Null. Warum dieses bayerische „Abseits“-Verhalten? Gab es in der Regionalgeschichte jemals einen „Toleranz-Edikt“?

Dass es die Aufgabe der Einlasskontrollen ist, bestehende Regeln durchzusetzen, soll hier nicht kritisiert werden. Das WIE steht nicht infrage, aber das WAS: Inwieweit die Grünwalder Regeln zur Fankultur des Frauenfußballs passen, sollte unbedingt hinterfragt werden, wenn man den Frauenfußball als eigene Sportart mit all ihrem Flair einzuschätzen weiß. Hier wird mit Kanonen auf Spatzen – oder auch Bienen – geschossen. Die Kommunikationskultur erscheint dogmatisch, ein Austausch von Argumenten wird nicht geduldet, es gibt nur ein schnarrendes Entweder – Oder. Das hat mit dem harmonischen und sportlich fokussierten Geist des Frauenfußballs nichts zu tun – und bleibt damit weiterhin unverständlich.

Potsdam verfügt seit über 20 Jahren über eine allmählich gewachsene, authentische Fankultur. Hier wird Frauenfußball tatsächlich ernsthaft gelebt, hier erübrigt sich der Vergleich mit dem Männerfußball, hier muss auch nicht auf die Daseinsberechtigung unter dem Dach eines Männerfußballvereins hingewiesen werden. Und wenn „Babelsberg 03“ im „Karli“ spielt, gelten andere Einlasskontrollen als bei einem Turbine-Spiel.

Falls es in den nächsten 20 Jahren tatsächlich dazu kommt, dass sich ein waschechter bayerischer Fanbus nach Potsdam verirren sollte: Hier erhalten Plüschtiere ungehinderten Zugang ins „Karli“ und eine extra Kuscheleinheit, versprochen!

Nun zum Spiel.

Nach dem Aufhängen der angemeldeten und zertifizierten Fahnen und Banner sowie dem Ausbreiten der Blockfahne ergriff der Stadionsprecher das Wort. Ob die weitangereisten Fans aus Potsdam begrüßt wurden, kann hier nicht sicher bekundet werden. Gehen wir einfach mal davon aus, denn es gehört sich so.

Aber da sich das Sprechtempo beim Verlesen der Mannschaftsaustellung bis zur Nennung der Auswechselbank rasant und ignorant steigerte, machte das Mitsprechen der Spielernamen (ja – wir können alle auswendig mitbrüllen und den Gesichtern zuordnen) unmöglich. Was soll’s. Wenn doch wenigstens das betont langsame Vorlesen der bayerischen Spielernamen einen Sinn ergeben hätte … aber Stille als Antwort kann auch beruhigend wirken.

FREIHEIT FÜR TORBINCHEN

Die Choreo in A4-Blatt-Größe mit dem Spruch „Freiheit für Torbienchen“ ging glatt über die Bühne und wurde zur zweiten Halbzeit wiederholt, da sich ein weiterer Übertragungssender „Sport1“ hinzugeschaltet hatte.

 

 

 

„gut gefüllte Haupttribüne“

Nachdem beide Mannschaften wieder brav und mit starkem medialen Auftritt der Geister-Haupttribüne zugewinkt hatten, ertönte der Anpfiff.

Die Turbinen starteten gut ins Spiel. Ganz anders als vor drei Wochen, als sie das Kaninchen vor der Schlange erstarrten. Es war zu spüren, dass sie sich eine Revanche vorgenommen hatten und die allerletzte Mini-Chance auf die CL-Qualifikation nutzen wollten. Auch als es in der 7. Minute hinter Lisa Schmitz „klingelte“ und die beeindruckende Nicole Rolser einnetzte, sank nicht das Selbstvertrauen. Und die Antwort kam prompt vier Minuten später. Nina Ehegötz sorgte für den jubelumwobenen Ausgleichstreffer! Doch die Schiedsrichterin entschied sich für eine gravierende Fehlentscheidung. Das Tor zählte aufgrund eines „Abseits“ nicht, was keines war (vgl. Medienberichte, u.a. Telekomsport-Übertragung.)

Disput nach der Aberkennung des regulären Ausgleichtores

Eine Woche zuvor wurde ein Potsdamer Ausgleichtreffer durch eine Fehlentscheidung der Schiedsrichterin nicht anerkannt, jetzt wiederholte sich dieses Prozedere.  Und die Reaktion der Schiedsrichterin war es, ihre Inkompetenz mit gelben Karten zu übertünchen. Svenja Huth, die die Welt nicht mehr verstand, erhielt aufgrund ihres wiederholten Protestes eine gelbe Karte.

Matthias Rudolph sprach in der Pressekonferenz diplomatisch von einer „zermürbenden“ Wirkung. Die Qualität der DFB-Schiedsrichterinnen gehört unbedingt auf die DFB-Tagesordnung! Die Wertschätzung des Frauenfußballs als Sportart steht hier auf dem Prüffeld.

Trotz dieses nichtanerkannten Ausgleichtreffers hielt Potsdam weiter dagegen. Ein temporeiches Hin- und Her entspann sich, die Turbinen spielten gegen über dem Pokalhalbfinale wie verwandelt. Das konnte auch die sich fortsetzende mangelhafte Schiedsrichterleistung nicht stoppen.

Mit einem 1:0 ging es in die Halbzeitpause, alles war noch drin.

Der Start in die zweite Halbzeit gelang Nicole Rolser am besten. Das 2:0 saß und schnitt sich tief ins preußische Gemüt. Potsdam verlor den Mut und stellt notgedrungen auf Offensive um. Ein Risiko, denn die Abwehr wurde dadurch löchrig. Und somit passierte das, was passieren musste. Nicole Rolser tauchte ein drittes Mal vorm Potsdamer Gehäuse auf und netzte souverän ein. Danach war alles aus. Die Turbinen verloren den Kopf – und die Torhüterin Lisa Schmitz etwas später kurzzeitig das Bewusstsein. Ein ungeschriebenes Gesetz (ja, so etwas soll es geben…) im Sinne des respektvollen Umgang der Frauenfußballfans beider Seiten besagt, dass Fangesänge mit instrumentaler Untermalung aller Art augenblicklich verstummen, wenn eine Spielerin verletzt am Boden liegt.

Auch das verbale Angehen wie z.B. das hämische „Turbine abschalten!“ steht nicht im Fankulturgesetz des Frauenfußballs. Aber die Turbinefans schreiben nicht Gesetze und Verbotstexte, sie LEBEN mit all ihren wohlmeinenden Emotionen den Frauenfußball. Seit 1971.

Beide Dinge haben mit Achtsamkeit, Wertschätzung und Respekt zu tun. Da geht von Plüschtieren natürlich die größere Gefahr aus, die es gnadenlos zu bannen gilt.

Der restliche Spielverlauf war aus Potsdamer Sicht schmerzhaft anzusehen. Potsdam stand wie traumatisiert auf dem Platz oder lag bereits verprügelt am Boden, während die bayerischen Damen zielgerichtet weiter das Tor bestürmten. Am Ende klatschte die Klatsche gewaltig gegen das Potsdamer Selbstvertrauen. Eine so hohe Niederlage war mit Blick auf die erste Halbzeit nicht verdient. Und wer weiß, wie sich der Spielverlauf gestaltet hätte, wenn der Ausgleichstreffer nicht versagt worden wäre…

Enttäuschung pur

Respekt für die Turbine-Mannschaft, die sich trotz der bitteren Enttäuschung und Traurigkeit noch einmal aufraffte und bei den mitgereisten Fans bedankte. Das war nicht immer so – und kostet Überwindung. Aber die Fans wissen das zu schätzen.

Ein Trostpflaster war an diesem Spieltag, dass der USV Jena mit einem weiteren Erfolg (auswärts gegen Hoffenheim) die Abstiegsgefahr abfedern konnte. Aber wer Bayern im heimischen Stadion zu einem Unentschieden zwingt, steigt nicht ab😊

Und die Rückfahrtsstimmung im Fanbus war alles andere als leise. Sie war von Ironie, Sarkasmus und einem großen Berg an Witzeleien gekennzeichnet. Turbinefans eben, die besten Fans der Liga!

Mit oder ohne Maskottchen.

Uns hält nichts auf.

Und deshalb haben wir am kommenden Sonntag gegen Köln ein sehenswertes und erfolgreichen Spiel verdient! Es ist so schade, dass die Turbinen, wie bereits in der letzten Saison, auf der Zielgeraden stehenbleiben und die Chance auf die CL-Qualifikation nicht zu nutzen wissen.

Und der nächste Ausflug ins „Kruzifix-Ländle“ mit den christlichen Werten der Gnade und Barmherzigkeit liegt – Gott sei Dank! – in netter Ferne.

Aber die Choreo steht schon.

 

Text: Susanne Lepke

Fotos: Beatrice Martens

Illustration: Steffen Lepke

 

 

 

 

 

 

 

 




Turbines CL-Hoffnung von Essen vertilgt

Spielbericht zum AFBL-Spiel 1.FFC Turbine Potsdam gegen die SGS Essen am 29.04.2018

 

Zu den fünf wertvollsten Gefühlen, die der Mensch hegt, gehören

  • die Liebe
  • der Enthusiasmus/Tatendrang
  • die Neugierde
  • die Hoffnung und
  • die Dankbarkeit.

Und welches dieser fünf Emotionen steht auf dem 1. Platz? Na…?

Es ist nicht die Liebe – es ist die Hoffnung! (Die Liebe belegt übrigens nach dem Enthusiasmus den 3. Platz.)

Und diese Hoffnung ist heute kurz vor 15.00 Uhr im „Karli“ gestorben. Ja, die Hoffnung, sie stirbt bekanntlich zuletzt… Hoffentlich wird alles gut… Und so weiter, und so fort.

Zweikrampfkampf

Als aus der Mini-Chance auf eine CL-Qualifikation Spiel für Spiel – und spätestens nach dem fulminanten Bayern-Patzer gegen Jena am vergangenen Wochenende – die Hoffnung keimte und fast kurz vor der Blüte stand, als die Mini-Chance langsam zu einer Midi-Chance wuchs, als man wohlgelaunt und kuchensatt ins heimische „Karli“ strömte… ja, da kehrte Linda Dallmann, nicht allein, sondern doppelt, aus der Halbzeitpause zurück, mitsamt ihres prallen Enthusiasmus, auf den ein Turbinefan weder neugierig war noch dankbar zeigte, und besiegelte die Potsdamer CL-Hoffnung gnadenlos

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Die Enttäuschung über die nicht einkalkulierte Niederlage stand den Mädels nach dem Schlusspfiff tief im Gesicht geschrieben. Kein Lächeln – und trotzdem ein Applaus an die und von den Fans.

Hatte die erste Halbzeit noch immense Hoffnung versprüht und Svenja Huths Treffer in der 24. Minute ein zuversichtliches Hochgefühl ausgelöst, erzeugte Dallmanns Doppelschlag zu Beginn der zweiten Halbzeit eine gravierende mentale Blockade. Es ging nichts mehr. Und die desaströse Schirileistung garnierte diese Sackgasse obendrein.

Die eins, zwei – nein drei angereisten Essener Fans hatten etwas zu feiern – und Potsdam Trauerarbeit dauert an.

 

Wobei es trotzdem zwei Dinge an diesem Sonntagnachmittag gab, die Grund zur Freude lieferten:

Fußballtorte – gebacken von Otto

Die vom Fanclub initiierte Spendenaktion „Kuchen essen gegen Essen – damit der Turbine-Nachwuchs nicht hungert“ entpuppte sich als voller Erfolg: 1003,50€ kamen dank der backenden Fans und spendablen Stadionbesucher/innen zusammen!

Und Edelfan Dagi begab sich erstmals auf den blau-weißen Catwalk und schlüpfte als Spontanersatz in das Maskottchen-Kostüm.

 

Somit hat dieser Text jetzt einen positiven Ausklang erhalten.

 

Text: Susanne Lepke

Fotos: Felix Adamczik

 

 




Kuchen essen gegen Essen – damit der Turbine-Nachwuchs nicht hungert

Dass die Turbinefans nicht nur brüllen, sondern auch backen können, zeigten sie pünktlich zur Sonntagskaffeezeit im „Karli“. Nach dem Motto „Kuchen essen gegen (SGS) Essen“ sammelten sie am 29. April in einer geplanten Spendenaktion Geld für den Turbine-Nachwuchs. Die Aktion wurde ein voller Erfolg, denn das prallgefüllte Kuchenbuffet war bereits in der Halbzeitpause leergefegt – und in der Spendenbox lagen sage und schreibe satte 1003,50€!

Ein herzlichen Dankeschön allen Kuchenbäcker/innen, Kuchenverkäufer/innen, spendenden VIP-Lounge-Gästen und Stephan Schmidt für die organisatorische Unterstützung. Danke auch dem Stadion-Caterer, der diese Aktion tolerierte.

Text: Susanne Lepke

Fotos: Susanne Lepke, Jens Schröder

 




Sommer, Sonne, Sieg

Spielbericht zum AFBL-Spiel 1. FFC Frankfurt gegen 1.FCC Turbine Potsdam

 

Am heutigen Spieltage ertönte der erlösende Schlusspfiff gleich zweimal: Einmal in Frankfurt gegen Turbine Potsdam und ein zweites Mal bei der Partie Bayern München gegen unseren befreundeten USV Jena, der als Tabellenletzter dem Tabellenzweiten eine heimische Schmäh bescherten. Der spontane Jubel darüber brachte den Turbine-Fanbus auf der Autobahn-Rückreise fast ins Schlingern.

Die drei Verfolgerinnen der Tabellenspitze rücken nun immer enger zusammen und die Mini-Chance auf die CL-Qualifikation ist einen dicken Zentimeter breiter und einen dicken Zentimeter höher geworden.

Doch einen kleinen Schritt zurück:

Fans am Start

An einem herrlichen Supersonnen-Sonntag war Turbine Potsdam zu Gast bei dem Erzgegner der Frauenfußballgeschichte, dem 1. FFC Frankfurt (ohne Oder). Damals, als man weder Wolfsburg noch Bayern München schreiben konnte, gab es nur diese eine Topspiel in der Frauen-Bundesliga, wenn der  eine 1.FFC gegen den anderen 1.FFC spielte. 22 mal hatten die einen die anderen besiegt, 23 die anderen die einen – und 9 mal niemand den anderen. Und seit 2011 hatte Potsdam laut eines fleißig recherchierenden Kommentators kein Liga-Spiel mehr in Frankfurt gewonnen.

Spannung sollte bei diesen Zahlen und Fakten trotzdem nicht aufkommen. Die Zeiten großer Rivalitäten sind seit zwei, drei Jahren vorbei, seit Frankfurts Vereinssäckel nach dem Wegbrechen des Hauptsponsors geschmälert worden ist und nicht mehr munter u.a. bei Potsdam einkauft. Mittlerweile nähern sich die reinen Frauenfußballvereine der Liga liebevoll und zärtlich an.

Das spürten auch die Turbinefans, die in den Genuss einer netten Gastgeber-Geste von 25 Freikarten und weiteren ermäßigten Karten gelangte. Herzlichen Dank! Noch dazu bekam jede_r beim Stadioneintritt ein Tombola-Los in die Hand gedrückt, nur die Verlosung an sich waberte aufgrund der auf der Stehtribünenseite schwierig zu verstehenden Mikrofontechnik an den Fans vorbei.

Aber der Hauptgewinn blieb nicht liegen. Die drei Punkte, die nahm Potsdam trotz 11 unverwandelter Eckbälle und unfruchtbarer Freistöße und nervenaufreibender 100%-Torchancen mit. Denn es gab zum Glück unser „Dampflökchen“ Svenja Huth, die wie schon am vergangenen Mittwoch gegen Freiburg das Siegtörchen schoss.

Typische Situation – Haeberlin greift ab

Potsdam bestimmte insgesamt das Spiel, verzeichnete den höheren Ballbesitz, schoss an den Pfosten und schoss ins leere Frankfurt-Gehäuse, das nur noch von einer Abwehrspielerin verzweifelt bewacht wurde, zweimal direkt nacheinander nicht hinein. Frankfurt war viel leichter als Bayern München oder der SC Freiburg zu handhaben – aber Potsdam machte nichts daraus. Noch dazu zeigte sich die Ex-Turbine-Torhüterin Bryane Haeberlin in bester Verfassung und rettete die Hessinnen ein ums andere Mal souverän. Das gefühlte 5:0 blieb aus. Zum Glück wusste Frankfurt die Potsdamer Fehler nicht zu nutzen, sodass unterm Strich nichts passierte – außer dieses eine Törchen durch Svenja Huth.

So passierte es, das die einseitige Partie aufgrund der knappen 1:0-Führung in den letzten zehn Minuten unnötig spannend wurde, als Frankfurt beschloss, nochmal alles zu geben. Ein chaotisches Strafraumgewimmel entstand, das geordnete und sichere Abwehrspielspiel verbrannte in der Sonne.

Man könnte die unbefriedigende Spielqualität auf die athletische Belastung der englischen Woche schieben – oder auf das sonnenheiße Wetter zur Mittagszeit, das immer wieder nach Trinkpausen lechzen ließ. Selbst die Schiedsrichterin ließ sich dazu verführen, am Spielfeldrand kurz mal an Svenja Huths Trinkflasche zu nippen.

Unsere allerliebsten Busfahrer Peter und Detlef (obere Reihe, Nr.2 und3)

Wie dem auch sei, das Spiel war nicht sonderlich sehenswert, aber das frühe Aufstehen und Einsteigen in den Fanbus gegen 2.30 Uhr hatten sich gelohnt. Drei Punkte, Tabellenvierter mit zwei Punkten Abstand zum CL-Qualifikationsplatz.

Fünf Spieltage sind noch offen – schauen wir mal

Am kommenden Spieltag gegen die SGS Essen gibt es etwas zum Essen. Selbstgebackenen Kuchen der Fans, die mit dieser süßen Backgeste Spenden für den Turbine-Nachwuchs sammeln werden. Wir wünschen uns im Sinne der „Turbinchen“, dass diese Aktion ein Erfolg wird.

 

Text: Susanne Lepke

Fotos: Peter Tietze