Sommer, Sonne, Sieg

Spielbericht zum AFBL-Spiel 1. FFC Frankfurt gegen 1.FCC Turbine Potsdam

 

Am heutigen Spieltage ertönte der erlösende Schlusspfiff gleich zweimal: Einmal in Frankfurt gegen Turbine Potsdam und ein zweites Mal bei der Partie Bayern München gegen unseren befreundeten USV Jena, der als Tabellenletzter dem Tabellenzweiten eine heimische Schmäh bescherten. Der spontane Jubel darüber brachte den Turbine-Fanbus auf der Autobahn-Rückreise fast ins Schlingern.

Die drei Verfolgerinnen der Tabellenspitze rücken nun immer enger zusammen und die Mini-Chance auf die CL-Qualifikation ist einen dicken Zentimeter breiter und einen dicken Zentimeter höher geworden.

Doch einen kleinen Schritt zurück:

Fans am Start

An einem herrlichen Supersonnen-Sonntag war Turbine Potsdam zu Gast bei dem Erzgegner der Frauenfußballgeschichte, dem 1. FFC Frankfurt (ohne Oder). Damals, als man weder Wolfsburg noch Bayern München schreiben konnte, gab es nur diese eine Topspiel in der Frauen-Bundesliga, wenn der  eine 1.FFC gegen den anderen 1.FFC spielte. 22 mal hatten die einen die anderen besiegt, 23 die anderen die einen – und 9 mal niemand den anderen. Und seit 2011 hatte Potsdam laut eines fleißig recherchierenden Kommentators kein Liga-Spiel mehr in Frankfurt gewonnen.

Spannung sollte bei diesen Zahlen und Fakten trotzdem nicht aufkommen. Die Zeiten großer Rivalitäten sind seit zwei, drei Jahren vorbei, seit Frankfurts Vereinssäckel nach dem Wegbrechen des Hauptsponsors geschmälert worden ist und nicht mehr munter u.a. bei Potsdam einkauft. Mittlerweile nähern sich die reinen Frauenfußballvereine der Liga liebevoll und zärtlich an.

Das spürten auch die Turbinefans, die in den Genuss einer netten Gastgeber-Geste von 25 Freikarten und weiteren ermäßigten Karten gelangte. Herzlichen Dank! Noch dazu bekam jede_r beim Stadioneintritt ein Tombola-Los in die Hand gedrückt, nur die Verlosung an sich waberte aufgrund der auf der Stehtribünenseite schwierig zu verstehenden Mikrofontechnik an den Fans vorbei.

Aber der Hauptgewinn blieb nicht liegen. Die drei Punkte, die nahm Potsdam trotz 11 unverwandelter Eckbälle und unfruchtbarer Freistöße und nervenaufreibender 100%-Torchancen mit. Denn es gab zum Glück unser „Dampflökchen“ Svenja Huth, die wie schon am vergangenen Mittwoch gegen Freiburg das Siegtörchen schoss.

Typische Situation – Haeberlin greift ab

Potsdam bestimmte insgesamt das Spiel, verzeichnete den höheren Ballbesitz, schoss an den Pfosten und schoss ins leere Frankfurt-Gehäuse, das nur noch von einer Abwehrspielerin verzweifelt bewacht wurde, zweimal direkt nacheinander nicht hinein. Frankfurt war viel leichter als Bayern München oder der SC Freiburg zu handhaben – aber Potsdam machte nichts daraus. Noch dazu zeigte sich die Ex-Turbine-Torhüterin Bryane Haeberlin in bester Verfassung und rettete die Hessinnen ein ums andere Mal souverän. Das gefühlte 5:0 blieb aus. Zum Glück wusste Frankfurt die Potsdamer Fehler nicht zu nutzen, sodass unterm Strich nichts passierte – außer dieses eine Törchen durch Svenja Huth.

So passierte es, das die einseitige Partie aufgrund der knappen 1:0-Führung in den letzten zehn Minuten unnötig spannend wurde, als Frankfurt beschloss, nochmal alles zu geben. Ein chaotisches Strafraumgewimmel entstand, das geordnete und sichere Abwehrspielspiel verbrannte in der Sonne.

Man könnte die unbefriedigende Spielqualität auf die athletische Belastung der englischen Woche schieben – oder auf das sonnenheiße Wetter zur Mittagszeit, das immer wieder nach Trinkpausen lechzen ließ. Selbst die Schiedsrichterin ließ sich dazu verführen, am Spielfeldrand kurz mal an Svenja Huths Trinkflasche zu nippen.

Unsere allerliebsten Busfahrer Peter und Detlef (obere Reihe, Nr.2 und3)

Wie dem auch sei, das Spiel war nicht sonderlich sehenswert, aber das frühe Aufstehen und Einsteigen in den Fanbus gegen 2.30 Uhr hatten sich gelohnt. Drei Punkte, Tabellenvierter mit zwei Punkten Abstand zum CL-Qualifikationsplatz.

Fünf Spieltage sind noch offen – schauen wir mal

Am kommenden Spieltag gegen die SGS Essen gibt es etwas zum Essen. Selbstgebackenen Kuchen der Fans, die mit dieser süßen Backgeste Spenden für den Turbine-Nachwuchs sammeln werden. Wir wünschen uns im Sinne der „Turbinchen“, dass diese Aktion ein Erfolg wird.

 

Text: Susanne Lepke

Fotos: Peter Tietze


 

 

 

 

 




Völlig befreit gegen Freiburg

Spielbericht zum AFBL-Spiel: Turbine Potsdam gegen SC Freiburg am 18.04.2018

 

„Oh, wie ist das schön, oh wie ist das schön…!“, erschallte es am lauen Mittwochabend durch das heimische „Karli“-Stadion in Potsdam-Babelsberg, als die Schiedsrichterin Hussein ihr schrillklingendes Werkzeug endlich bediente. Die Fanrufe „Abpfeifen!Abpfeifen!“ hatten endlich ihr Gehör gefunden.

Spannend von Anfang bis Ende war diese Spielbegegnung des bisher sehr erfolgreich aufspielenden Tabellendritten SC Freiburg gegen den Tabellenvierten Turbine Potsdam. Beim Hinspiel hatte man sich, wie leider zu oft in dieser Saison, unentschieden getrennt.

Zittrig spannend war auch die zweifelnde Erwartungshaltung der Fans: Wie würden die Torbienen nach dem DFB-Pokal-Aus-Debakel drei Tage zuvor gegen Bayern München hier nun auftreten? Würde sich die Spielweise um 180 Grad drehen und ein passendes Spielrezept gegen die starken Breisgauerinnen finden lassen? Die englische Woche war gespickt mit Spitzenspielgegnern: Erst Bayern München, jetzt der SC Freiburg und vier Tage später der FFC Frankfurt.

Freiburg-Fans von der Spree

Die späte Nachmittagssonne strahlte und lachte insbesondere die beiden Torhüterin tiefstehend ins Gesicht. 1227 Zuschauende hatten sich auf den Weg ins „Karli“ gemacht, unter anderem ein waschechtes Freiburger Fanhäuflein, das aufgrund der weiten Entfernung Potsdam als Kurzurlaubsziel mit zwei Übernachtungen auserkoren hatte. Dem gesellte sich ein weiteres,  vermutlich aus Berlin stammendes zweites Fanhäuflein hinzu, das engagiert und fahnenumwickelt die Freiburger Mannschaft unterstützte.

Aber Heimspiel ist Heimspiel! Und die Stimmung war perfekt und steigerte sich zum Ende hin zur kleinen Extase, denn das Spiel war megaspannend! Beide Mannschaften gaben sich nichts. Beide Mannschaften hatten ein klares Ziel!

Freiburgs Ansinnen war es, Punkte für den Tabellenplatz Nr.2 zu ergattern, um damit die sehr erfolgreich verlaufende Saison unterstreichen zu können, bevor am Saisonende der Leerkauf der Mannschaft erfolgen würde… Potsdam wollte sich mit einem Sieg die Mini-Chance auf eine Champions-League-Qualifikation erhalten.

Ein Spiel auf Augenhöhe, mit einem flotten Hin und Her, mit engagierten Zweikämpfen und beiderseitigem Druck nach vorn, mit einigen Torchancen, so auch einem doppelten Lattenknaller für Potsdam. Hier trafen tatsächlich Gleichgesinnte aufeinander. Diese Spannung hielt auch den Freiburger Trainer Jens Steuer oft nicht in seiner Coachingzone, was die Turbinefans verbal einige Male maßregelten.

Die zukünftig blau-weiß aufspielende Lena Petermann vom SC Freiburg wurde von den Turbinefans aufmerksam beäugt und am Ende als gut befunden. Auch die Ex-Turbine Caro Schiewe, die Freiburger Kapitänin, schaute man gern zu. Erfreulich war auch, dass Melissa Kössler erstmals in der Startaufstellung stand und ihr Bundesliga-Debüt gab. Auch Lara Prasnikar spielte von Anfang an.

Endstand

Die Befreiung erfolgte über ein wunderschönes Freistoßtor in der 73. Minute durch unser Dampflökchen Svenja Huth. Das Dampflok imitierende „Sch-Sch-Sch“-Geräusch mit dem darauffolgende Hupsignal „Huth! Huth!“ durchkreuzte das „Karli“ mehrfach. Diese verwandelte Standardsituation war der Lohn für die harte, willensstarke, kämpferische und „kartengelbe“ Arbeit. Am Ende war Potsdam tatsächlich um dieses hauchzarte Freistoßtor besser als Freiburg.

Und der Grund des Erfolgs war…?

Das knallgelbe Bienchen-Maskottchen der Turbinefans durfte wieder live dabei sein. Ihm war es nämlich  erfolgreich gelungen, sich aus den „bayerischen Gardinen“, hinter die es beim DFB-Pokal-Halbfinalspiel am Sonntag zuvor aufgrund unnachvollziehbar strenger Stadion-Einlass-Regeln verbannt worden war, zu befreien.

Danke, Mädels, für eure willensstarke und erfolgreiche Leistung!

Wir wünschen uns eine analoge Fortsetzung beim nächsten Spiel am 22. April gegen den FFC Frankfurt! Für dieses Wunsch steigen eure Fans auch gegen 2.30 Uhr morgens in den Fanbus ein:-)

 

Text: Susanne Lepke

Fotos: Beatrice Martens




Maskottchen hinter Gittern

Aus der Traum vom Finale in Köln! Das spart Zeit und Geld, was man nun für ein gesellig-entspanntes Familiengrillen zu Pfingsten investieren kann. Ist das ein Trost?

Nach dem vorangegangenen Bundesliga-Spiel gegen Wolfsburg, was nur knapp verloren ging, war ein gewisser Optimismus auf ein erfolgreiches Halbfinalspiel vorhanden.

Turbinefans am Start

Der Fanbus, der an diesem Aprilsonntag zwischen 6.00 und 1.00 Uhr zweimal quer durch Deutschland fuhr, war gut gefüllt. Über das Bus-„Mikroskop“ wurden zur allgemeinen Aufklärung die umfangreichen Einlasskontroll-Regeln des FC Bayern bezüglich der Dinge, die ins Stadion mitgenommen werden dürfen bzw. deren Mitnahme nicht gestattet ist, verlesen. Erstaunlich viel neues Wissen, was ein erstes Kopfschütteln der stadionerfahrenen Frauenfußball-Fangemeinde verursachte. Denn das Klientel der Frauenfußballfans gilt aus freundlich, nett und gemäßigt.

Ein Auszug: Rucksäcke und Taschen, die größer als ein DIN A-Blatt sind, dürfen nicht ins Stadion hinein. Trommeln, die unten offen sind, sind gestattet. Eine Aussage zur Mitnahme von Fanfaren blieb ungeregelt? Na ja, „unten offen“ waren sie ja… Und die XXL-Ratschen, was war mit diesen?

Dienjenigen Leser_innen, die einen genaueren Einblick erhalten wollen, sei dieser Link empfohlen: bayrisches Regelwerk.

Auf der Hinfahrt

Also lud der Fanbus direkt vorm Grünwalder Stadion knapp 40 wohlgestimmte Fans aus, die aufgeklärt klitzekleine Stoff- und Plastiktütchen bei sich trugen. Und weitere 100 Fans gesellten sich aus den umliegenden Ortschaften dazu oder entsprangen alternativen Verkehrsmitteln wie Flugzeug, Zug oder Auto.

Und dann passierte es, was die reisefreudigen und stadionerfahrenen Turbinefans im In- und Ausland noch nie erlebt hatten:

Das knallgelbe Maskottchen „Turbinchen“ musste hinter Gittern!

Turbinchen hinter Gittern

Eingequetscht zwischen all den abgegebenen Rucksäcken und Taschen, die größer als ein DIN-A4-Blatt  waren, musste es nun die nächsten 90 Minuten ausharren. Gefahr im Verzug!

Und die „unten offenen“ Fanfaren und die Fahnen, deren Stangen runder als 2cm waren, und die leere Tasche, die die Fanblockfahne transportiert,  und ein liebevoll gemaltes Fanplakat, gesellten sich dazu. Ein chaotisch, bunt gemixtes Garderoben-Provisorium im Grünwalder Stadion, von strengen Security-Blicken und einem flatternden Plastik-Absperrband bewacht.

Aber wie sollten unsere Turbinen ohne das gewohnte Bienen-Kuscheltier-Maskottchen spielen?

Mit großem Unverständnis gegenüber den strengen Regeln, die sicherlich sinnvoll auf die Männerfußballwelt zutreffen und hier stringent Anwendung finden sollten, nahmen die Turbinefans Platz. Jedoch geht dieses Regelwerk des FC Bayern Frauen völlig an dem üblichen, gemäßigten Verhalten der Frauenfußballfans vorbei. Hier wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Warum auch immer.

Die bayrischen Fans wurden unmittelbar als lautstarke Wesen zur Kenntnis genommen. Der Stadionsprecher ließ das tempoangemessene Mitsprechen der Spielernamen bei der Mannschaftsaufstellung wieder einmal nicht zu. Vielleicht gibt es auch dazu eine Regel? Na ja, zum Glück durften die Turbinfans bei anderen Auswärtsspielen eine herzliche und respektvolle Gastfreundschaft genießen.

Geld verdirbt den Charakter.

Rückenfoto für die Presse, der leeren Hauptribüne zugewandt

Wie dem auch sei – der Optimismus wurde trotz Maskottchenverlust gewahrt. Mit reduzierter Fan-Equipment-Ausstattung  war der Blick nun aufs Spielfeld gerichtet, nachdem beide Mannschaften brav die leere Haupttribüne angewunken hatten und ein „Rückenfoto“ für Fernsehen und Presse geschossen wurde.

Die Show war im vollen Gange, die Zuschauer live vor Ort vorerst nur Staffage.

Leere Haupttribüne

In der 3. Minute dann plötzlich ein Lattenknaller für Bayern, ein erstes Signal drohender Gefahr. Und kein Maskottchen weit und breit, an das man sich hätte festklammern können. Dann folgte eine längere Verletzungspause, als eine Turbine (Nina Ehegötz) und eine Ex-Turbine (Kristin Demann) mit den Köpfen aneinanderprallten. Das erinnerte an das heißumkämpften Pyrrhussieg-Spiel gegen Frankfurt vor einigen Jahren im Karli. Noch dazu, weil dieselbe Schiedsrichterin wie damals die Pfeife bediente.

Etwa 10 Minuten wurde beidseitig in Unterzahl weitergespielt, bis beide Spielerinnen mit bandagierten Köpfen auf den Platz zurückkehrten. Dann war die Zeit reif für ein Tor. Ein Abstaubertor durch Leonie Maier. Die bayrische Folklore-Tormusik ertönte – und die Potsdamer Fans trommelten optimistisch auf ihren fünf vorher angemeldeten Trommeln dagegen. Sie hätten den Optimismus auch gern mit Fanfaren und XXL-Ratschen unterlegt, aber diese allgemeine Gewohnheit widerspricht dem bayrischen Regelwerk.

Doch dann sehnten sich die Turbinefans irgendwann das Ende der ersten Halbzeit herbei, denn der Anblick des zerfahrenen Spiels der blauen Kaninchen gegen die rot-weißen Schlange erzeugte ein allgemeines Leid. Den Torbienen gelang es nicht, ein eigenes Spielkonzept durchzusetzen. Der Ball kam kaum nach vorn durch, wurde zu oft durch die Mitte gespielt, für die Zweikämpfe ließen sich die bayrischen Spielerinnen weniger Zeit als die Turbinen, zahlreiche Fehlpässe erstickten aufkommende Hoffnungskeime, unser Sturm verkümmerte im Singledasein unseres Dampflökchen Svenja Huth. Die Mannschaft brauchte jetzt unbedingt eine Kabinen-Ansage, die wachrüttelte und Strategien aufzeigte! Aber was sie nicht brauchte, bekam sie kurz vor Halbzeitende: Es klingelte wiederholt im Potsdamer Torgehäuse. Ein Abseitstor – zum Glück!

In der Halbzeitpause begann der Run auf die fast an einer Hand abzählbaren Damentoiletten, sodass diesmal notgedrungen kollektiv der „Toiletten-Tortrick“ ausprobiert wurde. Und er klappte sogar: Noch auf der Toilettenbrille verharrend, ertönte in der 47.Minute ein erneuter Torjubel.

Umspielt bzw.umspült von bayrischer Folkloremusik…

Kaum aus der Mannschafts- bzw. Toilettenkabine zurückgekehrt, wurde die Zuversicht und Hoffnung auf eine Wende in der zweiten Halbzeit von Schuhplattler-Klängen niedergetrampelt. Die Bayernfans tönten mittlerweile höhnisch: „Turbine abschalten“, richtig nette Menschen in Seehofers Heimat…

Somit blieb das Leid – und die Zuversicht ging.

Der Mann mit der Eisenstange in Aktion

Die bayrischer Mauer im Strafraum wurde immer dicker und breiter, denn München konzentrierte nach der 2:0-Führung alles aufs Verteidigen. Irgendwann nahm dann der Mann vor der mechanischen Stadionanzeige seine Eisenstange in die Hand, um die Zahl 2 mit der Zahl 3 auszutauschen. Nach Wenninger war nun Rolser erfolgreich gewesen. Während die Bayernfans „Finale oho“ grölten, nutzte Lara Prasnikar die wiederholte Unsicherheit der Linienschiedsrichterin aus und netzte ein wunderbares Abseitstor ein. Und der Mann an der Stadionwand griff tatsächlich nochmal nach seiner Stange…

Das war eines der schlechtesten Spiele der Saison. Wobei, wenn man den DFB-Liveticker liest, erhält man den Eindruck von einem ganz anderen, vermutlich mit einer rosafarbenen Brille geschauten Spiel. Von einem „Spiel auf Augenhöhe“ ist hier die Rede und dass Potsdam die ganze Zeit „ganz nah dran“ war. Also, wer von den mitgereisten Fans seine gute Laune wieder zurückerhalten möchte, dem gilt diese Leseempfehlung.

Potsdam hatte kein Rezept gegen die bayrischen Damen, die Tagesform war heute dunkelrot ausgemalt. Standardsituationen verpufften, Elsig und Huth zeigten die größten Bemühungen und die Einwechslung von Kössler ließ Potsdams Selbstbewusstsein erahnen.

Kleiner Trost:  Essen erging es in Wolfsburg ähnlich. Somit sei auch den Essener Fans „Schöne Pfingsten!“ gewünscht.

Übrigens: Wenn uns der Weg im Mai erneut nach München führt, bringen wir all unsere Teddys mit. Mal sehen, wie die bayrische Stadion-Security auf diesen „Plüschangriff“ reagiert oder ob der FC Bayern die bürokratische Gesetzeslücke im Umgang mit Stofftieren zu regeln weiß.

Der Sonntagsausflug ins Grünwalder Stadion war weder herzlich noch erfolgreich.

Nun gilt es am Mittwoch (18.04.) im heimischen Karli, wenn die Nachholpartie gegen Freiburg ansteht, das Gegenteil zu zeigen. Und das wird gelingen, denn das knallgelbe Turbinchen“-Maskottchen“ darf hier dann wieder zuschauen.

 

Spielbericht zum DFB-Pokal-Halbfinale: FC Bayern gegen 1.FFC Turbine Potsdam am 15. April 2018

Text: Susanne Lepke

Fotos: Susanne Lepke, Peter Tietze, Beatrice Martens

 




Ohne Wenn und Aber

Spielbericht zum DFB-Pokal-Viertelfinale 1.FFC Frankfurt gegen 1. FFC Turbine Potsdam am 13. März 2018

 

Nach einer längeren Spielpause aufgrund internationaler „unwichtiger“ Fußballturniere sollte nun, kaum dass die Flugzeuge aus den USA, Zypern und der Algarve wieder gelandet waren, die Turbinen binnen zweier Trainingstage wieder auf Hoch-Touren kommen. Eine Herausforderung, die in der Bundesligawelt für allgemeinen Unmut sorgte.

Somit wählte die Potsdamer Mannschaft diesmal das Flugzeug als anreisendes Transportmittel, um nach der Landung unmittelbar zum Höhenflug anzusetzen…

Fanblock

Die Fans griffen dagegen auf das gewohnte Transportfahrzeug mitsamt der herzensguten Busfahrer Peter und Detlef zurück und bestiegen mitten in der Woche, an einem Dienstagmorgen gegen 9.00 Uhr, den geliebten Fanbus. Weit nach Mitternacht, zwischen 3 und 4 Uhr sollten sie dann wieder in die Heimat zurückkehren. Für manche der Mitreisenden bedeutete das eine Investition in zwei Urlaubstage, für manche auch einen harten Arbeitstag am Tag danach aufgrund eines stark gekürzten Nachtschlafes.

 

Geschmälertes Spielaufgebot

Doch dieses Unterfangen sollte sich lohnen. Obwohl Stammspielerinnen wie Tabea Kemme oder Lia Wälti, aber auch Caro Siems, auf ihren Spieleinsatz verletzungsbedingt verzichten mussten, sollte sich der Ausflug nach Frankfurt lohnen.

Doch bevor der Anpfiff ertönen sollte, wurde die Bundestrainerin Steffi Jones aus ihrem Amt entlassen. Und der Fanbus? Der hielt auf der Hinfahrt an der einen oder anderen Raststätte zum Pausieren an.

 

„Turbine sucht den Superstar“

Turbine sucht den Superstar

Das gab es noch nie! Pause Nr.2 auf der Hinreise zum DFB-Pokal-Viertelfinale nach Frankfurt/Main. Raststätte Rimberg. Schnitzel mit Pommes, Currywurst mit Senf… und dann setzte spontan ein Unterhaltungseinlage als Verdauungsangebot für alle Raststättengäste ein, das leicht verdaulich und eine wahre Werbung für den (Potsdamer) Frauenfußball darstellen sollte: Zwei Edelfans weiblicher Art, Daggi und Marina, stibitzen sich spontan ein Fanhütchen und zogen, mit typischen Schlachtgesängen der Turbinefans ausgestattet, singend von Tisch zu Tisch und sammelten frohgemut und frei von der Leber weg Spenden von überrumpelten, aber lächelnden Gästen ein. Bei diesem Anblick hätte selbst der Dieter (Bohlen) keinen flotten Spruch auf den Lippen gehabt. Die Botschafterinnen für den Frauenfußball ersangen sich binnen 10 Minuten stolze 10 Euro, weit über Mindestlohn. Das Unterhaltungsprogramm stellte somit eine gelungene Premiere dar. Noch 120 Wiederholungen dieser Art und die gratis Fanbusfahrt nach Hoffenheim ist gesichert.

 

Das Spiel läuft

Zum Trommeln gen Himmel gerüstet

Zum Freundschaftspreis von 5,50€ gewährte man der Fanbusbesatzung einen reduzierten Eintrittspreis. Eine freundliche Geste – herzlichen Dank! Weniger freundlich zeigte sich das Wetter: Kalter Wind, dunkelgraue Wolken, leichter Nieselregen, das roch nach Zittern und Zähneklappern. Um 18.30 Uhr ertönte der Anpfiff unter Flutlicht.

Ein hektisch geprägter Auftakt, ein wirbelndes Hin- und Her. Beide Torhüterinnen zeigten großartige Reaktionen und das Betteln der Fans, die Frankfurter Torhüterin Desi Schumann möge sich an die guten alten Potsdamer Zeiten erinnern, wurde in der 21. Minute tatsächlich erhört, als Jojo Elsig das erste Tor für Potsdam erzielte. Bis dahin gab es zwar keine überzeugende Spielweise zu beobachten, aber sie war effektiv. Warum auch nicht mal auf diese Art und Weise zum Erfolg kommen. Der Jubel war groß, und der stürmische Wetter-Wind flaute zum Glück ab. Ein allgemeines Wohlgefühl breitete sich im Fanblöckchen aus, das von 50 der anwesenden 1400 Zuschauer ausmachte. Aber zu hören waren dieses Menschengrüppchen ganz wunderbar, wie zahlreiche Fernsehzuschauer mitteilen ließen.

Und dann ertönte in der 35. Minute nach langer Zeit das „Huth! Huth!“-Gehupe durchs Stadion. Unser „Dampflökchen“ Svenja Huth zeigte insgesamt ein sehr gutes Spiel und rannte und rannte und rannte. Selbst in der 87. Minute war sie noch schneller als alle anderen. Schade, dass ihr Schussversuch im Alleingang kurz vor Spielende nicht ganz zum 3:0 ausreichte. Verdient hätte sie es heute gehabt.

Insgesamt zeigten die Turbinen eine gute Mannschaftsleistung und steigerten sich in der zweiten Halbzeit. Nach der 2:0 – Halbzeitführung ließ es sich auch befreiter aufspielen. Immer mehr Spielzüge gelangen, der Drang zum Tor hielt unverändert an. Aber auch die Frankfurterinnen waren auf einen schnellen Anschlusstreffer zu Beginn der 2. Halbzeit aus. Als dieser aber nicht unmittelbar gelang und die Fehler sich häuften, ließen sie ab der 70. Minute zunehmend die Köpfe hängen.

Kuscheldecke

Der Spielverlauf konnte durchweg entspannt betrachtet werden, eine kitzelnd-spannende Stimmung kam nicht auf. Ohne Wenn und Aber zogen die Torbienen in das DFB-Halbfinale ein.

 

Schlusswort

Einen herzlichen Glückwunsch an die Mannschaft!

Da schlägt man sich als mitreisender Fan doch gern die Nacht um die Ohren.

 

Weiter geht’s am Sonnabend, dem 17. März, gegen Freiburg. Ein Spitzenspiel, das (mehr) Spannung verspricht. Also strömt zahlreich ins „Karli“!

 

Text und Fotos: Susanne Lepke

 




Ein Wochenende in Prag – zwei winterliche Testspiele gegen zweimal Prag

Rückblick auf die beiden Testspiele von Turbine Potsdam in Prag – von Beatrice Martens

Die Turbinen wollten zum Abschluss der Winterpause noch einmal draußen zwei Testspiele absolvieren, und dies nicht auf heimischen Boden, sondern in Prag und dann gleich gegen zwei Prager Clubs.

Da wir an diesem Wochenende nichts weiter vorhatten, folgten wir Peters Einladung, und machten uns am Samstag vormittag auf den Weg. Hotelzimmer waren gebucht, was uns in Prag erwartete,wurde vorher recherchiert.
Die Anfahrt klappte ohne Zwischenfälle.
Da wir schon um 13.00 Uhr in Prag ankamen, blieb uns bis zum Spiel um 17.00 Uhr noch genügend Zeit, uns etwas in Prag umzuschauen.
Das Auto ließen wir in der Tiefgarage stehen. Für die Benutzung von Metro, Tram und Bus muss man sich Tickets kaufen, die für den Zeitraum von 24 Stunden 110 tschechische Kronen kosten, das sind umgerechnet ca. 4,40 €. Dieter hatte sogar das Glück, dass er als Ü70-jähriger umsonst fuhr.

Das erste Staropramen

Das erste Staropramen[/caption]

An der U-Bahn-Station „Andel“ entdeckte Peter das Logo von Staropramen auf dem Dach eines Biermuseums. In der Keller-Beer-Bar gab es frischgezapftes Bier in mehreren Varianten. Obwohl ich nun nicht die Biertrinkerin bin: Das dunkle Bier von Staropramen hat sogar mir geschmeckt.

Nach diesem Zwischenstopp ging es zum Strahov-Stadion, wo unsre Mädels bei Sparta Prag zu Gast waren. Im Innern des alten Stadions, einer Betonruine, gab es
Trainings- und Kunstrasenplätze.

Strahov-Stadion von außen

Es waren nicht alle Turbinen mit nach Prag gekommen, aber Melissa Kössler (die schon beim Hallencup positiv auffiel) und die Neue – Klara Cahynova – standen in der Startelf, und sie machten ihre Sache gar nicht mal so schlecht. Zuerst gab es wieder mal ein Gegentor, aber Lara und Feli sorgten dann für den Sieg.
Anschließend lud uns Ducan, der Trainer von Sparta Prag noch auf einen Kaffee, Tee oder Bier ein. Die warmen Getränke waren auch angebracht, da sich die Temperaturen im Minusbereich befanden. Selbst zum Handy-Benutzen war es zu eisig.
Den Kritikern in Facebook, dass es doch nicht zuviel verlangt sei, wenigstens die Spielstände durchzugeben, möchte ich hiermit sagen, dass ihr auf eurer Couch im 25°C warmen Wohnzimmer nicht annähernd nachempfinden könnt, wie es sich bei -2°Canfühlt. Ihr hättet ja auch dorthin fahren und es live erleben können.

Wenn wir schon einmal in Prag waren, wollten wir nicht bloß tschechisches Bier, sondern auch die tschechische Küche, sprich Knödel, probieren.Eine Gaststätte wurde auch gefunden, das Gulasch mit böhmischen Knödeln schmeckte vorzüglich.

Nach der Rückfahrt zum Hotel stellten wir fest, dass wir auf der Suche nach der Metro (auf der Hintour zum Stadion) quasi nur vom Hotel auf die andere Straßenseite hätten gehen müssen.

Hradschin

Am nächsten Tag stand nach dem Frühstück nun wirklich die Besichtigung von Prags Sehenswürdigkeiten an. Unser Stadtrundgang führte über den Altstädter Ring, die Karlsbrücke – mit Ständchen für Manus 40.Geburtstag – zum Hradschin. Im Sonnenschein zeigte sich Prag wirklich von seiner goldenen Seite.

Das zweite Testspiel fand auf dem Kunstrasenplatz des SK Slavia Prag statt. Diesmal fanden wir keine Ruine vor, sondern moderne Sportanlagen für Eishockey, Hochey, Basketball, Leichtathletik und Fußball, in der Nähe des Fußball-Männer-Stadions „Eden Arena“.
Aber die Frauen von Slavia waren andere Gegner, als die von Sparta. Das Spiewar recht ruppig, viele Fouls, die Schiri-Entscheidungen waren oft nicht nachvollziehbar. Den Frust-Spruch des Tages: „Mensch, beweg Deinen Ar… und hol den Ball!“ muss die Prager Spielerin aber verstanden haben, denn sie bequemte sich dann, den Einwurf auszuführen. Wer diesen Spruch von sich gab, wird aber hier nicht erwähnt.
Ein Novum gab es noch. Wir Fans regten uns natürlich über die vielen Fouls an unseren Mädels auf und forderten, dass die Schiedsrichterin auch endliich mal durchgriff. Dafür zeigte sie uns(!) die gelbe Karte.
Das 2:2 spiegelte nicht die Leistungen wider. Es hätte deutlich höher für Turbine ausfallen müssen.
Apropos: Auf der Homepage von Slavia schätze der Trainer von Slavia seine Mannschaft als die bessere ein.

Unsere kleine Fangruppe bedankt sich nochmals bei Peter, der uns mit seinem Pkw hin- und zurückgefahren hatte.

Text: Beatrice Martens
Fotos: Beatrice Martens, Peter Tietze




Regionales Produkt bleibt vor Ort – 6. Internationaler Turbine-Hallencup

Bericht zum 6. Turbine-Hallencup am 27./28.01.2018 in der MBS-Arena in Potsdam

Polen, Tschechien, Litauen, Österreich, Portugal, Ungarn, Schottland – und Turbine aus Deutschland. Die europäische Welt war am letzten Januarwochenende mal wieder zu Gast im Potsdam. Alles Wiederholungstäter – manche davon zum 6. Mal.

Seit sechs Jahren wird dieses vereinsorganisierte Hallenturnier in Potsdam veranstaltet. Und die „Hütte“, also die MBS-Arena, war auch diesmal voll und von Weitem zu hören. Denn unter den Besuchern des 6. Internationalen Turbine-Hallencups gab es auch viele Wiederholungstäter, manche davon zum 6. Mal, so wohlsagend schön ist die Stimmung und Szenerie vor Ort.

Der Turbine-Hallencup bedeutet: die Spielerinnen hautnah zu erleben, im reichhaltigen Fanartikel-Sortiment zu baden, Autogramme nicht zu jagen – sondern stapelweise einzusacken, hier ein AOK-Spielchen, dort ein Allianz-Unterhaltungsprogramm und zwischendurch ein Fast-Food-Bier-Gemisch. Und natürlich ganz viel Kunstrasen-Fußball, dessen Tempo und Toranzahl sich von Tag 1 auf Tag 2 steigerte.

Hier muss man hin, hier muss man sein!

Die Torbienen eröffneten das Turnier mit einer Niederlage, begannen den zweiten Turniertag mit einem Unentschieden und endeten mit einer grandiosen Pokalverteidigung. Eine grandiose Steigerung, die auch die Stimmung und Lautstärke in der grünen Arena emporschnellen ließ. Das entsprechende Siegerfoto hatte Stil – nein Style: Denn Melissa Kössler und Marina Georgieva, die den Pokal entgegennehmen durften, stellten für das Sieger-Pressefoto die exakt gleiche Kleiderordnung aus dem Vorjahr her, um genauso hübsch wie Gina Chmielinski in 2017 auszusehen. Der besondere Hallencup-Style war nämlich, das Trikot „oldschoolmäßig“ in die Hose hineinzustecken.

Manch ein Fan war trotz des hübschen Potsdamer Happy-ends enttäuscht, dass nicht die Stars von Turbine Potsdam auf dem Kunstrasen der MBS-Arena standen, sondern eine zweite Garde. Aber genau dieses bzw. ähnliche Team war bereits zwei Wochen zuvor beim „Weltklasse“-Hallenturnier in Jöllenbeck sehenswert und erfolgreich gewesen. Nun hier in Potsdam dezent bereichert durch Lia Wälti, Lidja Kulis, Eseosa Aigbogun, Vanessa Fischer und Caroline Siems.

Manch ein Fan war auch enttäuscht, dass es am Ende des ersten Turniertages keine Lasershow gab und der Turniertag somit etwas licht- und glanzlos endete.

Aber die positiven Emotionen überschwemmten diese kleinen Enttäuschungen. Das Unterhaltungs-programm zwischen den Spielen war vielseitig: So trat gleich zu Anfang ein grippegeschwächter 66-jähriger „Obelix“ auf, der versuchte, weltrekordverdächtige 170 kg zu stemmen. Aber der Schnupfen war stärker.
Die Golmer Minis kämpften gegen den Turbine-Nachwuchs und gewannen knapp, im Ohr hallten die Motivations-Schlachtrufe beider Teams noch nach.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Dudelsackpfeifer pfiff alle Hits der Dudelsack-Top 5 hoch und runter und stapfte dabei kleinschritte Runden an den Banden entlang. Er begeisterte damit ganz besonders die schottischen Fußballdamen, die begeistert ihr Hymne mitsangen und mitklatschten.

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Cheerleading-Aufritt der Potsdamer „Panthers“ überzeugte und sorgte für richtig gute Stimmung.

Auch die Idee, die Pausen innerhalb der Finalrunde mit Videoausschnitten aus den DFP-Hallenturnier-Zweiten von 2009 – 2014 zu zeigen, erfreute das Turbineherz.
Das Turnier wurde durch den Oberbürgermeister Herrn Jacobs eröffnet, der auch aufgrund des Holocaust-Jahrestages zu einer Schweigeminute aufrief.
Das Programmheft erstrahlte im hochpolierten Glanz und spendete wesentliche Informationen rund um das Turnier. Und „Turbine TV“ war live vor Ort und sendete immer wieder aktualisierte Häppchen vom Spielgeschehen.

Und das Fußballgeschehen selbst? Das ähnelte besonders in den Konstellationen der Halbfinal- und Finalspiele denen vom Vorjahr. St. Pölten spielte wieder gegen Sparta Prag um Platz 3 und Sporting Glube de Portugal, die es nach einem spannenden Neunmeterschießen ins Finale geschafft hatten, sahen nun im Gastgeber eine „nette Herausforderung“. Zum Publikumsliebling avancierte die portugiesische Torwartfrau Ines, die durch ihre immense Körpersprache auffiel.
Turbine Potsdam besiegte die Portugiesinnen deutlich mit einem 4:1 und heimste somit wieder dieses silbrig glänzende „Regionalprodukt“ ein.
Beste Spielerin des Turniers, gleichzeitig auch Torschützenkönigin, wurde die Nr.12 von Sparta Prag Andrea Staskova. Wenn diese Lust hat, kann sie zukünftig gern für Turbine Potsdam spielen. Die Fans hätten jedenfalls nichts dagegen.
Beste Torhüterin Klaudia Kowalska vom polnischem Verein Gronik Leczna.

Der schwer verletzten ungarischen Spielerin Adrienne Olah, die einen Nieren-Riss erlitt und im Klinikum „Ernst von Bergmann“ sofort operiert wurde, sei an dieser Stelle eine rasant schnelle Genesung gewünscht. Potsdam ist zwar eine wunderschöne Stadt, aber die Heimat ist natürlich noch schöner.

 

Es war wieder ein gelungener Turbine-Hallencup, mit tollen Spielen und wunderbaren Events drumherum. Und natürlich auch mit tollen Fans, die dem Frauenfußball alle Ehre machten.
Diese Turbinefans sind so toll, dass sie nach dem bunten Fußballprogramm wiederum ihre fleißigen Hände anboten und beim Abbau mithalfen.

Am Ende ein dezenter Tipp für die siebente Wiederholung: Vielleicht ist es möglich, die eine oder andere Moderation auch in englischer Sprache zu wiederholen, das würde sicherlich noch gastfreundlicher wirken.

Danke für dieses wundervolle Wochenende – an alle Spielerinnen, die Turnierleitung, Sponsoren, Organisatioren, Helferinnen und Helfer, an die Geschäftsstelle von Turbine Potsdam und an die Fans!

Text: Susanne Lepke
Fotos: Susanne Lepke, Felix Adamczik




Festliche Grüße vom Fanclub „Turbinefans“

Liebe Turbinefans,

allen mitfiebernden Fans – und natürlich auch den Spielerinnen, deren Hintermannschaft und Sponsoren – vom 1. FFC Turbine Potsdam angenehm magenauffüllende Weihnachtsfeiertage im Kreise netter Menschen. Genießt die besinnliche, fußballfreie Zeit außerhalb der Turbinefamilie und gleitet sanft hinüber ins Neue Jahr 2018.

Drücken wir für 2018 die Daumen, dass aus der derzeitigen „Holzmedaille“ (4. Tabellenplatz) noch etwas Metallglänzendes wird.

Allen eine gute Zeit – bis spätestens zum Turbine-Hallencup Ende Januar 2018.

Der Fanclub-Vorstand
„Turbinefans“

Text/Foto: Susanne Lepke




Spielbericht FC Sand gegen Turbine Potsdam am 17.12.2017

Als ich mir die Unmenge von Fans vor Anpfiff im Sander Orsay-Stadion betrachtet habe, waren mir nur drei Personen namentlich bekannt: Dexy, Otto und Lutz. Stillschweigend, ohne Diskussion unter den Dreien, war deshalb schon klar, dass Lutz für die warmen Worte – bei gar nicht so eisigen Temperaturen – zuständig sein wird.
Hier also sein Erlebnisbericht vom letzten Spiel der Hinrunde in der Saison 2017/18:

Die Tour umfasste vom Bett bis ins Bett genau den Zeitraum vom Sonnabend,16.Dezember (3:00 MEZ) bis Montag 18. Dezember (1:10 MEZ). Das hört sich viel an, war aber gar nicht so dramatisch, denn dazu gehörte eine Übernachtung im „Rammersweier Hof“ in Offenburg und außerdem ist alles, was mit Turbine zu tun hat, keine Last für mich, sondern steht unter dem Motto: Wenn möglich, alle Turbine-Pflichtspiele der Saison zu besuchen. Neben der Tatsache, dass Sand stets ohne Fanbus individuell bespaßt werden muss, kam noch die Wetterunsicherheit hinzu.
Ich hatte mir ein Limit gesetzt: Wenn ich bis Freitag, 22:00 Uhr, nichts höre, wird gefahren, auch weil dann für Hinfahrt und Hotel keine Stornierung mehr möglich war. Ich habe noch ganz schön gezittert, denn bis dahin kamen Absagen aus Jena und Essen in meine Wohnung geschneit (toller Wortwitz für diese Jahreszeit).

Die Fahrerei ist schnell erzählt. Am Berliner Hauptbahnhof habe ich oben erwähnten Otto getroffen, von dem ich zwar wusste, er wird auch in Sand sein, aber nicht, dass er die gleiche Reiseroute hat wie ich. Hinzu ca. 20 Minuten Verspätung und auf der Rücktour dann etwa das Doppelte. Wer dazu noch weitere Details braucht, dem erzähle ich gern mehr – auch unter vier Augen – vielleicht beim Hallen-Turnier in der MBS – Arena. Weiteres würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen.

Nach einem guten Hotel-Frühstück ging es dann in Dexys Auto zum, nach seiner Aussage 13 km entfernte Bundesliga-Stadion des SC Sand. Für mich war es seit dem Aufstieg der Badenerinnen mein dritter Besuch dort und ich war immer sehr angetan von der freundlichen Atmosphäre vor Ort, was ich auch noch einmal in einer E-Mail an Geschäftsführerin Claudia van Lanken (Ende 90 sogar kurzzeitig Nationaltorfrau) zu Ausdruck bringen werde.
Das leidige Thema Programme hat sich schnell erledigt, denn die freundliche Dame an der Kasse sicherte mir zehn Programme zu, die ich dann auch tatsächlich bekommen habe. Mit denen nach dem Spiel auf den Sitzplätzen gefundenen hatte ich dann knapp fünfzehn Stück.
Nun aber endlich zum Wichtigsten, denn der Hauptgrund meiner Anwesenheit war natürlich nicht das Einsacken von Unmengen Programmen.

Für bereits frühere Sand-Besucher noch eine Bemerkung: Auf der Hintertorseite am Eingang gibt es jetzt eine riesige Anzeigetafel. Das ist so ein großes Gerät, das hätte im Karli überhaupt gar keinen Platz, total beeindruckend! Was aber noch viel spektakulärer war: Es wurde neben Aufstellungen, Ein- und Auswechslungen, Spielstand und -zeit auch das Eckballverhältnis angezeigt. Leider hatten sich die Veranwortlichen mit dem Ding in der zweiten Halbzeit etwas übernommen, denn da kam es zu mehreren längeren Farb- und Totalausfällen.
Was bereits in Bielefeld Lia beim Aufwärmen passierte, war hier bei nun bei Tori der Fall, denn trotz ihrer Meldung in der Startaufstellung, war sie nicht spielfähig. Für sie kam Anna hinein, die Tori aber zu keinem Zeitpunkt ersetzen konnte. Ihre Dynamik aus den letzten Partien hat sichtlich gefehlt. Vielleicht hätte Turbine dann nicht so lange zittern müssen, denn speziell nach dem Anschlusstreffer durch Nina Burger wurde es noch einmal eine turbulente Schlussphase. Aber insgesamt würde ich den Auswärtssieg als verdient bezeichnen. Es war wieder die mangelnde Chancenverwertung, die bis in die Nachspielzeit immer noch die Möglichkeit für Sand zum Unentschieden bot. Da stimmt voll die Einschätzung unseres Cheftrainers auf Seite 5 des Programms „Sandsturm“: „Mit dem SC Sand treffen wir auf einen Gegner, der seit Jahren sehr unangenehm zu spielen ist. Wir hoffen, dass wir unseren positiven Trend der letzten Wochen fortsetzen können und wollen das Jahr 2017 unbedingt mit einem Sieg abschließen.“ Schön, dass auch der zweite Satz von Rudis Aussage so eingetroffen ist. Wenn auch ähnlich knapp wie in der letzten Saison, als es ein 1:0 durch Ullas späten Treffer gab.

Zu den äußeren Bedingungen lässt sich sagen, dass der Rasen für diese Jahreszeit in erstaunlich gutem Zustand war, der für ein ansehnliches Spiel auf beiden Seiten sorgte.
Wie man immer so schön sagt, das 1:0 durch Sarah Zadrazil kurz vor der Pause fiel natürlich zu einem psychologisch günstigen Zeitpunkt. Größerere Aufregung erzeugte dann der Elfmeter in der zweiten Halbzeit. Das Foul an Svenja Huth passierte genau an der rechten Strafraumlinie und vor meiner Nase. Wie heißt es in der Fachsprache: ein Kann-Elfmeter, den pfeift nicht jeder. Aber wenn ich daran denke, wie oft Turbine besch… wurde. Dieses Mal war das Glück auf unserer Seite. Den Strafstoss verwandelte meine neue Lieblingsspielerin Rahel Kiwic, bei der ich nach dem Spiel im Gespräch mit ihrer Mutter kein Wort verstanden habe.
Unverständlich waren wieder die Auswechslungen. Gina Chmelinski, die sich wie schon in den letzten Spielen in jeden Zweikampf hineingehauen hatte und zu den Besten gehörte, nahm Rudi heraus, während Feli Rauch sowie Nina Ehegötz wie so oft in letzter Zeit keine Belebung darstellten. Laura Lindner hätte mal eine größere Chance verdient, als erst in der Schlussminute eingewechselt zu werden, um zu zeigen, ob sie eine Alternative ist.
Wenn diese Kleinigkeiten sich noch zum Guten wenden, dann ist in der Rückrunde noch einiges möglich in Richtung CL.

Drei Sachen möchte ich noch zum Schluss loswerden. Wie ich aus der Fachpresse entnehmen konnte, durften unsere Akteurinnen mit den Nummern 6 und 16 gleich von Sand aus in den Weihnachts- bzw. Jahresendurlaub nach Australien und in die Schweiz fahren. Damit blieb ihnen die achtstündige Busrückfahrt nach Potsdam erspart.

Wenn ich sehe, wen ich alles getroffen habe in den diversen Zügen auf der Hin- und Rückfahrt: Werder-, Wolfsburg-, Eintracht-, Schalke-, Freiburg-Fans, dann muss ich sagen, dass sie alle einen riesigen Wirtschaftsfaktor darstellen. Egal, ob Bahn- oder wie bei Turbine Busfahrer: Sie alle brauchen Fahrkarten, Verpflegung und wie ich nach Sand ein Hotel, so kann man sich vorstellen, was da die jeweilige Branche für Umsätze macht. Und es gibt neben dem Fußball noch Hand-, Volleyball, Eishockey, bei denen es ähnlich ist.

Das Stadion in Jena wird genau so wie das Karli von zwei unterschiedlichen Vereinen belegt. Während das USV-Spiel am Sonntag sehr früh abgesagt wurde, wurde alles getan, dass der FCCZ am Tag vorher gegen Wiesbaden spielen konnte. Ich kenne zwar keine Details. Aber das zeigt, welche Wertschätzung der Frauenfußball genießt – gar keine.

So bleibt mir noch, allen (ob Fans, Spielerinnen, Trainer-Team etc.), die diese Zeilen lesen, eine tolle Zeit zum Jahresende zu wünschen und auf erfolgreiche letzte elf Bundesliga-Spiele zu hoffen.

Text: Lutz Noeske
Fotos: Susanne Lepke (vom März 2017)




Wir haben SECHS – und die haben nüscht

Spielbericht zum DFB-Pokalspiel (2. Hauptrunde) FSV Gütersloh gegen Turbine Potsdam am 08.10.2017 – von Susanne Lepke

Gütersloh ist im Vergleich zu den meisten Auswärtsfahrten einen Katzensprung entfernt. So startete der Fanbus weit nach Sonnenaufgang um 8.00 Uhr in Potsdam.
Gütersloh ist der Ort, an dem die Mannschaft und die Fans vor fünf Jahren euphorisch die letzte gelungene CL-Qualifikation feiern durften. In der Saison 2012/13 belegte man letztmalig den 2. Platz in der Bundesliga. Und der FSV Gütersloh stieg damals in die 2. Bundesliga ab.
Neben der ganzen Freude kam damals auch etwas Wehmut auf, denn die Tönnies-Arena in Rheda-Wiedenbrück ist ein hübsches und modernes Stadion. Und das sollte man vorerst nicht mehr wiedersehen – bis zu dem heutigen Tage der DFB-Pokal-Begegnung der 2. Hauptrunde.

Nach einer gewohnt feuchtfröhlichen Anreise mit „Unterleibskuchen“ (Pflaumenkuchen) und charmanter Busfahrer-Moderation erreichte man nach fünf Stunden das Stadion, das von seiner Größe her ideal zu den Frauenfußball-Bedürfnissen passt. Nicht zu groß, mit freier Platzwahl, nah am Spielfeldrand. Zwar wurde auf dem Spielfeld Kunstrasen ausgesät, was den „Torbienen“ anfangs etwas Probleme bereitete, aber der Rest stimmte einfach:

Ins Schwärmen geriet man, wenn man dort die Toiletten aufsuchte, denn die gab es zahlreich und in einem angenehm sauberen Zustand.
Ins Schwärmen geriet man auch, wenn man auf dem Weg zum Sitzplatz durch die Katakomben lief, vorbei an einem langen Buffet zum Verzehr von selbstgebackenen Kuchen, geschmierten Brötchen und passendem Kaffee. Hier verbreitete sich anheimelnde, familiäre Herzensatmosphäre.

Ins Schwärmen geriet man aber spätestens dann, als man der Stadionsprecherin lauschte, die die Potsdamer Gäste nicht nur sehr freundlich begrüßte, sondern sich mitfreute, als die Potsdamer Fans die Spielerinnen-Aufstellung mitbrüllten. Nach jedem Spielerin-Namen schob die besagte Stadionsprecherin einen Kommentar durch ihr Stadion-Mikrofon wie „Wunderbar!“, „Das klang gut!“ usw. ein.
Die Tönnies -Arena steigt somit in die Top 3 der beliebtesten Ausflugsziele auf.

Das moderne Stadion ist umgeben von der Tönnies-Fleisch-und-Wurst-Fabrik und dem dazugehörigen LKW-Meer, das mit laufenden Kühlaggregaten auf die Beladung wartete. Leider hat der Werksverkauf sonntags geschlossen, aber vom Geschmack der angebotenen Grillbratwurst wurde nur Gutes berichtet. Vom Dach der Fleischfabrik grüßte ein fröhlich-schmunzelndes Kuh-Ziegen-Schwein-Ensemble (siehe Foto), das sich minütlich um sich selbst drehte – bevor es später durch den Fleischwolf gedreht werden würde…
Durch den Tönnies-Fleischwolf ließen sich unsere Torbienen nicht drehen. Der herbstdepressiv machende Bremer „Wiesenhof“ eine Woche zuvor mit dem kläglichen 1:1 war spätestens nach den ersten 20 Minuten vergessen, als die Potsdamer Mädels ein Kunstrasen-Rezept gegen den aktuellen Tabellen-Spitzenreiter der 2. Bundesliga gefunden hatten.

Es regnete Tore, drei in der ersten und drei in der zweiten Halbzeit – erzielt von sechs verschiedenen Torschützinnen: Kiwic, Gasper, Kemme, Schmidt, Aigbogun, Ehegötz. Und es hätte sogar noch kräftiger „regnen“ können, denn manche Torchance wurde vergeben – oder von den beiden imposanten „Abseitsrichterinnen“ (gewöhnlich auch Linienrichterinnen genannt) gar nicht erst zugelassen. Zu oft und zunehmend weniger nachvollziehbar wurde das gelbe Fähnchen im Gütersloher Wind hin- und hergewedelt. Das führte unter den Fans anfangs zu Protest, später zu kopfschüttelndem Gelächter. Irgendwann endete der humorvolle Sarkasmus in einem Fangesang: „Wir – wolln – die Faaaahne sehn, wir wolln die Fahne sehn, wir wolln, wir wolln die Fahne sehn.“

Sei es drum, mit einem 6:0 kann man diesen Fakt gelassen sehen. „Wir haben SECHS – ihr habt nüscht“, lautete das Fazit der Potsdamer Fans in Richtung der Fangemeinde von Gütersloh.

Nun kann man mit Blick auf den nächsten Sonntagsausflug in die heißgeliebte Autostadt hoffen, dass das getankte Selbstvertrauen über die Banden des AOK-Stadions hinwegquillt.

Eine nettes Bonu-Erlebnis gab es auf der Rückreise, als man an der Raststätte Marienborn nochmals auf den Mannschaftsbus traf. Spontan wurde am Eingang der Raststätte ein Kinderlied reaktiviert: Mit der Melodie von „Ziehen durch – durch die goldne Brücke“ krauchten die Torbienen durch den Armbogenreigen der Fans. Frauenfußball-Atmosphäre halt.
Am Ende gilt dem Fanbuskoordinatoren Hartmut Feike gute Besserung, der die sechs Tore von Gütersloh nicht miterleben durfte und ehrwürdig von einem passabel arbeitenden Steward vertreten wurde.

Wir sehen uns in Wolfsburg – zahlreich und lautstark – und optimistisch gestimmt!

Text: Susanne Lepke
Fotos: Susanne Lepke

Torwartfrau aus Gütersloh

Im Dialog

Entspannung nach der Auswechslung

Trainer und…

Robbenstellung

Steht auf, wenn du am Boden bist

Sonneneinstrahlung

Auswechselspielerinnen in Torposition

Vereintes Trainergespann

Ballmädchen vor genialem Hintergrund

Inga Schuldt vor Apfelpanorama

Einlauf der Mannschaften

Die Blockfahne wird zusammengepackt

Erschöpfung am Ende

Mannschaftsbus vor Fleichfabrik

Nach dem Schlusspfiff

Spiel läuft

Tribünenblick

Fangerassel

Spiel läuft

Handshake

Was ist los?

Mannschaftsaufstellung

Auswechselbank

Einlaufkinder

Distanzierter Beobachter

Stadiondekor

Motivationskreis in Blau

Fotograf on tour

Kurz vor dem Anpfiff

Gleich geht’s los

Jojo mit Familienbesuch

Durchs Tornetz geblickt

Auswechselbank 2

Edelfans

Es ist Zeit.

Potsdamer Fans on tour

Stillleben am Kaffeeklatschtisch

Fanutensil

Getrommel und Getröte

Warmup

Stadionblick

Die Blockfahne ist gespannt

Auswechselbank 1




Herbstdepression – Turbine Potsdam gegen Werder Bremen am 02.10.2017

Spielbericht zum ABL-Spiel: Turbine Potsdam gegen Werder Bremen am 02.10.2017 im Karli – von Susanne Lepke

Ein Satz mit x? Das war wohl nix.

Dieser Spielbericht wird ein ganz kurzer, denn der Frust über das am Montagabend unter Flutlicht Erlebte ist noch groß. Da hilft auch kein Eine-Nacht-darüber-Geschlafe.

Eine Spielverlegung vom regulären Sonntagsnachmittag auf Montagabend war angesagt, dank einer medialen Veröffentlichung im Fernsehen. Die UNESCO-gerechten, absenkbaren Flutlichtmasten waren in den Babelsberger Himmel gerichtet. Nach Zeugenaussagen bereits seit dem Frühjahr 2017… Und der stimmungsdeprimierende Tagesdauerregen hörte pünktlich zu Spielbeginn auf.

Nach einem überraschenden Stimmungshoch, als bereits in der 2. Spielminute das 1:0 für Potsdam fiel und ein Teil der Fans sofort von einem 7:0 zu träumen begannen, setzte alsbald ein herbstdepressives Gekicke ein.

Werder stand geblockt im Strafraum und verteidigte, Potsdam rannte aussichtslos dagegen an. Erfolg hatten die „Damen vom Wiesenhof“, als ein abgefälschter Pfostenknaller von der Ex-Turbine Marie-Louise Eta in der 56. Minute zum Ausgleich führte.

Insgesamt ein trostloses Gekicke. Erst am „Abend wurden die Faulen fleißig“, als Potsdam in den letzten Minuten incl. Nachspielzeit noch einmal alles nach vorn warf, Biss zeigte und auf das Siegtor drängte. Vergeblich.

Erinnerung an das stark verfrühte DFB-Pokal-Aus gegen Werder Bremen ein Jahr zuvor kamen hoch. Neuer Angstgegner?

Was soll’s.

Eine depressiv machenden Fußballerlebnis – aus Potsdamer Sicht.
Und für das Fernsehzuschauervolk vermutlich keine Werbeveranstaltung für den Frauenfußball.

Werder Bremen feierte das Auswärtspünktchen wie einen Sieg.
Potsdams Pünktchen fühlte sich wie eine Niederlage an.

Ende


Text: Susanne Lepke
Bilder: Susanne Lepke




Vielen Dank für die Blumen – Turbine Potsdam gegen USV Jena

Spielbericht zum Bundesligaspiel: Turbine Potsdam gegen USV Jena am 03.09.2017

Da ist sie endlich, die neue Saison 2017/18! Mit Startschuss im heimischen „Karli“ und knapp 2000 Zuschauende vor Ort – trotz Liveübertragung im Fernsehen und Internet.
Unmengen an Zeugen konnten die folgende Neuerungen beobachten:
• neue Spielerinnen: Amanda Ilestedt, Rahel Kiwic, Nina Ehegötz, Inga Schuldt
• eine neue Co-Trainierin an Michael* – äh – Matthias Rudolphs Seite: Josephine Schlanke
• einen Seitenwechsel der Auswechselbank, nur vor der Nase des Fanblock D spielend
• ein 100%-igen Preisanstieg beim Stadionheft (2€ anstaelle von 1€)
• höhere Preise für die Dauerkarten

Zu Beginn wurden die neuen Spielerinnen mit blau-weißen Rosensträußen aufs Herzlichste begrüßt. Manch „fan-licher Überschwang“ mutierte zur überbordenden Gastfreundschaft, indem plötzlich auch eine Jenenser Spielerin einen Blumenstrauß überreicht bekam – und später galant weiterleitete.
Es wurde auch auf anderer Ebene heftig gratuliert und verabschiedet. Zum einen dem Vereinspräsidenten Rolf Kutzmutz zum 70. Geburtstag (allgemeines erstaunendes Raunen „70?! Echt?! Denkt man gar nicht:“), zum anderen ein Abschiedsdank an Sven Weigang, der fünf Jahre die U17 von Turbine Potsdam trainiert.

Es gab noch nie so viele neue Trikots am 1. Spieltag zu sehen wie zum diesjährigen Saisonstart. Dank eines lukrativen Angebots des AOK-Hauptsponsors wurden 250 + 100 Trikots zum Schnäppchenpreis angeboten und in Windeseile verkauft Und dann flanierte auch noch das Maskottchen mit einseitig herabhängendem Fühler durchs Stadion und verteilte an einige Glückspilze nagelneue Auswärtstrikots.

Vielen Dank für diese beiden Aktionen!

Das neue Heimspiel-Trikot erscheint in seinem Design ungewöhnlich. In das übliche Blau drängelt sich ungehindert eine Riesenportion Bordeauxrot hinein, das Ganze in Streifen garniert. Gewöhnungsbedürftig, aber die Entscheidung des Mannschaftsrates müssen die Fans akzeptieren. Auch Bernd Schröder hatte da einige Probleme mit seinem Wohlgefallen…
Schein oder Sein – das war nun am 1. Spieltag die Frage. Der USV Jena war zu Gast, ein eher unkalkulierbarer Gegner mit schalem Beigeschmack, wenn man an die verkorkste Saison 2015/16 zurückdenkt. Ein Ost-Derby, dessen Fanlager seit vielen Jahren eine freundschaftliche Beziehung pflegen. Die USV-Fans standen jedoch im Stau und konnten sich deshalb erst weit nach Anpfiff hinter dem eigenen Tor postieren. Und später mussten sie aus nächster Nähe ansehen, wie sich ihre Torhüterin Justien Odeurs schwer an der Schulter verletzte.
Die Jenaer Fans zeigten sich lautstark und euphorisch wie immer – auch wenn es am Spielende gar nichts mehr zu lachen gab.

Aber auch die Turbinefans hatten in der 1. Halbzeit nicht allzu viel Freude. Ein zähes Spiel, bei dem der Ball mehr holperte als rollte und Jena zu einigen Torchancen verleitet wurde. Das gewonnene Selbstvertrauen und die spielerische Leichtigkeit aus den teilweise sehr sehenswerten Testspielen schien wie weggeblasen. Jedoch gab es da noch eine erfahrene Spielerin namens Bianca Schmidt, die mit ihrem 1:0 in der 45. Minute die Gemüter erdete. Leider wurde sie in der zweiten Halbzeit aufgrund einer erlittenenen Verletzung ausgewechselt.

Die 2. Halbzeit gestaltete sich dagegen im bunten Sonnenlicht. Die eingewechselten Spielerinnen Caro Siems, Anna Gasper und Nina Ehegötz brachten frischen Wind ins Spiel, der zum Rückenwind wurde und die gesamte Mannschaft zum offensiveren Spiel anpustete. Nach gefühlten 30 Sekunden netzte unser „Dampflökchen“ Svenja Huth zum 2:0 ein. Die Antwort erfolgt prompt zwei Minuten später, denn auch der Universitäts-Sportverein verfügt über Spielerinnen, die Tore schießen können (Karoline Heinze).
Je mehr Spielzeit verrann, um so stärker zeigte sich die Fitness der Torbienen. Aber der 80. Minute waren die Potsdamerinnen einfach schneller, ein Einbahnstraßen-Match entspann sich und es hagelte weitere Tore für Turbine Potsdam: Ein 3:1 durch Svenja Huth (86.Minute) und ein 4:1 durch Anna Gasper (88.Minute).

Am Ende großer Jubel und zurücklehnender Genuss über den gelungenen Saisonstart, der trotz schwacher 1. Halbzeit zu keiner Zitterpartie geriet.

Zum Abschluss wurde vom Verein ein neues Fan-Ritual ins Leben gerufen: Eine Jury aus fünf Fan-Stimmen durfte in der 80. Spielminute ein Voting zur Wahl der „besten Spielerin“ abgeben. Die Wahl fiel auf Amanda Ilestedt. Vielleicht gelingt es uns in Zukunft, noch mehr Fans in das Voting einzubinden.

Wir sehen uns (in Gedanken) in Duisburg!

Text: Susanne Lepke
Fotos: Susanne Lepke

*DFB-TV-Deutsch (siehe Kommentator der Liveübertragung bzw. der Highlights der Begegnung)




Trainer der B III bittet um fan-omänale Unterstützung

Liebe Turbinefans,

es ist eingetreten, was wir geplant hatten: Am Sonntag, dem 18.06.2017, um 11.00 Uhr, findet in Kleinmachnow in der Förster-Funke-Allee 106 (Maxim-Gorki-Gesamtschule) unser Finalspiel um die Kreismeisterschaft der B III Juniorinnen statt. Gegner ist der RSV Eintracht 1949. Dieses Spiel muss gewonnen werden, um Kreismeister zu werden!
Dieser Titel soll die Krönung der starken Leistungen unserer Mädels in den letzten 3 Jahren werden. Diese Truppe wird es im nächsten Jahr so nicht mehr geben und ich finde, die Mädels haben es einfach verdient.
Bitte zeigt durch Eure zahlreiche Unterstützung an diesem Tag, dass wir eine große Turbine-Familie sind.

Ich danke Euch im Voraus als Trainer dieser Mannschaft für Eure Unterstützung.

Bis Sonntag!

Mit sportlichen Grüßen

Torsten Ehrke




Kommt zum U17-Halbfinal-Rückspiel am 10. Juni nach Potsdam!

 

Ehrung für Melissa Kössler, EM-Torschützin, im Waldstadtforum Potsdam Foto: Peter Czech

Liebe Turbinefans,

unsere U17-Turbine-Mädels stehen derzeit im Halbfinale zum Erreichen des Pokals des Deutschen Meisters 2016/ 2017 der B-Juniorinnen.

Am Samstag , den 10.06.2017 steigt um 11.00 Uhr im Waldstadtforum das Rückspiel gegen den 1.FC Köln.

Kommt so zahlreich, wie möglich.

Gewinnen sie dieses Spiel, steht das Finale am 17.06.2017 höchstwahrscheinlich in München an. 

 

 

Text: Beatrice Martens
Foto: Peter Czech




Ein versöhnlicher Abschluss einer tollen Saison

Spielbericht zum BL-Spiel MSV Duisburg gegen Turbine Potsdam am 21.05.2017

Da unsere Susi L. leider aus privaten Gründen nicht beim allerletzten Spiel der Saison dabei sein konnte und uns nicht mit ihrem Bericht beglücken kann, versuche ich wieder mal mein Glück bei der Schilderung meiner Eindrücke!

Am 21. Mai rollte zum ersten Mal der neue Fanbus. Nicht nur die Mannschaft bekam einen neuen Bus, sondern auch wir Fans. Dieser machte uns leider wenig Freude, zum einen gab es keine Küche an Bord und somit weder Würstchen noch Kaffee, zum anderen war er ziemlich eng, so dass man ziemlich unbequem saß!

Auf der Fahrt selbst floss der Alkohol wieder in Strömen, egal ob Sekt, Pflaumen- oder Kirschlikör und es wurde wieder viel Blödsinn gemacht. Typisch liebenswürdige Kindsköpfe, die Turbinefans! Das beste Beispiel dafür ist eine verlorengegangene Socke, alle Mitfahrer wissen bestimmt sofort, was damit gemeint ist.

Das Wetter meinte es anscheinend gut mit den Fußballfans; denn es gab bestes Fußballwetter.

Bevor das Spiel begann wurde Inka Grings offiziell vom MSV Duisburg verabschiedet. Die Verantwortlichen vom MSV ermöglichten unserer Marina in den Stadiontunnel und auf den heiligen Rasen zu gehen, um Inka im Namen der Turbinefans zu verabschieden. Die Überraschung bei Inka war ersichtlich groß.

Fotocollage für Inka Grings

Marina überreichte auch im Namen der Turbinefans ein selbst gebasteltes Abschiedsgeschenk, eine ihrer berühmten Fotocollagen, unterschrieben von allen Mitfahrern des Fanbusses. Für diese Arbeit gebührt ihr ganz ganz viel Respekt und ein ganz dickes Lob! Marina, du machst einen super Job!!

Die Stimmung beim Spiel war entspannt. Leider gerieten unsere Turbinen in Rückstand, konnten aber noch vor der Halbzeitpause ausgleichen. So war wieder alles offen. Als auch noch der Führungstreffer gelang war die Stimmung am Brodeln, wir waren Zweiter und somit Champions League Teilnehmer. Der Blick fiel immer wieder gebannt auf die Liveticker am Handy. Bleibt es in München beim Unentschieden, das war die alles entscheidende Frage. Die Spannung war fast greifbar Die größte Hoffnung war ja, dass Essen noch ein Tor schießt. Leider wurde sie nicht erfüllt und unser Traum platzte. Ja typisch, die Bayern schaffen es in letzter Minute noch ein Tor – oder sogar zwei – zu schießen.

Nichtsdestotrotz war die Stimmung nach dem Spiel gut, die Mädels kamen fast gleich nach dem Schlusspfiff zu uns Fans und klatschten ganz fleißig ab. Die größte Enttäuschung schien vorüber zu sein. Wenig später traf man sich zum freundlichen entspannten Miteinander vor den Bussen und versammelte sich auch zum gemeinsamen Gruppenfoto.

Große Turbinefamilie

Auf der Rückfahrt war die Stimmung im Bus leider sehr ruhig, dass man das Gefühl hatte, wir hätten 0:5 verloren. Erst kurz vor Werder wurde es wieder lustig mit Mutamba und erfundenen Buschsprachen.

Wir dürfen auch echt zufrieden und stolz auf die Mädels sein. Sie haben eine tolle Saison gespielt!

Vielen Dank dafür!

Wir freuen uns auf die neue Saison!

 

Text: Susi Dornheim

Fotos: Beatrice Martens, Peter Tietze         

            

 




Ernüchterung auf der Zielgeraden – Turbine Potsdam unterliegt Bayern München

Spielbericht der BL-Partie: Turbine Potsdam gegen Bayern München am 14.05.2017

Wie genüsslich waren die Auswärtssiege in Wolfsburg und München in der Hinrunde! Und wie schmerzlich sind die Auswärtssiege für Wolfsburg und München der vergangenen beiden Sonntagsspiele im Heimspielstadion!

Vor einer Woche war noch alles möglich: Meisterschaft und Championsleague-Qualifikation. Und nun die pure Ernüchterung: Alle optionalen Lorbeerkränze sind binnen kurzer Zeit vertrocknet. Da läuft man einen Marathon mit bester Zwischenzeit (Herbstmeister) und bleibt bei Kilometer 40 stehen, die Kraft reicht nicht mehr aus für den Zieleinlauf… Enttäuschend, frustrierend, traurig machend.

Das letzte Heimspiel der Saison 2016/17 endete mit einer fatalen Klatsche, einer Nullzuvier-Niederlage gegen Bayern München, vor einer Zuschauerrekord-Kulisse von 3.400 Menschen.

Das „Vorspiel“ dieser Bundesliga-Begegnung verlief emotional und dreifarbig. Die Einlaufkinder hielten blau-weiße und rot-weiße Helium-Luftballons in den Händen, um sie später in den Karli-Himmel aufsteigen zu lassen. Der Fanclub hatte eine Choreo mit diesen luftigen Ballons, mit blau-weißen Luftschlangen und einem „Herzenssache“-Banner vorbereitet – incl. Aufräumdienst.

Ein weiteres Vorspiel war eine Stadtrundfahrt im Doppelstock-Cabrio durch Potsdam, die der Fanclub vier Stunden vor Spielbeginn seinen Mitgliedern als traditionellen Ausflug am letzten Heimspieltag angeboten hatte. Leider gelang es in diesem Jahr nicht, eine Turbine-Nachwuchsmannschaft mit an Bord zu nehmen – im Gegensatz zu den letzten Jahren. Schade.

Fünf Spielerinnen wurden vom Verein und vom Fanclub mit blau-weißen Rosen, edlem Gebäck und Foto-Collagen verabschiedet: Zwei sehr treue Turbinen, Stefanie „Ulla“ Draws und Inka Wesely, hatten sich für ein Karriere-Ende im zarten Fußballalter von 27 bzw. 26 Jahren entschieden. Auch Victoria Krug, Jolanta Siwinska und Bryane Haeberlin wechseln zum Saisonende den Verein. Ein Wermutstropfen: „Ulla“ Draws versprach, in der kommenden Saison mal gemeinsam mit den Fans zu trommeln, auch Inka Wesely möchte kein Jahr dem „Karli“ fernbleiben.

Das letzte Stadionheft dieser Saison enthielt liebenswerte Details, z. B. den Abdruck von Abschiedsbriefen, die sich die Spielerinnen füreinander geschrieben hatten.

Zum Spiel selbst wird es jetzt nur wenig beschreibende Worte geben. Dieses „pitschklatschige“ Erlebnis möchte man am liebsten verdrängen. Unsere Mädels sind leider noch nicht CL-reif. Wolfsburg wie auch Bayern München präsentierten sich abgeklärter und taktisch klüger. Seit sich das Potsdamer Trainerteam kurz vor Saisonende zu einer klaren Zielformulierung hinreißen ließ, rückte genau diese in weite Ferne. Das zuvor gebetsmühlenartige Von-Spiel-zu-Spiel-Gedenke führte zu mehr Spielerfolg…

Fakt ist: Bayern kann mehr als nur ein 1:0.

Fakt ist: Turbine Potsdam steht derzeit auf Platz 3. Wenn die Enttäuschung und Tränen versiegt sind, wird man relativieren und sich des ungeahnten Saisonerfolgs bewusst werden.

Die „Torbienen“ haben uns Fans in dieser Saison viel Freude und Spielgenuss serviert. Dafür ein dickes Dankeschön!!! Respekt für das jung-dynamische Trainerteam!

Nach dem Schlusspfiff bedankten sich die Spielerinnen (ohne „Danke, Fans!“-Banner) bei den Zuschauerinnen und Zuschauern. Tabbi überreichte eine selbst initiierte Spende für die Potsdamer Initiative „Familien in Not“. Einige Spielerinnen betrieben ausgiebige Rasenpflege, die mit Frustbier begossen wurde.

Währenddessen verschwand die Sonne, Nieselregen setzte ein – und eine menschliche Warteschlange harrte geduldig am Autogrammstundenplatz aus. Ein trist wirkendes Fanfest – ohne Getränke- und Imbissangebot, ohne Musik (auch ohne „Radio Teddy“-Gedudel) – entspann sich müßig auf dem Platz hinter dem Stadion. Aber der Hüpfburg ging nicht die Luft aus – und die ausharrenden Fans wurden am Ende mit vielen Autogrammen belohnt. Na ja, früher gab’s mehr Lametta.

Wünschen wir uns allen einen seelenheilenden Saisonabschluss in Duisburg!

„Da, wo ihr spielt, sind wir!“

Text: Susanne Lepke

Fotos: Stefan Blumenthal, Beatrice Martens, Susanne Lepke (ungekennzeichnet)